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Mein Mann macht mich wahnsinnig

M
So, und wenn dem Herrn diese Verbindlichkeit nicht passt, dann hätte er eben weder heiraten, noch eine Familie gründen dürfen. Das Leben ist nun mal kein Wunschkonzert und Ehepartner sind keine Puppen, mit denen man eine Zeitlang spielt, um sie dann in irgendeinen Schrank zu stellen, wenn man keine Lust mehr darauf hat. Eben das kann und darf man in Affairen tun. Genau dafür sind sie gedacht!

Wenn der Mann nach soviel Jahren plötzlich meint, das alles mal eben so vom Tisch wischen zu dürfen, nur weil er sich fremdverliebt hat, ist das schon schlimm genug. Doch mit seinem Wunsch nach einer Parallelfamilie ist er in Deutschland schlicht im falschen Kulturkreis und vor allem hätte er sich das überlegen sollen, bevor er sich auf die TE eingelassen und mit ihr die erste gegründet hat. Und ihre ehelichen Kinder sind noch klein, es ist also noch gar mal so lange her.

das klingt ja gruselig

jetzt leben wir aber in modernen zeiten in deutschland.
und da darf man sich sehr wohl auseinanderleben, anders entscheiden,
in affairen verlieben,
sich scheiden lassen und neue kinder zeugen.....

gerade wie man mag.....

und das ist gut so....

denn ich möchte einen partner,
der bei mir bleibt
ganz ohne zwang

und nur aus dem einen grund,
nämlich weil er es wirklich will....

und auch seiner partnerin muss vor der eheschließung klar gewesen sein,
dass ehen auch schief gehen oder enden können.....

14.06.2015 19:30 • x 2 #31


G
danke minna!
sagt dir eine frau, die den fremdverliebten mann gehen lies.
ich mag nicht für das unglück eines menschen, der mir auch heute wichtig ist, verantwortlich zu sein!

14.06.2015 19:43 • x 2 #32


A


Mein Mann macht mich wahnsinnig

x 3


Blanca
Zitat:
das klingt ja gruselig

Nein, so schaut Verbindlichkeit aus, bei Licht betrachtet.

Hat ja niemand behauptet, daß die Ehe die ideale Lebensform für alle ist, oder?

Sie ist aber in ihrem Wesen nach wie vor auf lebenslange Verbindlichkeit angelegt, so wie Affairen qua Definition unverbindlich sind.

Zitat:
und da darf man sich sehr wohl auseinanderleben, anders entscheiden,
in affairen verlieben,
sich scheiden lassen und neue kinder zeugen.....

gerade wie man mag.....

Rein rechtlich darf man das, ja.

Zitat:
und das ist gut so....

Daß der Staat sich nicht ins Privatleben seiner Bürger einmischt, ist tatsächlich gut so. Auch ich wünsche mir nicht, daß man jemand dafür steinigen lassen darf, weil er fremdgegangen ist oder seine Ehe beenden wollte.

Aber als gesellschaftliches Leitbild taugt das nicht, was Du da beschreibst. Unverbindlichkeit ist kein Wert, der es wert wäre, als Ideal gepriesen zu werden.

Zitat:
denn ich möchte einen partner,
der bei mir bleibt
ganz ohne zwang

und nur aus dem einen grund,
nämlich weil er es wirklich will....

Die wenigsten Ehen werden nur aus diesem einen Grund geschlossen. Und so unromantisch es ist: Dafür ist die Ehe vom Staat auch gar nicht vorgesehen. Sie war und ist vielmehr darauf angelegt, eine lebenslange Versorgungsgemeinschaft zu ermöglichen, die wiederum den Boden bildet, auf dem Familien entstehen sollen.

Natürlich kann und darf man auch uneheliche Kinder zeugen und zum Glück werden die inzwischen auch nicht mehr so asozial behandelt wie noch in den 1950er Jahren. Aber auch hier gilt: Ein gesellschaftliches Leitbild ist das nicht.

Zitat:
und auch seiner partnerin muss vor der eheschließung klar gewesen sein,
dass ehen auch schief gehen oder enden können.....

Man heiratet nicht auf Probe, sondern um sein Leben mit dem anderen zu teilen.

Als die TE in den 1990ern geheiratet hat, waren offene Ehen oder gar das Gründen von Parallelfamilien in Deutschland noch kein Thema. Zudem ist das keine gesellschaftlich anerkannte Lebensform, in unserem Kulturkreis. Geschweige denn, daß man sich als Ehefrau ernsthaft anhören muß, man solle jetzt gefälligst mal beiseite rücken, um Platz dafür zu machen.

Hat die TE ja auch nicht und das finde ich richtig so.

Man mag darüber streiten, ob sie ihren Mann zum Teufel hätte jagen sollen. Aber das ist ihre Entscheidung, ob sie ihn nochmal zurücknimmt nach alldem, oder nicht. Sie deshalb so mies anzumachen, wie es weiter oben zu lesen war, steht niemand zu. Sie kommt her, um sich Hilfe zu holen und nicht, um sich infame Unterstellungen und einen latent beleidigenden Unterton zu geben.

14.06.2015 20:39 • #33


G
Zitat:
Sie deshalb so mies anzumachen, wie es weiter oben zu lesen war, steht niemand zu. Sie kommt her, um sich Hilfe zu holen und nicht, um sich infame Unterstellungen und einen latent beleidigenden Unterton zu geben.

das magst du so interpretieren. ist voll und ganz deine sache.
ich denke da ganz anders und das darf ich ebenso auf meine weise wie du es auch tust.
solche unterstützung wie deine bringt auch eine springmaus zum stangnieren.
meinst du wirklich hier kann auf diese art und weise noch was werden? statt der frau einen kleinen schubs zur selbstwahrnehmung zu geben, sie lieber beim unsinnigen festhalten zu unterstützen?
wo und wie endet sie noch in den nächsten 5 jahren, wenn der mann sie alle paar tage aus dem bett schmeisst?
wie tief muss man noch fallen und was ist der lohn dafür? schönes häuschen und ein paar urlaube? mit wem vor allem? mit einem, der sie früher oder später hassen wird, weil sie ihn so zu leben hindert wie er es gerne hätte?
gesellschaftliches leitbild also! mag sein, für manche wichtiger als mensch, der sich noch im spiegel erkennt.

14.06.2015 23:45 • x 2 #34


M
[i]Als die TE in den 1990ern geheiratet hat, waren offene Ehen oder gar das Gründen von Parallelfamilien in Deutschland noch kein Thema. Zudem ist das keine gesellschaftlich anerkannte Lebensform, in unserem Kulturkreis. Geschweige denn, daß man sich als Ehefrau ernsthaft anhören muß, man solle jetzt gefälligst mal beiseite rücken, um Platz dafür zu machen.[/i]


das stimmt doch gar nicht...ain dieser zeit hatten schon viele menschen scheidungen hinter sich
und neue lebenspartner und familien

ich bin auch ein kind aus zweiter ehe übrigens....und über 40...

und mein vater hatte in erster ehe auch kinder....
und ?

mittlerweile muss man damit rechnen,
dass eine ehe einfach nur ein frommer wunsch ist....
mit einem unromantischen vertrag.

....und von einer frau kann man erwarten,
daß sie nicht an lebenslange garantien glaubt....
und sich nicht völlig abhängig macht...

die ehe ist doch kein parkplatz,
wo man nach eheschließung lebenslang parkt.....

das ist eine beziehung, die am leben erhalten werden muss....
denn sonst ist es nur noch ein blöder vertrag,
an dem unangenehme verbindlichkeiten hängen.....

das schuldet man schon dem respekt sich selbst gegenüber,
daß man den anderen freigibt,
wenn er nicht mehr will.....

man hat sich ja hoffentlich mal geliebt,
da kann man sicher auch eine lösung finden wie man da wieder rauskommt.....

ich kam aus all meinen beziehungen
in freundlichem einvernehmen heraus....

und ich gehe nicht fremd und habe es auch nie getan,
trotz vieler möglichkeiten,

ganz einfach,
weil ich das nicht will....
warum sollte ich mein leben so komplizieren....
mit heimlichkeiten....
wenn es gar nicht nötig ist....

ich weiß, daß es viele tun,
aber glücklicherweise, muss ich es ja nicht ....

15.06.2015 00:17 • x 2 #35


M
äh...minna natürlich...hab den letzten buchstaben verschluckt...

15.06.2015 00:19 • #36


M
und meine eltern haben erst auch mal nicht geheiratet
und mein vater war noch nicht geschieden....
also richtig schöne unklare verhältnisse....

15.06.2015 00:28 • #37


I
Ich bin auch Hausfrau (mit Nebenjob)
und Trennung Scheidung ist auf die Jahre gesehen,
kein Allheilmittel.

Manchmal mag sie unumgänglich sein.

Doch oft lohnt es sich, Durststrecken zu überstehen.
Ich habe als Vorbild meine Eltern, die einige Durststrecken und Kämpfe hatten und immer wieder glücklich waren.

Ich bete, gehe zur buddhistischen Meditation, bin dadurch mehr bei mir selbst als ohne dieses, und kann die Fehler anderer besser loslassen und bei mir bleiben und -
auch mich selbstkritisch hinterfragen.

Zum Stress gehören immer zwei,
'Spiele der Erwachsenen' von Eric Berne z.B.

Mutter Teresa sagt in ihren Ordensregeln:
'Wer Dich verletzt, hat eine größere Wunde als Du.
Vergelte Böses mit Gutem und tu Buße.

Ich teile nicht ihre Selbstlosigkeit,
doch sie ist eine weise Menschenkennerin:
Zu Konflikten gehören zwei,
und sie ist für die versöhnliche Lösung,

wie Dr. Martin Luther King:
Darkness can't whipe out darkness,
only light can do that,
hate can't whipe out hate,
only love can do that.

deutlich die Meinung sagen und das eigene Leben fhren.
Innerlich nicht abhängig sein.
Trennung Scheidung ist schnell passiert,
doch in den wenigeren Fällen die notwendige Lösung.

In meinem Fall war die vorübergehende Trennung im Haus das Beste.

Mein Exfreund war während dieser Zeit ein Engel fr mich. Ich war immer bei ihm,
im gleichen Haus ist Taktgefhl gut.

Mein inoffiziell getrennter Mann lebte auch sein eigenes Leben, wir haben uns nichts um die Ogren geknallt von Erfahrungen mit anderen,

doch wir haben gemerkt, dass wir beide zusammenbleiben und eine Partnerschaft wollen und Familie mit unseren Kindern sein wollen.

15.06.2015 01:43 • x 1 #38


Blanca
Zitat:
Zitat von minn:
[i]Als die TE in den 1990ern geheiratet hat, waren offene Ehen oder gar das Gründen von Parallelfamilien in Deutschland noch kein Thema. Zudem ist das keine gesellschaftlich anerkannte Lebensform, in unserem Kulturkreis. Geschweige denn, daß man sich als Ehefrau ernsthaft anhören muß, man solle jetzt gefälligst mal beiseite rücken, um Platz dafür zu machen.[/i]

das stimmt doch gar nicht...ain dieser zeit hatten schon viele menschen scheidungen hinter sich
und neue lebenspartner und familien

Der Mann hat der TE aber nicht vorgeschlagen, sich scheiden zu lassen und dann erst (s)eine neue Familie zu gründen, sondern er wollte eine offene Ehe mit ihr und seine Zweitfamilie parallel dazu.

Sorry, keine Ahnung, wo Ihr lebt. Ich kenne keinen Mitteleuropäer, der so lebt. In den 1990ern nicht, und auch jetzt noch immer nicht, auch wenn alle Nase lang irgendein Rainer Langhans in der Glotze auftaucht und alternative Beziehungsmodelle vorstellt. Mir ist auch kein mitteleuropäisches Land bekannt, das so ein Haremskonstrukt als gesellschaftliches Leitbild gezielt fördert. Und ich bin in den letzten 15 Jahren wirklich viel rumgekommen.

Vielleicht sollte der Mann der TE ernsthaft drüber nachdenken, einen Job im arabischen Ausland anzunehmen. In einigen muslimischen Staaten darf man ja Mehrehen führen. Allerdings gelten auch dort gewisse Regeln, etwa was die Gleichbehandlung aller Frauen betrifft, mit denen man ggfs. parallel verheiratet ist und Kinder hat. Im europäischen Kulturkreis ist er damit jedenfalls grundfalsch, immer noch.

Ich kann die Reaktion der TE sehr gut verstehen und denke es war richtig, daß sie ihm eine klare, deutliche Grenze gesetzt hat.

Und ich sehe es auch durchaus nicht so, daß er sie dafür einmal hassen wird. Ich könnte mir vielmehr vorstellen, daß der Testosteronspiegel sich irgendwann mal wieder beruhigt und er ihr dann noch dankbar sein wird, daß sie ihn vor so einem Konstrukt - in all seinen Konsequenzen - bewahrt hat.

Die Ex-Affaire wird es irgendwann vielleicht auch mal so sehen, wenn sie mit einem freien Mann eine eigene Erstfamilie gegründet hat, statt eine Zweitfamilie, in der permanent ein subtiler Konkurrenzkampf zwischen Erst- und Zweitfrau und Halbgeschwistern stattfindet.

Mag sein, daß es auch hier Ausnahmen gibt, die die Regel bestätigen. Aber nochmal: In diesem Kulturkreis sind Mehrehen nicht angesagt und das hat handfeste Gründe - u.a. ist unser Sozialversicherungssystem nicht dafür ausgelegt, nur mal so als Beispiel. Wem das nicht passt, der möge sich bitte überlegen, ob er in ein Land zieht, wo sie das sind. Ist ja nicht so, als gäbe es diesbezüglich keinerlei Angebote in der Welt.

15.06.2015 10:45 • #39


M
es gab ja die 68er da
kam etwas bewegung in alte beziehungsmodelle...

früher, als noch nicht jeder die pille nahm
wurde man viel schneller schwanger,
dafür gibt es jetzt allemöglichen verschwiegenen kinder aus alten verbindungen,
und mütter,
die den vater nie preisgaben um ihn zu schützen,

ob das besser war, wage ich zu bezweifeln.....
denn fremdgegangen wurde früher genauso....
nur vielleicht noch mehr gelogen....

meine eltern häben zwar später geheiratet,
aber mir als kind war das immer völlig egal....

ich fand es ganz spannend,
daß meine eltern anders waren....

15.06.2015 10:59 • #40


G
Ob das der TE hilft, dass über Urteile etc. pp. diskutiert wird? Ich glaube nicht.

Liebe TE,
es ist eine ganz bescheidene Situation, aber ich denke, wenn man eine Vernunftsehe führt, kann es leider passieren, dass einer daraus ausbricht, weil auf einmal die Gefühle eingeschlagen haben.

Was die andere Frau angeht: Natürlich hat sie jetzt erstmal gesagt, melde dich nie wieder, aber wie du in der Vergangenheit erleben durftest, war es ein immer wieder kehrendes Hin und Her zwischen den beiden.

Letztendlich ist es aber auch egal was die beiden machen - jetzt ist es wichtig was gut und richtig für dich ist.

Als falsch empfinde ich, dass du sagst, ihr habt eine gute Elternschaft; dies auch als erstes nennst. Mann und Frau sind aber nicht nur Eltern, sondern Partner, Geliebte, Freunde - das ganze Programm halt.

Wenn dies bei euch eingeschlafen ist respektive von Anfang an nicht so war - nun, dann ist es sehr sehr schwer da eine Änderung herbei zu führen.

Es bringt auch nichts, wenn du rausfinden möchtest was diese Frau hat was du nicht hast - wo die Liebe einschlägt, da kann man keine Vernunftsgründe finden, warum gerade diese, sondern Gefühl ist Gefühl ist Gefühl.

Du hast für dich erkannt, dass du dich zu abhängig gemacht hast in der Beziehung, dass du angst hast, allein da zu stehen.

Nun, meine Kinder sind jetzt 15 und 11, ich habe mich getrennt als meine 5 Jahre und 15 Monate alt waren. In der Elternzeit. Ohne eigenes Einkommen. Ich musste quasi bei Null anfangen. Das war nicht einfach, das war hart - ABER, ich habe es keine Sekunde bereut.

Heute, wo so viele Jahre vergangen sind, bin ich froh und dankbar das ich mit dem Heiopei von Vater nicht mehr zusammen bin.

Ich kann dir wirklich nur raten, guck auf dich, was du willst. Und lass dich davon nicht von deiner Angst leiten, horch in dich hinein.

Alles Gute.

15.06.2015 11:19 • #41


Blanca
Zitat von minn:
....und von einer frau kann man erwarten,
daß sie nicht an lebenslange garantien glaubt....
und sich nicht völlig abhängig macht...

Als ich das in den 1980ern genau so von mir gab, stiess ich damit auf allgemeine Ablehnung.

Damals wie heute war ich der Meinung, daß auch eine Frau Karriere machen und eine Familie allein versorgen kann. Fand es unfair, daß Frauen zugestanden wurde, sich bei der Partnerwahl nach oben zu orientieren, um eine bestmögliche Versorgung anzustreben, während Männer sich nicht mal trauten, ein Erziehungsjahr einzulegen - u.a. auch, weil die Partnerin sonst aus allen Wolken gefallen wäre.

Schon witzig, daß ausgerechnet ich mir jetzt anhören darf, was man (damals, denn die TE hat in den 1990ern geheiratet) so alles hätte erwarten dürfen und was nicht...

Sei versichert: Das gesellschaftliche Klima und die Sicht auf Frauen, Männer, Familie, Karriere und - ja - auch auf das, was deutsche Leitkultur ist, war damals eine völlig andere als das, was in den letzten 10-15 Jahren nicht nur in den Medien propagiert wird, sondern inzwischen sogar in die Schulpolitik und viele Bereiche eingesickert ist, aus denen Politik sich früher rauszuhalten hatte.

Die TE hat damals geheiratet, nicht heute. Deshalb war ihre Wahrnehmung entsprechend geprägt. Das kann man ihr nicht vorwerfen. Und das schreibe ich hier und heute als jemand, die sich schon damals bewußt für ein anderes Leben entschieden und es bis heute geführt hat. Weshalb ich Probleme, wie die TE sie hier schildert, auch nie hatte, habe und niemals haben werde. Dennoch käme ich nicht auf die Idee, sie für ihre Wahl nun so anzugreifen, wie es hier zu lesen war.

Zitat:
die ehe ist doch kein parkplatz,
wo man nach eheschließung lebenslang parkt.....

Die TE hat sich nicht in ihrer Ehe ausgeruht, sondern mit allen Mitteln um ihren Mann gekämpft und tut das noch. Den Parkschuh muß sie sich nicht anziehen.

Zitat:
das ist eine beziehung, die am leben erhalten werden muss....

Daran arbeiten beide ja jetzt. Offenbar sogar mit professioneller Unterstützung.

Und anders als eine billige Affaire haben Ehe und Familie es auch verdient, daß man wirklich alles versucht, bevor man sie endgültig aufgibt. In jeder Ehe kriselt es mal, früher oder später. Ich finde es jedes Mal schade, wenn die Beteiligten dann viel zu früh das Handtuch werfen, nur um wenige Jahre später festzustellen, daß sie auch beim neuen Partner wieder nicht weiter als vom Regen in die Traufe gekommen sind.

Erst wenn man alles versucht hat und es dann wirklich nicht mehr geht, dann sollte man seine Ehe als endgültig gescheitert betrachten und Konsequenzen ziehen. Vorher nicht.

Die TE ist noch nicht soweit. Mag sein, daß der Moment noch kommt. Muß aber nicht.

Zitat:
ich kam aus all meinen beziehungen
in freundlichem einvernehmen heraus....

Wenn erst mal Kinder und Immobilien und Unterhaltsverpflichtungen entstanden sind, dann kommt man aus seiner Beziehung nicht mehr so einfach heraus. Am Ende geht es um die blanke Existenz und wenn die Anwälte erst mal involviert sind, ist es mit dem freundlichen Einvernehmen leider rasch vorbei.

Laß Dir das von einer gesagt sein, die selbst nur einen Anwalt für ihre Scheidung brauchte, den sie sich mit ihrem Ex geteilt hat. Wobei der Scheidungstermin nach 15 Minuten Gerichtssitzung gegessen war und wir anschließend noch eine letzte gemeinsame Tasse Kaffee trinken gingen, bis unsere Wege sich auf immer trennten.

In unserem Fall waren all die o.g. Dinge aber auch nicht gegeben, insofern habe ich leicht reden. Und auch sonst eigne ich mich nicht zum Vorbild. Allein meine Kinderlosigkeit z.B. halte ich für alles andere als vorbildlich, auch wenn sie meine eigene Entscheidung war und blieb, bis ich mittlerweile ein Alter erreichte und mich einer OP unterziehen mußte, die sie biologisch abgelöst hat.

Man kann nicht immer nur auf Probe leben. Heute weiß ich, was Papst Johannes II damit meinte, als er das in den 1980ern auf einem Kirchentag ins Publikum zurückrief, als es darum ging, warum die Kirche gegen wilde Ehen sei. Und nichts anderes ist jede Ehe, die von vornherein mit der Einstellung geschlossen wird, man könne sich ja wieder scheiden lassen, wenn irgendwas schiefgehe, im Grunde auch: Eine Probe, aber keine Gemeinschaft, auf die man sich so verlassen kann, daß man sein Zuhause finden kann darin.

Auch daß Versprechen dazu da sind, gebrochen zu werden, wenn ihre Einhaltung unbequem wird, war und ist für mich kein Ideal. So einvernehmlich unsere Scheidung verlief: Ich empfinde es bis heute als Makel, daß wir beide unser Eheversprechen nicht einlösen konnten. Tröstlich ist für mich lediglich, daß wir wirklich alles versucht haben. Es ging aber einfach nicht mehr. Ich für mein Teil werde nie wieder heiraten, soviel steht fest. Er hat es getan und ich wünsche ihm von Herzen alles Gute für seinen zweiten Anlauf, den auch er erst Jahre später unternommen hat.

15.06.2015 11:48 • #42


A
Also erstmal keine ich einige offene Ehen, die besser funktionieren als so manch klassisches Modell. Mal davon abgesehen, dass die TE ohnehin eine quasi offene Ehe führt - nur mit dem Unterschied, dass sie ihren Mann nötigt, sie weiterhin zu belügen. Natürlich wird er wieder bei der anderen anknüpfen. Er liebt sie, er kann sich sogar Kinder mit ihr vorstellen, hier auf einen glücklichen Fortbestand der Ehe zu hoffen, weil man ein SMS gelesen hat, die aus einer kurzen Emotion heraus geschrieben wurde, ist ein deutlicher Realitätsverlust.

Kurz: Du hast ihn ohnehin schon verloren. Er mag dich halt, da sind die Kinder, das Haus, aber in Wahrheit ist er ja nur mehr körperlich anwesend. Jetzt kannst du dich dem schönen Schein ergeben und dir weiterhin etwas vormachen. Aber du hast nicht die drei Möglichkeiten: er ganz, er halb oder er gar nicht. Du hast ohnehin nur mehr zwei: er halb - oder er gar nicht.

Er wird dich a la longue weiterhin betrügen. Ob mit der jetzigen oder einer anderen tut nichts zur Sache. Weil er nicht glücklich mit dir ist. Weil die Beziehung zu dir unbefriedigend ist. Wenn es dir besser damit geht, dich belügen zu lassen und selbst in Treue zu leben, mit ab und zu einem Mitleidsf.ick, dann ist das deine Entscheidung.

Menschen sind egoistisch. Er ist egoistisch, weil er seine Gefühle ausleben will. Das ist verständlich. Du bist egoistisch, weil du deinen Status nicht verlieren willst. Auch ok. Aber ihr habt ohnehin nur mehr eine Freundschaft. Nur keine gute. Da ist das Haus, die Kids, die Urlaube, die Angst vorm Alleinsein, vor Veränderungen. Aber mit Zwang erhält man keine Liebe und Freundschaft am Leben. Man erhält das Haus und den Status - mehr aber nicht. Er hat dir angeboten, dich nicht mehr anlügen zu müssen. Du hast nein gesagt. Jetzt musst du eben weiterhin mit der Lüge leben. Auch eine Entscheidung. Aber glücklich wird man so auf die Dauer nicht. Keiner von euch.

15.06.2015 11:55 • x 2 #43


Blanca
Zitat von Arnika:
Kurz: Du hast ihn ohnehin schon verloren.

Abwarten. Jetzt hat er sich erst mal gegen seine Affaire und für seine Familie entschieden und ist zu ihr zurückgekehrt. Ob er bleiben wird, ist ein anderer Kaffee. Aber das hat er getan und Taten zählen, Worte hingegen.... frag mal seine Affaire, was sie derzeit davon hält.

Zitat:
Er wird dich a la longue weiterhin betrügen.

Abwarten.

Zitat:
Menschen sind egoistisch. Er ist egoistisch, weil er seine Gefühle ausleben will. Das ist verständlich. Du bist egoistisch, weil du deinen Status nicht verlieren willst.

Es ist nicht egoistisch zu erwarten - und ja! auch einzufordern! - daß jemand sich an das Versprechen hält, daß er mal gegeben hat. Es ist auch nicht egoistisch, daran zu erinnern, daß es dabei um eine Ein- und nicht um eine Mehrehe ging - eine solche wollte er ja führen, inklusive auswärtige Kinder.

Zitat:
mit Zwang erhält man keine Liebe und Freundschaft am Leben.

Es gibt nichts, womit die TE ihn faktisch zwingen könnte. Er ist ein freier Bürger in einem freien Land. Ebensogut hätte er sich scheiden lassen und das gemeinsame Sorgerecht erstreiten können. Es ist allein seine Entscheidung, dies nicht zu tun. Die TE hat lediglich Druck auf ihn ausgeübt, sie zu treffen; zwingen kann sie ihn dazu nicht.

Zitat:
Man erhält das Haus und den Status - mehr aber nicht.

Man bleibt loyal gegenüber dem Menschen, für den man sich einst entschied, als es darum ging, das eigene Leben zu teilen, bis das der Tod einen scheiden wird. Und man erhält die Art zu leben, für die man sich dabei ebenfalls entschieden hat.

Zitat:
Er hat dir angeboten, dich nicht mehr anlügen zu müssen.

Wie gnädig von ihm... gleich kommen mir wirklich die Tränen: Angeboten.... geht's noch?

Er ist nicht in der Position, ihr Angebote zu machen. Er darf sie bestenfalls bitten, über eine Öffnung der Ehe nachzudenken...

... wobei es ihm wohl kaum darum gegangen sein dürfte, sie nicht mehr anlügen zu müssen. Eher schon darum, seine emotionalen und körperlichen Bedürfnisse nach allen Seiten zu befriedigen und nach außen als toller Hecht dazustehen, der sich mitten in einem europäischen Land einen Harem einzurichten wußte, ohne daß die Weiber Zicken machen.

Und nochmal: Müssen tut er gar nichts. Er hätte sich ebensogut trennen und scheiden lassen können. Das war seine freie Entscheidung, die TE kann Druck auf ihn ausüben, aber zwingen kann sie ihn zur Rückkehr nicht.

Zitat:
Aber glücklich wird man so auf die Dauer nicht. Keiner von euch.

Als Alleinerziehende mit x Kindern und ohne dauerhaften Unterhalt aber auch nicht. Von Luft und Liebe allein kann kein Mensch leben und die TE hat leider schon vor vielen Jahren berufliche Weichen gestellt, sie sie jetzt nicht mehr so ohne weiteres aufholen kann.

So zahlt sie nun ihren Preis und er seinen. Und wer weiß, vielleicht spielt das irgendwann auch gar keine Rolle mehr, wenn der Testosteronspiegel sich erst mal wieder beruhigt hat....

15.06.2015 12:25 • #44


G
Als Alleinerziehende mit x Kindern und ohne dauerhaften Unterhalt aber auch nicht. Von Luft und Liebe allein kann kein Mensch leben und die TE hat leider schon vor vielen Jahren berufliche Weichen gestellt, sie sie jetzt nicht mehr so ohne weiteres aufholen kann.

Das weißt du bitte schön woher?

A) Es gibt Anspruch auf Unterhalt
B) Man erhält das gesamte Kindergeld
C) Man kann auch wieder in den Beruf zurück kehren

Ich find es immer wieder witzig wie Menschen, die selbst keine Kinder haben, wissen, wie man als allein erziehend denn so lebt.

15.06.2015 12:30 • #45


A


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