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Meine erste Liebe verloren und es zerreißt mich!

RegenWein
Danke für deine Antwort.

Ich finde es schon schade, wenn diese eigentlich schönen Erinnerungen, in meiner Zukunft keine (oder Kaum) Rolle mehr spielen. Aber wie gesagt, im Moment schmerzen diese Erinnerungen einfach nur, und es ist für mich das wichtigste, dass dies aufhört. So schön die Zeit mit ihr auch war, dieser anscheinend nicht enden wollende Schmerz, lässt in mir so langsam das Gefühl aufkommen, dass ich sie besser nie kennen gelernt hätte. Zwar habe ich durch sie auch viel Schönes erfahren und auch meinen ersten S erlebt, aber so langsam glaube ich, dass der Preis zu hoch war. Ich war vor all dem (zumindest habe ich mir dies so eingebildet) ein solch ausgeglichener Mensch und hatte mein Leben soweit im Griff und jetzt fühle ich mich seit Wochen nur noch wie ein Wrack und versinke im Selbstmitleid

07.04.2017 14:23 • x 2 #121


RegenWein
Hallo Zusammen,

ich bräuchte nochmal euren Rat.

Zwischen mir und meiner Ex besteht ja seit einigen Wochen eine Kontaktsperre. Ich bin noch lange nicht über sie hinweg und habe sogar das Gefühl, dass ich in letzter Zeit sogar mehr um sie weinen muss, wie vorher.

Als wir die Kontaktsperre vereinbarten meinte sie, dass ich mich trotzdem immer melden könnte, wenn ich sie bräuchte. Aber der Abstand wäre für uns beide wichtig, da sie auch einen neuen Partner hat. Ich erwiderte in dem Gespräch, dass man sich ja vielleicht mal Ostergrüße zuschicken könne, worauf sie (soweit ich mich erinnere) nicht geantwortet hat. Seitdem habe ich nichts mehr von ihr gehört. Vermutlich kann sie sich an diesen Vorschlag von mir schon gar nicht mehr erinnern. Aber jetzt bin ich trotzdem am überlegen, ob ich ihr diese Grüße schicken soll oder eben nicht. Ich kann nicht einmal sagen, was ich mit diesen Grüßen bezwecken möchte (dadurch kriege ich bei ihr bestimmt keinen Fuß in die Tür) Es geht ja auch nur um eine recht neutrale SMS, wo sie ja eigentlich nichts gegen haben dürfte. Andererseits, wenn sie nicht antwortet könnte mir das auch wieder weh tun Ich bin so unschlüssig.

Für eure Meinungen wäre ich sehr dankbar.

Gruß
RegenWein

11.04.2017 08:24 • #122


A


Meine erste Liebe verloren und es zerreißt mich!

x 3


H
Hallo,

die Frage nach dem Zweck dieser SMS solltest dir trotzdem solange stellen, bis du dir bewusst bist, warum du diese senden willst.

Ich vermute nämlich doch, dass du irgendwie einen Fuß in die Tür kriegen willst. Das ist nicht böse gemeint, aber unser Unterbewusstsein spielt uns da oft mit. Du meldest dich, willst dich ins Gedächtnis rufen, mal gucken, ob und wie sie reagiert. Im besten Falle schreibt sie dann, dass sie sich freut, von dir zu hören. Das pusht dich dann wieder für ne Weile, aber wenn es abklingt, bist du wieder unten.

Du schreibst, du bist noch nicht abnähernd über sie hinweg und die KS besteht nach wie vor.
Hier will ich dir mal auf die Schulter klopfen, du hast schon einen großen Schritt gemacht.

Was passiert, wenn sie nicht auf deine Grüße reagiert?
Was passiert, wenn sie mit einem Danke, dir auch! reagiert?
Was passiert, wenn daraus wieder ein Smalltalk entsteht?

Bringt dich das alles in irgendeiner Weise weiter?

Vor allem: es handelt sich hier um Ostergrüße. Das finde ich persönlich jetzt schon weit hergeholt für einen Kontaktversuch. Es ist weder Weihnachten noch ihr Geburtstag.

Und ja, es wird doch runterreißen, wenn sie nicht reagiert.
Es wird dich auch treffen, wenn sie knapp und anteilnahmslos reagiert. Das triggert sehr wahrscheinlich Aber unsere Gespräche waren früher doch so anders und dir geht es wieder schlecht.

Wenn du stabil bist und mit allen Reaktionen problemlos auskommst - schreibe ihr.

Ansonsten würde ich dir empfehlen es zu lassen und weiter zu heilen, ohne neuen Input.

11.04.2017 10:51 • x 1 #123


RegenWein
Hi Heath,

ja, du hast natürlich recht. Der Kontaktversuch ist schon ziemlich plump, ich würde sonst ja auch nicht auf die Idee kommen, irgendjemanden Ostergrüße per SMS zu schicken. Mein Herz und Unterbewusstsein haben immer noch so eine Sehnsucht nach ihr, aber mein Verstand weiß, dass diese Nachricht nicht bringen wird oder gar den Schmerz wieder verstärkt. Selbst wenn sich im bestem Falle (was ich nicht erwarten würde) ein Smalltalk entwickeln wird, so würde sie ja doch niemals zu mir zurück kommen. Ich bin mal gespannt, wann mein Herz das endlich zu 100% begreifen wird?! Ich sende besser keine SMS, ich würde mich nachher nur ärgern, die Kontaktsperre für Nichts unterbrochen zu haben bis hierhin durchzuhalten war es ja schon schwer genug. Ich bin leider noch weit davon entfern, stabil auf jede mögliche Antwort (oder Nichtantwort) von ihr zu reagieren.

Es war nur eine Schnappsidee, aber ich so langsam ein wenig ratlos Die Kontaktsperre hält zwar, aber ich schaffe es einfach nicht abzuschließen. Ich denke überall an sie und (wie ich bereits erwähnte) weine ich sogar noch öfter wie unmittelbar nach dem Ende Seit Wochen bin ich zu nichts zu gebrauchen Es geistern mir diese schrecklichen Fragen durch den Kopf. Vor einigen Wochen sieht man noch so verliebt in die Augen, die hält Hand, man wird sehr intim und nun ist sie so gleichgültig zu mir und will nichts mehr von mir wissen?! Wie zum Teufel kann das sein?! Diese Frage haben sich schon so viele gestellt es will mir auch einfach nicht in meinen Schädel gehen

11.04.2017 11:32 • x 1 #124


RegenWein
irgendwie bekomme ich so langsam den Eindruck, dass ich, seitdem ich hier angemeldet bin, immer noch dieselben Fragen stelle. Ich habe das Gefühl jeden Beitrag und jedes Video zum Thema Liebeskummer durchgelesen bzw. angeschaut zu haben. Ich schaue mir viele Beträge in den entsprechenden Foren an und verfasse ja dort selbst ein Thema und versuche alle Tipps umzusetzen. Ich spreche sehr viel mit meiner Mutter und auch mit meiner Psychotherapeutin, versuche mich abzulenken und an was anderes zu denken aber nichts hilft dauerhaft. Ich drehe mich anscheinend immer noch im selben Kreis. Ich komme da nicht raus.
Meine Eltern machen sich schon ernsthafte Sorgen um mich.

Meine Mutter hat mal die Vermutung geäußert, dass mein Unterbewusstsein den Schmerz nicht loslassen will, ist doch dieser Schmerz das einzige was mir von ihr geblieben ist. Ich habe zwar alle Fotos und Dinge, die mich an sie erinnern aus meinem Sichtfeld verbannt, kann aber trotzdem nicht ausschließen, dass sie recht hat. Mein Verstand weiß, dass es verrückt wäre den Schmerz festzuhalten. Wenn dem so wäre, müsste ich mir eingestehen, dass ich immer noch in einer sehr frühen Phase des Liebeskummers stecken geblieben bin. Wenn ich mich damit so schwer tue, was für ein schwerer Weg liegt mir denn dann noch vor mir?! Heath hast du vielleicht einen Tipp für mich? Es gibt, glaube ich, so langsam keine andere Erklärung als jene, dass meine Mutter richtig liegt. Das wäre doch wirklich nicht normal, oder?

11.04.2017 12:46 • #125


H
Zitat:
Vor einigen Wochen sieht man noch so verliebt in die Augen, die hält Hand, man wird sehr intim und nun ist sie so gleichgültig zu mir und will nichts mehr von mir wissen?! Wie zum Teufel kann das sein?!


Sie hat das alles nicht so empfunden wie du, deswegen zieht sie jetzt ihrer Wege.
Für dich ist es natürlich unverständlich, da du gefühlstechnisch auf einer ganz anderen Eben als sie warst/bist.

Zitat:
irgendwie bekomme ich so langsam den Eindruck, dass ich, seitdem ich hier angemeldet bin, immer noch dieselben Fragen stelle. Ich habe das Gefühl jeden Beitrag und jedes Video zum Thema Liebeskummer durchgelesen bzw. angeschaut zu haben. Ich schaue mir viele Beträge in den entsprechenden Foren an und verfasse ja dort selbst ein Thema und versuche alle Tipps umzusetzen. Ich spreche sehr viel mit meiner Mutter und auch mit meiner Psychotherapeutin, versuche mich abzulenken und an was anderes zu denken aber nichts hilft dauerhaft. Ich drehe mich anscheinend immer noch im selben Kreis. Ich komme da nicht raus.
Meine Eltern machen sich schon ernsthafte Sorgen um mich.


Es ist nicht ungewöhnlich, im Liebeskummer in einer Gedankenschleife zu stecken. So lang ist eure Trennung jetzt auch noch nicht her. Für dich war es die erste große Verliebtheit/Liebe. Da knabbert man einfach länger dran, das muss man wohl leider so hinnehmen und es akzeptieren. Zusätzlich dazu Geduld mit sich haben.

Die Therapie wird auf Dauer ihre Früchte zeigen - wenn du denn gewillt bist, mitzuziehen.
So wie du es jetzt machst, ist es ein sehr guter Weg! Du darfst bloß nicht dauerhaft resignieren, wenn sich der gewünschte Erfolg nicht sofort einstellt. Wie gesagt, Liebeskummer ist ein Prozess - der dauert eben. Da muss man am Ball bleiben, jeden Tag weiter machen, weiter probieren, weiter für sich selbst kämpfen. Abnehmen kann dir das leider keiner.

Zitat:
Meine Mutter hat mal die Vermutung geäußert, dass mein Unterbewusstsein den Schmerz nicht loslassen will, ist doch dieser Schmerz das einzige was mir von ihr geblieben ist.


Ja, das kann gut sein. So etwas ähnliches hat meine Therapeutin damals zu mir auch gesagt. Ich war lange nicht bereit, sie endgültig gehen zu lassen - und sie war auch nur noch in Form des Trennungsschmerzes bei mir. Irgendwann hat es jedoch trotzdem geklappt und ich konnte mich von ihr verabschieden. Das war gut 13, 14 Monate nach Beziehungsende. Habe ja in dieser Zeit eine Therapie gemacht und meine destruktive Beziehung aufgearbeitet.
Da du weder emotionale Gewalt, noch Psychospielchen oder Betrug erlebt hast; sollte das bei dir ein ganzes Stück schneller gehen.

Wichtig ist aber natürlich auch der Wille - du musst tatsächlich loslassen wollen. Wann sich dieser Wille jedoch bei dir einstellt, kann ich dir nicht sagen.

Zitat:
Heath hast du vielleicht einen Tipp für mich?


Mach so weiter, wie bisher. Und ich plädiere nochmal für soziale Kontakte. Unter Menschen gehen. Zeit mit ihnen verbringen. Ein (Mannschafts-)Sport, ein Verein, eine ehrenamtliche Tätigkeit - egal was, versuche, neue Kontakte zu knüpfen und Freundschaften zu pflegen.
Mir ging es damals erheblich besser, als ich mich an der Uni eingewöhnt hatte und neue Menschen kennengelernt habe. So hat sich mein Terminplaner gefüllt, ich war viel unterwegs. Ich hatte viel weniger Zeit für mein Gedankenkarusell und mein Kopfkino -
und ich habe auch nach einer Zeit festgestellt, dass ich nur so lange krampfhaft an diesem Schmerz und ihr festgehalten habe, weil sie mehr oder weniger der einzige Inhalt meines Lebens war. Ich hatte sonst nicht wirklich Dinge, die mich erfüllt haben.

Als sich das langsam geändert hat, konnte ich ihr Lebewohl! sagen. Vorher habe ich mich auch im Kreis gedreht und regelrecht Panik bekommen, wenn ich mal einen Tag nicht an sie gedacht habe. Klingt paradox. Aber mir hat das Loslassen damals wohl auch Angst gemacht, weil ich nicht wusste, was mir dann noch bleibt.

11.04.2017 14:32 • x 2 #126


RegenWein
Zitat:
Sie hat das alles nicht so empfunden wie du, deswegen zieht sie jetzt ihrer Wege.
Für dich ist es natürlich unverständlich, da du gefühlstechnisch auf einer ganz anderen Eben als sie warst/bist.


Das ist wohl die bittere Wahrheit... Wie konnte ihre Gefühle, mir gegenüber, nur so überschätzen? Aber auch wenn es Anzeichen für eine emotionale Distanz gegeben hat, so waren die Treffen auch kurz vorm Schluss immer sehr schön. Ausgerechnet dann lies ich die tiefen Gefühle zu. In der Phase habe ich mich richtig in sie verliebt und ausgerechnet da war alles vorbei. Im Nachhinein ist es immer noch sehr bezeichnend, wie viel ihr bei mir aus Zeitmangel und anderen Gründen nicht möglich war und bei ihm scheint das alles überhaupt kein Problem mehr zu sein. Ich verstehe nicht warum mein Herz dennoch so an ihr hängt, obwohl es doch offensichtlich ist, dass ihr Interesse an mir begrenzt war (zumindest nach der Kur)? Und genauso verhält sie sich ja auch... Sie mag zwar durchaus ein schlechtes Gewissen gehabt haben und sie war ja dann auch noch sehr nett zu mir (wir hatten ja sogar nochmal S.!). Aber ich bin mir zu 100% sicher, dass sie froh ist, nichts mehr von mir zu hören. Sie hat jetzt andere Sorgen und möchte auch ihre neue Liebe in vollen Zügen genießen. Natürlich hat sie auch ein Recht darauf, es steht mir nicht zu, sie dafür zu kritisieren. Das wäre albern von mir. Sie ist mir nichts mehr schuldig. Aber, auch wenn ich immer noch dazu neige sie auf ein Podest zu stellen und ich auch weiß, was meine Fehler waren, so muss ich sie auf jedenfalls dafür kritisieren, dass sie mit meinen Gefühlen ziemlich leichtsinnig umgegangen ist. Aber was soll´s?! . . Auch diese Gedanken bringen mich nicht weiter, aber ich habe durch all das schon einige schmerzhafte Lektionen gelernt.

Zitat:
Wichtig ist aber natürlich auch der Wille - du musst tatsächlich loslassen wollen. Wann sich dieser Wille jedoch bei dir einstellt, kann ich dir nicht sagen.


Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr muss ich feststellen, dass der Nichtwille, sie los zu lassen, im Moment durchaus eine Rolle spielen könnte. Ich habe ja heute wegen der Ostergrüße nachgefragt. Wenn ich loslassen will, dann darf ich mir doch keine Gedanken darüber machen, wie ich mich auf dem nächst bestem Weg wieder bei ihr melden könnte. Die Grüße wären ja da nur ein ziemlich merkwürdiger und vorgeschobener Grund, um mich ihr wieder ins Gedächtnis zu rufen. Ich muss aber auch zugeben, dass es mir, trotz der (bis jetzt) erfolgreichen Kontaktsperre, immer noch sehr schwer fällt, zu begreifen, dass ich wahrscheinlich nie wieder etwas mit ihr zu tun haben werde. Ja, vermutlich will mein Herz dies nicht so richtig wahr haben. ... wie gesagt, der Schmerz ist alles was mir von ihr geblieben ist. Aber das muss aufhören! Denn mehr als diesen Schmerz werde ich von ihr nicht mehr bekommen. Mein Herz muss einsehen, dass dies nicht ewig so weiter gehen kann. Denn an der Situation, dass sie aus meinem Leben verschwunden ist, wird sich ja auch nie wieder etwas ändern (selbst wenn es mal wieder zu einem sporadischen Kontakt kommen sollte). Der Schmerz wäre auf ewig die einzige Verbindung zu ihr, und das darf nicht sein!

Ich werde den eingeschlagenen Weg erstmal weiter gehen (hab ja auch keine andere Wahl). Es wird hoffentlich bald mal merkliche Fortschritte geben.
Was mir auch noch sorgen macht ist folgende Frage. Es heißt ja immer, dass Liebeskummer unterschiedlich lange braucht um zu heilen... Wie kann man aber nun den Unterschied erkennen, ob man (beispielsweise) in 7 Monaten immer noch im normalen Liebeskummer steckt, welcher halt nur noch etwas mehr Zeit braucht oder ob dies schon krankhafte Depression wäre, aus welcher man eben nicht mehr so einfach herauskommt? Ich hätte Angst davor den Unterschied nicht zu erkennen.

Gruß
RegenWein

11.04.2017 18:06 • #127


Emma14
Zitat:
Was mir auch noch sorgen macht ist folgende Frage. Es heißt ja immer, dass Liebeskummer unterschiedlich lange braucht um zu heilen... Wie kann man aber nun den Unterschied erkennen, ob man (beispielsweise) in 7 Monaten immer noch im normalen Liebeskummer steckt, welcher halt nur noch etwas mehr Zeit braucht oder ob dies schon krankhafte Depression wäre, aus welcher man eben nicht mehr so einfach herauskommt? Ich hätte Angst davor den Unterschied nicht zu erkennen.


Liebeskummer ist einerseits normal, andererseits aber für sich genommen durchaus auch eine Krankheit, die überwunden werden will. Bei einer richtigen Depression kannst du oft keinen konkreten Anlass erkennen, kannst oft auch gar kein Gefühl entwickeln und nicht weinen. Der LK bringt sehr viel Gefühl mit sich, wie du ja selbst weißt. Es besteht wirklich kein Grund zur Besorgnis, dass aus dem Liebeskummer, nur weil er so lange dauert, eine handfeste Depression wird. Sicher nicht in der Regel. Vertraue auf die Selbstheilungskräfte der Seele, die du hast. Sie arbeiten für dich, aber sie brauchen ihre Zeit. Du kannst sie unterstützen durch das was dir Heath so schön geraten hat.

11.04.2017 18:59 • x 1 #128


RegenWein
Danke Emma für deine Antwort.

Es wird wohl stimmen. Ich muss ja auch mal lernen den Tatsachen ins Auge zu sehen. Auch wenn ich mich seit Wochen schrecklich fühle, so leide ich nur am normalem Liebeskummer, sowie es hier so viele tun. Ein wenig Scham verspüre ich auch. Ich habe mir schon so viele Beträge durchgelesen, viele Foren mit vergleichbaren Themen durchstöbert. Im Gegensatz zu mir, brechen bei vielen Trennungen, von denen ich gelesen habe, sogar ganze Existenzen zusammen. Es sind Beziehungen, welche viele Jahre Bestand hatten. Man wohnte zusammen, oder hat gemeinsame Kinder. Die Ehe meiner Ex (insgesamt 20 Jahre Beziehung) ging nach dem Tod ihres gemeinsames Kindes auseinander. Das ist alles soviel schlimmer als das, was ich erleiden muss. Und doch schaffen es viele dieser Menschen (so wie meine Ex) nicht dauerhaft im Kummer und Selbstmitleid zu versinken. Ich kann mein leben im Grunde einfach weiterleben, so wie ich es viele Jahre, vor dem Treffen mit ihr getan habe. Ich habe nur die Beziehung zu ihr verloren, darüber hinaus eigentlich nichts weiter (rational gesehen). Und dennoch schaffe ich es kaum diesen Schmerz zu ertragen. Ich leide, als wäre eine 10 Jährige Beziehung zerbrochen und bin im Moment so orientierungslos, als wüsste ich nicht mehr wie das Singleleben funktioniert. Irgendwie habe ich den Eindruck, dass ich eine schwache Person bin, welche diesen emotionalen Schmerz nicht richtig zu verarbeiten kann. Vermutlich hatte diese Schwäche meine Ex auch erkannt... Was soll den erst mit mir passieren, wenn mal ich mal mit einer richtigen Lebenskrise stecke?!

Mann, mann, mann...

Gruß
RegenWein

11.04.2017 19:25 • x 1 #129


omnom
Zitat von RegenWein:
Was soll den erst mit mir passieren, wenn mal ich mal mit einer richtigen Lebenskrise stecke?!


Ich habe nicht den kompletten Thread gelesen, aber dazu wollte ich dir was schreiben. Ich glaube manche Menschen, und da bin ich sowas von dabei, berührt Liebeskummer einfach viel mehr als andere. Ich habe in meinem bisherigen Leben schon so ein paar Sachen durchgemacht, die rational gesehen viel erschreckender sind als Liebeskummer. Komischerweise, habe ich die mal mehr schlecht als Recht aber meistens mit kühlem Kopf durchgestanden, aber beim Liebeskummer fühle ich mich echt machtlos. Also mach dir darüber weniger Kopf, gehören wohl zu der Sorte

11.04.2017 23:22 • x 1 #130


RegenWein
Ja @omnom, du hast Recht. Es ist vielleicht auch nicht sonderlich ratsam, sich jetzt schon Gedanken darüber machen, welche Krisen mich in Zukunft wiederfahren könnten. Mann kann es eh nicht beeinflussen und die möglichen Gefühle in solchen Situationen kann man auch nicht beeinflussen oder vorab abschätzen. Ich sollte mich erst mal auf die jetzige Krise konzentrieren.

Zitat:
Sie hat das alles nicht so empfunden wie du, deswegen zieht sie jetzt ihrer Wege.
Für dich ist es natürlich unverständlich, da du gefühlstechnisch auf einer ganz anderen Eben als sie warst/bist.


Was mir an diesem Gedanken im Moment noch unbegreiflich ist, ist der folgende Aspekt:
Es ist ja wohl wirklich so, dass ich ihre Gefühle für mich einfach völlig überschätzt habe. Vom Verstand her kann mir durchaus schon sagen, dass sie in mir wohl nie mehr als eine Freundschaft + gesehen und sie eben parallel einen Partner für Leben kennengelernt hat (was ich für sie eben nicht war). Was für mich so schwierig ist, ist die Tatsache, dass sie mir in einer der letzten Mails schrieb, dass ihre Liebe zu mir nicht gestorben sei, sondern nur durch die Liebe zu ihrem Neuen übertrumpft würde. Es kommt mir nun so vor, als wäre ich der Person, die mir so etwas geschrieben hat und mir so viel bedeutet, nun völlig gleichgültig. Als wäre ich nun nur noch eine lästige Altlast, die sich hoffentlich nie meldet und welche es möglichst schnell loszuwerden gilt, damit sie sich ihrer neuen (wahren) Liebe widmen kann.
Leider bin ich ja immer noch nicht in der Phase, in welcher es mir völlig egal ist, was sie über mich denken könnte. Es würde mir ja auch irgendwie nicht viel bringen, wenn sie in mir noch einen Freund sehen würde. Aber trotzdem ist dies einer der vielen Gedanken, die mich einfach quälen. Es ist schwer zu begreifen, wie aus einer Freundschaft + völlige Gleichgültigkeit zu werden scheint.

Heath, kann ich dir nochmal eine persönliche Frage stellen?
Du hast mir in einem früheren Post mal geschrieben, dass es dich durchaus triggern würde, wenn du deiner ersten Liebe wieder begegnen würdest. Triggern dich den auch Ereignisse, welche dich an sie erinnern? Ich beschreibe es mal mit meiner Situation. Ich kann es nicht ertragen alleine (ist vielleicht ein merkwürdiges Beispiel) in die Sauna zu gehen, da eben diese Saunaabende mit ihr so wunderschön waren. Wenn ich jetzt (egal in welche) dorthin gehen würde, würde ich sie schrecklich an meiner Seite vermissen. Kann man das irgendwann wirklich zu 100% ausblenden oder besteht die Gefahr, dass man an solchen Orten immer oder zumindest sehr lange, an diesen Schmerz erinnert wird? Vielleicht kann man das nie pauschal vorhersagen aber hast du da eine Einschätzung für mich?

Gruß
RW

12.04.2017 09:12 • #131


RegenWein
Neben dem Gedanken ausgetauscht worden zu sein, ist dies das schlimmste... All diese verliebten Blicke, all dies Lächeln und Händchenhalten, all die Umarmungen, all diese schönen Stunden mit ihr, diese wunderschönen Gefühle, welche sie mir gab, all die Freude, die sie zu haben schien, mich zu sehen... war das alles nur ein verdammter Irrtum von mir?! Alles nur eine Täuschung, die jetzt nichts mehr wert ist und nur noch diesen schlimmen Schmerz hinterlässt? Wenn ich daran denke, muss ich fast schon wieder heulen...

Diese Erkenntnis ist eine schwere Hypothek für mich. Ich habe trotz dieser Geschichte, mit ihr im Grunde immer noch keine richtigen Erfahrungen mit Frauen. Ich kann nicht sagen, ob es mir nun gelingen würde eine richtige Beziehung mit einer anderen Frau selbstbewusst zu forcieren, da ich ja immer noch nicht genau weiß, wie man sich genau verhalten muss. Das habe ich nicht gelernt. Jetzt habe ich auch noch die schlimme Erkenntnis gewonnen, mich derart in einer Frau getäuscht zu haben. Ich war ja schon vorher vorsichtig und zurückhaltend gegenüber Frauen, aber dies hat mir jetzt den Rest gegeben. . . Wie soll man all dies ausblenden, wenn ich mal eine Frau kennenlernen sollte? Mal abgesehen davon, dass viele Frauen davon ausgehen, dass ich in meinem Alter eigentlich den Umgang mit ihnen einigermaßen beherrsche. Frauen wollen doch keinen 34 Jährigen der keine Ahnung hat (ich denke, dass hat bei der Entscheidung meiner Ex auch eine Rolle gespielt, da ihr neuer deutlich (!) mehr Erfahrung hat als ich)?!
Das alles hat meinem Selbstbewusstsein nicht gut getan.

12.04.2017 10:15 • x 1 #132


H
Zitat:
Was für mich so schwierig ist, ist die Tatsache, dass sie mir in einer der letzten Mails schrieb, dass ihre Liebe zu mir nicht gestorben sei, sondern nur durch die Liebe zu ihrem Neuen übertrumpft würde. Es kommt mir nun so vor, als wäre ich der Person, die mir so etwas geschrieben hat und mir so viel bedeutet, nun völlig gleichgültig. Als wäre ich nun nur noch eine lästige Altlast, die sich hoffentlich nie meldet und welche es möglichst schnell loszuwerden gilt, damit sie sich ihrer neuen (wahren) Liebe widmen kann.


Erstmal: Worte Taten.
Sie kann dir vieles sagen und schreiben - wie schon mal gesagt, ganz viel von diesen Erklärungsversuchen sind verwässert und an den Haaren herbeigezogen, um die Trennung zu rechtfertigen und sein Gewissen - und vor allem den Verlassenen - zu beruhigen. Schaue auf ihre Taten. Das was sie tut, das ist ausschlaggebend für dich.

Liebe war da von ihrer Seite aus nicht im Spiel. Vielleicht eine Verknalltheit, eine Verliebtheit.
Eure Zeit zusammen war verhältnismäßig kurz, es ist ja nicht so, dass ihr ein altes Ehepaar ward, dessen Beziehung eingerostet ist und sie einen neuen Kick gesucht hat. Nein, sie hat sich schlichtweg in einen anderen Mann verliebt und demnach können die Gefühle dir gegenüber einfach nicht stark gewesen sein - wenn man liebt und erst eine so kurze Zeit miteinander verbracht hat, passiert sowas nicht. Da hat man nur Augen füreinander, denn gerade in der ersten Zeit der Beziehung hängt der Himmel voller rosa Geigen.

Das, was sie dir da als Erklärung aufgetischt hat, sind Rationalisierungen und absoluter Kappes.
Sicher, sie hat dich gern gehabt und auch die Zeit mit dir genossen - aber Liebe war das nicht.
Das ist wie so oft die bittere Wahrheit. Und da kann man nicht dran rütteln, im Gegenteil. Du siehst, was passiert, wenn du diesen Worten glauben schenkst und dich innerlich zerfetzt.

Ich glaube auch nicht, dass sie dich loswerden wollte oder dir nun völlig gleichgültig gegenüber steht. Aber es ist nicht ungewöhnlich, dass der Ex-Partner einfach keine Rolle mehr im Leben spielt. Man kann nicht alles haben und nicht alles unter einen Hut bekommen. Und du hast schon richtig erkannt: Was bringt es dir/euch in diesem Moment? Sie hat ihre neue Liebe, sie lebt mit dem neuen Kerl. Dich zerreißt der Kontakt und die ständige Konfrontation mit ihr, sie wird es auch belasten (wenn sie dich gern hat) und möchte sich vielleicht auch Dramen bezüglich ihres neuen Partner ersparen.
Denn auf Dramen wird eine Freundschaft, in der einer der beiden verliebt ist, hinauslaufen.
Abschied gehört zum Leben. Wir alle entwickeln uns weiter; wir alle entwickeln uns unabhängig voneinander. Und viele Menschen sind irgendwann einfach nicht mehr kompatibel und gehen getrennte Wege. Das ist leider so.

Zitat:
Triggern dich den auch Ereignisse, welche dich an sie erinnern?


Nein, mittlerweile überhaupt nicht mehr. Ich denke zwar ab und zu noch an sie und mich, wenn ich an Orte kommen, an denen wir oft waren, aber das sind maximal 1 - 2 Sekunden und dann ist der Gedanke vorbeigezogen.

Jedoch konnte ich nach der Trennung für eine längere Zeit nicht an Bahnhöfe (da Fernbeziehung) und an die Orte gehen, an denen wir im Sommer oft gesessen sind und gekuschelt haben. Das hat mich lange Zeit sehr traurig gemacht, klar.
Aber irgendwann hatte ich beschlossen, diese Orte bewusst aufzusuchen, um ihnen ihre Besonderheit zu nehmen und ihre Alltäglichkeit wiederzugeben.
Manchmal nehme ich auch Gerüche war, die mich an sie erinnern. Dann kommt natürlich ihr Bild in meinem Kopf hoch. Aber es sind keine schlimmen Emotionen mit ihr verbunden. Ich empfinde es nicht als angenehm, aber es vergeht ganz schnell wieder. Auch habe ich noch ab und zu an Sommerabenden kurzzeitig einen Impuls, der mich an sie denken lässt. Aber wie gesagt, ich empfinde keinen Schmerz. Eher ein unangenehmes Gefühl. Das schnell wieder vergeht.

Zitat:
All diese verliebten Blicke, all dies Lächeln und Händchenhalten, all die Umarmungen, all diese schönen Stunden mit ihr, diese wunderschönen Gefühle, welche sie mir gab, all die Freude, die sie zu haben schien, mich zu sehen... war das alles nur ein verdammter Irrtum von mir?! Alles nur eine Täuschung, die jetzt nichts mehr wert ist und nur noch diesen schlimmen Schmerz hinterlässt? Wenn ich daran denke, muss ich fast schon wieder heulen...


Das nennt man die rosarote Brille. Da nimmt man vieles anders war.
Mir hat man damals auch gesagt, dass mir wohl die Herzchen aus den Augen gesprungen sind, wenn ich meine Ex angesehen habe und ich ihr quasi hinterhergeschwebt bin - damals hatte ich den Eindruck, dass meine Ex mich auch so ansieht wie ich sie. Aber Außenstehende meinten, dass das bei ihr nicht (mehr) der Fall war.

Zitat:
Ich kann nicht sagen, ob es mir nun gelingen würde eine richtige Beziehung mit einer anderen Frau selbstbewusst zu forcieren, da ich ja immer noch nicht genau weiß, wie man sich genau verhalten muss. Das habe ich nicht gelernt.


Es gibt keinen Ablauf, den man sich aneignen kann/muss, um eine Beziehung zu führen. Das würde voraussetzen, dass jeder von uns gleich ist. Jede Frau ist anders. Jeder Mann ist anders. Mit jeder neuen Beziehung lässt man sich auf etwas Neues ein und muss dementsprechend handeln/auf den anderen eingehen.
Deswegen ist es wichtig, sich zu sozialisieren! Eine ausgeprägte Sozialkompetenz hilft schon ungemein, auf andere Menschen einzugehen und auf sie zu reagieren. Man kann auch mit Damen befreundet sein und viel über sie lernen, wenn ich das mal so plump ausdrücken kann. Nur es wird dir nicht viel helfen, wenn du dich zu Hause verkriechst und dir Wissen über zwischenmenschliche Interkationen aus Büchern und im Internet anlesen willst. Das funktioniert so nicht. Und ja, das mag sein, das wirkt auf Frauen auch nicht attraktiv, wenn der Kerl keine Sozialkompetenz besitzt.
Man muss kein extrovertierte Mensch werden, um mit anderen Menschen zu interagieren. Man muss nicht 24/7 auf Achse sein. Man muss seine Rückzugsmomente und die Ruhe für sich nicht aufgeben. Aber auch als Introvertierter (der ich nach wie vor bin) kann man sich entwickeln und lernen, mehr aus sich herauszukommen. Das muss man allerdings auch wollen.

Zitat:
Frauen wollen doch keinen 34 Jährigen der keine Ahnung hat (ich denke, dass hat bei der Entscheidung meiner Ex auch eine Rolle gespielt, da ihr neuer deutlich (!) mehr Erfahrung hat als ich)?!


Mag sein, dass sie es nicht wollte. Allerdings gibt es auch Frauen, die ebenso wenig Erfahrungen haben wie du und mit dir gemeinsam die Liebe entdecken können/wollen.

12.04.2017 12:34 • x 1 #133


RegenWein
Zitat:
Vielleicht eine Verknalltheit, eine Verliebtheit.
Eure Zeit zusammen war verhältnismäßig kurz, es ist ja nicht so, dass ihr ein altes Ehepaar ward, dessen Beziehung eingerostet ist und sie einen neuen Kick gesucht hat. Nein, sie hat sich schlichtweg in einen anderen Mann verliebt und demnach können die Gefühle dir gegenüber einfach nicht stark gewesen sein - wenn man liebt und erst eine so kurze Zeit miteinander verbracht hat, passiert sowas nicht. Da hat man nur Augen füreinander, denn gerade in der ersten Zeit der Beziehung hängt der Himmel voller rosa Geigen.

Das, was sie dir da als Erklärung aufgetischt hat, sind Rationalisierungen und absoluter Kappes.
Sicher, sie hat dich gern gehabt und auch die Zeit mit dir genossen - aber Liebe war das nicht.
Das ist wie so oft die bittere Wahrheit. Und da kann man nicht dran rütteln, im Gegenteil. Du siehst, was passiert, wenn du diesen Worten glauben schenkst und dich innerlich zerfetzt.

Ich glaube auch nicht, dass sie dich loswerden wollte oder dir nun völlig gleichgültig gegenüber steht. Aber es ist nicht ungewöhnlich, dass der Ex-Partner einfach keine Rolle mehr im Leben spielt.


Sehr treffend ausgedrückt Heath... über dieses Thema sollte es nach diesen Worten eigentlich keine Ungewissheiten mehr gegeben, denn genau so wird es wohl sein. Deswegen habe ich auch, nachdem Schluss war keine Chance mehr bekommen die Dinge zu beeinflussen. Sie hat gemerkt , dass sie für ihren Neuen andere Gefühle empfindet, als für mich. Wenn diese Liebe zumindest ähnlich gewesen wäre, hatte sie nicht diesen klaren Cut gezogen. Für sie war die Sache sonnenklar. Richtige Liebe vs Sympathie Gefühl... Richtige Zukunftsperspektive vs nette gemeine Augenblicke. Es war klar, wer gewinnt.

Auch ob sie mir gleichgültig gegenüber steht sollte mir so langsam egal sein (ich hoffe dies gelingt mir bald). Ich werde eh nicht herausfinden, ob es so ist oder nicht. Es macht keinen Unterschied ob sie mich noch (etwas) mag oder eben nicht. Was sollte dies für eine Rolle spielen, wenn wir eh keinen Kontakt mehr pflegen?

Zitat:
Nein, mittlerweile überhaupt nicht mehr. Ich denke zwar ab und zu noch an sie und mich, wenn ich an Orte kommen, an denen wir oft waren, aber das sind maximal 1 - 2 Sekunden und dann ist der Gedanke vorbeigezogen.

Jedoch konnte ich nach der Trennung für eine längere Zeit nicht an Bahnhöfe (da Fernbeziehung) und an die Orte gehen, an denen wir im Sommer oft gesessen sind und gekuschelt haben. Das hat mich lange Zeit sehr traurig gemacht, klar.


Heath, hattest du den deutlich merken können, wann du diese Orte (Bahnhöfe) aufsuchen konntest? War für dich deutlich zu spüren, dass dies dich nicht zu sehr verletzen würde? Es hätte ja sein können, das man dies zu früh macht und die Wunden damit wieder (zumindest teilweise) aufreißen könnte. Ich weiß, für mich wäre es noch deutlich zu früh, diese Orte aufzusuchen.

Zitat:
Das nennt man die rosarote Brille. Da nimmt man vieles anders war.
Mir hat man damals auch gesagt, dass mir wohl die Herzchen aus den Augen gesprungen sind, wenn ich meine Ex angesehen habe und ich ihr quasi hinterhergeschwebt bin - damals hatte ich den Eindruck, dass meine Ex mich auch so ansieht wie ich sie. Aber Außenstehende meinten, dass das bei ihr nicht (mehr) der Fall war.


Ja, die liebe Rosarote Brille... Nicht zu fassen, wie sehr ich abgehoben bin. Erst zögerte ich mit den Gefühlen und dann habe ich mich diesen anscheinend völlig hemmungslos hingegeben. Ich habe den Blick für die Realität wohl ganz verloren, konnte nicht mehr klar denken... so wie es Teenagern passiert... Mann, Mann, Mann...

Zitat:
Mag sein, dass sie es nicht wollte. Allerdings gibt es auch Frauen, die ebenso wenig Erfahrungen haben wie du und mit dir gemeinsam die Liebe entdecken können/wollen.


Was diesen Gesichtspunkt angeht, so war ich erst darüber erstaunt, dass ihr meine Unerfahrenheit nichts auszumachen schien. Sie schien es zu mögen, dass sie mir einige schöne Sachen zeigen könnte. Das hat mir natürlich sehr gefallen, dass eine solch erfahrene Frau mir gerne die Welt der Liebe zeigen wollte. Und es war sehr schön... Es fühlte sich so an als hätte es sich gelohnt mit all dem warten. Aber während ich dies schreibe merke ich natürlich, dass dies nichts mit einer echten Beziehung zu tun hat. Diese Lust mir schöne Dinge zu zeigen hat doch nichts mit einer gemeinsamen Zukunftsperspektive zu tun, die für eine ernsthafte Beziehung nötig gewesen wäre. Es ist wie Heath sagte, sie mochte mich wirklich, vielleicht mochte sie mich sogar sehr. Aber es war für sie dann offensichtlich doch nur eine Zwischenstation für sie, ein schöner Zeitvertreib bis der Richtige kommen sollte... und der kam sehr schnell...
Zitat:

12.04.2017 14:06 • #134


H
Zitat:
Heath, hattest du den deutlich merken können, wann du diese Orte (Bahnhöfe) aufsuchen konntest? War für dich deutlich zu spüren, dass dies dich nicht zu sehr verletzen würde?


Ich musste gezwungenermaßen durch das Pendeln zur Uni an Bahnhöfe. Auch war ich Nachts allein dort auf dem Nachhauseweg. Klar, die ersten Male war es sehr triggerend und ich habe mich traurig gefühlt und hatte oft Tränen in den Augen.
Aber ich habe ja gesagt: Man sollte nach einer gewissen Zeit diesen Orten ihre Besonderheit nehmen und ihnen Alltäglichkeit zurückgeben. Dass das weh tut, ist klar. Aber wenn du diese Orte auf ewig meidest, wird es wohl beim ersten Mal immer weh tun, wenn du sie wieder besuchst.
Du könntest bestimmt auch ein Jahr warten, bevor du wieder in die Sauna gehst... Glaube nicht, dass es dadurch weniger schmerzhaft wäre - im Gegenteil. Je länge du diese Orte meidest und ihnen die Bürde des Trigger auferlegst, desto schwerer wird es wohl, irgendwann wieder normal damit umzugehen.

Zitat:
Ich habe den Blick für die Realität wohl ganz verloren, konnte nicht mehr klar denken... so wie es Teenagern passiert... Mann, Mann, Mann...


Die Irrationalität der Liebe haben nicht nur Teenager für sich gepachtet. Das kann jedem passieren, der sich extrem verliebt. Ob Männlein, Weiblich, alt, jung ... das ist egal. Hier im Forum tummeln sich alle Altersklassen.

Sei nicht so hart zu dir selbst!

13.04.2017 13:58 • x 1 #135


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