131

Mein Ex ekelt mich - wie gehe ich damit um?

E
Ich kann nicht umhin, auch wenn es von der TE als Angriff aufgefasst wird, dass hier Jemand eine Erwartungshaltung hatte, die halt nicht erfüllt wurde. Und eigentlich ist diese nicht erfüllte Erwartungshaltung das Problem.

24.07.2019 21:29 • x 1 #76


Nachtlicht
Zitat von AlexH:
Und eigentlich ist diese nicht erfüllte Erwartungshaltung das Problem.


Ich hab mir unter diesem Gesichtspunkt nochmal das Eröffnungsposting angeschaut.

Ich lese da jemanden der mit klaren Hoffnungen und Wünschen in eine Beziehung gegangen ist, die sich in der Rückschau dann als destruktiv herausgestellt hat. Die TE schildert ja sehr plastisch, dass sie lange gebraucht hat, um die Dynamiken zu verstehen und sich aus ihren Schuld- und Verbindlichkeitsgefühlen lösen zu können.

Dass sie, obwohl sie die Trennung vollzogen hat, noch Monate später die Beziehung für sich nicht verarbeitet hat, ist kein Zeichen für eine wie auch immer geartete Charakterschwäche bei der TE sondern ein Indiz dafür dass die Beziehung toxische Elemente hatte. Sie schildert ja das Blendwerk und psychosoziale Probleme auf seiner Seite, sowie die Fehleinschätzung von Red Flags und eine unterschwellige Abhängigkeitsdynamik auf ihrer Seite.

Ginge es lediglich um nicht erfüllte Erwartungen, könnte sie den Ex schlichtweg als Loser abstempeln und ihrer Wege ziehen, um zu schauen ob ihre Erwartungen woanders erfüllt würden.

Sorry für die dritte Person, Silverblue!

24.07.2019 21:52 • x 4 #77


A


Mein Ex ekelt mich - wie gehe ich damit um?

x 3


Tiefes Meer
Ich habe mich gefragt, ob es an anderer Stelle zum Thema Ekel vorm Partner wohl was im Internet gibt. Und fand was, was sich Sudden Repulsion Syndrom nennt . Auslöser können sehr unterschiedliche Dinge sein . Aber unter anderem auch Verletzungen , die in der Beziehung erfahren worden sind . Will sagen - ganz so ungewöhnlich wie ich zuerst dachte, ist so eine Reaktion auf einen Ex offenbar gar nicht . Wenn es dafür sogar einen Extra-Namen gibt .

24.07.2019 22:47 • x 1 #78


aquarius2
@Tiefes_Meer

Einerseits ist sie wütend, dass dieser Mann sie erst so in den Bann gezogen hat, dass sie eine Beziehung hatten,, dann kommt sie nach und nach dahinter, wie er denn in der Realität ist und wie er sie durch sein Verhalten beeinflusst hat.
Sie ärgert sich, weil sie merkt wie das abgelaufen ist und ist wütend und hilflos.

Ekel (englisch disgust, französisch dégoût) entsteht vermutlich im Gehirn im sogenannten Mandelkern, der zum limbischen System gehört, wo auch andere Emotionen verarbeitet werden. Die Aktivierung dieses Areals bei Ekelreaktionen konnte in Studien nachgewiesen werden. Die Fähigkeit, Ekel zu empfinden, ist zwar angeboren, Ekelgefühle werden jedoch erst im Laufe der ersten Lebensjahre durch Sozialisation erworben. Kleinkinder empfinden nachgewiesenermaßen noch keinen Ekel gegenüber Substanzen, Objekten oder Gerüchen; sie stecken auch Kot, Käfer oder Regenwürmer in den Mund. Mitunter wird auf die Tatsache verwiesen, dass schon Neugeborene mit dem Verziehen des Gesichts auf bitteren Geschmack von Flüssigkeit reagieren, doch wird das von der Mehrheit der Wissenschaftler nicht als Ekelreaktion interpretiert, sondern als angeborene Geschmacksaversion, wie auch die Präferenz für süß angeboren ist. Auf Gerüche, die Erwachsene als ekelerregend bezeichnen wie den von Kot oder Schweiß reagieren Kleinkinder bis etwa drei Jahren nicht.[4]

Sigmund Freud

Sigmund Freud deutet den Ekel als Abwehrmechanismus, als tendenziell neurotisches Symptom der Verdrängung archaischer Triebregungen und als Folge der Erziehung, vor allem der frühkindlichen Sauberkeitserziehung. Dabei sieht er zugleich eine Ambivalenz von Ekel und Lust, da das ekelerregende Objekt unverdrängt ein Lustgefühl verschaffen würde. Diese Emotion steht laut Freud demnach im Dienst von Ich und Über-Ich. Diese ursprüngliche Lust, zum Beispiel das positive Verhältnis zum eigenen Kot, werde bei Erwachsenen nur im Falle von Perversionen ausgelebt, wo Lustgefühle erneut den Ekel verdrängen.[10] Als wesentlichen Auslöser für Ekelgefühle betrachtet Freud den Geruchssinn; seine Aussagen hierüber beschränken sich auf den Themenkreis der S. und auf Körperausscheidungen.[11]

25.07.2019 15:58 • #79


Y
Zitat:
Aber ich finde es sehr wohl angebracht, aus meiner Sicht zu erzählen, was er gemacht hat und warum es so schlimm für mich ist.


@Silverblue

Zitat:
Fakt ist, er ist mitte 40ig und hat sein Leben überhaupt nicht im Griff. Er gibt Geld für unnötige Sachen wie eine teure Fotoausrüstung aus und kriegt dann eine Betreibung für die Steuern - weil er sie nicht zahlen kann. Seine laufenden Kosten sind viel zu hoch für das was er verdient, weil er sich unter anderem ein super schnelles Internet und ein teures Handyabo leistet, aber dafür war er seit Jahrzehnten nicht mehr beim Zahnarzt (man sieht es seinen Zähnen an) und hat die allergünstigste Krankenversicherung, die wegen jeder Kleinigkeit Probleme macht. Er hat keine Ordnung in seinen Unterlagen wie Versicherung, Rechnungen etc. Er hat massivste psychische Probleme von denen er mir kein Wort erzählt hat, obwohl ich sehr offen bezüglich meiner vergangenen Depression und meiner bis heute andauernden psychiatrischen Behandlung war. Ich habe ihm klar gesagt, welche Auswirkungen einen (eher unwahrscheinlichen) Rückfall hat und er sich überlegen müsse, ob er sich unter diesen Umständen eine Beziehung vorstellen kann.


worin bestanden nun genau seine Lügen? Er sagte nicht, dass er auch heute noch psychische Probleme hat? Wann sagte er es Dir denn? Ich finde es völlig normal, sowas nicht gleich bei den ersten Dates zu erzählen. Es geht niemanden etwas an.

Und was genau meinst Du mit massivste psychische Probleme?

Und ansonsten geht es nur um die Zähne und das Geld?
Du beschreibst ihn wie einen völlig herunter gekommenen Jun ky mit Horrorgebiss, der lügt bis sich die Balken biegen.
Auf mich wirken Deine Beschreibungen eher wie die eines instabilen Menschen, aber nicht wie die eines völlig herunter gekommenen Wesens. Und ich nehme mal an, er hat einfach etwas ungepflegte Zähne, aber nicht schlimmeres.

Ich kann mir so einen derartigen Ekel nicht anders erklären, als dass Du da vermutlich echt etwas auf ihn projizierst? Vielleicht eigene Schwachstellen. Du bist ja auch noch in psychiatrischer Behandlung und hattest Depressionen und nun zack ist alles tutti?
Mich wundert, wie sehr Du obige Details verurteilst oder ablehnst. Klar muss muss man mit so einem Menschen keine Beziehung führen, wenn er einem nicht zusagt, aber für mich ist es z.B. unvorstellbar, Ekel zu empfinden weil jemand schlecht mit seinem Geld umgeht und schlechte Zähne hat.

25.07.2019 21:51 • x 1 #80


A
Hallo Silverblue,
mir hat die Reissverschlussmethodegeholfen.
Wenn dieses Gefühl in Dir hochkommt, zieh den Reissverschluss gedanklich zu, dahinter Dein Ex.
Ansonsten verzeih Dir, Du hast einen Fehler gemacht, daß ist menschlich.
Liebe Grüsse

26.07.2019 07:39 • x 1 #81


S
Vielen Dank für all eure Antworten. Sie geben Anstoss, die Sache von anderen Gesichtspunkten zu sehen, sie zu sezieren um zum Kern der Sache zu kommen. Gleichzeitig tut es gut, das unaussprechliche einmal niederzuschreiben.

Zitat von aquarius2:
Dann soltest du dich mal in kognitiver Verhaltenstherapie schulen lassen, da gibt es die Übung Gedankenstopp.


Gute Idee. Kommt auf die Liste. Es gibt bestimmt Bücher dazu.

Zitat von aquarius2:
Wie war das während eurer Beziehung? Wie konntest du ihn küssen, intim mit ihm sein? Gab es oft solche Momente, oder wart ihr eher distanziert?

Ich bin jetzt gnadenlos ehrlich. Kuscheln ging immer. Seine Küsse haben mich irgendwann geekelt. Mit seinem Körper wurde ich nie warm und habe ihn nicht als attraktiv empfunden. Ich dachte, das kommt noch, weil ich früher einmal einen Mann mit ähnlicher Statur sehr geliebt habe und dieser für mich der schönste Mann der Welt war. Auch beim S. - ich dachte das wird noch. Es war sehr viel Selbsttäuschung oder Selbstlüge dabei.

Zitat von aquarius2:
Hat er dich auch anders gesehen als am Anfang? Wann hast du das erste mal diesen Ekel wahrgenommen? Als ihr euch nahe wart, oder als dir im Nachhhinein etwas bewusst geworden ist?

Nein, ich glaube nicht. Es war ja sowieso nicht die grosse Liebe, aber die habe ich auch nicht gesucht. Der Ekel kam, als ich herausfand, wie er in Wirklichkeit ist und wie er lebt. Das ist so diametral zu dem was ich in einem Partner suchte und das wusste er. Ich glaube ich habe bereits geschrieben, dass ich die letzten Reste der Krankheit während dieser Zeit abgestreift habe. Da habe ich auf einmal realisiert, dass ich nicht auf ihn angewiesen bin.

Zitat von aquarius2:
Wann denkst du an ihn, wenn ein Treffen bevorsteht, wenn irgendwas dich triggert? Solche Dinge solltest du mit dir abklären. Hast du alles was war innerlich abgeschlossen? Hast du im Nachhinein das Gefühlt, dass du dich selbst verraten hast, hast Dinge gemacht, die dir widerstrebten?

Ich schreibe die Antworten zu deinen Fragen hier auf, weil es mir hilft, mal alles niederzuschreiben.
Wir tragen uns praktisch für alle Events im Doodle ein. Sobald ich seinen Namen sehe, zieht sich alles in mir zusammen, und die ganze Story kommt wieder hoch. Es ist, als klebe er noch an mir und ich kriege das eklige, klebrige Zeugs nicht weg. Daher nein, offenbar habe ich innerlich noch nicht abgeschlossen.
Solange ich davon ausging dass er so ist wie er sich gab hatte ich ja einen guten Grund mit ihm zusammenzusein. Ich suchte Stabilität, die bekam ich vordergründig. Über alles andere konnte ich hinwegsehen: Er ist nicht der Schönste - muss er nicht sein. Er verdient wenig - solange wir keine Familie gründen kann das mir egal sein. Ich finde ihn nicht attraktiv, der S. ist nicht gut - das kommt alles noch. Schlechte Zähne - er ist älter als ich, damals war das vielleicht noch nicht so ein Ding mit den schönen Zähnen.
Heute würde ich das alles nicht mehr in Kauf nehmen, aber damals wars für mich in Ordnung. Aber als dann nach und nach rauskam, wie er wirklich war und lebte und sich all diese Kleinigkeiten als Symptom eines grösseren Bildes herausstellte, ab da fühlte ich mich verraten. Dieser Verrat ist das, was mich heute noch schmerzt, und den ich mir nicht verzeihen kann. Er wusste was ich mir in einem Partner wünschte und was ich suchte. Und er hat es vorgezogen, mir Lügen zu erzählen oder elementare Dinge nicht zu erwähnen. Dinge, die er von mir sehr wohl wusste. Er hat nur an sich gedacht und gewusst, wenn er mir all das sagte, dann würde ich mich trennen (eine Freundschaft wäre wohl von meiner Seite noch möglich gewesen - ich schätze Ehrlichkeit über alles). Aus diesem Grund hat er mir nichts gesagt. Das ist jetzt keine Annahme von mir sondern seine Antwort auf meine Frage, warum er denn nichts gesagt hat.

Zitat von aquarius2:
Warum, weil du denkst, sie erwarten Hilfe von dir, oder denkst du, du musst ihnen dabei helfen? Ich nehme persönliche Defizite in meinem sozialen Umfeld nicht persönlich, das ist ja nicht mein Problem.

Du warst vielleicht mal in einer ähnlichen Situation, hast aber anders gehandelt, freue dich doch. Er konnte das nicht, aber das ist ja nicht deine Schuld.

@Tiefes_Meer hat dies weiter unten sehr gut zusammengefasst.

Zitat von Tiefes Meer:
Vielleicht hast Du eine Schattenseite in dieser Zeit erworben. Eine, die sich gewünscht hat , nicht kämpfen zu müssen . Sich gewünscht hat, auch mal durchhängen zu dürfen. Eine Seite, die Du Dir - aus sicher sehr guten Gründen - verboten hast, auszuleben .

Falls es so ist, lohnt es sich, da mal hinzuschauen . Vielleicht verlangst Du Dir selber bis heute sehr sehr viel ab . Vielleicht verbietest Du Dir selber bis heute jedwede Schwäche ... so in der Richtung.

Du bringst es auf den Punkt und daran arbeite ich. Ich weiss, ich urteile sehr streng über andere, aber auch über mich. Aber eben, wäre ich nicht so streng mit mir gewesen, dann würde ich heute wohl genau so leben wie mein Ex, oder jedenfalls in der Richtung. Ich wäre heute noch in meinen zahlreichen Ängsten verstrickt, die mich daran gehindert hätten, etwas zu machen, hätte kein Abi nachgeholt und würde im Herbst nicht nocheinmal an die Uni gehen.

Zitat von Tiefes Meer:
Vom sich-selber-verbieten verschwinden solche inneren Impulse nicht . Wenn man sie in sich selber als schlecht komplett unterdrückt, dann bedeutet das, einen Teil von sich selber abzulehnen. Und das schwappt nach außen, wenn man an Menschen gerät, die sich ungeniert das eigene Unterdrückte gestatten.

Deshalb tut es gut, all diese schlechten Sachen hier mal auszusprechen.

Zitat von Tiefes Meer:
Nicht falsch verstehen - ich mag es ebenfalls nicht , wenn Menschen nix für sich selber tun. Nur löst das bei mir keine Ablehnung der Person aus . Weil - wenn ich mich selber anschaue, gab es in meinem Leben immer wieder mal Phasen , wo ich die Dinge nicht so gut auf die Kette bekommen habe, wie von mir gewünscht .

Die habe ich auch. Und über diese Schwächen urteile ich genauso hart wie ich jetzt über meinen Ex urteile.

Zitat von Gemini:
Klingt ein wenig nach meinem Ex. Ich kann verstehen, dass man sich auch mal im Nachhinein ekelt, ist mir auch schon mehrfach so ergangen. Solange man denkt, dass derjenige einen schönen Charakter hat, kann man auch über ein weniger gutes Äußeres hinweg sehen. Wenn man aber feststeltl, dass beides ganz mies ist und man sogar belogen wurde, dann ekelt man sich. Ich denke, im Grunde ist man vor allem wütend auf sich selbst, dass man sich auf sowas eingelassen hat. Wenn man mit dieser Fehlentscheidung seinen Frieden schließt, verschwindet auch das Ekelgefühl.

Genau so ist es. Und dass man die Red Flags nicht wahrgenommen hat.

Zitat von Gemini:
Dein Ex wird sich den Verein sicherlich nicht lange leisten können.Vielleicht ist er auch nur wegen dir noch da drin. Evtl verschwindet er, wenn du mal eine Weile nicht auftauchst.

Der Verein ist leider nicht allzu teuer. Er engagiert sich leider vermehrt, seit wir uns getrennt haben. Bevor wir ein Paar wurden, ist er in drei Jahren vielleicht zwei Mal an den Stamm gekommen. Jetzt ist er immer da.

Zitat von Gemini:
Man lernt einen Menschen halt erst mit der Zeit kennen. Mein Ex hatte auch schlechte Zähne und löchrige Kleidung, aber er stellte sich Anfangs als vernünftiger Mensch mit Verantwortungsgefühl dar. Und er war sozial sehr engagiert. Da dachte ich auch, mit dem braucht man nur mal shoppen gehen. Aber so eine Verwahrlosung zeigt sich ja vor allem am Charakter und das kam nach und nach alles heraus.

GENAU. Das habe ich auch gedacht Ok, es geht nicht nur mir so - vielleicht ist es an der Zeit, mit mir etwas nachsichtiger und freundlicher zu sein.

Zitat von Ayaka:
ich hole hier mal etwas weiter aus - aber kann es sein, dass du einfach unfassbar sauer bist, auf dich selbst, weil du die Zeit mit ihm aus dem Wunsch nach Geborgenheit verschwendet hast obwohl es ja so was von offensichtlich war, dass er nicht für eine Beziehung mit dir taugt, es dir noch viel Überwindung gekostet hat dich zu trennen. Und jetzt wirst du auch noch jedes Mal wenn du ihn siehst sofort an all das erinnert. Dadurch kommen all die Wut und der Ekel hoch wenn du ihn siehst.

Das ist eben auch ein Aspekt. Ich habe mir all die Sachen schöngeredet und das Bild dahinter nicht gesehen.

Zitat von Nachtlicht:
Dass sie, obwohl sie die Trennung vollzogen hat, noch Monate später die Beziehung für sich nicht verarbeitet hat, ist kein Zeichen für eine wie auch immer geartete Charakterschwäche bei der TE sondern ein Indiz dafür dass die Beziehung toxische Elemente hatte. Sie schildert ja das Blendwerk und psychosoziale Probleme auf seiner Seite, sowie die Fehleinschätzung von Red Flags und eine unterschwellige Abhängigkeitsdynamik auf ihrer Seite.

So ist es. Ich habe nicht die Selbstmorddrohungen nach der Trennung erwähnt, seine heftige Panikattacke spät am Abend als wir am Telefon waren, für ihn jemanden vom Kriseninterventionszentrum organisiert habe, am nächsten Tag seine Eltern informiert habe und gesagt, ich könne das alleine nicht mehr tragen - nur um eine komische Antwort von ihnen zu erhalten. Als ich Ex das erzählt habe meinte er, er hätte solche Panikattacken ein paar Mal im Jahr und erhole sich schnell wieder davon. Ich habe ebenfalls nicht erwähnt, dass er tagelang wegen Kleinigkeiten sauer auf mich sein konnte und ich alles dafür gab, damit es wieder gut wird, damit er mich nicht verlässt (partnerschaftlich und später freundschaftlich).
Es hat zwei weitere Situationen gebraucht, bis ich den Kontakt endgültig abbrach und seither ekelt er mich richtig heftig.

Zitat von Tiefes Meer:
Ich habe mich gefragt, ob es an anderer Stelle zum Thema Ekel vorm Partner wohl was im Internet gibt. Und fand was, was sich Sudden Repulsion Syndrom nennt . Auslöser können sehr unterschiedliche Dinge sein . Aber unter anderem auch Verletzungen , die in der Beziehung erfahren worden sind . Will sagen - ganz so ungewöhnlich wie ich zuerst dachte, ist so eine Reaktion auf einen Ex offenbar gar nicht . Wenn es dafür sogar einen Extra-Namen gibt .

Den Namen zitiere ich künftig

Zitat von Alexandra1975:
Hallo Silverblue,
mir hat die Reissverschlussmethodegeholfen.
Wenn dieses Gefühl in Dir hochkommt, zieh den Reissverschluss gedanklich zu, dahinter Dein Ex.
Ansonsten verzeih Dir, Du hast einen Fehler gemacht, daß ist menschlich.
Liebe Grüsse

Danke dir! Ich werds versuchen! ... und über meine Erfolge berichten.

Zitat von YsaTyto:
worin bestanden nun genau seine Lügen? Er sagte nicht, dass er auch heute noch psychische Probleme hat? Wann sagte er es Dir denn? Ich finde es völlig normal, sowas nicht gleich bei den ersten Dates zu erzählen. Es geht niemanden etwas an.

Es ist eine andere Situation, wenn man zur Beginn der Beziehung ein Gespräch über die eigenen Abgründe führt. Aufgrund dieses Gesprächs haben wir uns beide für eine Beziehung entschieden. Nur - er wusste worauf er sich mit mir einliess. Er hingegen hat mich über wesentliche Dinge angelogen.

So ich ich mache mich auf den Weg zum Stamm. Mir ist schlecht und der Ekel steigt hoch. Ich versuche es mal mit der Reissverschlussmethode.

26.07.2019 17:32 • x 3 #82


aquarius2
Donnerwetter in dir hat es ganz schön gearbeitet, alle Achtung! Wenn du so weiter an und mit dir arbeitest, wirst du vieles bald anders sehen. Nämlich indem du mit dir selbst Frieden schließen kannst. Natürlich ist es schlimm, wenn der Partner einen täuscht und wenn man die Täuschung merkt muss man entscheiden, ob mal damit leben kann, denn wenn man den Partner nicht um seiner selbst liebt, so wie er jetzt ist dann ist er halt der Falsche, auch wenn er reich ist, gepflegte Zähne hat und einen hochbezahlten Job hat.
Entweder es passt, oder es passt nicht.

26.07.2019 17:43 • x 1 #83


S
Ah *beep*. Ich bin am Stammtisch und eben auf die Toilette geflüchtet.
Aber von vorne: Meine Aufregung wurde etwas besser als mein Ex da war. Ihn aktiv zu ignorieren ist besser als mich zu fragen wann er kommt. Ich genoss es mit meinen Freunden zu reden. Nur, sobald ich ihn ansah kam der Ekel wieder hoch, diesmal richtig körperlich. Mit unserem Präsidenten gehe ich aber ganz normal um, obwohl der auch seine Probleme hat. Aber ihm bin ich nie auf diese körperliche und seelische Art nahegekommen.
Ich fühle mich beschmutzt, mit etwas, das ich bisher nicht richtig weggekriegt habe.

Und jetzt... hat mich etwas getriggert und ich verstehe noch nicht ganz was. Der Präsi und mein Ex gehen nachher zusammen weiter. Die waren früher nicht so eng. Will mein Ex sich vermehrt im Verein engagieren? Das ist eine Befürchtung von mir. Wenn das passiert, müsste ich mehr mit ihm zusammenarbeiten. Das will ich nicht. Das würde heissen, dass je mehr er im Verein macht, desto mehr muss ich mich zurückziehen. Aus dem Verein, in dem ich viele meiner sozialen Kontakte habe. *beep*.

Ok. Durchschnaufen, Krone richten, zurück an den Tisch!

26.07.2019 20:18 • #84


Tiefes Meer
Nicht böse sein. Aber jetzt muss ich tatsächlich schmunzeln.
Weil es für mich so klingt, als hätte das große Ganze sich für Dich was sehr spezielles ausgedacht. Mir scheint, als wenn es dran wäre, dass Du tatsächlich an der Strenge arbeitest, die Du Dir selber zuteil werden lässt . Zumindest, wenn Du in diesem Verein bleiben willst

Mag mich natürlich irren. Doch ich denke, dass der Ekel ihm gegenüber sich mindert, wenn Du es schaffst , Dir selber mit mehr Güte und Nachsicht zu begegnen.

Es braucht nicht immer innere Härte, um leistungsfähig zu sein. Freude am Tun und Erfolgserlebnisse sind Motoren , mit denen sich deutlich leichter leben lässt . Und was es auch braucht sind deutliche Auszeiten . Ich finde wirklich toll, was Du erzählst über spätes Abi und jetzt noch Studium. Alle Achtung ! Nur übertreibe es nicht mit den Erwartungen an Dich selbst. Der Weg führt sonst irgendwann in einem Burnout.

Zitat von Silverblue:
....vielleicht ist es an der Zeit, mit mir etwas nachsichtiger und freundlicher zu sein.
Japp! Und nicht nur, was Fehleinschätzungen bei der Partnerwahl betrifft

26.07.2019 20:48 • x 1 #85


S
Entschuldigt die Formatierung. Ich kriege das auf Handy nicht besser hin

Zitat von Tiefes Meer:
Nicht böse sein. Aber jetzt muss ich tatsächlich schmunzeln.
Weil es für mich so klingt, als hätte das große Ganze sich für Dich was sehr spezielles ausgedacht. Mir scheint, als wenn es dran wäre, dass Du tatsächlich an der Strenge arbeitest, die Du Dir selber zuteil werden lässt . Zumindest, wenn Du in diesem Verein bleiben willst [/url]

Ja, das Universum kommt gerade mit dem Holzhammer Ich habe nämlich seit ein paar Wochen einen Bänderriss. Ich, die in allen Ferien auch noch Abenteuer suchte, am liebsten Freitag Abend in den Flieger stieg um am Sonntag zurückzukommen (und am Montag wieder arbeiten zu gehen), war gezwungen mal nichts zu machen. Mir ist da bewusst geworden, wie sehr ich von mir verlange, 200% zu geben. Jeden Tag, 24h. Als ich mich getraute, die Sätze, die mich antreiben mal auszusprechen, bin ich richtig erschrocken.
Genau um dieses Thema gehts jetzt beim Ex. Wer hätte das gedacht




Nein, ich bin nicht böse, auch nicht wenn was wenn ein konstruktiver Gedanke Anstoss kommt der mir nicht passt. Ich werde grantig wenn aufgrund von Annahmen Urteile über mich gefällt werden

Ich halte euch auf den Laufenden!

27.07.2019 23:53 • x 1 #86


R
Was bitte ist das für ein Verein? Präsident, Krone, red flags?

28.07.2019 18:55 • #87


Y
ich verstehe das alles @Silverblue

Zitat:
So ist es. Ich habe nicht die Selbstmorddrohungen nach der Trennung erwähnt, seine heftige Panikattacke spät am Abend als wir am Telefon waren, für ihn jemanden vom Kriseninterventionszentrum organisiert habe, am nächsten Tag seine Eltern informiert habe und gesagt, ich könne das alleine nicht mehr tragen - nur um eine komische Antwort von ihnen zu erhalten. Als ich Ex das erzählt habe meinte er, er hätte solche Panikattacken ein paar Mal im Jahr und erhole sich schnell wieder davon. Ich habe ebenfalls nicht erwähnt, dass er tagelang wegen Kleinigkeiten sauer auf mich sein konnte und ich alles dafür gab, damit es wieder gut wird, damit er mich nicht verlässt (partnerschaftlich und später freundschaftlich).
Es hat zwei weitere Situationen gebraucht, bis ich den Kontakt endgültig abbrach und seither ekelt er mich richtig heftig.

das ist echt too much. Aber Du hast es ja bereits selbst erkannt- Du hast Dich selbst betrogen:
Zitat:
Über alles andere konnte ich hinwegsehen: Er ist nicht der Schönste - muss er nicht sein. Er verdient wenig - solange wir keine Familie gründen kann das mir egal sein. Ich finde ihn nicht attraktiv, der S. ist nicht gut - das kommt alles noch. Schlechte Zähne - er ist älter als ich, damals war das vielleicht noch nicht so ein Ding mit den schönen Zähnen.
Heute würde ich das alles nicht mehr in Kauf nehmen, aber damals wars für mich in Ordnung.

Und ich nehme auch an, dass Du auch schon am Anfang der Beziehung gefühlt hast, dass er nicht ist, wie Du ihn Dir gewünscht hast.
Zitat:
Du bringst es auf den Punkt und daran arbeite ich. Ich weiss, ich urteile sehr streng über andere, aber auch über mich. Aber eben, wäre ich nicht so streng mit mir gewesen, dann würde ich heute wohl genau so leben wie mein Ex, oder jedenfalls in der Richtung. Ich wäre heute noch in meinen zahlreichen Ängsten verstrickt, die mich daran gehindert hätten, etwas zu machen, hätte kein Abi nachgeholt und würde im Herbst nicht nocheinmal an die Uni gehen.

worauf richtet sich denn Dein Urteil?
Es ist klar, dass dieser Mann instabil ist, so einiges nicht gebacken bekommt, aber es scheint mir, dass Du da sehr kategorische Maßstäbe setzt: Gepflegtheit, Geld, Gesundheit. . .
Das scheint mir ein recht oberflächlicher Blick auf Menschen zu sein, auch auf Dich selbst. Abi, Studieren ist toll, aber es gibt 100 Zwischentöne, 1000 Wege eines Menschen mit vielen Abirrungen, die manchmal sogar Sinn haben, auch ganz andere Lebensziele oder Prioritäten im Leben.

Ich meine folgendes nicht als Angriff, nur fällt mir kein besserer Begriff ein: ich habe den Eindruck, dass Du ihn übertrieben dämonisierst und deswegen diesen Ekel empfindest. Wäre er so herunter gekommen, könnte er sich in eurem Verein kaum sozial integrieren weil alle wegen seiner Verwahrlosung zurück weichen würden.
Vielleicht löst sich der Ekel, wenn Du ihn mal wieder als Mensch, statt als Inbegriff des Abscheus betrachtest. Als Mensch, der sicherlich auch viele schöne Eigenschaften hat, sogar optisch etwas schönes, der sicherlich in seinem Rahmen und mit seinen Möglichkeiten auch einiges erreicht hat, stark im Leben war.
Nur eben nicht so, wie DU es brauchst und Dir wünschst. Garantiert ist er nicht so schwach und abscheulich, wie Du ihn gerade empfindest.
Bedenke, dass Du selbst labil und in Behandlung warst, als ihr zusammen gekommen seid. Stelle Dir mal vor, jemand hätte in Deiner Depri-Zeit auf Dich geblickt, wie auf ein ekelhaftes Insekt.
Und jetzt gerade geht es Dir besser, Du hast offenbar einige Entwicklungsschritte getan, vielleicht hast Du Dich aber auch nur mit Disziplin voran gepusht. Wie auch immer.
Und er hat eben sein ganz eigenes Entwicklungstempo und ist kein menschliches Wrack, nur weil er nicht zeitgleich äußerlich sichtbare Schritte tut, die DU mit Erfolg, Gesundheit assoziierst.
Mir scheint, dass Du ihn in Dir zum Unmenschen machst und dass das einen psychologischen Zweck für Dich hat.

Übrigens musste ich heute an Dich denken weil ich etwa das 3. Mal in der Nähe meiner Arbeitstätte einen völlig verarmten Mann sitzen sah. Zum 3. Mal trägt er die gleiche Kleidung, alles kaputt, ist ungewaschen und vermutlich obdachlos. Aber definitiv kein Säufer oder so etwas. Ich kann nicht erklären warum, aber ich mag ihn. Sein Gesichtsausdruck ist klug und feinfühlig. Also brachte ich ihm ein Getränk und er lächelte mich mit sehr schlechten Zähnen an
Ich fand ihn sehr angenehm und sein Lächeln schön

28.07.2019 20:53 • x 1 #88


S
Zitat von RK050276:
Was bitte ist das für ein Verein? Präsident, Krone, red flags?

Die Antwort habe ich ein paar Seiten weiter vorne gegeben.

Zitat von YsaTyto:
Und ich nehme auch an, dass Du auch schon am Anfang der Beziehung gefühlt hast, dass er nicht ist, wie Du ihn Dir gewünscht hast.

Ja, das ist so, und genau das konnte ich mir nicht eingestehen. Ich weiss noch, wie ich einmal flüchtig dachte ich kann mich doch jetzt nicht schon trennen und so schlimm ist er doch gar nicht. Du musst halt mit deinen Ansprüchen runter.

Zitat von YsaTyto:
worauf richtet sich denn Dein Urteil?
Es ist klar, dass dieser Mann instabil ist, so einiges nicht gebacken bekommt, aber es scheint mir, dass Du da sehr kategorische Maßstäbe setzt: Gepflegtheit, Geld, Gesundheit. . .
Das scheint mir ein recht oberflächlicher Blick auf Menschen zu sein, auch auf Dich selbst. Abi, Studieren ist toll, aber es gibt 100 Zwischentöne, 1000 Wege eines Menschen mit vielen Abirrungen, die manchmal sogar Sinn haben, auch ganz andere Lebensziele oder Prioritäten im Leben.

Ja, der Blick mag für einige Menschen oberflächlich sein. Aber diese Dinge sind mir, neben vielem anderem, sehr wichtig. Mein Urteil richtet sich darauf, dass er wusste, was mir in einer Beziehung wichtig ist, und sich am Anfang der Beziehung entschlossen hat, mich aktiv darüber zu belügen und Dinge zu verschweigen, während ich sehr ehrlich ihm gegenüber war.

Letztendlich soll jeder sein Leben leben, wie er es für richtig hält. Aber ich habe eben für mich auch gelernt, dass ich ein Recht darauf habe, mit Menschen, die meine Werte nicht teilen, nicht befreundet sein zu müssen. Aber die Abscheu, die ich für ihn empfinde, die kommt aus dem Betrug und Verrat, an dem ich zweifelsfrei auch meinen Anteil habe.

Zitat von YsaTyto:
Ich meine folgendes nicht als Angriff, nur fällt mir kein besserer Begriff ein: ich habe den Eindruck, dass Du ihn übertrieben dämonisierst und deswegen diesen Ekel empfindest. Wäre er so herunter gekommen, könnte er sich in eurem Verein kaum sozial integrieren weil alle wegen seiner Verwahrlosung zurück weichen würden.
Vielleicht löst sich der Ekel, wenn Du ihn mal wieder als Mensch, statt als Inbegriff des Abscheus betrachtest. Als Mensch, der sicherlich auch viele schöne Eigenschaften hat, sogar optisch etwas schönes, der sicherlich in seinem Rahmen und mit seinen Möglichkeiten auch einiges erreicht hat, stark im Leben war.
Nur eben nicht so, wie DU es brauchst und Dir wünschst.

Er ist auch eher der Aussenseiter, wenn er auch schon lange dabei ist. Das hat aber mit seinen mangelhaften social skills zu tun.
Ich habe mir nocheinmal meinen Eingangspost durchgelesen, um zu sehen, ob ich seine Erscheinung wirklich so krass beschrieben habe. Verwahrlost ist er äusserlich sicher nicht, aber er läuft mit seiner Handwerker-Arbeitskleidung rum. Sicher nichts, was man nicht beheben könnte, wenn es denn nicht ein Symptom eines grösseren Bildes wäre.

Zitat von YsaTyto:
Garantiert ist er nicht so schwach und abscheulich, wie Du ihn gerade empfindest.

Hmmm. Da muss ich mal drüber nachdenken.

Zitat von YsaTyto:
Bedenke, dass Du selbst labil und in Behandlung warst, als ihr zusammen gekommen seid. Stelle Dir mal vor, jemand hätte in Deiner Depri-Zeit auf Dich geblickt, wie auf ein ekelhaftes Insekt.

Für mich geht es eben genau darum. Wenn jemand Probleme hat, da finde ich grundsätzlich nichts dabei. Wie du schreibst, hatte ich diese auch. Was ich aber hart ausgedrückt nicht ab kann ist, wenn man nichts dagegen macht und dann noch der Welt die Schuld für die eigene Situation gibt. Mit dieser Tatsache habe ich grosse Mühe.
Er hat oft darüber gemotzt, dass er weniger Lohn kriegt, weil er keinen Lehrabschluss in der Branche hat wo er arbeitet und wie böse die Unternehmen doch seien. Genauso oft habe ich ihm gesagt, dass er doch seinen Lehrabschluss nachmachen soll. Das ist in der Schweiz relativ einfach möglich (Sonderregelung), wenn man bereits länger in der entsprechenden Branche arbeitet und es kann berufsbegleitend gemacht werden. Das wollte er aber aus 1000 Gründen nicht machen. Ist es anstrengend nach so langer Zeit wieder zur Schule zu gehen? Klar! Aber es gibt nunmal nichts gratis und dann hätte er wenigstens mehr Lohn gehabt und die Fragen an den Vorstellungsgesprächen hätten aufgehört.

Zitat von YsaTyto:
Und er hat eben sein ganz eigenes Entwicklungstempo und ist kein menschliches Wrack, nur weil er nicht zeitgleich äußerlich sichtbare Schritte tut, die DU mit Erfolg, Gesundheit assoziierst.


Letztendlich sehe ich das Thema aus meinem Blickwinkel und daraus schreibe ich. Es sind meine Werte und mein Empfinden. Das was ich empfinde, können andere völlig anders sehen. Ich empfinde ihn als eklig, ich empfinde seine Passivität als schwach, für mich besitzt er viele Eigenschaften, aufgrund derer er für mich nicht als Partner in Frage kommt. Er lebt ein Leben, das ich überhaupt nicht nachvollziehen kann und auch nicht Teil davon sein möchte. Und doch, für mich ist ein Mensch, der jahrelang so lebt, verwahrlost.
Es gibt bestimmt Menschen, die das alles nicht halb so schlimm sehen und die unter diesen Umständen mit ihm befreundet sein oder sich sogar in ihn verlieben können. Das ist auch völlig in Ordnung. Nur kann und will ich das nicht.

Aber ich glaube, mein Ekel bezieht sich auf etwas anderes, nämlich auf den Verrat. Wir hatten am Anfang unserer Beziehung ein Gespräch über unsere dunklen Seiten. Ich war ehrlich, er hat mir ins Gesicht gelogen und wichtige Sachen einfach mal verschwiegen. mit all seinen (für mich!) hässlichen Seiten ist er mir zu nahe gekommen.
Wäre er am Anfang ehrlich gewesen, hätte ich zwar seine Art zu Leben nicht nachvollziehen können, aber es hätte mich nicht betroffen. Ich wäre keine Partnerschaft mit ihm eingegangen aber wir hätten weiterhin flüchtig an den Vereinsanlässen miteinander reden können.

Zitat von YsaTyto:
Mir scheint, dass Du ihn in Dir zum Unmenschen machst und dass das einen psychologischen Zweck für Dich hat.

Das kann sein. Muss ich mal drüber nachdenken.

Ich hoffe, ich habe den Kern davon was du mir sagen wolltest verstanden. Wenn nicht, können wir gerne weiter darüber diskutieren.

29.07.2019 11:55 • x 1 #89


Y
Zitat:
Was ich aber hart ausgedrückt nicht ab kann ist, wenn man nichts dagegen macht und dann noch der Welt die Schuld für die eigene Situation gibt. Mit dieser Tatsache habe ich grosse Mühe.
Er hat oft darüber gemotzt, dass er weniger Lohn kriegt, weil er keinen Lehrabschluss in der Branche hat wo er arbeitet und wie böse die Unternehmen doch seien. Genauso oft habe ich ihm gesagt, dass er doch seinen Lehrabschluss nachmachen soll. . . .

@Silverblue
ja, das turnt mich auch ab. Passivität und Opferhaltung.

Und Du erwähnst wiederholt, dass Du das Recht hast, mit so jemandem nicht befreundet sein zu wollen.
Ja klar! Das wollte ich Dir auch keineswegs andrehen.
Es ging ja um Deinen Ekel und ich kann mir vorstellen (will es Dir aber nicht unterstellen), dass es eben nicht nur daran liegt, dass er Dir nicht gleich zu beginn offenbarte, dass er auch jetzt noch nicht klar kommt.
U.A. weil ich annehme, dass Du das schon nach einem Monat Beziehung genau wahrgenommen haben wirst.

29.07.2019 12:06 • x 1 #90


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag