Hallo, liebe Leidensgenossen!
In den letzten Monaten war auch ich eher ein stiller Leser, möchte mich aber jetzt gerne mal offen und hilfesuchend an euch wenden, da ich schon so unfassbar lange auf der Stelle trete und einfach nicht mehr weiter weiß.
Mein Name ist Tom (43/Vertriebsleiter Außendienst), seit 13 Jahren verheiratet, eine Tochter (12) und ich wurde in den letzten Jahren von meiner Frau (42) übelst betrogen.
Wie so viele von euch könnte auch ich abendfüllend über dieses Thema schreiben, versuche mich mal kurz zu fassen.
Die ersten Jahre ist meine Ehe eigentlich recht glücklich verlaufen. Leider war ich sehr viel berufliche im Außendienst unterwegs und konnte daher den schleichenden Tod meiner Ehe nicht wirklich wahrnehmen, da ich immer froh war, wenn ich zu Hause sein konnte und ich habe mich wirklich auf meine Frau und meine Tochter gefreut.
Vor circa fünf Jahren bemerkte ich zunächst an Kleinigkeiten, dass meine Frau sich immer mehr von mir entfernte. Auf ihre schlechte Stimmung, ihr Desinteresse an meiner Arbeit und ihre zunehmende Ablehnung meiner Person angesprochen, bekam ich immer wieder zu hören, dass sie mich liebt und dass alles in Ordnung wäre.
Da ich aber weitere Unstimmigkeiten entdeckte, habe ich angefangen, ihr auf den Zahn zu fühlen und war häufig von ihren Reaktionen entsetzt. Nicht nur ich, sondern auch unsere Tochter litt sehr unter ihrer schlechten Stimmung, ihrer Gefühlskälte, dem ständigen Gemecker und der inzwischen fast feindseligen Ablehnung.
Ich stellte sie etliche Male zur Rede und unterstellte ihr sogar mehrfach eine Affäre. Es folgten darauf immer wüste Beschimpfungen und völliges Unverständnis für diese Vermutung. Kurz um: sie leugnete alles, es war aber mehr als offensichtlich, dass etwas im Busch war. Sie versprach, sich mehr auf die Familie einzulassen, änderte aber gar nichts und irgendwann wurde es mir zu bunt und ich schaute in ihr Handy. Das war Mitte November des letzten Jahres.
Gefunden habe ich einen versteckten Foto Ordner, mit Fotos eines Mannes, den ich flüchtig aus dem Sportverein kannte, in dem meine Frau arbeitete.
Leider waren es nicht nur Urlaubsfotos, sondern auch Bilder, die beide beim Verkehr zeigen. Und das, was ich sehen musste, war für meine Vorstellung von S. eher etwas härter. Es waren zum Beispiel Fotos von ihr zu sehen, wie sie an Hals und Händen gefesselt auf meinem Esstisch lag und gev. wurde.
Es gab schon in den Jahren davor eindeutige Zeichen der Untreue. So fehlen zum Beispiel Kond. im Schlafzimmer (Notfall-Reserve, d Sie die Pille nicht mehr vertragen hat!) die ich nicht benutzt hatte. Aber das, was die Fotos zeigten, ging schon deutlich über das Normale hinaus. Auch Liebesschwüre und wilde Fantasien wurden ausgetauscht. Es stellte sich dann heraus, dass sie mich seit 2 1/2 Jahren mit diesem Mann betrügt. Unregelmäßig, aber doch konstant und sogar vor meinem und dem zu Hause unsere Tochter wurde nicht halt gemacht. Sofa, Esstisch usw waren offenbar kein Tabu. Für Schutz wurde leider auch nicht gesorgt.
Jeder, der so eine Situation schon einmal erlebt hat, weiß, in welche Abgründe man fällt, wenn man aus dem Nichts mit so viel Widerlichkeit konfrontiert wird.
Ich konnte nicht einfach gehen, meine Welt war aber auch von einem Tag auf den anderen nicht mehr die Gleiche. Ich liebte meine Frau und wollte wissen, ob ich mich in all den Jahren in diesem Menschen derartig getäuscht hatte. Also blieb ich zunächst in der gemeinsamen Wohnung und bekam das Blaue vom Himmel versprochen. Wirklich über das Thema reden konnte sie nicht. Sie umgarnte mich, wollte auf einmal wieder S. und Nähe und versicherte mir, d dieses Thema für Sie beendet wäre und das der Knall sie wieder aufgeweckt und in meine Richtung gebracht hätte. Kurzum: Sie wickelte mich wieder mit ihren Worten ein, um dann Mitte Januar in einem Nebensatz zu gestehen, dass es weitere Treffen und Gespräche gab. Sie hat mir mehrfach in die Augen gesehen und mir versprochen, dass dieses Thema beendet sei.
Natürlich zog mir das ein zweites Mal die Beine unter dem Hintern weg und ich wurde sehr vorsichtig im Umgang mit ihr. Wirkliche Gefühle konnte ich vorher nur noch sehr schwer zu lassen und das Vertrauen war natürlich nun vollends dahin.
Gehen konnte und wollte ich nicht. Ich liebte sie noch immer und wollte meine kleine Familie einfach nicht aufgeben. Sie auch nicht, wie sie mir gebetsmühlenartig versicherte.
Es ist nun ein Jahr her, dass ich ihr ihre Affäre beweisen musste und seit zehn Monaten muss ich mir nun die übelsten Beleidigungen, Beschimpfungen und sogar Schläge von ihr gefallen lassen. Ich hätte mich doch von meiner Familie entfernt, wäre nicht mehr auf sie eingegangen, hätte sie ständig nur angebrüllt wegen jeder Kleinigkeit aus meiner Sicht sind das die billigsten Ausreden, die ich für einen Betrug über 2 1/2 Jahre (und es gab vorher wohl auch schon jemanden, mit dem aber angeblich nichts außer küssen vorgefallen ist!) jemals gehört habe. Nichts davon entspricht auch nur im Ansatz der Wahrheit, wird falsch wiedergegeben und völlig übertrieben. Wirklich geredet hat sie über dieses Thema nie mit mir. Ich kann heute noch nicht mal genau sagen, ob diese Affäre wirklich beendet ist. (Es gab etliche Täuschungsversuche mit falschen SMS usw!)
Sie setzt sich in keinster Weise mit ihrer Einstellung zum Leben, zu ihrer Familie oder mit den Gründen für diese Affäre auseinander. Sie sucht die Schuld ausschließlich bei mir und ist nicht gewillt, irgend etwas an sich oder ihrem Verhalten zu verändern.
Neben den ganzen Beleidigungen, Beschimpfungen und Demütigungen der letzten Monate und Jahre wurde ich von ihrer Affäre auch noch bedroht und beleidigt. Ihre Reaktion darauf war: wenn du seiner Frau nichts erzählst (ja, der nette Typ, wie sie sagt, ist selbst verheiratet!) lässt er dich auch in Ruhe. Ansonsten gab es keine Abgrenzung von ihm oder irgend eine Erklärung, für das Unfassbare, was ich hier in meinem zu Hause über Jahre abgespielt haben muss.
Hat jemand von euch eventuell etwas ähnliches erlebt? Hat jemand von euch Erfahrung mit einem solchen Verhalten? Ich kann nicht einen Schritt auf diese Frau zugehen, ich kann inzwischen keine Gefühle mehr für diesen Menschen empfinden und habe mich komplett zurückgezogen. Natürlich kann ich eine 18-jährige Beziehung, eine 13-jährige Ehe mit einer süßen Tochter nicht einfach so aufgeben. Ich kann aber auch diesen ekelhaften Betrug, diese Lügen und dieses hinterfotzige Verhalten einfach nicht mehr verarbeiten.
Die ganze Geschichte hat mich in den letzten Monaten auch körperlich sehr gefordert und ich werde mich wohl in eine Behandlung begeben müssen.
Stand heute würde ich sofort ausziehen, leider haben wir einen gemeinsamen Mietvertrag, den sie einfach nicht kündigen will. Finanziell sind wir inzwischen auch an eine Grenze gestoßen, zumal sie sich seit drei Jahren nicht mehr auf einen Job einlassen will. Auch sonst zeigt sie sich völlig uneinsichtig, keift noch schlimmer als in den Jahren zuvor und dieses Verhalten ist exakt das Verhalten, dass Sie mir in der Zeit mit ihrer Affäre gezeigt hat. Hass pur.
Natürlich weiß ich, dass es keine Paradelösung für so etwas gibt. Ich hatte nur gehofft, von euch aus neutraler Sicht mal ein paar Anregungen zu lesen, die mir ev. diese Geschichte mal aus einer anderen Perspektive zeigen.
Ich danke euch sehr, dass ihr euch die Zeit für mich genommen hat und freue mich auf eure Antworten.
Tom
24.11.2017 00:00 •
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