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Liebeskummer Jobwechsel - Auszeit besser?

H
Liebe Community,

ich brauche bitte Rat. Mich hat es mit schlimmen Liebeskummer erwischt. Danke schon mal für die Ratschläge und Tipps danke für's Lesen.

Hintergrund:
Wir waren gut 1 Jahr zusammen. Ich bin 34 und er 33. Kennenlernphase halbes Jahr bis wir zusammengekommen sind. Für mich war es eine wunderbare Zeit, noch nie im Leben habe ich mich so angekommen gefühlt. Noch nie im Leben hatte ich so eine harmonische Beziehung mit einem Mann, mit dem ich mich soo gut verstanden habe. In den 1,5 Jahren haben wir 2x gestritten/diskutiert. Er war mein Partner und bester Freund gleichzeitig. Anfangs hatten wir eine sehr intensive Beziehung (4x die Woche gesehen, wenn wir uns nicht gesehen haben manchmal sogar 2h am Tag telefoniert). Dann hatten wir letzten Sommer einen Streit/Diskussion. Er hat daraufhin blitzartig Schluss gemacht. War der totale Schock für mich und hat mir den Boden unter den Füßen weggerissen, ich war komplett neben der Spur und konnte meinen Alltag kaum bewerkstelligen. Ich bin ihm hinterhergelaufen und habe gesagt, wir sollen es nochmal versuchen, es war nur ein Streit! Hat mich sehr viel Energie gekostet das ganze wieder hinzubiegen, aber im Endeffekt sind wir dann nochmal zusammengekommen (2. Chance sozusagen. ). Es war aber - wenn ich ganz ehrlich bin - nicht mehr so wie am Anfang. Da ist was kaputt gegangen. Noch dazu hatte er dann weniger Zeit für uns, weil er eine Weiterbildung neben dem Vollzeitjob angefangen hat. Dann hatten wir im Januar noch eine kleine Diskussion. Danach hat er wieder blitzartig Schluss gemacht.

Mein Liebeskummer und womit ich gerade kämpfe euren Rat suche:
Ich habe im Kopf akzeptiert, dass es vorbei ist. Er ist blockiert auf Whatsapp und habe ihm auch kein einziges Mal entblockiert (darauf bin ich echt stolz!). Wenn ich mit dem Gedanken spiele, dass er mir schreiben würde und es nochmal versuchen möchte, würde ich nein sagen. Es ist vorbei! Das ist mal mein Kopf.
Mein Herz sagt da was anderes. Meinem Herzen geht es leider gar nicht gut. Ich muss nach rund 6 Wochen Trennung noch immer jeden Tag heulen. Ich bin mental an meiner Belastungsgrenze angelangt, bin kaum leistungsfähig, habe sehr gedrückte Stimmung. Bin unruhig, gereizt und nervös. Zusätzlich kommt dazu, dass ich im Jobwechsel bin. Dh. ich suche gerade einen neuen Job, den alten habe ich gekündigt vor paar Monaten. Ich merke einfach, dass ich auch keine Energie habe jetzt Vollzeit arbeiten zu können in einem komplett neuen Job. Das erfordert ja gerade anfangs sehr viel Kraft und Konzentration. Das geht derzeit überhaupt nicht :/ Ich überlege, ob ich zum Arzt gehe und mich krank schreiben lasse für paar Wochen. In der Hoffnung, dass es in ein paar Wochen etwas besser geht.

Da komme ich auch zum nächsten Punkt. Es sind schon 6 Wochen Trennung und ich merke keine Besserung an meiner Stimmung. Mache aber sehr viel dafür, dass es besser wird. Es nutzt aber irgendwie nichts. ? Ich mache derzeit sehr viel unterschiedlichen Sport, lerne neue Menschen kennen (Wandergruppe, Badminton Verein beigetreten) um neue Perspektiven zu kriegen. Ich treffe mich mit Freunden. Lese einen Ratgeber. Ich gehe tanzen. Habe eine Yogalehrerausbildung angefangen. Konzentriere mich darauf, dass ich abnehme (bin etwas übergewichtig und sind jetzt schon 5 kg weg in ein paar Wochen ) Alles Dinge, die ich in meinem Leben aufgeschoben habe und jetzt angehe. In Summe mache ich echt viel um mich abzulenken und neue Perspektiven zu gewinnen, die mich aus dem Loch rausholen und damit ich nicht in eine stark negative Abwärtsspirale gelange. Leider ist mein Blickwinkel noch immer recht düster. Das hat auch irgendwie einen Grund, den ich nur sehr schwer akzeptieren kann. und zwar.

Ich und mein Ex wollten eine Familie gründen. Wir wollten Nachwuchs, haben viel darüber gesprochen. Er hat auch überlegt einen Familyvan zu kaufen. Wollten im Mai zusammenziehen. Für mich hat sich das echt alles sehr gut angefühlt und ich dachte, ich hätte meinen Mann für's Leben gefunden. Vom Plan her wollte ich mich auf Familie und Baby konzentrieren, beruflich kürzer treten. Jetzt ist alles wieder anders, der Plan ist geplatzt. Für mich eine sehr herbe Enttäuschung, da ich mir das wirklich aus ganzen Herzen gewünscht habe. Jetzt steh ich da, ohne Job und ohne Freund. Fühle mich insgesamt überfordert mit der Situation. Mit 34 fühle ich schon ziemlich Druck jemanden kennenzulernen mit dem ich eine Familie gründen kann, so viel Zeit ist da nicht mehr um Kinder zu kriegen. Das macht es alles nicht einfacher. Auch habe ich derzeit echt die Nase voll von der Arbeitswelt und es wäre einfach der idealer Zeitpunkt für mich gewesen Kinder zu kriegen. Ich habe zwischendurch Online Dating wieder versucht, denke aber es ist noch nicht der richtige Zeitpunkt für's Dating, auch wenn ich Zeit verliere.

Zusammengefasst:
Ich fühle mich wegen Liebeskummer emotional komplett ausgelaugt, bin nicht leistungsfähig. Habe aktuell keinen Job und auch wenig Kraft einen neuen zu finden Versuche aber sehr viel in meiner Freizeit zu unternehmen, um neue Perspektiven zu kriegen. Mein Alter (34) macht mir ziemlich Druck wegen Kinderkriegen und richtigen Partner zu finden.

Was könnt ihr mir raten?
Ich denke ich brauche eine Auszeit, da mir alles zu viel ist gerade. Bin aber ein ziemlich ehrgeiziger und leistungsorientierter Mensch und in so einer Situation zu entspannen fällt mir wirklich schwer.

Vielen Dank für euren Input und Tipps!

Liebe Grüße,
Nadine

08.03.2023 10:24 • x 1 #1


L
Ja, ich würde zum Arzt gehen...

Aber erzähl mal, um was ging es in dem letzten Streit?

08.03.2023 11:37 • #2


A


Liebeskummer Jobwechsel - Auszeit besser?

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H
Hallo,

ich denke es ist nicht relevant worum es im Streit ging. Es ist vorbei, endgültig. Und es gibt paar Tage, an denen sehe ich schon, dass es gut ist, dass es vorbei ist. Sind nur kleine Momente an denen ich es sehe. Ich vermisse ihn natürlich furchtbar die meiste Zeit, fühle mich alleine. Im Endeffekt ist es aber egal worum es im Streit ging. Das ist Vergangenheit.

Meine emotionale Erschöpfung und geringe Leistungsfähigkeit macht mir nur gerade Sorgen. Und der Druck mit dem Kinderkriegen, weil ich schon 34 bin :/

LG

08.03.2023 11:44 • x 1 #3


E
Zitat von Heartbroken88:
... Ich muss nach rund 6 Wochen Trennung noch immer jeden Tag heulen.

Ich spreche mal etwas plastischer zur Verdeutlichung, ok?

Wenn du jeden Tag seit der Trennung darüber weinst, so ist das, als ob du jeden Tag inmitten eines Benzinflusses sitzt und mit deinen Tränen ein Streichholz anzündest: Du entflammst dich quasi täglich aufs Neue selbst.

Damit gibst du dir unbewusst immer wieder denselben Kick aus Drama - Schmerz - Drama - Schmerz. Genau das führt zu einer täglichen Schmerzroutine, die dich in eine Abwärtsspirale bringt.

Mein Rat: Verkneife dir die Tränen. Sag dir STOP.
Heute entscheide ich mich, cool zu bleiben. Ich schenke meinem Ex keine meiner wertvollen Tränen mehr.
Er hat sie nicht verdient.

Nach 1,5 Monaten kommt oft nochmal ein heftiger Talrausch. Wenn du den aber überstehst, ohne deinem inneren Quengelanteil nachzugeben, wird es deutlich, sehr deutlich besser. Arbeite bitte auch weiter ganz normal: Reduziere nicht, sondern versuche dieses Tief jetzt einfach auszusitzen.

Es wird bald besser.
Dir alles Liebe und Gute

08.03.2023 11:56 • #4


L
Zitat von Heartbroken88:

ich denke es ist nicht relevant worum es im Streit ging.

Das denke ich nicht, denn es könnte ein Punkt sein, warum Du da noch so dran klebst, aber natürlich respektiere ich Dein Nein.

Alles Gute

08.03.2023 11:56 • x 3 #5


L
Zitat von BlueWoman45:

Mein Rat: Verkneife dir die Tränen. Sag dir STOP.
Heute entscheide ich mich, cool zu bleiben. Ich schenke meinem Ex keine meiner wertvollen Tränen mehr.
Er hat sie nicht verdient.

Ernsthaft? Reiß Dich zusammen und denk anders? Oh mann.... Ich geh mal mit dem Hund raus...

08.03.2023 11:57 • x 4 #6


L
Zitat von BlueWoman45:

Mein Rat: Verkneife dir die Tränen. Sag dir STOP.
Heute entscheide ich mich, cool zu bleiben. Ich schenke meinem Ex keine meiner wertvollen Tränen mehr.
Er hat sie nicht verdient.

doppelt

08.03.2023 11:58 • #7


E
Zitat von Lumba:
Ernsthaft? Reiß Dich zusammen und denk anders? Oh mann.... Ich geh mal mit dem Hund raus...

Ich sehe, dass die TE schon einiges geschafft hat und auf einem guten Weg ist. Da ist auch ein aktives Umfeld, da stimmt meines Erachtens schon ganz arg viel. Schmerz zulassen - ja. Aber befeuern sollte man ihn nicht noch zusätzlich. Ich bin sicher, dass es für die TE bald richtig aufwärts geht und bin zuversichtlich.

08.03.2023 12:00 • x 1 #8


CiRa78
Eigentlich möchte ich Dir gerade auf die Schulter klopfen und Dich darin bestärken, wie toll Du das machst. Du sorgst dafür, dass es Du beschäftigt bist und ja, in Momenten, in denen man dann alleine ist kommt das Gedankenkarussell in Gang. Dafür gibt es tatsächlich kein Patentrezept. Nur lass Dir gesagt sein, das vergeht...wirklich...ich verspreche es Dir.

Du hängst lediglich an der Wunschvorstellung, von dem, was ihr gemeinsam geplant hattet. Aber es war eben nur ein Plan...und nun ist der Mann weg. Es ist aber nichts, was Du A: nicht alleine schaffen kannst und B: wirst Du jemanden finden, mit dem Du neue Pläne schmieden kannst.

Also lass Dir gesagt sein...Es wird alles wieder gut

08.03.2023 12:04 • x 3 #9


DieSeherin
dann ist gerade dein größtes thema, dass du angst hast, keinen mann mehr für die familiengründung zu finden, weil du noch zu blockiert bist für eine suche?

und das andere thema ist, dass du (noch) zu kraftlos und unmotiviert bist, dir einen job zu suchen?

08.03.2023 12:14 • #10


H
@BlueWoman45

Mhh also ich denke es gibt unterschiedliche Wege. Ich bin grundsätzlich ein Mensch, der mit sich selber hart umgeht, oft zu hart. Das sagt mir mein Umfeld sehr oft.

Ich habe das auch ernst gemeint mit der Belastungsgrenze/Erschöpfung. Wenn die Belastungsgrenze bei einem Menschen 100 ist, dann bin ich gerade bei 80. Also es geht bei mir psychisch/mental nicht mehr viel. Noch mehr zu pushen (Tränen nicht zulassen) geht gerade echt nicht.

LG

08.03.2023 13:32 • x 1 #11


H
@DieSeherin

Mhh naja natürlich vermisse ich ihn wahnsinnig. Wir haben soo viel gelacht gemeinsam, super Hobbies zusammen gehabt, insgesamt eine verdammt schöne Zeit. Ich habe Angst keinen Mann zu finden mit dem ich mich auf so vielen Ebenen gut verstehe. Verspüre Zeitdruck wegen Familiengründung und weiß nicht wie ich mir weniger Druck machen kann. Dieser Druck blockiert ja - zu den Umständen mit Liebeskummer - auch noch zusätzlich. :/ Finde da irgendwie keinen beruhigenden Gedanken / Perspektivenwechsel. Und die Online-Dating Kacke macht es auch nicht einfacher heutzutage, deshalb bin ich da (noch) sehr pessimistisch eingestellt.

Und ja, das mit dem Job stimmt. Bin noch zu kraftlos. Unmotiviert nicht, mein Ehrgeiz ist da und will. Aber es geht einfach nicht von der Belastungsgrenze / Erschöpfung her. Ist auch schwierig für mich zu akzeptieren, dass es gerade nicht so geht, wie ich es mir vorstelle/möchte.

LG

08.03.2023 13:39 • #12


H
@Lumba

Ich klebe dran, weil es eine sehr sehr schöne Zeit war und ich natürlich mit diesem Mann sehr schöne Momente verbinde.
Im Grunde ging es im Streit darum, dass er respektlos wurde und Wertschätzung in der Beziehung gefehlt hat. Ich habe mir den Kopf zerbrochen um auf diese Ebene zu kommen mit warum und wieso und habe einfach halbwegs meinen Frieden damit gefunden, dass er einfach auch zu wenig Gefühle hatte. Ich habe viel mehr geliebt als er.

Dennoch kommen noch oft die schönen Momente hoch. Ich hoffe, da baut sich bald eine große Distanz auf zu dem Ganzen

LG

08.03.2023 13:42 • x 1 #13


Elfe11
Ich denke, du machst vieles richtig! Die Trauerarbeit ist wichtig und du solltest sie nicht unterdrücken. Lasse deine Gefühle raus, damit der Heilprozess schneller geht. Das ist in Ordnung so. Gib' dir maximal 1 Monat Zeit, um genau nichts zu tun und dich zu erholen. Ein Arzt kann dich krankschreiben. Und dann konzentriere dich auf einen neuen Job. Das kann auch erstmal Zeitarbeit sein, um wieder einzusteigen. Dann solltest du wieder in Vollzeit arbeiten. Ein Job ist wichtig! Es wird Stück für Stück aufwärts gehen. Und jetzt kommt der Frühling. Versuche es auch mit Meditation täglich, zum Beispiel Yoga Nidra oder Veit Lindau, Peter Beer vor dem Einschlafen. Geh' raus in die Natur und in die Sauna. Als ich Liebeskummer hatte, habe ich täglich ein neues veganes Rezept nachgekocht! Heute kann ich super leckere Gerichte kochen und lebe sehr gesund. Es macht richtig Spaß! Vielleicht hilft dir auch eine Auszeit im Yoga Retreat im Ausland oder eine kurze Reise? Die Hormone müssen sich erst wieder einpendeln durch den S.. Ich habe in der Zeit auch mein Schlafzimmer neu gestaltet mit neuen Grünpflanzen, die die Luft verbessern.

08.03.2023 13:47 • x 4 #14


tina1955
Ich finde die Gründe oder Anlässe für die 2 Streitereien auch nicht unwichtig.

Für den Mann müssen sie so heftig gewesen sein, dass er diese als Anlass gesehen hat, die Beziehung zu beenden.

Aber gerade diese Streitereien sind für mich ein wichtiger Bestandteil aus dem Tal der Tränen heraus zu finden und einzusehen, dass die Beziehung eben nicht so funktioniert hat.
Besonders fiel mir auf, dass es nach dem ersten Streit nie wieder so war, wie zuvor.

Ich bin der Meinung, wenn man Zeit für neue Hobbys hat, Yogalehrgänge besucht, dann sollte man auf jeden Fall auch offen für einen neuen Job sein.

08.03.2023 13:52 • x 3 #15


A


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