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Mein Mann hat mich erneut betrogen

E-Claire
Zitat von FiFaFischi:
Deiner Katze?


Zitat von ElGatoRojo:
Das Leben mit einem Tier und die Verantwortung für es kann deinen seelischen Zustand durchaus positiv verändern

Ja genau, wobei das nur der Anfang ist. Aber klar, Verantwortung für zB eine Katze zu übernehmen bedeutet auch, daß man ein gewisses Maß an Struktur und Planung einhalten muß. Vielleicht mag man nicht vor die Tür gehen und einkaufen, aber wenn dann morgen kein Katzenfutter im Haus ist, ist das blöd. Vereinfacht gesprochen. Das waren alles eher nicht so meine Schwierigkeiten.

Die Katze empfand ich unglaublich lehrreich bei Fragen der Selbstliebe und Akzeptanz. Außerdem hat sie mir etwas über bedingungslose Liebe beigebracht, nicht unbedingt weil ich glaube, daß sie mich bedingungslos liebt, das ist schon sehr abhängig vom Futterstand im Napf, aber mir weil ich sie bedingungslos liebe.

Und jetzt gerade, die Katze ist inzwischen sehr, sehr alt und krank und wir haben schon die Bonusphase der gemeinsamen Tage erreicht, ist sie eine Lehrmeisterin in Lektionen des Loslassen.

Ich habe immer gut und intensiv mit meiner Therapeutin arbeiten können, aber niemand hatte so einen direkten Draht zu meinen Gefühlen ohne Umwege wie diese Katze. Und das wiederum war sehr oft in der Therapie hilfreich.
Die Therapeutin, die ja nun auch nicht doof ist und selbst großer Katzenfan, hat das dann durchaus auch genutzt und entweder mit Vergleichen zu meiner Katze gearbeitet oder ihre mit in die Therapie gebracht.

Mag sicher nicht für jeden funktionieren, aber Tiere in der Therapie sind ja jetzt nichts neues und bei mir hat es total gut funktioniert.

04.07.2025 15:03 • x 8 #3061


Wirdschon
Zitat von Giraffenmädchen:
innerliche Mauer


Dann wünsch ich Dir, dass diese Mauer stabil ist und nicht diese zuckerwattige wie bisher, die in sich zusammenfällt, sobald jemand ein liebes Wort sagt.

Nach über einem Jahr ForumsDasein rollst Du regelmäßig vor und zurück. Ohne ein einziges Mal ein Zurück als Anlauf für ein großes Vorwärts zu nutzen. Du erkennst z.b. im Thread von Dinania, dass immer das selbe tun und auf Veränderungen hoffen nix bringt.
Erkennst Du das auch bei Dir? Ja?
Na dann, auf geht’s : Versuch was ganz Neues… diesmal ohne Ritter in Alufolie.

04.07.2025 15:10 • x 4 #3062


A


Mein Mann hat mich erneut betrogen

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sonntag_morgen
Zitat von E-Claire:
Ja genau, wobei das nur der Anfang ist. Aber klar, Verantwortung für zB eine Katze zu übernehmen bedeutet auch, daß man ein gewisses Maß an Struktur und Planung einhalten muß. Vielleicht mag man nicht vor die Tür gehen und einkaufen, aber wenn dann morgen kein Katzenfutter im Haus ist, ist das blöd. Vereinfacht ...

Würde es dir etwas ausmachen, das hier genauer zu erklären: niemand hatte so einen direkten Draht zu meinen Gefühlen ohne Umwege wie diese Katze ?

Dankeschön

04.07.2025 15:37 • x 1 #3063


ElGatoRojo
Zitat von sonntag_morgen:
Würde es dir etwas ausmachen, das hier genauer zu erklären: niemand hatte so einen direkten Draht zu meinen Gefühlen ohne Umwege wie diese Katze ?

Ich glaube nach meiner Erfahrung, dass die Zuneigung eines Tieres wie Hund oder Katze in ihrer Wahrheit liegt - das Tier lügt dich nicht an. Und es ist dir zwar freundschaftlich verbunden, aber trotzdem unabhängig. Manche Menschen fasziniert die Zuneigung einer frei laufernden Katze = Sie kommt immer wieder zu dir. Gut, das Futter lockt - aber trozden ... sie ist ja frei

04.07.2025 16:42 • x 5 #3064


E-Claire
Zitat von sonntag_morgen:
Würde es dir etwas ausmachen, das hier genauer zu erklären: niemand hatte so einen direkten Draht zu meinen Gefühlen ohne Umwege wie diese Katze ?

Ich bin in einer sehr komplexen Situation aufgewachsen. Das hat zum einen dazu geführt, daß ich bestimmte Reifeprozesse erst überspringen und dann eben nachholen musste und zum anderen kaum Zugang zu meinen eigenen Gefühlen entwickelt hatte. Das wiederum hat nicht nur meine eigenen Lebensqualität sondern eben auch viele soziale Interaktionen belastet. Ähnlich Giraffenmädchen habe ich in vielen Situation transaktional und manipulativ agiert und reagiert, was natürlich auch zu vielen Enttäuschungen geführt hat, weil menschliche bzw soziale Interaktion so eben nicht nachhaltig funktioniert, geschweige denn sich so Nähe aufbaut.

Bei Tieren war das schon immer anders. Umgang mit Tieren, Katzen im Besonderen, verlangt immer Authentizität und ist auch immer authentisch. Im Umgang mit meiner Katze habe ich mich immer natürlich gespürt und zumeist auch die Bedürfnisse der Katze sehr natürlich gespürt. Ich bin keine Therapeutin und habe mich nie so wahnsinnig damit auseinandergesetzt, was meine Thera da jetzt macht bzw, welche Techniken sie im Einzelnen anwendet. Aber wenn ich es beschreiben müsste, dann hat die Thera diesen natürlichen Umgang und Zugang, den ich eben zu Tieren im allgemeinen und zu meiner Katze im Besonderen habe, genutzt und diesen als eine Art Baseline etabliert und dann haben wir Stück für Stück das eben auf mich oder soziale Interaktionen erweitert und uns natürlich eben Schritt für Schritt angeschaut, welche Widerstände ich da habe oder an welchen Stellen Schwierigkeiten für mich entstehen und woher die kommen.

Mal ein Beispiel: Nimm das hoch-komplexe Thema der Selbstliebe. Da schließt ja zum Beispiel mit ein, seine Bedürfnisse wahrzunehmen. Wenn eine Katze müde ist, dann braucht die keine Erlaubnis von irgendjemandem und sie rechtfertigt sich auch nicht, sie geht halt schlafen. Solche Dinge zu beobachten, war für mich (!) sehr hilfreich.

04.07.2025 18:34 • x 5 #3065


alleswirdbesser
Zitat von E-Claire:
Wenn eine Katze müde ist, dann braucht die keine Erlaubnis von irgendjemandem und sie rechtfertigt sich auch nicht, sie geht halt schlafen.

Man kann sie darum beneiden

04.07.2025 18:44 • x 2 #3066


E-Claire
Zitat von alleswirdbesser:
Man kann sie darum beneiden

ja ne oder eben auch davon lernen. Was jetzt nicht heißt, daß ich mich in jeder Situation meines Lebens einfach irgendwo hinlege und penne, aber ich hab da schon auch viel für mich mitnehmen können.

04.07.2025 18:50 • x 1 #3067


alleswirdbesser
Zitat von E-Claire:
Was jetzt nicht heißt, daß ich mich in jeder Situation meines Lebens einfach irgendwo hinlege und penne

Das wäre doch wirklich mal was Außergewöhnliches

04.07.2025 18:52 • x 1 #3068


sonntag_morgen
Zitat von E-Claire:
Ich bin in einer sehr komplexen Situation aufgewachsen. Das hat zum einen dazu geführt, daß ich bestimmte Reifeprozesse erst überspringen und dann eben nachholen musste und zum anderen kaum Zugang zu meinen eigenen Gefühlen entwickelt hatte. Das wiederum hat nicht nur meine eigenen Lebensqualität sondern eben ...

Danke für deine sehr gute Erklärung

Und darf ich dich noch fragen, wie lange diese Nachreifung in der Therapie gedauert hat und woran du gemerkt hast, dass du da quasi aufholst? Konntest du das in sozialen Interaktionen merken?

04.07.2025 18:55 • #3069


E-Claire
Zitat von alleswirdbesser:
Das wäre doch wirklich mal was Außergewöhnliches

lol. Willkommen in der Perimenopause, da ist überhaupt ein bissl Schlaf zu bekommen schon super. Selbst wenn ich das also einfach so durchziehen wollen würde, es würde mir momentan nicht mehr gelingen .

04.07.2025 18:57 • #3070


alleswirdbesser
Zitat von E-Claire:
lol. Willkommen in der Perimenopause, da ist überhaupt ein bissl Schlaf zu bekommen schon super. Selbst wenn ich das also einfach so durchziehen ...

Ich bewundere da meinen Freund, er kann immer schlafen, wenn er will. Und zwar zackig. Ich liege meist da und denke wie schön, wenn man das kann.
Einen meiner Kater siehst du in der Galerie, der kann das auch, liegt gerade neben mir.

04.07.2025 18:58 • x 1 #3071


E-Claire
Zitat von sonntag_morgen:
Und darf ich dich noch fragen, wie lange diese Nachreifung in der Therapie gedauert hat und woran du gemerkt hast, dass du da quasi aufholst? Konntest du das in sozialen Interaktionen merken?

So viele Fragen.

Das lässt sich nicht so einfach beantworten. Wenn ich jetzt schreibe, ich bin seit 13 Jahren in Therapie, kriegen ja die sich gerade Entschließenden oder Beginner einen Herzinfarkt.
Ich bin noch deshalb in Therapie, weil es mir sehr gut tut, ich hin und wieder noch auf Sachen draufkomme und eben weil diese hochkomplexe Familiengeschichte noch sehr, sehr lang angedauert hat und es an einer Stelle auch noch tut.

Alles in allem würde ich sagen, waren es in etwa 5 Jahre regelmäßiger Therapie, einmal die Woche, bis so die großen Baustellen bearbeitet waren. Davon waren die ersten drei (Jahre nicht Baustellen) die intensivsten, also so, daß ich nach der Stunde nach Haus bin und zumindest an dem Abend vielleicht auch noch die nächsten Tage extrem erschöpft war.
Und ja, ich merke das so gut wie jeden Tag, wie sehr meine Therapie mein Leben nachhaltig verändert hat. Am meisten in meinem Verhältnis zu mir selbst, es ist halt wirklich nett wenn der Schmerz und der Selbsthass aufhören, aber ganz klar auch in den Interaktionen. Ich gehe Konflikte aktiv an, ziehe gesunde Grenzen und bin mir aber auch darüber bewusst, daß man an guten Beziehungen (Freundschaft, Familie etc) arbeiten muss, denn erwachsenes Verhalten ist nicht, die ganze Zeit damit beschäftigt zu sein, von diesen Beziehungen etwas zu erwarten, sondern sie aktiv selbst zu gestalten.

Vor der Therapie war ich eigentlich immer existenziell gestresst, das ist halt die Folge davon, wenn man sich selbst immer nur im Außen wahrnimmt, sucht, spiegelt oder fühlt. Dieser Stress hat vollständig aufgehört. Ich bin mir selbst mein Zuhause. Das heißt nicht, daß alles perfekt wäre, nicht immer irgendetwas ist oder ich nie Fehler mache, aber all diese Situationen erlebe ich jetzt eher wie gesunde Menschen, mit einem Spektrum an Gefühlen, meist in Handlungsfähigkeit und auch dem Wissen this too shall pass.

Bestimmte Sachen lassen sich vielleicht nicht mehr reparieren und bei manchen Dingen, wie zB eigene Kinder, habe ich die Entscheidung getroffen, it ends with me, aber damit kann ich überwiegend gut leben.

Beantwortet das in etwa Deine Fragen?

04.07.2025 19:18 • x 6 #3072


E-Claire
Zitat von alleswirdbesser:
Ich bewundere da meinen Freund, er kann immer schlafen, wenn er will. Und zwar zackig. Ich liege meist da und denke wie schön, wenn man das kann.

Wir sind ja ein Alter, ich sage nur Progesteron.

04.07.2025 19:19 • x 1 #3073


alleswirdbesser
Zitat von E-Claire:
Wir sind ja ein Alter, ich sage nur Progesteron.

Wobei ich nach der Trennung schon Jahre keinen so guten Schlaf habe.

04.07.2025 19:24 • #3074


E-Claire
Zitat von alleswirdbesser:
Wobei ich nach der Trennung schon Jahre keinen so guten Schlaf habe.

Das kommt schleichend, war bei mir auch so und immer sagt irgendjemand, ist halt der Stress: Trennung, Pandemie, Job, Kinder, der laute Hamster vom Nachbarn, die Gedanken zum Weltfrieden. Bis dann mal irgendjemand sagt, naja ab Ende Dreißig beginnt der Progesteronspiegel an zu sinken.

04.07.2025 19:26 • x 1 #3075


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