Lügen nach Aufdeckung der Affäre

Zitat von SchlittenEngel:

Sofort ist doch utopisch. genauso wie zu denken, dass sich jemand sofort dafür entscheidet, ob die Beziehung tatsächlich weitergeführt wird.

Ich bezog mich nur auf deine Aussage hier. Nein,es ist also nicht utopisch.
Es gibt Menschen denen reicht alleine die Tatsache,daß es eine Affäre gab. Ich verstand mich hinterher wieder auf freundschaftlichen Ebene mit beiden Männern, aber auch da stellte ich niemals eine Frage,warum die mich betrogen haben.

Zitat von SchlittenEngel:

@Butterblume63 meine Aussage bezog sich darauf, dass alle Fragen sofort auf den Tisch sollen. Und das halte ich weiterhin für utopisch. Da haben ...

War dann ein Missverständnis.

Oft ist es besser, wenn man nicht alles weiß. Wichtiger ist die Frage, wie es weitergehen soll.

Wenn jemand bereit ist, seine Ehe durch Betrug aufs Spiel zu setzen, sollte er meiner Meinung nach auch bereit sein, den Verlust seines Partners zu riskieren, indem er jede einzelne Frage so detailliert beantwortet, wie der Betrogene es verlangt. Schei** auf die Privatsphäre zwischen zwei Menschen. Der Betrüger hat diese Privatsphäre von vornherein verletzt, indem er eine dritte Person heimlich in seine Beziehung gelassen hat.

Zitat von LeonardoDV:

Wo gibt es die Augenhöhe in dem Beispiel nicht?

Wenn einer der Schuldner ist (hier konkret Bringschuld von Detailbeschreibungen) gibt es FÜR MICH keine Augenhöhe.

Zitat von Lumba:

Wenn einer der Schuldner ist (hier konkret Bringschuld von Detailbeschreibungen) gibt es FÜR MICH keine Augenhöhe.

Es stand nirgendwo etwas von 'Bringschuld von Detailbeschreibungen'.

Zitat von LeonardoDV:

Es stand nirgendwo etwas von 'Bringschuld von Detailbeschreibungen'.

Nicht wortwörtlich. Aber Deine Worte hier triefen FÜR MICH vor Schmerz und Forderung.

Das verstehe ich, war ich selbst Betrogene...

Aber ich kann mich ja auch täuschen...

Zitat von Gurke:

Wenn jemand bereit ist, seine Ehe durch Betrug aufs Spiel zu setzen, sollte er meiner Meinung nach auch bereit sein, den Verlust seines Partners zu ...

Ich verstehe diese Einstellung aus deiner Sicht.
Nur,woher will man wissen ob auf einmal die Wahrheit auf Fragen kommen? Das Vertrauen ist weg und auf einmal hat man keine Zweifel an den Antworten? Nicht umsonst liest man hier von der Salami-Taktik. Nur zugeben was zu 100% bewiesen werden kann.

Zitat von DonaAmiga:

Das ist inzwischen gut 30 Jahre her. Aber dieses Herumgeopfere bei Betrogenen und das demonstrative Mitleid Außenstehender für sie k@tzt mich immer noch dermaßen an ...

Hm, Du k@tzt deswegen noch 30 Jahre später, doch der Betrogene soll möglichst schnell alles überwunden haben, damit die Betrügerin bloß nicht lange leidet?

Du schreibst sogar von "bis in alle Ewigkeit verk@ckt" haben, dabei ist es erst vor zwei Monaten aufgeflogen?
Davon hat @Leonardo weder etwas gesagt geschweige denn angedeutet.

Wie schnell soll man denn-Deiner Meinung nach- als Betrogener eine monatelange Affäre verdaut haben?

@LeonardoDV
In Deinem Fall scheint es ja konkret um die Frage zu gehen: Ist es OK, wenn man Andenken an die Affäre behält, man es dem Betrogenen jedoch verschweigt oder sogar erneut deswegen belügt?

Die Lügen sind ein Hauptgrund für die tiefe Verletzung. Jede weitere Lüge haut in die gleiche Kerbe.

Es geht ja nicht nur um das Vertrauen, dass der Andere einen nicht mehr betrügt, sondern um das Vertrauen in sowie den Charakter des Menschen an sich.

Für den Betrüger ist der Sachverhalt um den es geht vermutlich sogar nur eine Bagatelle (im Vergleich zu den Taten in der Affäre) und empfindet ein Verheimlichen oder eine Lüge als gar nicht mehr so schlimm….außerdem konntest Du ja die Affäre verzeihen, da ist das doch gar nicht der Rede wert.

Falsch: Jede Lüge wirft den Heilungsprozess zurück.

Wenn sie noch Andenken hatte, darf sie das ja ruhig zugeben. Auch sie hat es vielleicht schlicht weg vergessen.
Wie gesagt: sie hat vermutlich noch Liebeskummer und hat für Dich auf den Rausch verzichtet. Da ist doch ein kleines Andenken nicht schlimm…oder?

Wenn sie etwas behalten möchte, wäre die Frage warum und ob das für Dich OK wäre.

Meine Frau hat im Ritual Dinge verbrannt und auch Geschenke von ihm weggeworfen.
Ich hätte auch keine Lust gehabt bei Schmuckstücken zu rätseln, ob das ein Geschenk vom Ex-AM war.

Zitat von Leonhard:

Hm, Du k@tzt deswegen noch 30 Jahre später,

Wie ich schrieb, k@tzt es mich seit über 30 Jahren immer wieder an, wenn betrogene Partner sich in der Opferrolle gefallen und darin noch bestärkt und von vorn bis hinten bemitleidet werden.

Und weil das so ist, habe ich später, in meiner zweiten Ehe, als nunmehr ich die Betrogene war, weder mich selbst zum Opfer noch zum hysterischen Ehedrachen gemacht oder mich dazu machen lassen.

Fremdgehen ist Mist. Fremdgegangen zu werden auch. Affärenpartner zu sein ebenso. Ich kenne alle drei Positionen und Blickwinkel aus eigener Erfahrung. Deswegen weiß ich sehr genau, wovon ich rede, und dass es bei so was nie ein eindeutiges allgemeinverbindliches Gut und ein eindeutiges allgemeinverbindliches Böse gibt.