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Mein Weg ins emotionale Desaster

F
Treue, Verlässlichkeit, Familie, die Werte waren mir wichtig. Für uns, mich, meine Frau, zwei Kinder (die Kleine 10). Bis es vor zwei Jahren zooooom gemacht hat. Auf der Arbeit. Sie, jünger, ebenfalls verheiratet. Lange umflattert wie Schmetterlinge, ich war zerrissen zwischen Moral und Gefühl. Aber die Affaire begann. Nach Wochen des inneren Widerstands.

Beide sind wir eher bodenständig, beide hatten wir den Willen, uns dennoch zu trennen, beide hatten wir jedoch nie den gemeinsamen Zeitpunkt gefunden; jeder mit genügend Mut und Willen und einer Situation, die das alte Leben nicht unnötig weiter verletzt. Geburtstage des Partners, Schulereignisse oder irgendwas anderes gab guten Grund, sich erst in sechs bis acht Wochen, nach Weihnachten oder irgendwann zu trennen.

Aber wir haben uns geliebt, und wie. Emotional, Körperlich, wild und warm. Lebensliebe haben wir beide gesagt. Bis vergangenen November. 100 km getrennt, immer Zeitdruck, immer Lügen, sie konnte nicht mehr. Ich fiel aus allen Wolken, aber hatte es verstehen können. Wahrscheinlich war ich zuvor derjenige, dem zur rechten Zeit häufiger der Mut fehlte. Danach war es anders.

Dezember 2011 - es geht auch nicht ohne merken wir beide. Neue Affaire, aber jetzt anders. Sie kann sich nicht mehr wirklich dem Gedanken zuwenden, ein neues Leben mit mir anzufangen. Ich versuche sorgsam ihr Sicherheit zu geben und schaffe es nicht. Dabei parallel Dauerbetrug an Frau und Familie. Und irgendwann wird auch meine Unzufriedenheit so belastend, dass Sie zum zweiten Mal kapituliert.

Ich denke jetzt für immer. Ich denke auch, sie liebt mich noch. Ich denke, es gibt aber keinen Weg zurück. Jetzt sitz ich hier, liebe sie wie zu Anfang der Beziehung, verzweifel, weil sie weg ist, kann mich meiner Frau nicht mit Gefühl zuwenden, nicht alleine sein und auch die Kinder nicht ohne Grund verlassen, mich nicht ablenken, kein neues Leben beginnen, das alte nicht fortführen. Wo ist ein Exit?

Ich war nie ein Womanizer, aber hab doch auch Beziehungserfahrung. Auch Trennungserfahrung, auch Erfahrung mit Liebeskummer. Ich hatte auch schon gelitten, früher, aber jetzt - so eine tiefe Liebe hatte ich noch nie gespürt, so eine rund-um-Begeisterung für einen Menschen. Peng - das, für was man ganz besonders lebte alles weg - so groß war der Schmerz noch nicht.

Ich bin so traurig und so verzweifelt. Wahrscheinlich wird sie mir regelmäßig begegnen, unbefangen von meiner Seite für Jahre nicht mehr gehen. Dafür war ich zu sehr mit ihr vertraut, vertrauter als nach 13 Jahre Partnerschaft mit meiner Frau.

Vor allem frag ich mich jetzt, was soll ich tun? Es in der Familie aushalten in der Hoffnung, es bessert sich. Verstand kann auch Gefühle beeinflussen. Ich achte meine Frau, liebe sie auf andere Weise, als verlässlichen Mensch (im Gegensatz zu mir), aber ich würde sie (vielleicht irgendwann auch jemand anderes) immer vergleichen müssen mit meiner Liebe des Lebens. Oder sie alle verlassen, jetzt alleine?

Vielleicht sollte ich in einem ersten Schritt meinen Weg in den emotionalen Abgrund, besser Absturz beschreiben. Weil das schon hilft. Sonst habe ich keine Vertrauensperson, man ist halt (leider) Mann. Vielleicht wäscht mir jemand den Kopf, vielleicht finde ich Zuspruch. Vielleicht eine klaren Rat der Community.

Ich bin so traurig.

05.06.2012 15:52 • #1


Hangover
Einen echten Rat kann ich Dir nicht geben, davor schrecke ich zurück.

Aber ich möchte, dass Du weißt, dass ich Dein Dilemma respektiere und Dich nicht für die Affäre verurteile (warte ab...).
Das ist natürlich keine Hilfe auf dem Weg Deiner Suche nach dem 'richtigen' Weg.

Letzten Endes kann Dir niemand diese Entscheidung abnehmen. Das Vertraute, das Du wohl lange noch mit der 'entgangenen Chance' auf die Große Liebe vergleichen wirst, bietet Sicherheit und Verlässlichkeit. Zumindest suggeriert es das...
Den Schritt raus aus der Familie zu wagen, bedeutet evtl. den sich selber gegenüber ehrlicheren Weg zu wählen. Aber er stürzt die Familie erstmal in den Abgrund und schafft Leid.

Ich wasche Dir nur insofern den Kopf, als dass ich das Gerede vom Mann, dem einsamen Wolf ohne Freunde, etwas albern finde.

Wäre ich an Deiner Stelle, würde ich abwarten. Feige und unentschlossen abwarten. Und darauf hoffen, dass der Stachel der unerfüllten Lebensliebe aufhört zu jucken....

Du bist in keiner beneidenswerten Situation, scheinst aber ein klar denkender und reflektierter Kerl zu sein.
Nutze diesen Vorteil und handele dann klar, wenn Du Dir im Klaren bist.

05.06.2012 16:05 • x 1 #2


A


Mein Weg ins emotionale Desaster

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M
Hallo Frank,
du bist also verlassen worden von deiner Affäre?
Und du leidest?

Der erste Schritt in die Normalität wäre ja jetzt wohl aufzuräumen mit deinen Lügen.

Dein schlechtes Gewissen plagt dich zurecht (hoffe ich jedenfalls) und dein Ego ist am Boden zerstört, da deine Liebe jetzt weg ist.
Mal ehrlich:
Kannst du deiner Frau noch in die Augen schauen?
Ich liebe meine Frau auf andere Weise ?
Schläfst du mit ihr? Auf die besagte andere Weise?
Sorry, für diese (deine) Scheinheiligkeit fehlen mir gerade dir Worte....
Wenn dir irgendwas an deiner Familie liegt, spiele endlich mit offenen Karten.

Du leidest?-Das was du hast ist ein verletztes Ego-deine Angst zu verlieren und verloren zu haben-Angst Entscheidungen zu treffen...
Was glaubst du wie deine Frau leiden wird wenn sie erfährt, dass du sie auf anderer Weise liebst?

Ich kann dir nur den Rat geben allen klaren Wein einzuschütten.
Und ggf alle Konsequenzen tragen, dann wird es dir Stück für Stück besser gehen.

kopfschüttelnde Grüße
Mike

05.06.2012 16:45 • x 1 #3


A
hallo frank,

meine meinung ist, du solltest gehen. aus deinem alten und altgefühlten leben gehen.

m.M.n. ist es für dein weiteres leben wichtig, einmal richtig aufzuschlagen - meinetwegen auf dem boden der tatsachen - um wieder gen himmel aufzutitschen.

05.06.2012 17:06 • x 1 #4


A
Zitat von Frank:
Bis es vor zwei Jahren zooooom gemacht hat. Sie, jünger, ebenfalls verheiratet. ...

Lebensliebe haben wir beide gesagt.

kann mich meiner Frau nicht mit Gefühl zuwenden, nicht alleine sein und auch die Kinder nicht ohne Grund verlassen.

Dafür war ich zu sehr mit ihr vertraut, vertrauter als nach 13 Jahre Partnerschaft mit meiner Frau.

Es in der Familie aushalten in der Hoffnung, es bessert sich. Verstand kann auch Gefühle beeinflussen.
willkommen

du willst einen rat und weiss doch längst was schon lange zu tun gewesen wäre. zumindest reinen tischen machen - deiner frau gegenüber - meinst du nicht, sie hat deinen respekt und zumindest deine aufrichtigkeit und ehrlichkeit verdient ? sie zieht zwei kinder von dir auf!

deine lebensliebe besteht nur aus worten, nicht aus taten - die sagen etwas anderes aus - zumindest über dich!

was du machen kannst - reinen tisch und ehrlich sein, deiner frau gegenüber! damit zumindest deine frau die freie wahl hat zu entscheiden ob sie noch bei dir bleiben will oder ob sie die neue chance nutz einen partner zu finden, der ihre liebe erwidert und wert ist.

wenn es so gewesen sein sollte - dann hast du die chance deines lebens verpasst weil dir und euch die courage dazu fehlte das zu leben. die konsequenzen daraus trägst du jetzt.

unfair ist es dann auch noch deine frau zu bewerten, zu vergleichen mit der anderen! deshalb solltes du gehen - es sei denn ihr wollt beide auf WG-Ebene weiter zusammenleben.

alles gute!

05.06.2012 17:16 • x 1 #5


F
Danke für alle Antworten.
Danke Hangover für deine rationale treffende Betrachtung.

Danke Mike für den Vorwurf, wie soll mich jemand sonst kritisieren, der nichts davon weiß. Nein ich schlafe nicht mit ihr und werde es auch jetzt nicht tun, kann ich nicht, will ich nicht.

Danke Acid, du hast Recht, nur fallen weitere mit. Finanzielle Vesorgung hilft nicht über alles hinweg.

Danke Alena. Es stimmt, zu vergleichen ist sehr schlimm. Es muss wohl so sein, aber danach wird es ihr lange viel schlechter gehen. Die Geschichte beichten, das verstärkt den Schmerz. Nicht beichten - dann wird man es kaum verstehen. Und die Kleine - ist jeder Tag mehr besser oder schlechter?


Liebe Comunity

ich wusste von Beginn an, es ist falsch. 4 Monate jeden Tag auf der Arbeit gesehen. Nein, hatte meine Gefühle nicht im Griff. Das tut mir Leid, nicht ich mir Leid. Ich suche nur noch den Ausweg des geringsten Leids. Meiner wäre einfach, Trennung.

05.06.2012 17:32 • #6


A
Zitat von Frank:
Es muss wohl so sein, aber danach wird es ihr lange viel schlechter gehen. Die Geschichte beichten, das verstärkt den Schmerz. Nicht beichten - dann wird man es kaum verstehen. Und die Kleine - ist jeder Tag mehr besser oder schlechter?

Ich suche nur noch den Ausweg des geringsten Leids. Meiner wäre einfach, Trenung.
frank

je länger du damit wartest je schlechter wird es ihr gehen - jeder tag in meinem leben ist wertvoll und verschenktes leben wenn ich es nicht so leben kann wie ich es mir wünsche weil ich belogen und betrogen wurde.

deine tochter wird später mal besser begreifen was gelaufen ist.
auch für sie ist es besser bezugspersonen an ihrer seite zu haben die ehrlich sind und die sich lieben - sie idealisiert eure beziehung - hoffentlich geht es ihr später nicht mal genauso wie ihrer mutter. kinder übernehmen das energie-potential ihrer eltern und verinnerlichen es.

der weg des geringsten leids ist wahrheit. schmerz wirst du niemanden ersparen können - nur etwas mildern - durch ehrlichkeit und die kinder nicht noch mehr leiden lassen indem sie eure konflikte mit tragen müssen.

05.06.2012 17:50 • x 1 #7


N
Ich finde, du widersprichst dir etwas. Wenn dir Verlässlichkeit, Treue und Familie wichtig waren, sind 2 Jahre Affaire schon ne Hausnummer.

Ich möchte mich aber auch nicht einreihen in die Pauschalkritiker aber wie wärs denn, wenn du offen und ehrlich mit deiner Frau sprichst und ihr die Entscheidung über die Zukunft der Familie überlässt. Das wäre fair.

Ich bin auch ein Mann und man sagt uns ja 2 Gehirne nach und gerade jetzt im Sommer kommen ja die Frauen wieder raus. Mich tröstet bei dem Anblick der jungen Geschosse immer der Gedanke, dass ich alle ihre Mütter hatte. Ok, alle is geringfügig übertrieben.

05.06.2012 18:11 • x 1 #8


H
[quote=Frank]Danke für alle Antworten.
Danke Hangover für deine rationale treffende Betrachtung.

Danke Mike für den Vorwurf, wie soll mich jemand sonst kritisieren, der nichts davon weiß. Nein ich schlafe nicht mit ihr und werde es auch jetzt nicht tun, kann ich nicht, will ich nicht.

Danke Acid, du hast Recht, nur fallen weitere mit. Finanzielle Vesorgung hilft nicht über alles hinweg.

Danke Alena. Es stimmt, zu vergleichen ist sehr schlimm. Es muss wohl so sein, aber danach wird es ihr lange viel schlechter gehen. Die Geschichte beichten, das verstärkt den Schmerz. Nicht beichten - dann wird man es kaum verstehen. Und die Kleine - ist jeder Tag mehr besser oder schlechter?

Hallo Frank,

also deine ganzen Dankesbezeugungen nehme ich dir nicht ganz ab, besser gesagt überhaupt nicht
Du fliesst dermassen vor Selbstmitleid über da wird mir schlecht
Wenn du je etwas für deine Frau empfunden hast und noch ein Funken Respekt und Ehrgeühl in dir ist, führst du ein langes offenes Gespräch - nicht wie dein Beitrag - du konntest nichts dafür.... Lebensliebe.... usw.
Übrigens, wenn sie wirklich deine LEBENSLIEBE ist, dann hättest du von Anfang an klar Schiff gemacht. Es war doch eher so... erst mal ausprobieren... das andere ist alt und langweilig.... sicherer Hafen.....egal wie die andere Frau sich entschieden hätte. Und von wegen: Geburtstage... andere Feiertage hätten im Weg gestanden.... alles faule Ausreden!
Du sast, es wird fin. ev. eng - wenn du anständig bist, dann versuchst du das ab zu mildern.
Du sagst du schläfst nicht mehr mit deiner Frau? Warum nicht? Nur weil du die andere nicht betrügen willst, oder ist es eher etwas anderes?
Hast du dich schon mal gefragt, warum deine Frau dich in der Hinsicht nicht anspricht? Vielleicht hat sie ja schon etwas gespürt.....

Wünsche deiner Frau alles Gute...


Hilflos

05.06.2012 19:45 • x 1 #9


S
Hey hilflos,

ich finde, Du solltest Deinen Namen ändern, so, wie Du Dich selbst geändert hast von hilflos in machtvoll!

Yeah, woman gibs ihm.

Wir selbst haben erlebt, wie sich das alles anfühlt, wenn plötzlich die Lebensliebe entdeckt wird. Natürlich mit einer Neuen!

Sollte ICH plötzlich meine Lebensliebe entdecken, lasse ich ALLES hinter mir und lebe diese.
Das heisst natürlich aber auch, dass ich meinem Partner offenbaren müsste, dass er/sie nicht die Lebensliebe ist - das würde aber Mut erfordern und Ueberzeugung. Daran scheints zu hapern. Das wird dann gerne deklariert als ich wollte Dich nicht verletzen

starfishMü

05.06.2012 20:26 • x 1 #10


F
Hilflos,

sicher war ich kraftlos. Natürlich hab ich nicht den Mut gehabt. Da ging es uns beiden so. Dann hab ich ne kleine Tochter. Und Angst um sie. Der Sohn ist größer. Irgendwann wird man aber selbst kraftlos, die Situaion ist quälend. Am liebsten wär es mir, nicht erst heute, man wäre sich nie begegnet.

Es war nicht im Ansatz die Suche nach was Jungem. Wilde Liebe und den sicheren Hafen im Backup. Dummes Zeug. Ich war ihr näher als im im ganzen Leben meiner Familie. Hab vor 10 Jahren ne andere Entwicklug als meine Frau genommen. Bin heute Chef von 450 Mitarbeitern. Jetzt ist meine Frau natürlich auch ein Erziehungsopfer. Dennoch, Interessensunterschiede wurden völlig unterschiedliche Interessen. Im ganz Privaten. Was wichtig ist, was interessiert. Die Gefahr hab ich verkannt. Sie wollte immer da bleiben wo sie war, ich nicht. Das war klar und akzeptiert,Das man auch Gemeinsamkeit verliert hätte ich nicht gedacht.

Jedem danke ich, weil mich die schnellen Reaktionen überaschen, jeder Beitrag wertvoll ist. Jede Meinung hilft.

Selbstmtleid, sorry ich hab ein anderes Problem. Ich liebe sie noch.
Und irgenwo hoffe ich auf ein Wiederfinden der Gefühle für meine Frau, für sie, die Kinder.

Hangover, hast Recht gehabt, aber die anderen ggf. auch.

05.06.2012 20:33 • #11


F
Naklar.

Du hast auch einen guten Rat für mich, merci, nur muss ich keine Entscheidung überlassen. Dieser Vertrauensbruch bricht jede Gemeinsamkeit. Dennoch, wenn ich weiter durchhänge und trauer geht es nicht anders. Zieht alle runter.

05.06.2012 20:38 • #12


F
StarfishMü

... was ich nicht weiß..., und Hals über Kopf, da hängt so viel dran, nein ich denke nicht an meine Sicherheit, da hängen Kinder mit drin. Kleine, bei beiden. Denen geht es noch gut.

So einfach ist es nicht. Aber eines stimmt auch. Ich hab den Zeitpunkt verpasst. Da war ich wohl irgenwann auch ein Hosenscheißer

05.06.2012 20:44 • #13


F
Ich log mich mal aus. Schlapp wie die Tastaturbatterie.

05.06.2012 20:48 • #14


E
Wenn mich mein Partner, bzw. mein Ehemann, 2 Jahre betrügen würde und damit auch belügen würde, dann würde ich ihn nur noch verachten. Das ist total unfair und feige, sorry. Deine Frau hat wenigstens jetzt mal Ehrlichkeit verdient.

Engel

05.06.2012 21:04 • x 1 #15


A


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