Zitat von Deion:Unzufrieden bin ich defacto nicht, momentan bin ich sogar sehr zufrieden. Die Verletzungen sind nun schon ein Jahre her und vernarbt. Die Erkenntnisse daraus und die Erfahrungen haben und werden mich prägen. Für immer.
Das klingt nicht nach Verletzung sondern nach Verbitterung. Ich kenne diese Gefühle gut und ich habe Angst davor verbittert zu werden. Ich denke es gibt andere Wege, auch wenn ich dir keinen nennen kann, da ich noch keinen gefunden habe. Aber Einsamkeit und Verbitterung kann nicht die Lösung sein.
Analog: Ja viele ALG2 Empfänger nutzen das System scharmlos aus und weigern sich wehement zu arbeiten. Sie kommen meistens damit durch und scheinen augenscheinlich ein zufriedenes Leben zu führen.
Aber hier bezweifle ich das ebenso. Ich denke arbeiten gehen - da gibt es keine Alternative die letztendlich zum Glück führt.
Aber beweisen kann ich das nicht. ich glaube fest daran und gehe arbeiten und belächle die Leute, die es nicht tun (durch eigene Schuld nicht tun!).
Vielleicht belächeln die mich auch...
Zitat von Deion:Siehe zuvor. Eine Trennung/Scheidung mit Würde bestehen - das kann ich mir kaum noch vorstellen.
Meine Schwester hat sich von ihrem Mann getrennt mit Scheidung. Sie brauchten nur einen Anwalt (den hatte er), das Jahr abwarten, am Ende 15 Minuten vor Gericht.
Ich kenne Andere, die haben sich getrennt und kommen ohne Anwälte aus.
Ich denke es ist eine Einstellungssache auf beiden Seiten. Betrachte ich etwas als Selbstverständlichkeit - es steht mir ja zu oder nach, was ich will muss ich mir erarbeiten und zustehen tut mir nur was ich geleistet habe.
Meine Ex-Frau verfährt auch nach dem Motto - es steht mir zu.
ich finde es immer witzig, wenn ich hier im Forum lese, dass sich eine Frau vom Mann trennt oder anders herum und die Frage gestellt wird ob Anwalt oder nicht bzw., dass dann einer nicht bereit ist eine Entscheidung ohne Anwalt treffen zu wollen (inkl. Unterschrift).
Da frage ich mich - was sind das für Menschen?
Hier leider meistens in Richtung Frau:
Frau trifft ganz allein die Entscheidung zu heiraten (ohne Anwalt), sie weiß vorher was das bedeutet. Sie unterschreibt Handyverträge, Mietverträge eventuell Darlehensverträge - alles ohne Anwalt.
Aber nach einer Trennung, wenn es um Unterhalt geht, ist sie plötzlich nicht mehr in der Lage mit ihrem Ex-Mann eine Vereinbarung zu treffen und dazu zu stehen. Dann ganz plötzlich hört die Emanzipation auf, die Selbstständigkeit auf und man wird zum Bittsteller, der nach Heller und Pfennig und Gesetz mit Anwalt versucht das ihr Zustehende zu erpressen.
Diese Grundeinstellung dahinter finde ich ziemlich daneben. Also entweder man ist emanzipiert und selbstständig und trifft eigene Entscheidungen für das eigene Leben oder man ist es nicht.
Zitat von Deion:Was sind denn die schönen Gefühle? Ich habe eher den Eindruck, man verschafft sich in Beziehungen bestenfalls Vorteile. Das Ego übermannt, es gibt kaum ein Wir. Da kann ich ja gleich SIngle bleiben, da ist es ja nicht anders. Kannst mir aber gerne widersprechen!
Also ich bin gern verliebt und habe gern Flugzeuge im Bauch. Das Gefühl sich auf jemanden zu freuen. Ich habe in den 12 Jahren mit meiner Ex viel Mist erlebt, die Beziehung war sehr einseitig und ich habe unglaublich viel Freude empfunden, als ich bei meinen 2 leider recht kurzen Erlebnissen danach spühren konnte, wie es ist eine andere Art Beziehung zu führen.
Das Ende, gerade zur Letzteren war auch böse, hat mich viele Tränen gekostet und setzt mir heute noch derb zu. Aber ich durfte kurz erleben, was es heißt, wenn es anders läuft. Darauf arbeite ich hin.
Zitat von Deion:Da bin ich wohl anders gepolt. Meine Tierchen haben mir mehr Nähe und Zuneigung spüren lassen als jede Frau zuvor. Die Gesellschaft von Menschen habe ich über die Laufe der Jahre geradezu abgelehnt. Sie hat mich ermüdet, krank gemacht. Ich empfinde viele Menschen als oberlächlich, teils naiv, teils überheblich. Das noch in einer Beziehung zu kombinieren? Nein, danke, für mich bitte nicht!
Viele Menschen ja, aber nicht alle. Und ich denke, wenn die Beziehung wirklich eine Beziehung ist, ist sie auch nicht mehr oberflächlich.
Meine Ex ist zunächst oberflächlich, aber in den 12 Jahren gab es auch andere Momente.
Ich denke an die sollte man sich erinnern. Wenn die Vertrautheit und das Vertrauen dazu führen, dass man sich blind versteht und man das auch bewusst wahr nimmt.
ich kann mich heute noch an ein Ereignis erinnern, wo ich von einem Turnierspiel bends nach hause gefahren bin und einen derben Appetit auf Bratkartoffeln hatte (die esse ich ganz gern). Ich rief meine damalige Frau an und sagte ihr wann ich ankomme. Sie sagte dann, dass sie Bratkartoffeln gemacht hat und noch welche für mich da sind. An diesem Abend hätte ich sie ein 2. mal geheiratet.
Leider waren diese Momente recht selten, meistens war ich es, der auf sie rücksicht nahm und ihre Wünsche erfüllte - wie gesagt sehr einseitig. Aber diese schönen Gefühle wirst du allein nie erleben.
Ist es das wert?
Kein Plan. Ich war vor ihr 3.5 Jahre lang Single und weiß, dass ich damals sehr traurig war, oft geweint habe und es eine schlimme Zeit war, auf die Erinnerungen kann ich gut verzichten.
Und ich sehe meine Großeltern, wie sie letztes Jahr ihren 65. Hochzeitstag gefeiert haben. Sie sind so aufeinander eingespielt...ein schönes Ziel.
Meine Stiefoma war viele Jahre allein (ich glaube ca. 30) bevor sie meinen Stiefopa kennenlernte. Dann blühte sie auf, sie reisten ganz viel (bestimmt 5-6 mal im Jahr) und nutzten jede Gelegenheit.
Die beiden waren auch total harmonisch und glücklich miteinander (anders habe ich sie nie kennengelernt).
Ich muss dabei ehrlich gestehen, ich kenne keine glücklichen Singles, die ich als Gegenbeweis heranführen könnte. Die Vorstellung später allein im Altersheim zu verdorren....brrr
Zitat von tesa:Ich glaube, dass erst die Liebe uns vollkommen macht. Sie weckt die schönsten Seiten in uns! Indem wir Liebe schenken und erhalten, wachsen wir. Sie treibt uns an, macht uns lebendig. Sie motiviert uns. Sie lässt uns strahlen, sie lässt uns vertrauen. Sie macht uns schön. Sie schenkt uns Freude, die wir zu teilen bereit sind! Was ist ein Leben ohne Liebe? Mangelnde Liebe verhärtet uns, macht uns traurig, depressiv, einsam. Letztlich vielleicht sogar krank!
Ja so sehe ich das auch.