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Meine Ex-Freundin stürzt ab und es zerreisst mich

Elfe11
Zitat von Geheimnis:
Puhhh, das ist KRASS!

Jetzt willst du so nett und gnädig sein ihr Geld zu schenken was sie sich sowieso ganz alleine erarbeitet hatte? Deren Lorbeeren du die ganze Zeit miterntest? Wie ritterlich von dir.

Ich frage mich wie Karma dir DAS zurückzahlen wird.


Sei nicht soo bös! Er hat ein schlechtes Gewissen und will es wiedergutmachen. Das ist sehr selten. Späte Einsicht!
Er hat damals PKW und Miete alleine finanziert für die Zwei als Paar. Das ist nicht nichts! Sie musste keine Miete bezahlen. Und sie ist jung und gesund und konnte sich nach der Trennung einen neuen Vollzeit Job suchen. Eine Ausbildung und Berufsefahrung hat sie ja.

19.10.2020 21:42 • x 2 #91


Blanca
Zitat von Elfe11:
Hattest du ihr einen Antrag gemacht und ihr eine Hochzeit versprochen? Sei ehrlich!

BGB, § 1298 - Ersatzpflicht bei Rücktritt

(1) Tritt ein Verlobter von dem Verlöbnis zurück, so hat er dem anderen Verlobten und dessen Eltern sowie dritten Personen, welche anstelle der Eltern gehandelt haben, den Schaden zu ersetzen, der daraus entstanden ist, dass sie in Erwartung der Ehe Aufwendungen gemacht haben oder Verbindlichkeiten eingegangen sind. Dem anderen Verlobten hat er auch den Schaden zu ersetzen, den dieser dadurch erleidet, dass er in Erwartung der Ehe sonstige sein Vermögen oder seine Erwerbsstellung berührende Maßnahmen getroffen hat.

(2) Der Schaden ist nur insoweit zu ersetzen, als die Aufwendungen, die Eingehung der Verbindlichkeiten und die sonstigen Maßnahmen den Umständen nach angemessen waren.

(3) Die Ersatzpflicht tritt nicht ein, wenn ein wichtiger Grund für den Rücktritt vorliegt.


Wo siehst Du hier unangemessene Aufwendungen oder Verbindlichkeiten seitens der Ex?

Für die Reduzierung von Vollzeit auf Teilzeit hatte sie ja mehr Freizeit.
Und für den Aufwand in der Firma konnte sie am gemeinsamen Lebensstil angemessen partizipieren, solange er ihr entstand.

19.10.2020 21:46 • #92


A


Meine Ex-Freundin stürzt ab und es zerreisst mich

x 3


B
Zitat von Blanca:
@Acht - danke.

Kann ich alles nachvollziehen, aber dann muß die Ex eben auf die harte Tour lernen, daß alles im Leben seinen Preis hat.
Sorry, aber das Leben ist nun mal weder ein Ponyhof, noch ein Kindergeburtstag.

Und wie gesagt: Wir schreiben das Jahr 2020 - nicht 1920.
Im Jahr 2020 sind aber viele noch nicht angekommen. Damals fragte ich auch meine Schwägerin ob sie nicht Angst hat,dass sie ihren Einsatz nicht eines Tages bereuen könnte. Große Augen waren ihre Antwort.
Nicht jeder lebt so: Nur soviel investieren, daß man es nie bereuen muss.

19.10.2020 21:47 • x 2 #93


Blanca
Zitat von Butterblume63:
Im Jahr 2020 sind aber viele noch nicht angekommen.

Ich weiß, aber dann sollten sie nicht jammern, wenn sie den Preis dafür eines Tages entrichten müssen.

Ich kenne die Ex des TE nicht, daher will ich ihr das jetzt nicht unterstellen; aber mir sind in den 1980ern eine Menge Frauen begegnet, die nicht nachvollziehen konnten, warum ich stets auf meine finanzielle Unabhängigkeit so streng geachtet habe. Zeitweise schienen einige von denen in der Tat ein viel leichteres, lockereres Leben zu haben, nachdem sie gute Partien machten. Etliche von denen meinten oft, mir meine Focussierung auf den Beruf vorwerfen zu müssen und die Ernsthaftigkeit, mit der ich ihn ausübte und -übe.

Jenu: A) bin ich nicht mit einem goldenen Löffel geboren und b) wollte ich niemals abhängig von irgendwem anders als meinen Eltern sein. Und auch bei denen zog ich mit 19 aus, gleich nach dem Abi - ab da sorgte ich stets selbst für ein eigenes Einkommen, so bescheiden es die ersten Jahre auch war.

Inzwischen lachen die meisten von denen nicht mehr und ich sie umgekehrt zwar nicht aus dafür - aber mein Mitleid hält sich in argen Grenzen. Mit Empathie braucht mir da echt keiner zu kommen. Die hatten gerade solche Frauen damals umgekehrt ja auch nicht, als sie so selbstverständlich von sich auf mich schlossen.

Vor 100 Jahren hätte ich anders dahergeredet. Da hatten Frauen tatsächlich selten eine Wahl oder wenn, dann nur eine sehr bescheidene. Aber das war schon in meiner Jugend (und ich bin wirklich nicht mehr ganz neu, siehe Profil) völlig anders. Seither ist es nur noch besser geworden, denn jetzt werden Frauen auch im Job beileibe nicht mehr so diskriminiert wie in den 1980ern noch - inzwischen fangen mir eher die Männer allmählich an leid zu tun, mit all diesem Genderkram und wenn man sieht, wie tief den Damen die Latte gelegt wird, damit auch sie die Karrierehürde nehmen können. (Auch das war früher anders: Da mußtest Du als Frau doppelt so hart ran wie ein Mann, ansonsten nahm man Dich gar nicht erst wahr.)

Ich bin nicht schadenfroh und gönne auch grundsätzlich jedem alles. Aber ich finde nicht daß man Menschen hilft, wenn man sie vor ihren eigenen Entscheidungen zu retten sucht. Laßt sie bitte ruhig mal ausbaden, was sie sich selbst angetan haben. Dann entscheiden sie beim nächsten Mal hoffentlich eigenverantwortlicher.

Im übrigen kann Hilfe auch demütigend sein. Vor allem, wenn nicht nur keiner darum gebeten hat, sondern wenn sie aus einer Hand kommen sollte, die nun wirklich die letzte ist, von der man sich noch(mal) füttern lassen möchte. Ich würde da wirklich sehr, sehr vorsichtig rangehen. Insofern finde ich auch den Weg über die Eltern, den jemand hier vorgeschlagen hatte, gar nicht mal so übel.

19.10.2020 21:55 • x 2 #94


B
Hallo Sven,
es fällt mir schwer, hier gemäßigte Worte zu finden, da ich mich in vergleichbarer Lage wie Deine Expartnerin befinde.
Ich habe heute (mit Zeitabstand) zum Glück in meinem Alter (Ü50) wieder eine Vollzeittätigkeit gefunden; allerdings schlecht bezahlt bei meiner gebrochenen Berufsbiografie, so dass ich einen Nebenjob zusätzlich benötige, um über die Runden zu kommen (während mein Ex sechsstellig verdient). Es gibt keinen Menschen, den ich so verachte wie ihn...

Ich kann nicht verstehen, warum Du Dich nicht fair getrennt hast; und würde Dir (auch) raten, Deiner Expartnerin mitzuteilen, dass Du ihr den ihr zustehenden Anteil überweisen möchtest, verbunden mit der Einsicht, dass Du Dich seinerzeit sehr schlecht verhalten hast (Berechnung angelehnt an Stundenzahl und Jahre, hochgerechnet; als Vorschlag, zu dem sie selbstverständlich Stellung beziehen kann, wenn sie möchte). Erwarte übrigens nicht, dass sie Dir dankbar ist, ich wäre es nicht...

19.10.2020 21:59 • x 3 #95


Blanca
Erinnert sich hier noch jemand an Alexander Borell und seine Rubrik Unter vier Augen in der Fernsehzeitschrift GONG?

Der riet Frauen stets, sich gar nicht erst auf eine wilde Ehe einzulassen, da der Mann sonst keinen Grund mehr hätte, sie irgendwann doch nochmal zu heiraten. Dies auch unter dem Hinweis, daß die Versorgungslage im Trennungsfall eine desolate sei...

Also ich will hier kein Plädoyer für die Ehe eröffnen. Aber ganz ehrlich? So ganz doof waren die Menschen früher auch nicht.

Klar kann man auch ohne Trauschein zusammen wohnen. Aber den Job auf Teilzeit reduzieren und sich blind darauf verlassen, daß der Mann einen schon heiraten wird und alles bleibt gut?

Sorry, für so eine Entscheidung fehlt mir echt jedes Verständnis. Wofür gibt es Verträge, Lebens- und private Rentenversicherungen, getrennte Konten, etc.? Mir scheint, die Ex des TE war eine Frau von der Sorte, die sowas einfach uncool fand und womöglich hätte sie sich sogar amüsiert, wenn jemand diesbezüglich bei ihr nachgefragt hätte.... wer weiß?

Karma regelt alles, wie gesagt.
In jede Richtung.

Also ich stelle es mir jedenfalls unendlich demütigend vor, wenn zwei Jahre nach seinem Warmwechsel (!) der Ex bei mir auftauchen sollte, um mir ganz paternalistisch anzubieten, mir eine finanzielle Spritze zu geben - während er zugleich weiterhin mit eben jener Frau zusammenlebt, mit der er mich damals betrogen hatte und die jetzt obendrein noch Gift und Galle speit, ob seiner Großherzigkeit - die letztlich nur dazu dient, das eigene schlechte Gewissen zu beruhigen.

Wie tief kann man im Leben sinken, auf sowas angewiesen sein und es womöglich gar annehmen zu müssen?

19.10.2020 22:07 • x 3 #96


Wasabix
Zitat von Sven1980:
Ich möchte mich nicht freikaufen.Ich weiss, dass ich das Geschehene nicht rückgängig machen kann. aber ich fühle mich gerade einfach verpflichtet, etwas zu unternehmen.Ich denke ihr habt Recht, keinen Kontakt aufzunehmen.
Ich werde ihr einfach Geld überweisen, sofern sie noch dasselbe Konto besitzt und sie ansonsten nicht behelligen.
Es ist wahrscheinlich nur ein Tropfen auf den heissen Stein, aber vielleicht hilft es ihr etwas.


Hallo Sven
Was du damals getan hast, klingt wirklich nicht sehr nett.
Aber, es ist passiert.
Ich persönlich kann jedoch deine momentanen Überlegungen sehr gut nachvollziehen.
Du bist offensichtlich berührt und bestürzt über das Gehörte. Und dein Gewissen schlägt an.
Das ist doch wunderbar. Jetzt reagierst du menschlich und empathisch.
Du könntest ganz vorsichtig zu ihr Kontakt suchen, denn es mag zwar auch um Geld gehen, aber doch auch um eine Bitte um Verzeihung? Für dich. Ihr zu sagen, dass dir leid tut, was du ihr angetan hast.

Hör am besten auf deine innere Stimme, dein Herz.

Wenn,dann taste dich langsam vor und wenn sie den Kontakt ( vielleicht ein Besuch im Krankenhaus?) zulassen kann und sie dir verzeihen kann, tut das womöglich euch beiden sehr gut.
Und wenn du ihr dann finanziell etwas anbieten willst, sagt sie bestimmt nicht nein.
Ich wünsche euch ein gutes,klärendes Gespräch...
Lg Senta

19.10.2020 22:11 • x 2 #97


Kummerkasten007
Egal ob es 2020 oder 1923 - innerhalb kürzester Zeit der Partnerin wortlos den Boden unter den Füßen wegzuziehen ist ein Unding.

19.10.2020 22:24 • x 4 #98


G
Mmh... Ich war vor einiger Zeit in einer ähnlichen Situation. Meine Jugendliebe trug maßgeblich die Schuld daran, dass mir nach unserer Trennung mein Leben völlig entglitt. Ich möchte nicht zu sehr ins Detail gehen, bloß anmerken, dass ich trotz einer Op sichtbar gekennzeichnet bin.
Ich kämpfte mich mühselig zurück ins Leben und als ich dachte, ich hätte es geschafft, stand ich wieder vor den Ruinen meines Lebens. Mit 2 kleinen Kindern ohne Möbel und kaum Geld. Wenigstens diesmal mit wertvollen Erkenntnissen. Zum Glück bekam ich ganz schnell eine neue Wohnung und von meinem letzten Ersparten kaufte ich eine große Matratze.
Was ihn dazu bewegte mich ausgerechnet in dieser Zeit zu kontaktieren, weiß ich nicht, aber ich hielt den Kontakt, denn er erinnerte mich daran, dass ich härteres überlebt hatte. Nämlich ihn.
Irgendwann trafen wir uns an einem neutralen Ort und sprachen über alles. Ein paar Tage später rief er an, fragte ob er zu mir kann, er müsse mir unbedingt was geben. Ich ließ mich zu einem weiteren Treffen überreden umd ich glaubte meinen Augen kaum. Er stand mit einem Möbeltransporter vor meiner Tür und brachte mir 3 anständige Betten Wohnzimmerschränke. Alles gebraucht, aber in einem top Zustand.
Normalerweise hätte ich diese Sachen niemals angenommen, aber ich war froh und vom ganzen Herzen dankbar darüber.
Als ich ihn fragte warum er das tat, antwortete er mir Wiedergutmachung.
Auch wenn es für einige vielleicht krass klingt, damit hat er die Schuld getilgt. Er zerstörte mir vor vielen Jahren alles was ich hatte und wer ich war. Und völlig unerwartet half er nicht nur mir, sondern auch meinen Kindern wieder Fuß zu fassen und Hoffnung zu schöpfen.

Ich möchte Dir mit meiner eigenen Erfahrung Mut machen das richtige zu tun. Aber bitte sei so fair und kontaktiere sie persönlich, vielleicht sogar im Kh. Alles andere halte ich für keine gute Idee, denn sie könnte sich zusätzlich von ihrem Umfeld verraten fühlen.

19.10.2020 22:34 • x 8 #99


Acht
@Blanca bist du im westdeutschen Teil der Republik aufgewachsen? Interessiert mich, denn deine Argumentation mit Absicherungen über Versicherung und Verträgen etc. klingt für mich so. Das ist keinesfalls wertend gemeint, mir fällt nur auf, dass ich als Wendekind aus dem Osten, da scheinbar anders geprägt bin.

19.10.2020 22:37 • x 2 #100


A
Zitat von Butterblume63:
Nicht jeder lebt so: Nur soviel investieren, daß man es nie bereuen muss.

Ja , nicht jeder lebt so , zum Glück , ansonsten müsste man sich ständig absichern , damit niemand einem ans Bein pinkeln kann .
Was für eine anstrengende Welt , selbst im nahen Umfeld so agieren zu müssen .
So könnte ich nicht leben , ich verbuche es als menschlichen Verlust , mit dem derjenige zurechtkommen muß , der mir unrecht getan hat .
Anscheinend hat es die EX auch so gehandhabt und genau das ruft vielleicht das schlechte Gewissen des TE ´s hervor .

19.10.2020 22:47 • x 5 #101


Blanca
Zitat von Acht:
@Blanca bist du im westdeutschen Teil der Republik aufgewachsen?

Ja.

19.10.2020 22:55 • x 1 #102


B
Zitat von Abendrot:
Ja , nicht jeder lebt so , zum Glück , ansonsten müsste man sich ständig absichern , damit niemand einem ans Bein pinkeln kann .
Was für eine anstrengende Welt , selbst im nahen Umfeld so agieren zu müssen .
So könnte ich nicht leben , ich verbuche es als menschlichen Verlust , mit dem derjenige zurechtkommen muß , der mir unrecht getan hat .
Anscheinend hat es die EX auch so gehandhabt und genau das ruft vielleicht das schlechte Gewissen des TE ´s hervor .

Naja,ich gehöre auch zu den Frauen die immer auch unabhängig vom Ehemann auf eigene Füsse stand. Bis auf kurze Zeiten ( Hausbau) immer berufstätig dazu kamen private Altersabsicherungen. In ein paar Jahren könnte ich mich unabhängig vom späteren Rentenalter mich ins Privatleben zurück ziehen.
Nur sehe ich es anders als Blanca mit dem selbst schuld.
Wer liebt und dem Partner voll vertraut kommt gar nicht auf die Idee,dass dieser die Liebe und Vertrauen missbraucht.
Soll man wie in diesem Fall der Frau einen Vorwurf für ihre Gefühle machen und sie für naiv halten?
Nur,weil ich anders ticke kann ich die Einstellung der Betrogenen nachvollziehen.

19.10.2020 23:09 • x 5 #103


Hansl
Zitat von Butterblume63:
Charakterlich hast du dich alles andere als mit Ruhm bekleckert. Du liest dich sehr egoistisch


Das hat er bereits selbst zum Ausdruck gebracht.
Zitat von Sven1980:
ich hoffe sehr, Ihr könnt mir mit meiner vertrackten Situation weiterhelfen, denn ich finde einfach keine Lösung.


Der Zug ist bereits abgefahren.
Im Prinzip ist es sehr schwer, Menschen aus der Schei... zu helfen.

Maximal ihr finanzielle Unterstützung zu gewähren im sinnvollen Rahmen und Ausmaß.

Trennungen sind immer hart, trotzdem muß der Verlassene damit zurechtkommen.
Ansonsten wären die Strassen voll von sozial abgestürzten Menschen.

Man muß die Kirche im Dorf lassen, finde ich.
Immerhin macht sich der TE Gedanken.
Das macht sicher nur ein geringer Anteil der Fremdgänger, Verlasser etc.

19.10.2020 23:15 • x 1 #104


Blanca
Zitat von Butterblume63:
Soll man wie in diesem Fall der Frau einen Vorwurf für ihre Gefühle machen

Ich werfe doch niemand vor, geliebt zu haben.

Aber man kann auch lieben und zugleich auf sich selbst achten dabei. Das muss kein Widerspruch sein.

Deshalb auch meine Nachfrage an den TE, ob die Ex ihre Versorgung überhaupt je zu verhandeln suchte mit ihm, oder ob sie tatsächlich einfach ihre Vollzeitstelle aufgab, ohne sich darüber Gedanken zu machen. Immerhin gehen so ja auch Rentenpunkte flöten.

Hat er sie damals gezielt runtergehandelt, oder war der Ex das nicht wichtig genug, um nachzufragen und es für sich geltend zu machen?

Sven?

19.10.2020 23:16 • x 2 #105


A


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