Machtgefälle auflösen um Trennung zu verhindern

Das stimmt ja alles. Der Weg dahin erscheint mir aber schwer, ich hab ja im Moment nicht mal einen Plan, wie ich mich nachhaltig selbst versorgen kann, in punkto Ego und Interessen.

Ich nehme den Hund, und gehe laufen, das mache ich gern. Ich bastel gern in meiner Werkstatt rum, mit meinem derzeitigen Kopf-Chaos ist das aber nicht möglich.

Habe zwei gegensätzliche Kumpels, gute Kumpels. Aber die haben miteinander nichts zu tun. Mit dem einen kann ich über alles reden, aber die Ausgangssperre verhindert ja dass man mal nen Abend zusammen verbringt. Tagsüber ist es schlecht möglich, wegen Arbeitszeiten, eigener Familie etc.

Der andere wohnt um die Ecke, mit dem ist nur Politik, Alk. und die Rolle des Judentums in der Weltgeschichte relevant. Manchmal auch die Rolle der Frau hinter dem Herd.

Das klingt haarsträubend, aber das sind immer herrlich ablenkende Abende, leider mit B..

Wir sind da sehr kontrovers unterwegs, und noch nie kam es zu einem ernsthaften Streit oder gar Zerwürfnis.

Wahrscheinlich braucht er hin und wieder wen an dem er sich austoben kann mit seinen Theorien.

Aber ich sehe es als legitimen Zeitvertreib an.

Naja, trägt jetzt nicht wirklich zum Thema bei. Wollte nur mal meinem Gedankenkreisel etwas Schwung rausnehmen.

Zitat von Kern:

Das stimmt ja alles. Der Weg dahin erscheint mir aber schwer, ich hab ja im Moment nicht mal einen Plan, wie ich mich nachhaltig selbst versorgen ...

Also ein richtiges Hobby scheinst du nicht zu haben.
Ich bin seit drei Jahren Imker. Sehr schönes Hobby. Wenn du etwas Platz im Garten hast, dann denk da mal drüber nach.

Es gibt sehr viele Möglichkeiten
Drohnenflug
DIY Projekte
Einen Zustand 4 Oldtimer herrichten
Rauchen aufgeben
meditieren
Motorrad fahren
B. brauen
Berufliche Fortbildung
Flüchgtlingsarbeit
Engagement in Kirchengemeinde
Gärtnern
Kochen
Gestalten
Wasserwacht, THW
Modellflug
.......
Irgendetwas wird dich doch interessieren.

Ich hab schon Hobbys, die Bastelei in der Werkstatt gelingt mir nur momentan nicht.

Ich gehe gern sondeln, aber das ist ein Saison-Hobby, und noch dazu schwierig durchzuführen aufgrund der Gesetzesauflagen. Ansonsten sind ja gemeinsame Hobbys am Start, da muss Ersatz her. Darf nix kosten

Wird reichen wenn ich erstmal wieder paar Kontakte knüpfe. Vielleicht bin ich such künftig etwas offener dem weiblichen Geschlecht gegenüber.

Ich hab ja immer ne Barriere vor mir hergeschoben, ich bin vergeben.

Ich möchte natürlich jetzt nicht meine Frau betrügen, aber es täte mir schon gut wenn mir da wieder Marktrelevantes Interesse entgegenschlagen würde.

Das scheint ja dem Ego ordentlich Luft aufzupumpen bei den Männern.

Meine Frau war anfangs tierisch eifersüchtig, und das ist noch gar nicht so lange her, wenn die ganzen Lehrerinnen und Erzieherinnen zu mir kommen zum Rauchen. Ich gewähre Zugang zur einzigen Raucherinsel der Einrichtung. Da raucht man auch gern mal eine mit.

Jetzt lässt das meine Frau kalt. Ist in Ordnung.

Das Rauchen aufgeben schafft freies Kapital, SCNR.

Zitat von Kern:

Das scheint ja dem Ego ordentlich Luft aufzupumpen bei den Männern.

Ich schreibe natürlich nur aus meiner Perspektive:
Lange Zeit, war ich nur mit Frauen wirklich befreundet. Und mit ein paar Mitvätern aus dem Kindergarten lose verbandelt. Man traf sich zum B. mit Blödsinn reden und zu der Ortsregatta im Kanuclub.
Wirklich geholfen hat mir die Freundschaft zu einer Frau, um mein Ego aus der Ehekrise zu hieven. Passiert ist nichts. zumal besagte Freundin- egal wie attraktiv sie mich findet, mich niemals angraben würde, weil ich vergeben bin und sie auch meine Frau mag. Aber sie ist an dieser Stelle eher ein Roboter denn Mensch. Aber egal.
Der Punkt ist, ja, es schmeichelt das Ego, auch von anderen Frauen komplimente zu bekommen und ja ein bisschen flirty ist schön und entspannend und ich nutze viele Gelegenheiten, Von der Postbotin, über Hotline Mitarbeiterinnen, über Zufallsbegegnungen. Das koppelt rück und gibt mir zum Beispiel auch die Selbstsicherheit, dass nicht ich beim Scheitern der Ehe alleine verliere, sondern dass meine Frau auch etwas verliert.
Und dennoch habe ich gemerkt, dass in meinem Leben einfach zu wenig Männer existieren. ich habe ein paar Männer gefunden, mit denen ich die Oberfläche des Imponiergehabes (Dumme Sprüche über Frauen, berufliche Erfolge, Autos, Elektronik, Politik) lange verlassen habe und sehr tief michit ihnen austausche. Und dieser Austausch bringt mich noch beinahe noch weiter, als der Umgang mit Frauen.

Guten Morgen.

Ich bin schon wieder total am Boden.

Hatte mich gestern Nachmittag etwas stärker gefühlt. Bin nach der Arbeit heim und habe geduscht, hatte dann die Wahl etwas Haushalt zu schmeissen, wie immer wenn ich heim komme ( sie kommt anderthalb Std spöter), oder schon in die Stadt zu fahren, eine Stunde dort totzuschlagen bis zum Frisörtermin.

Habe mich für zweites entschieden, und bin los. Kurzer Spaziergang in der Stadt, kurz beim Friseur reingeschaut um zu sehen ob vielleicht schon Platz ist, und so war es auch. Ich war eigentlich richtig gut drauf. Als ich fertig war schrieb mir meine Frau, sie ist mit ihrer Mutter noch auf dem Friedhof, das Grab des Vaters bepflanzen. Ich ob wir dann mal zum Rondell fahren wollen ( unser romantischer Lieblingsort mit toller Aussicht von einer Klippe). Die Sonne scheint so schön. Hat noch geschrieben sie liebt mich, und ein Herzchen dazu.

Ich habe geschrieben, ja, sehr gern.

Zuhause dann kam sie mit erdigen Händen, hat kurz erzählt wie unfit ihre Mutter geworden ist, hat sich die Hände gewaschen, und wir sind los. Aber es war trotzdem drückend. Mir kam es gar vor als würde sie sich zwingen. Immer mal Smalltalk unterwegs, aber ansonsten eher kühl.

Dort angekommen haben wir auf der Bank gesessen, eine geraucht, ein bisschen vom Tag erzählt. Ich habe gemerkt, schade, das wird nicht das was ich innerlich gewünscht habe.

Ich musste daran denken, dass wir dort an einem Geläder ein Liebesschloss dran gemacht haben. Im Sommer schon, das war aber nach einer Woche weg. Die anderen Schlösser aber nicht. Sie hat damals noch eins gekauft, und das haben wir auch dran gemacht.

Sie sagte dann, wollen wir mal schauen ob unser Schloss noch da ist?

Ja das interessierte mich auch. Wir sind los und haben gesucht, es war weg. Während die altbekannten Schlösser noch da waren Sie fand das ebenso komisch wie ich, und ist hin und her und hat gesucht. Aber es ist weg. Schon wieder. Sie hat während dessen immer wieder meine Hand gesucht, aber trotzdem war es irgendwie absolut lieblos.

Ich habe dann gesagt, morgen hole ich im Obi ein robustes Schloss, unsere Schlösser waren ja aus dem Netz, und eigentlich nur für Liebesbekenntnis gedacht, also nichts was eine Norm erfüllt oder sonderlich stabil war.

Das robuste Schloss können wir selbst gravieren, habe Werkzeuge dazu da.

Das fand sie eine gute Idee.

Sie war kränklich, zuhause dann gleich aufs Sofa, hat sie über Ohrenschmerzen und Halsweh geklagt, und ist dann vor dem TV eingeschlafen. Gegen Mitternacht sind wir dann ins Bett.

Nun bin ich nicht mehr überzeugt. Mache ich mich mit dem Schloss jetzt
wieder und weiter zum Kasper, ich sehe es gerade als total sinnlos an.

Ich weiss, hier kann man nichts raten, wollte es nur mal loswerden. Ich liege seit 5 Uhr wach und lass nich erdrücken von dem ganzen.

Diese blöde Stimmung, aus der ich allein auch nicht rauskann. Sie steckt ja such da drin, das macht mich fertig.

Das wird ein anstrengendes Pfingsten

Zitat von Kern:

Dort angekommen haben wir auf der Bank gesessen, eine geraucht, ein bisschen vom Tag erzählt. Ich habe gemerkt, schade, das wird nicht das was ich innerlich gewünscht habe.

Kern, ich habe das Gefühl du machst es dir auch obendrein schwer.
Es ist alles nicht das, was du dir innerlich wünschst. Deine Frau beschreibst du auch immer wieder als kalt, distanziert, lieblos.
Jeden Tag aufs Neue. Mit dem Rat dich einfach mal auf dich zu besinnen und nicht ständig alles in Bezug auf deine Frau abzugleichen kannst du offenbar nichts anfangen. Ganz ehrlich versteh ich dich auch nicht, was und wohin du dich da entwickeln willst. Das liest sich mindestens so, als würdest du dich in deine depressive Stimmung förmlich reinfallen lassen.

Zitat von parasol:

Kern, ich habe das Gefühl du machst es dir auch obendrein schwer. Es ist alles nicht das, was du dir innerlich wünschst. Deine Frau beschreibst du ...

Ja das mag sein. Ich weiss nicht warum es mich so überrennt.

Es ist auch schwer aus einem jahrelang gelebten Muster herauszufinden, nämlich dass ich einfach immer ich selbst war, ohne mich anstrengen zu müssen jetzt was anderes zu tun als mein innerstes will.
Eigentlich will ich nur Ruhe, am liebsten die Zeit anhalten und mich ins Bett legen

Wahrscheinlich hat mich der Thread von Neocortex gestern extrem getriggert.

Das hat mich fast umgehauen beim lesen

Deine negative Stimmung mit dem Schloss verstehe ich jetzt irgendwie nicht.

Kern, ich denke es ist an der Zeit dir einzugestehen, dass du aktuell sehr empfänglich für negative Szenarien bist. Deine Frau hat sich hier offenbar Mühe gegeben und sich dir zugewendet.

Wenn man sich gegen jemanden verschließt, kann das bedeuten, dass man unbewusst auf das Ende hofft. Man will es selbst nicht einleiten, bewusst sagt man sich man würde kämpfen, das Unterbewusstsein sagt, ich mach jetzt dicht, denn ich erwarte, dass das Leben mich noch mehr verletzt und dem greife ich vor, indem ich die Situation jetzt eskalieren lasse.

Eins mache dir deutlich: Wir werden nicht gerettet! Wir retten uns selbst.

Nach deinen letzten Texten ist meine Sicht auf deine Frau auch verändert. Ich verstehe jetzt, warum sie sich Sorgen macht. Sie ist, wie deine Therapeutin ja schon gesact hat, offenbar in einem genauso traurigen Ort wie du. Das ist aber eine gute Voraussetzung. Es geht ihr mit eurer Beziehung auch nicht gut. Sie möchte sie aber auch nicht aufgeben.

Die Frage ist, möchtest du vielleicht neu, ohne sie anfangen und bist durch die Aussicht auf finanzielle und andere Nachteile gehemmt das zu tun.

Denn, lieber Kern, laut Alter könnte dich selbst gerade die Midlife Crisis in den Fängen haben.

Gewähre dir mal wirklich Urlaub vom Problem. Anstatt heute Abend pieselig auszugehen, plane doch einfach eine schönen Überraschungsabend für euch beide - wenn sie nach dem Kolleginnenabend heimkommt, vielleicht noch einen Absacker bei Kerzenschein und kein Nachfragen und Problemewälzen. Auch ein Kompliment bevor sie geht wäre für sie bestimmt schön. Denn Kern, weißt du denn mit Sicherheut, dass sie sich nicht auch für dich hübsch macht?

Zitat von Felica:

Deine negative Stimmung mit dem Schloss verstehe ich jetzt irgendwie nicht.

Ich verstehe diesen Blödsinn mit den Schlössern sowieso nicht

Zitat von Kern:

Guten Morgen. Ich bin schon wieder total am Boden. Hatte mich gestern Nachmittag etwas stärker gefühlt. Bin nach der Arbeit heim und habe geduscht, ...

Deine Frau scheint sich wirklich zu bemühen.
Der Stimmungskiller bist aber eindeutig du, da du in alles etwas Negatives reininterpretierst.

Okay, okay.

Ich sehe ja nur das was ich sehe.

Wenn sie anders ist, verschlossen, aber das Gegenteil verbal äussert, dann muss man doch total verunsichert sein.

Das mit dem Schloss beziehe ich eigentlich mehr auf mich persönlich. Es war halt die romantische Idee dahinter, und ich fand es auch schön. Dass es nun zweimal verschwindet, werte ich nicht als Zeichen für die Partnerschaft. Eher als Tritt für mich persönlich, so eine Message vom Leben. Gefühlt zieht sich so etwas durch mein ganzes Leben, alle möglichen, noch so simplen Dinge werden auf irgend eine Art seltsam.

Die normalsten Dinge, wie so ein popeliges Schloss.

Es entzieht sich ja meiner Beeinflussung, es wird angeklippt und dann geht man seiner Wege.

Ich kann da nichts falsch gemacht haben, aber es kommt ein entsprechendes Feedback irgendwo her. Das fühlt sich manchmal an als ob das Leben gegen mich wäre.

Das Schloss steht hier nur als Beispiel. Eigentlich belanglos. Aber solche Dinge bemerke ich immer wieder. So als ob man einfach nur ein Pechvogel ist.

Aber ich weiss dass ihr es objektiver sehen könnt. Ich wünsche ihr einen schönen Abend heute, und werde einen sorglosen raushängen lassen. Werd den Sonntagsbraten anschmeissen, und dann zum Kumpel gehen. Mit dem Unterschied, dass ich es heute bei 2 B. belasse, und dann zuhause etwas gemütliche Stimmung herrichte. Ich gehe davon aus dass sie länger weg bleibt als ich, und wenn es nicht nach Mitternacht wird, und ich auf der Couch eingepennt bin, könnte ihr noch eine freundliche und schöne "Empfangsstimmung" entgegen wehen.