Hallo liebe Gemeinde, ich melde mich einmal wieder zu Wort mit dem ewig leidigen Thema - LAT. Wir wohnen seit letztem Dezember in einer Stadt, etwa eine halbe Autostunde entfernt voneinander... Diesen Sommer sind wir gemeinsam in den Urlaub gefahren. Wir unternehmen ab und zu etwas gemeinsam, nach wie vor kommt es aber nur punktuell zu Überschneidungen. Unsere Leben sind nicht richtig verflochten. Hinzu kommt, dass wir uns im Urlaub beinahe getrennt hätten. Es gab Krach wegen meines jüngsten Kindes u.a., er hat ihn teilweise vom Tisch ausgeschlossen wegen seines unruhigen Verhaltens (ich muss dazu sagen - es war ein Campingurlaub), mir ging es total schlecht dabei, nicht unbedingt wegen seiner Konsequenz, aber vor allem, weil ich spürte, der Kleine fühlt sich irgendwie falsch und hat Angst. Für mich war der Rest des Urlaubs ein totaler Drahtseilakt, mit vielen Tränen und Telefonaten mit meinen Freundinnen. Nach dem Urlaub war ich mir sicher, es ist aus (obwohl er mir noch ein kleines Präsent zum Zweijährigen machte), ich zog mich emotional mehr zurück und ging wieder meiner eigenen Wege. Er legte sich dann sehr ins Zeug, veränderte teilweise Dinge die mich schon lange störten, gab mir wieder das tolle Anfangsgefühl, wolle mich nicht verlieren usw. Ich sprach schon oft aus, dass uns eine Zukunftsperspektive fehle (Zusammenzug für ihn ausgeschlossen, er erwähnte auch im Urlaub, wir seien ja sowieso keine Familie usw). Das habe ich nie vergessen. Es kam dann nach der anfänglichen Versöhnung nochmal zu einem Streit, in dessen Folgen er mich mit meinen Sachen aus seiner Wohnung verwies (er kann manchmal so eiskalt sein). Ich habe bis heute meine Sachen nie zurückgebracht. Ich nehme innerlich Abstand, sage auch des öfteren nein oder mache ihm schon lange nicht mehr alles recht, um seine Liebe und Zuneigung zu gewinnen. Ich bin mir sicher, er ist eher ein bindungsängstlicher Typ, obwohl er selbst das bestreitet und sagt, er fühle sich als Teil meiner Familie, ich sei seine feste Partnerin, er würde dauernd von mir erzählen usw. Das stimmt auch, er will mich am liebsten dauernd sehen, aber dabei ignoriert er ganz gern meine familiären Verpflichtungen und dass meine Lebensrealität in der Familie stattfindet- das ist ihm dann meist zu viel Nähe. Mein Kopf, mein Verstand sagt, es ist der Falsche. Er hat schon oft gesagt: Wenn dir das Zusammenleben mit einem Mann Priorität hat bin ich der Falsche. Irgendwann wenn deine Kinder raus sind.....und: wir würden zusammenleben wenn du keine Kinder hättest, aber in dein haus will ich nicht ziehen usw... Das wäre dann in früestens 15 Jahren wenn er längst Pensionär ist, über 70, und ich über 50. Ich kann mittlerweile auch klar sagen, dass ich mein Leben nicht auf Standby drücke und auf mein Glück warte. Die Konsequenz daraus: er geht trotzdem nicht, er hält mich weiter hin. Ich müsste aktiv Schluss machen, aber ich habe keine Kraft. Ich liebe ihn so sehr. Mit jeder Faser meines Körpers. irgendein irrationaler Teil in mir hofft immer noch. Warum, kann ich gar nicht erklären. Wir kennen uns schon ganz gut. Unsere Familien ja auch. Es ist ein unbefriedigender, aber irgendwie stabiler Status quo. Das Problem: ich habe mich mit einem halben Auge trotzdem immer umgeschaut. Jetzt habe ich einen ganz tollen Mann kennengelernt, in meinem Alter, es passt im Grunde wirklich alles, er hat auch jüngere Kinder, er ist total Familienmensch und er hegt ehrliches Interesse und ist ganz anders von seinem ganzen Mindset her. Ich bin innerlich völlig verzweifelt. Vielleicht verpasse ich die Chance meines Lebens, wenn ich jetzt nicht aktiv die Beziehung beende, wo ich innerlich eigentlich klar bin, dass das keine Zukunft hat, in der ich das bekomme, was ich wirklich brauche. Aber ich bringe es nicht fertig, mich zu lösen. Immer wieder schafft es mein Partner, wenn er wittert dass er mich verlieren könnte, mich so einzuspinnen, dass ich quasi handlungsunfähig bin. Und ihm völlig ergeben.
30.10.2025 13:47 •
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