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Mein Ex ist mit meiner sehr guten Freundin zusammen

N
Zitat von nalea:
Vielleicht habe ich es überlesen. Warum meldest du dich nicht einfach bei ihm und sagst ihm wie es dir mit dieser Unsicherheit geht. Und dass du von ihm hören möchtest was wirklich war - ihr hättet euch schließlich mal sehr geliebt und soviel Achtung sollte er für dich haben.

Das ist genau meine Einstellung u hab auch immer wieder was geschrieben aber es dann gelöscht , denn ich denke , dass das meine Einstellung ist u nicht mehr seine . Er drückt sich ja auch beim Sachen austauschen , ich wollte nachdem ich erfahren habe , dass er mit ihr zusammen ist meine Sachen schnell haben u wollte sie mit meiner Freundin abholen , da ich kein Auto habe u er hat sie dann einfach bei ihr abgeladen ohne was vorher mir o ihr zu sagen . Es hat auch noch was gefehlt u seine Sachen sind noch bei mir , will er jetzt von dem Ex von ihr ( meiner exfreundin ) abholen lassen .
Er ist zu feige u hat ein schlechtes Gewissen.
Ihr hatte ich , nachdem sie es mir gestanden hat , eine lange WhatsApp geschrieben, kam dann Nix mehr .

22.08.2025 08:50 • x 3 #76


GreenTara
@Neve
Deine Seele braucht Zeit, bis sich diese Erschütterung wieder gesetzt hat, manches auch an einem anderen Platz. Sicher kostet dich das viel Energie. Du wirst es schaffen, und mit deiner Selbstreflexion werden sich deine Werte und Würde verfestigen.
Anderen Menschen mag es vielleicht auch nur deshalb gut gehen, weil sie nicht so genau bei sich selbst hinschauen, und sie in einer Hormonie schwelgen. Selbst wenn es etwas dauerhaftes werden sollte, dann passt es halt auf niedrigem Niveau.

22.08.2025 08:57 • x 4 #77


A


Mein Ex ist mit meiner sehr guten Freundin zusammen

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N
Da gebe ich dir vollkommen recht , ich kann jetzt nur an meinem Leben arbeiten. Gibt ja auch positives, kann machen was ich möchte , habe wieder mehr Zeit für meine sehr guten Freundinnen , alte Freundschaften haben sich intensiviert u ich habe neue gefunden. Ich habe meine Freundschaften immer gepflegt , die überleben jede Beziehung aber mit einer Beziehung, Kind u Arbeit ist natürlich nicht mehr ganz soviel Zeit , jeder hat ja seinen Alltag .

22.08.2025 09:09 • x 5 #78


M
Zitat von Neve:
Das fühlen ihm gegenüber ist sehr ambivalent, das die Beziehung aus war , hatte ich schon akzeptiert, da er aber ein wertvoller Mensch war für mich , dachte ich , wir könnten irgendwann Freunde werden .

Bloß nicht, zumindest nicht jetzt. Du kannst nicht von einer Liebesbeziehung auf eine Freundschaft umschalten, weil eine Freundschaft unverbindlicher ist.
Ich habe den Fehler seinerzeit gemacht und ihm eine Freundschaft angeboten. Mir war klar, dass die Beziehung zu Ende war, aber den Gedanken, ihn ganz zu verlieren, konnte ich kaum aushalten. Und dann kommt man in der Not auf solche Ideen.

Wie weh das dann tat, merkte ich dann doch. Er sprach von tollen Unternehmungen am WE, während mir klar war, wie meines aussehen würde. Und mit wem er diese unternahm, sagte er mir natürlich nicht und ich konnte da ja nicht nachfragen, denn schließlich waren wir ja nur noch Freunde. Die Eifersucht und das Kopfkino liefen auf Hochtouren. Ich hatte etwas getan, was mir gar nicht gut tat, aber die Loslösung war ja sooo schwer.

Nach einigen Monaten kapierte ich aus einer seiner Schwurbelmails, dass es eine Next gab. Wohl die Kollegin, die ihn seinerzeit zum Essen eingeladen hatte, weil er etwas für sie erledigt hatte. Das stieß mir damals schon auf und ich hätte das auch nie erfahren, wenn ich nicht zufällig an jenem Abend angerufen hätte. Er war irgendwie seltsam blockiert und ich merkte, da ist was. Ich fragte, ob er nicht reden könne und wo er sei.
Seine Antwort: Ich bin bei Jemand zum Essen eingeladen.
Mein Blutdruck schnellte in die Höhe, er ging in einen anderen Raum, wir redeten noch ein paar Worte, aber allein seine Antwort mit diesen Jemand kränkte mich. Das war noch während der Beziehung, die wir angeblich hatten. Und dann sagte er mir, er ist bei Jemand eingeladen.
Ich sprach es einen Tag später an, dass ich so eine Antwort nicht akzeptieren kann. Er gab klein bei und erzählte, wo er war.

Typisch für seine Geheimniskrämerei, immer hintenrum, immer halbe Wahrheiten. Was hatte ich nur an diesem Mann gefunden?

Diese Freundschaft, die Du gerne hättest, dient nur dazu, noch ein Türchen zu ihm offen zu halten. Lass das sein. Denn für eine Freundschaft wäre es nötig, dass man sich entliebt hat. Alles andere würde nur das Vermissen, die Sehnsucht und die Eifersucht wieder beflügeln. Du würdest Dir damit nur schaden.

Bis Du Dich abgelöst hat, wird es dauern.- quälend lange. Und die Gefühle zeigen sich in einem Auf und Ab. Aber Du wirst selbst merken, die Zeit hilft. Irgendwann hast Du mal zwei Stunden nicht an ihn gedacht und dann fragst Du Dich verstört, wie kann das sein? Und dann werden diese Zeiträume immer länger. Zwei Stunden, ehe der Kummer wieder an Deinem Tisch sitzt, dann vielleicht vier, dann mal ein ganzer Tag! Daran merkst Du dann, dass es doch aufwärts geht.
Und wenn die Ablösung geschafft ist, hat man oft kein Interesse mehr an diesem Menschen. Im Lauf der Zeit erkennt man auch immer mehr, dass er halb so wertvoll war wie geglaubt.

22.08.2025 09:22 • x 5 #79


M
Zitat von Neve:
abe wieder mehr Zeit für meine sehr guten Freundinnen , alte Freundschaften haben sich intensiviert u ich habe neue gefunden.

Das Beste was Du für Dich tun kannst. Mir hat seinerzeit der Kontakt mit Frauen auch sehr gut getan. Kurz nach der Trennung etablierte sich ein kleiner Frauenstammtisch und ich wurde gefragt, weil ich gerade eher zufällig da war, ob ich dabei sei. Treffen jeden Dienstag Abend in unserer Gaststätte. Ich dachte mir erst, was bitte sollen wir denn reden, wenn wir uns jede Woche sehen? Halbherzig sagte ich zu, hatte ja eh nichts Besseres zu tun.
Und mit der Zeit tat mir die Regelmäßigkeit gut. Ich sprach nie über die Affäre, aber ich merkte, nirgends hängt der Himmel nur voller Geigen. Und manchmal lachten wir so viel, dass wir halb unter dem Tisch lagen.
Es war für mich damals sehr wertvoll und ich dachte mir, dass es schon seltsam ist. Die angeblich wichtigste Person war aus meinem Leben gegangen und zur selben Zeit tat sich was Neues auf. So als wollte mich das Leben ein wenig entschädigen.

Gut, dass Du schon das Posittive an der neuen Situation sehen kannst. Das zeigt, dass es aufwärts geht.

22.08.2025 09:33 • x 2 #80


B
Zitat von Margerite:
Typisch für seine Geheimniskrämerei, immer hintenrum, immer halbe Wahrheiten. Was hatte ich nur an diesem Mann gefunden?

Ich verstehe das nicht, das scheint ein Muster zu sein, was viele Fremdgeher haben...Schade, dass ich diese Perspektive nicht kenne. Ich kanns mir einfach nicht richtig vorstellen und es nicht verstehen. Ich meine gegenüber einem langjährigen (Ehe)partner. Man hat doch soviel sch**sse zusammen durchgestanden. Nach einer kurzen Beziehung kein Thema, ist zwar auch mies, aber irgendwie vorstellbar. Aber nach 8,10,15,20,30 Jahren? Ist das narzistisch oder ängstlich/feige? Im Sinn, wie stehe ich dann da vor Kindern/Verwandten/Freunden? Oder will man sich dem Ex-Partner gegenüber nicht öffnen und zieht Energie aus dem Geheimnis ? Oder reines Mitleid mit dem Ex um ihn zu schützen? Vermutlich würde man hier im Forum irgendwo finden, bei Threads von Affärenführern...oder? Weißt du die Antwort? Manchmal hätte man gerne einen Psychologen an der Seite, den man jederzeit was fragen kann...

22.08.2025 12:23 • x 2 #81


N
@Margerite
Das mit einer Freundschaft wäre jetzt sowieso nicht mehr drin , jetzt ist es total aus , und bevor er mit meiner Freundin zusammen gekommen ist , auch erst nachdem ich durch gewesen wäre . Dachte halt , wir gehen wieder wandern , tanzen usw aber das hat sich erledigt in der Konstellation.

22.08.2025 13:21 • x 2 #82


N
@Margerite
Ja, wir hatten auch einen Stammtisch mit älteren Herrschaften, hätte ich früher auch nie gedacht u es war immer so lustig aber da kann ich jetzt nicht mehr hin , es war ihrer aber ich denke , ich treffe mich vielleicht mit der ein o anderen mal so , sind mir schon ans Herz gewachsen.

22.08.2025 13:26 • x 1 #83


N
@Blonder
Ich verstehe sowas auch nicht , denke aber , erstmal absichern ob das was wird u Feigheit zu dem sch… zu stehen , den man angestellt hat .

22.08.2025 13:30 • x 1 #84


N
Ich kannte ihn ja schon seit der 7 Klasse , meine beste Freundin seit der 8 Klasse , waren so eine Clique u in der 9 Klasse nach der zeugnisausgabe haben wir was getrunken u haben geknutscht . 30 Jahre später , als wir uns wieder getroffen haben ( waren 8 Jahre vorher auch ein paarmal weg ) , sagte er , dass es ihm leid tut , dass er sich hat verleugnen lassen , anscheinend hatte ich ihn in den Ferien angerufen, wusste davon nix mehr aber das ihn das so beschäftigt hat . Kurz danach sind wir zusammengekommen.

22.08.2025 13:46 • #85


M
Zitat von Blonder:
Ich verstehe das nicht, das scheint ein Muster zu sein, was viele Fremdgeher haben...

Er war ein Bindungsvermeider wie aus dem Bilderbuch, wenn ich es mit meinen laienhaften Psychologiekenntnissen richtig eingeordnet habe. Seine Kindheit war ein Drama, ich vermute körperlichen Missbrauch durch den Vater, zu dem er keine gute und warme Beziehung hatte. Der war auch so, dass er keinen an sich ranließ. Familie hat man zwar, aber darum soll sich die Frau kümmern. Der Mann kümmert sich um die wirklich wichtigen Dinge im Leben wie die, zwei Häuser zu bauen, damit Mann ja gut und sinnvoll damit beschäftigt ist und sich nicht mit Frau und Kindern befassen muss. Diese Welt ist ihm eh fremd. Kindergeschrei, Kinderlachen und dann noch die Frau, die wieder so unglücklich aussieht. Nein danke.

Der Vater hat ihn nicht gemocht, nicht bestärkt, nicht bestätigt, sondern abgewertet. Geh weg, Du machst alles nur kaputt, du bist zu nichts zu gebrauchen. Vermutlich hat er den Sohn auch geschlagen. Sein Vater hasste sich selbst und projetzierte diesen Selbsthass dann auf den Sohn, denn gegen sich selbst Hass zu empfinden, ist schwer auszuhalten. Und wer ist ihm am Nächsten? Der Sohn, der ihm noch dazu wie aus dem Gesicht geschnitten ist, sogar Statur und Größe stimmten überein. Das habe ich mich aus seinen spärlichen Erzählunen zusammen gereimt, denn er hatte das meiste aus der Kindheit vergessen. Ein Psychologe würden sagen, er hat es ausgeblendet, verdrängt, weil es zu schwer auszuhalten war.
Die Mutter kümmerte sich um das Essen und die Wäsche, aber gab sie ihren Kindern auch Wärme und Geborgenheit? Das weiß ich nicht. Sie war eh überfordert, als er klein war. Denn eineinhalb Jahre nach ihm kamen Zwillinge zur Welt. Zwei Säuglinge, die alle Pflege und Aufmerksamkeit brauchen und dann noch er, das Kleinkind, das dann vermutlich hintenan stand. Und keine Hilfe.

Mit dieser Kindheit voller Abwertung und Lieblosigkeit geht er dann ins Erwachsenenleben und etabliert sich beruflich sehr gut. Wenigstens etwas, was ich gut kann, die Bits und Bytes gehorchen mir und wenn nicht, drangsaliere ich sie solange, bis sie gehorchen.
Beziehungsleben alles andere als Glück bringend. Glück empfinden konnte er glaube ich gar nicht, er war immer gedämpft, seltsam lauwarm, zurückhaltend, fast zaghaft, unsicher wirkend und hatte wenig bis keine Mimik. Ich habe damals etwas in ihm gefunden, was mir bekannt war und das zog mich magisch an. Scheol würde sagen, Traumabonding.
Der ist ja wie ich, dachte ich mir manchmal, der versteht mich und ich ihn, wir sind wie seelenverwandt. Ja, was unsere Defizite anging, waren wir tatsächlich sehr verwandt.

Er hatte gelernt, Achtung vor engen Bindungen, das gibt nur Probleme. Bindungen sind gefährlich und tun eh nur weh. Das Unterbewusstsein speichert genau das ab. Also lieber keine Bindung oder allenfalls eine Schmalspurbindung.
Gleichzeitig ist in den Menschen ja immer eine große innere Sehnsucht nach Bindung, nach Verbindung, nach Verstanden sein, nach einer Seelenverwandtschaft.
Aber Beziehungen, also Bindungen zu leben und auszuhalten, steht auf einem anderen Blatt. Denn das Unterbewusstsein arbeitet ja dagegen und das ist mächtiger als vieles andere.

Und dann kommt es also nach einer gefühlten symbiotischen Verbindung, die man voller Glück einging, sehr schnell zu den ersten Störfaktoren und es kommt eine zunächst nicht spürbare Abwärtsspirale in Gang, die sich im Lauf der Zeit immer schneller dreht und die anfangs noch ausgeblendet wird. Weil was nicht sein darf, das ist nicht..

Symptomatische Verhaltensweisen sind alle, die eine enge Bindung boykottieren. Und dafür gibt es viele Möglichkeiten.
Die Flucht in die Arbeit, die Flucht in zeitaufwändige Hobbies, denen man ohne den Partner nachgeht, Engagement in Vereinen oder für wohltätige Zwecke, körperliche Anwesenheit bei mentaler Abwesenheit (Rückzug hinter das Smartphone, den PC, ein Buch, eine Zeitung z.B.), wenig echter Austausch und der starke Wunsch, zumindest das Gefühl zu haben, dass man selbst über sein Leben entscheidet. Hauptsache, körperlich und emotional vom Partner weg, im Idealfall biedes.

Unternehmungen werden geplant ohne den Partner einzubeziehen, der Partner wird evt.noch informiert, dass er im März auf ein Konzert nach Sonstwohin fährt. Natürlich allein oder zumindest wird das so kommuniziert. Ob es stimmt oder nicht, kann der Partner ja kaum nachprüfen. Er hofft es halt dann, denn das Misstrauen hat sich längst eingeschlichen.

Verwandtschaftsbesuche nur wenn es nicht anders geht. weil man da ja als Paar eingeordnet werden könnte und das ist ihm dann doch zu viel, wenn Tante Frieda fragt, wann denn Hochzeit ist. Überhaupt langfristige Planungen, nein danke, lass uns das lieber spontan entscheiden! Das weckt den Anstrich von Freundlichkeit, in Wirklichkeit will er sich aber alles offen halten, weil er eh keine Lust auf einen Kinobesuch zu zweit hat.
Da und dort kann er nicht, weil .... Ach so, da ist die Kommunion vom Neffen. Echt blöd, dass ich da jetzt da und dort hin muss, ich muss es wohl vergessen haben. Vergessen ist auch eine Form von Verweigerung.
Urlaub mit 24-h-Dauerpartnerschaftsbetrieb hält er eh nicht aus. Das ist too much für ihn, da wird er unleidlich (wie so oft).

Und dann noch das Kommunikationsverhalten. Nein, das habe ich so nicht gesagt, das habe ich nie behauptet, das hast Du falsch verstanden, falsch eingeordnet. Das heißt, dem Partner wird seine Wahrnehmung abgesprochen, er wird gefühlt in die Ecke gestellt, weil er wieder mal Flöhe husten hörte oder wieder mal was falsch verstanden hat, wie so oft. Der Partner fragt sich verduzt, ob er selbst blöd ist oder wieder mal was falsch eingeordnet hat und traut seiner Wahrnehmung nicht mehr.

Und dann die Geheimniskrämerei, denn man muss ja dem Partner nicht alles sagen. Er trifft sich mit Meiers, ja toll, aber man selbst kennt die Meiers nicht, denn denen wurde man ja nie vorgestellt und umgekehrt. Es sind nämlich SEINE Freunde und die gehören ihm, ätsch. Und auf das Festival fährt er dann allein. Kann stimmen, denn er fühlt sich allein eh am wohlsten oder auch nicht, wer weiß das schon.
Oder er sagt nicht, mit wem er sich am Mittwoch Abend getroffen hat und allenfalls nur dann, wenn die Partnerin aus der Ferne anruft und er am Telefon komisch ist. Das behält man dann lieber für sich, denn die Partnerin ist dann eh wieder beleidigt, das kann man sich sparen. Was sie nicht weiß, macht sie nicht heiß.
Und dann schreibt er mit Sandra, die er irgendwo wieder getroffen hat und aus den Augen verloren hatte. Aber man hat sich so gut mit Sandra unterhalten, dass man sie gleich nach dem Kongress kontaktieren muss. Die dumme Kuh glaubt dann noch, dass er echtes Interesse hat und erfährt erst ein paar Wochen später, dass er eigentlich gebunden ist (aber nur eigentlich, denn er ist ja ein freier Mensch). Auch Fremdgehen ist letzendes ein Mittel um Distanz zum Partner herzustellen.

Ein Drama jagt das nächste und glücklich wird keiner damit. Überall Lug und Trug und Verbergen und Verschleiern und So-tun-als-ob. Beide sind unehrlich, keiner von beiden spielt mit offenen Karten, schreit seine Wut und Enttäuschung raus Er schon gar nicht, denn er ist ja kühl und behält Contenance. Und die Frau heult allenfalls heimlich auf dem Klo, weil sie wieder eine Klatsche eingefahren hat mit ihrer suchtartigen Suche nach Nähe. Würde er ihre Nähe suchen, würde sie sich entziehen, weil es ihr zu eng und zu viel wird. Die inneren Abwehrreaktionen sind sehr stark, bei beiden, sie leben sie nur unterschiedlich aus.

Solche Beziehungen können nicht funktionieren, denn was bleibt denn noch, wenn das Grundlegende nicht da ist? Guter Sx vielleicht, denn es ist für beide das Mittel, eine Intimität und Nähe auszuleben, die sie im normalen Leben nicht aushalten können. Weil sie beschädigt sind und beide erfahren haben, dass Bindung und Schmerz miteinander einher gehen und dass man Bindungen nicht trauen kann. Daher macht man sie lieber unabsichtlich und unbewusst aber doch absichtlich kaputt.


Zitat von Blonder:
Oder will man sich dem Ex-Partner gegenüber nicht öffnen und zieht Energie aus dem Geheimnis

Ja,natürlich will man sich nicht öffnen, denn das hat man vielleicht nie gelernt. Also macht man es mit sich selbst aus und findet für sich allerlei Rechtfertigungen. Ich habe auch ein Recht auf ein Glück, ich darf mich auch mal angenommen und lebendig fühlen etc. Die Vorgeschichte einer Affäre beginnt ja schon früher,Unzufriedenheit, eine eingeschalfene, eingefahrene Beziehung, mangelndes Vertrauen gegenüber dem Partner mt dem man längst nicht mehr über sein Denken und Fühlen redet. Langeweile, Lebens- und Eheüberdruss ... Ganz zu schweigen von Zärtlichkeit und dem anderen ...

Der Partner rückt bei dem ganzen Hormonschub ohnehin aus dem Blickfeld. Den hat man zwar, man ist sogar freundlich zu ihm (weil man sich dank der Affäre ja gut fühlt), aber ehrlich ist man nicht. Wer würde es auch sagen? Ich bin übrigens mit der Kollegin ein Verhältnis eingegangen, weil wir uns ja so gut verstehen?

Also macht man es heimlich, was ja auch noch den Reiz erhöht. Denn alles Verbotene reizt einen Menschen mehr als das Gebotene. Sieht man ja schon an kleinen Kindern. Nein, Du darfst die Herdplatte nicht anfassen. Hilft nichts, es muss ausprobiert werden und dann kommt das Geschrei und das Selbstmitleid.

Und dieses Geheimnis beflügelt ungemein und es gibt auch Energie. Mensch, ist das jetzt toll mit diesem Menschen. Das habe ich ja noch nie erlebt, diese Übereinstimmung, dieses Lachen über dieselben Dinge, diese Nähe, diese Begierde.
Dass man früher vielleicht auch mal glücklich eine Ehe eingegangen ist, hat man vergessen. Denn das Glück wurde vom Alltag aufgefressen.

Das hält die ersten Wochen, vielleicht sogar Monate, dann verändert sich der Hormonhaushalt wieder und es kommen die ersten Bedenken und Gewissensbisse. Wo soll das noch hinführen, ich kann den Ehepartner doch nicht verlassen, es hängt zu viel dran und den Affärenpartner kennt man ja eh nur von der Schokoladenseite. Der Realitätssinn kehr wieder ein, aber die Affäre besteht, weil sie wichtig geworden ist und immer noch mehr gibt als nimmt. Ein paar schöne und gestohlene Stunden zu zweit, wer kann dazu schon Nein sagen. Auch wenn es hundert Mal falsch ist und dafür gelogen und verschwiegen wird.
Eigentlich müsste ich das ja aufgeben, weil es verlogen ist, aber ....

Entweder Affären gehen zu Ende wenn sie auffliegen, denn dann kriegt es zumindest der eine mit der Angst. Oder sie sterben einen langsamen Tod, weil der Reiz des Neues verfliegt und sie nützen sich ab. Oder einer von beiden kriegt kalte Füße und sagt, Du, sorry, äh, aber meine Ehe ist mir leider doch wichtiger als Du.

Affären ähneln einem Müllplatz, auf dem man sich eigentlich nicht aufhalten will und es doch tut, weil auch Müllplätze einen Reiz haben können.

22.08.2025 15:28 • x 4 #86


B
Zitat von Margerite:
Der Partner rückt bei dem ganzen Hormonschub ohnehin aus dem Blickfeld.


Ja das stimmt, und das ist eines der heftigsten Verhaltensänderungen. Es ist wie *switch* und du existierst nicht mehr für deine Expartnerin. Ich habe es dann irgendwann, irgendwie gemerkt, dass ich ihr anscheinend schei**egal bin, einfach so, nach 24 Jahren. Das war nicht nur Schutzreflex oder so Kram,sie hat einfach zb in den 2 Wochen wo wir uns nicht sahen nicht viel über mich nachgedacht. Hat mich verdrängt vermutlich, versucht, nicht an mich zu denken und war beschäftigt mit ihrem Froschkönig.

Und man selber? wurde in die Vergangenheit der langen Beziehung katapultiert und schreitet innerlich die wichtigsten Stationen ab. Die Heirat, die Geburt des ersten Kindes, des zweiten Kindes, ein Umzug, eine Krankheit, die Jahre mit den Kindern als sie klein waren. Und dann überall , an allen Locations, lauern Erinnerungen. Letztens lief ich an einer Bushaltestelle irgendwo in der City vorbei, ganz normal, und erinnerte mich plötzlich, wie wir mal vor 2 Jahren oder so, da saßen und Pizza gefressen haben, weil uns langweilig war und wir durch die Stadt liefen. Wir fühlten uns gut, da war echte Nähe für einige Stunden. Als die Erinnerung aus dem Nichts kam, schossen die Tränen plötzlich hoch, ging dann aber wieder, weil ich mich auf den Verkehr konzentrieren musste. Das ist das Übelste. Wenn man sich ganz normal fühlt, und plötzlich fällt einem die ganze Chose wieder ein Jetzt kann ich fast schon drüber lachen, weil dieses elende Trauergefühl endlich nachgelassen hat.

Andererseits wenn ich an die Beziehung denke in den letzten Jahren, dann war es auch einfach oft ätzend und hat keinen Spaß mehr gemacht.

Danke für dein ausführliches Erzählen @Margerite

@Neve ich hoffe du kannst was für dich rausziehen aus unseren Nebentalk, Parallelen gibt es bestimmt für deine Situation

22.08.2025 16:11 • x 4 #87


M
Zitat von Blonder:
Als die Erinnerung aus dem Nichts kam, schossen die Tränen plötzlich hoch, ging dann aber wieder, weil ich mich auf den Verkehr konzentrieren musste. Das ist das Übelste. Wenn man sich ganz normal fühlt, und plötzlich fällt einem die ganze Chose wieder ein Jetzt kann ich fast schon drüber lachen, weil dieses elende Trauergefühl endlich nachgelassen hat.

Ich verstehe Dich sehr gut. Ich konnte über Monate nur schwer an einem Supermarkt vorbei fahren, weil ich mit einem Ex. (einer vor der Sache mit dem Bindungsvermeider) ab und an dort mit ihm eingekauft hatte. Hätte ich den Markt betreten, wären mir die Tränen gekommen und ich hätte uns beide an der Gemüsetruhe mit den Ananas oder sonst was stehen sehen.

Das sind Trigger, die einen erinnern an schöne Zeiten und - zack- ist man wieder in der Vergangenheit und das Gefühlsgedächtnis kramt das damalige Wohlbefinden wieder hervor. Und zeitgleich die Ernüchterung und die Erkenntnis, dass das nur eine Erinnerung ist.

Das ist gerade am Anfang des Trennungsprozesses schwer auszuhalten. Ein bestimmtes Lied im Radio, ein gewisser Supermarkt, eine Bank im Park, ein Lokal, in dem man zusammen was aß und lachte ... Es kann alles ein Trigger sein und Trigger sind unberechenbar.

Zitat von Blonder:
Ich habe es dann irgendwann, irgendwie gemerkt, dass ich ihr anscheinend schei**egal bin, einfach so, nach 24 Jahren. Das war nicht nur Schutzreflex oder so Kram,sie hat einfach zb in den 2 Wochen wo wir uns nicht sahen nicht viel über mich nachgedacht.

Klar, sie war ja anderweitig beschäftigt. Ihre Aufmerksamkeit war woanders hingelenkt und der Mann daheim, gähn, den vergesse ich mal lieber für die paar Tage zumindest. Schutzhaltung ihres Gehirns, damit sie die Realität ausblenden und in ihrer Blase bleiben kann. Für den Ehepartner, der das merkt, ist das wie ein unverträgliches Essen. Es liegt schwer im Magen, die Trauer legt sich auf einen und die Erkenntnis tut einfach nur weh. Weil man so unwichtig geworden ist und einfach ausgetauscht wird.
Und das nach 24 Jahren.

Zitat von Blonder:
Hat mich verdrängt vermutlich, versucht, nicht an mich zu denken und war beschäftigt mit ihrem Froschkönig.

Ich lache gerade über den Froschkönig. Wurde aus dem häßlichen Frosch tatsächlich ein Prinz? Oder blieb es beim Frosch?

22.08.2025 16:26 • x 3 #88


M
Zitat von Neve:
Dachte halt , wir gehen wieder wandern , tanzen usw aber das hat sich erledigt in der Konstellation.

Das ist auch gut so. Ein klarer Schnitt und die Wunden heilen schneller. Besser, als wenn man sie immer wieder aufkratzt.
Du wirst andere Menschen treffen und kennenlernen und du wirst schöne Dinge unternehmen - auch ohne ihn. Vielleicht sogar schöner als mit ihm.
Man muss immer mit offenen Augen durchs Leben gehen. Dann nimmt man viel mehr war als wenn der Blick immer nur auf das eine gerichtet ist.

Was wolltest Du mit ihm auch tanzen, wenn Nextie um die Wege ist?

Es gibt so viele nette Menschen auf der Erde, da ist dieser eine irgendwann doch verzichtbar.

22.08.2025 16:36 • x 1 #89


B
[url=/post3960176.html#p3960176]Zitat von Margerite[/url]
Ich lache gerade über den Froschkönig. Wurde aus dem häßlichen Frosch tatsächlich ein Prinz?


Keine Ahnung, er hat ja noch eine Froschkönigin und paar kleine Frösche bei denen er wohl bleiben will. Natürlich nur aus reinem Altruismus und der kleinen Frösche zuliebe. über die Königin hat er natürlich hergezogen, schlechte Mutter und so...er ist ne miese Ratte, wusste über unsere Ehe Bescheid, meine Ex hat sich ja bei ihm ausgeheult über mich. Kann einem nur schlecht werden bei dem Gedanken.

22.08.2025 16:55 • x 2 #90


A


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