Zitat von Giraffenmädchen: Wie geht man das an, sich selbst lieben ? Wie seinen Selbstwert stärken?
Das geht nur über Übung, ich kenne keinen anderen Weg. Menschen mit wenig Selbstwert wurde früh beigebracht, dass sie nicht wichtig sind und dass ihre Bedürfnisse nicht zählen. Da für Kinder Liebe eminent wichtig ist, ordnen sie Zurückweisung, Schimpfen, Nichtbeachtung immer als eigene Fehler ein. Ich bin schuld, dass ich nicht geliebt werde.
Das setzt sich dann im Unterbewusstsein fest ... und wirkt.
Selbstzweifel, Selbstanklagen und die Gewissheit, nicht gut genug zu sein, um geliebt zu werden, sind die Folge.
Man muss sich selbst mögen lernen, indem man dieses nagende Unwertbewusstsein los lässt.
Du musst Dir klar machen, dass das uralte Sätze sind, die deine Eltern dir beigebracht haben. Diese stimmen aber nicht, weil jeder Mensch von Grund auf einen Wert hat.
Man muss sich immer wieder gut zu reden, lernen sich zu loben, neue Herausforderungen annehmen und meistern, wofür man sic dann lobt. Wenn man das immer wieder übt, es sich also ins Bewusstsein holt, dass man gut genug und liebenswert ist, kann man diese alten Paradigmen auch quasi überschreiben. Das geht aber nur, indem man dran bleibt, es übt (auch wenn es sich fremd anfühlt) und sich dadurch stärkt.
Du könntest diese Beziehung locker lösen - aber nur in Gedanken, denn im realen Leben schaffst Du es nicht. Tätest Du es doch, wäre das ein riesiger Schritt in Richtung Selbstständigkeit, Eigenständigkeit und eigenvernatwortlichem Handeln. Dahinter muss die Überzeugung stehen, dass es für Dich und die Kinder eine bessere Lösung ist, als diesen Mist ständig weiter abzuspulen. Und dafür könntest Du Dich dann loben.
Die eingepflanzten Defizite kann kein anderer in Dir ausgleichen, sondern allenfalls momentan übermalen. Aber das bringt keine Wirkung, weil die alten Überzeugungen sich immer wieder in den Vordergrund drängen. Das ist genau das, was Du vermeiden solltest. Es gibt für Dich im Leben keinen Retter, Du wärst an der Reihe, Dein Retter zu werden. Es wird Dir nicht gelingen, Deine mangelnde Eigenliebe durch die Liebe eines anderen Menschen zu kompensieren, schon weil Du Deinen Partner dann ausnützt und zu Deinem Werkzeug machst. Wenn er mich liebt und mir treu bleibt, bin ich was wert. Das ist das, was Du lebst.
Es stimmt aber nicht und es ist falsch. Denn ein anderer Mann wird das nicht für Dich auslösen können und Dein Wert ist von der Liebe eines anderen Menschen unabhängig. Er ist ja da, Du glaubst nur nicht an ihn.
Mit Sicherheit gibt es auch Bücher zu diesem Thema. Vielleicht mal schauen ob Techniken aufgeführt sind.
Alles was Du für Dich und in Deinem Interesse tust, ist gut für Dich. Alles was Du tust und was schlecht für Dich ist, zieht Dich nur immer weiter runter, weil Du gegen Dich selbst handelst und das auch spürst.
Zitat von Giraffenmädchen: Aber ich weiß, dass ich leben will, deshalb muss ich mich irgendwie durchbeissen
Du machst es Dir selbst schwer. Einfach mal ins Handeln kommen, sich nach einer Wohnung umschauen, was tun anstatt daheim zu sitzen und Deinen unerfüllten Wünschen nachzutrauern. Du hast Dich sträflich vernachlässigt und tust es noch und das Leben bestraft Dich dafür, weil Du Dir selbst schadest. Und das ist wiederum Gift für Deine Fehlstellen wie mangelnde Eigenliebe und wenig Selbstwertgefühl. Du vergiftest Dich bildlich gesprochen selbst und willentlich, weil Du völlig passiv bist und darauf wartest, dass ein Mann sich Deiner annimmt oder Dein jetziger sich ändert. Darauf kannst Du lange warten und lebst das auch Deinen Kindern vor. Lieber nichts tun, traurig in die Welt schauen, das Leben nicht anpacken, sondern warten und leiden. Du bist damit auch kein gutes Vorbild, denn wie sollen die Kinder lebenstüchtig werden, wenn Du ihnen zeigst, wie man es nicht machen sollte?
Von Deinen Kindern sprichst Du nicht, die laufen offenbar irgendwie nebenher, weil Deine Gedanken nur um Männer klreisen, die Dich da raus holen sollen oder die so sein sollen, wie Du es Dir wünschst..
Ohne Durchbeißen geht es nicht. Tust Du das? Das sehe ich nicht so, denn Du verharrst und tust nichts. Du stellst nur fest, dass es Dir schlecht geht, aber das wird nicht reichen.
Das Leben ist eine Aufgabe, der man sich stellen muss. Wenn man unglückliche Phasen überlebt und das tut, was man für richtig hält, wird man belohnt. Aber dafür muss man auch Entscheidungen treffen, die vielleicht erst Mal Angst machen.
Aber nur Warten auf irgendwas ist keine Lösung und Schönreden ist zweimal keine Lösung. Genau das habe ich auch praktiziert und dann wurde über mich entschieden. Weil ich auch nur gewartet habe und mir eingeredet habe, das wird noch und da und dort war er doch lieb, also muss ich dranbleiben, denn Beharrlichkeit wird belohnt. Nein, wird sie nicht, wenn es um Emotionen geht. Also blieb ich passiv und erfuhr, Beharrlichkeit bringt nichts, denn der Andere ändert sich nicht Dir zuliebe. Der steckt ja selbst in seinen Defiziten fest und findet nicht raus.
Aber er hat dann eben entschieden und mir damit einen guten Dienst erwiesen. Das wusste ich damals noch nicht, aber später habe ich es begriffen, weil er mich in eine Eigenständigkeit damit geschickt hat. Ich musste lernen, dass ich selbst für mich sorgen muss. Nicht materiell, das war nie mein Problem, aber ideell.
Du übernimmst keine Verantwortung für Dich und Dein Wohlergehen, daher geht es Dir schlecht. Richten kannst Du es nur selbst, aber nicht durch Jammern , Klagen und Träumen und Abwarten.
Wenn Du nicht in die Gänge kommst. bleibst Du wo Du bist und das ist dann auch Deine Entscheidung und es sind Deine Konsequenzen, die Du herauf beschwörst.
Das Ende sind dann im schlimmen Fall Depressionen und Lebensunfähigkeit.
Wenn Du Dich nicht um Dich kümmerst, tut es keiner.
Zitat von Giraffenmädchen: Würde der andere wollen, wäre ich eh weg.
Aber es ist nicht so, dass ich wüsste woran ich bei ihm bin.
Und ich will die Entscheidung ja unabhängig von ihm treffen.
Genau das würdest Du wollen. Dich von einem Kerl retten lassen, der Dich aus dem Loch holen soll. Und dann ist alles gut und Du schickst Deinen Partner weg, weil Du Deinen Plan von der glücklichen Familie mit ihm umsetzen willst.
Will der eine Frau mit Kindern? Will der eine Frau, die nicht selbst entscheiden kann, sondern entscheiden lässt?
Und dann kennst Du ihn doch kaum. Was weißt Du schon? Ein paar Daten, ein paar Lebensumstände, aber sein Alltagsgesicht und seine Alltagstauglichkeit kennst Du nicht.
Du willst eine Entscheidung unabhängig von ihm treffen. Ja, solltest Du, denn er macht nicht den Eindruck als ob er Lust auf einen Job als Seelenretter für eine träumerische, traurige und nicht tatkräftige Frau hätte.
Das ist nun Dein Spiiel. Du bist gefragt und könntest Dir damit selbst helfen und Dir beweisen, dass Du ohne einen Mann besser dran bist.
Eine Therapie kann durchaus hilfreich sein, aber ein Therapeut wird nicht Dein Leben retten und ändern. Er kann ein Begleiter sein, aber er übernimmt keine Verantwortung für Deine Entscheidungen. Und Therapie ist kein Spaziergang. Sie tut weh, wenn sie was nützen soll. Das muss man dann in Kauf nehmen., ehe es besser werden kann.