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Meine Freundin will einen Dreier

Konrad
@gala , das ist mir Recht, einfach mal was Stehen lassen, man muß ja nicht alles Komentieren und wir wollen ja hier nicht Überzeugen.

02.10.2017 19:12 • #121


W
@brezelbaecker

Ich habe ja bereits einmal geschrieben: Es macht stark den Eindruck, daß Ihr beiden einfach nicht zueinander paßt, weil Eure Einstellungen in wesentlichen Dingen viel zu unterschiedlich sind, unabhängig davon, ob Deine Freundin nun tatsächlich einen Dreier will oder dies nur eine Phantasie von ihr ist.
Tatsache ist - so, wie es Du geschildert hast -, daß bei Dir, wenn sie es nur erwähnt, schon alles klemmt. Wie solltet Ihr denn mit einer solchen Unterschiedlichkeit des Empfindens und der Einstellung (zumindest was die S. tät angeht) weit kommen?
Erstaunlich finde ich jedenfalls Deine Aussage, daß Du sie so sehr liebst. Dann scheinen die Grenzen Deiner Liebe aber ziemlich eng abgesteckt zu sein. Zumindest ich dachte immer, einen Liebenden mache nichts glücklicher als das Glück der/des Geliebten. Oder beschränkt sich das lediglich auf das Glück, das er selber unmittelbar bereiten kann oder zumindest zu bereiten glaubt - mit einem Blumenstrauß oder einer selbstgemachten Fischsuppe zum Valentinstag?

02.10.2017 19:56 • #122


A


Meine Freundin will einen Dreier

x 3


V
Zitat von gala:
Ich persönlich habe eine strahlend weiße Weste was meine Treue angeht und werde sie auch weiterhin behalten.
Genauso habe ich eine gute Freundin, welche grundlegend eine nicht monogame Einstellung hat und trotzdem seit ~10 Jahren in einer monogamen Beziehung ist


Ist doch schön das ihr beide trotzt anderer Disposition euch zusammen reißen könnt, nur wird durch 2 Menschen die genug Selbstbeherrschung haben sich gegen ihre eigentliche Natur durchzusetzen meine Meinung nicht widerlegt, es zeigt nur das Menschen sich gegen ihre eigentlich Natur durchsetzen können, aber dennoch bleibt es ja dabei das nicht monogame Menschen nicht für eine monogame Beziehung geeignet sind, das sie es dennoch hinbekommen können okay, aber drauf zu hoffen das jemand sein eigentliches ich ewig unterdrücken kann ist wie russisch Roulett.

03.10.2017 14:43 • x 1 #123


Konrad
In den 50,-60 zigern und bis in die Siebziger haben sich Generationen von Theras Gesundgestoßen damit Homos.ualität als Krankheit zu verkaufen und haben therapiert auf Teufelkomm raus. 1969 ist die Strafbarkeit des Paragrafen aufgehoben worden.
Die Theras haben dann nicht mehr unter den lukrativen Aufträgen vom Staat sondern der besogrten Eltern Therapiert . Hier wurden viele junge Männer in die Heila Therapiert, mitte der Siebziger höhrte der Spuk so langsam auf, da diese Abartige Veranlagung gesellschaftlich akzeptiert wurde.
Eine S Veranlagung ist in Jungen Jahren oft veränderbar, so sind zb Stri. die eigendlich nur auf Geld aus sind später oft auch dauerhaft nach allen Seiten offen. In säteren Jahren kann es sein das eine Unterdrückte oder entdeckte S Veranlagung geoutet wird.
Aber auf keinen Fall sollte jemandem der das von vornherein ablehnt die abartige Sache mit Gesellschaftsfähig und voll normal (machen ja alle) verkauft werden.

03.10.2017 15:45 • #124


V
Ich weiß nicht ob du einfach nur eine unpassende Wortwahl hast oder es wirklich so meist, aber Menschen die deine s.uelle Neigung nicht teilen als abartig zu betiteln ist mehr wie unpassend, du musst ihr Neigung ja nicht teilen oder mit ihnen eine Beziehung eingehen, sie nicht mal als freunde habe, aber homos.uelle sind ja wohl genauso Menschen wie alle anderen auch, k.a. ob ich deine Texte missinterpretier aber das liest sich recht homophob bis hin zu menschenverachtend.
Nur mal so, im feudalen Japan oder auch in der antike war Homose6ualität höher angesehen wie heterose6uelle.
Was normal oder abartig ist legt die Gesellschaft fest das ist also fließend und einem ständigen Wandel unterzogen, also nicht werten und absolut betrachten, sondern einfach so leben wie man möchte und die anderen auch, leben und leben lassen.

03.10.2017 19:02 • x 2 #125


gala
Zitat von Valen:

Ist doch schön das ihr beide trotzt anderer Disposition euch zusammen reißen könnt, nur wird durch 2 Menschen die genug Selbstbeherrschung haben sich gegen ihre eigentliche Natur durchzusetzen meine Meinung nicht widerlegt [. ]

Deine Meinung wollte ich auch in keiner Weise wiederlegen. eine eigene Meinung ist in nicht messbaren Thematiken quasi auch nicht wiederlegbar. Ich habe mich nur an deiner Benutzung des Wortes Tatsache angestoßen.

03.10.2017 19:27 • #126


Konrad
@Valen , ich schreibe Sachlich, Juristisch korrekt. Habe keine Abneigung gegen DEN Homo. Ich habe einen Verwandten der ebenfalls Homo ist, als Beamter in einer Behörde mir das in einer Diskussion in der es über evtl. Vererbung ging unter mehreren Personen so vorgesagt hat. Der Verwandte redet im übrigen überwiegend im Beamtendeutsch. Was sich schon sehr Schräg anhöhrt.
Hier im Thread habe ich das schonmal erwähnt. Es ist so wie es ist Valen, soll ich das jetzt für dich nochmal Verniedlichen?
Wenn Du den entsprechenden Beitrag heute gelesen hast müßte Dir auch Aufgefallen sein das ich sogar Partei ergreife für Homo und nur ein kleiner Teil dabei ist den Du dazu nutzt Kritik zu äußern. Den Du aber dann nutzt um meine Einstellung gänzlich zu beurteilen. Biste irgendwie auf Krawall aus? Ja anders kann ich das nicht sehen.

03.10.2017 19:30 • #127


Ricky
Da der Thread hier wieder für Gäste gesperrt ist, wird vom Brezelbaecker wohl auch nichts mehr kommen.

03.10.2017 19:33 • #128


Kuraina
@Valen Und das ist der Grund, aus dem ich mich hier so stark eingemischt habe Ich fürchte, Konrad meint diese verfehlten Äußerungen ernst und ich kann und werde sowas eben nicht unkommentiert im Raum stehen lassen.
Deine Äußerungen, Monogamie oder nicht, läge in der Natur der einzelnen, ist aber genauso streitbar - auch die Art, Beziehungen zu führen und zu bewerten ist in unserer Gesellschaft fließend und niemand unterdrückt da irgendwas.
Ich stimme ja jedem hier insofern zu, dass, wenn zwei gegensätzliche Betrachtungsweisen zu einem Grundpfeiler einer gesunden Beziehung, zusammenprallen, eine Fortführung eben dieser Beziehung auf Dauer, so beide von ihrer Haltung überzeugt, keinen Sinn hat.
Woran ich mich störe sind in diesem Thread hier vor allem die Verallgemeinerungen und hauptsächlich eben die Kommentare von Konrad. Die kann und darf man einfach nicht so stehen lassen.

Aber auch deiner Haltung, Valen, widerspreche ich hier deutlich. Nicht, weil ich mich persönlich angegriffen fühle, sondern weil ich es nicht verantworten will, dass irgendjemand meint, solche Äußerungen seien in Ordnung oder gar richtig.
Sind sie nicht.
Monogam zu leben ist eine Entscheidung. Eine Beziehung für einen Dreier zu öffnen (was nicht gleichzusetzen ist mit einer polyamoren Beziehung!) ist aber genauso eine Entscheidung. Diese Entscheidung berührt in keinster Weise die Entscheidung, monogam zu leben.
Die Vorstellung, monogam zu leben sei uns Menschen in die Wiege gelegt, ist vom grundsat her falsch.
Und in solchen Diskussionen wird auch gerne vergessen, dass sich unsere 'Urtriebe' dank der Entwicklung vieler Jahrtausende sehr verwachsen haben. Manches ist, verstümmelt und unbedeutend, noch vorhanden, bei dem einen mehr, beim anderen weniger. Die Angst vor Spinnen oder Schlangen. Die meisten finden die Tiere eklig - und andere halten sie als Haustiere.
Aber die Art und Weise, wie wir Beziehungen führen ist, wie auch das Rollenverständnis von Mann und Frau, eine Sache der Erziehung, der Moral, der Wertevorstellung unserer Gesellschaft.

03.10.2017 19:34 • #129


Ricky
Zitat von Kuraina:
Die Vorstellung, monogam zu leben sei uns Menschen in die Wiege gelegt, ist vom grundsat her falsch.


Das stimmt. Das ist in der Tat ein gesellschaftliches Produkt. Kommt ja nicht zum Spaß in der Bibel vor, damit sich die Menschen nicht seit Jahrtausenden die Köppe einkloppen.

Zitat:
Und in solchen Diskussionen wird auch gerne vergessen, dass sich unsere 'Urtriebe' dank der Entwicklung vieler Jahrtausende sehr verwachsen haben. Manches ist, verstümmelt und unbedeutend, noch vorhanden, bei dem einen mehr, beim anderen weniger.


Die funktionieren recht gut, nur eben nicht bewusst. Sind halt - wie der Name schon sagt - Instinkte. Und die werden durch Antrainiertes verschoben.

Zitat:
Aber die Art und Weise, wie wir Beziehungen führen ist, wie auch das Rollenverständnis von Mann und Frau, eine Sache der Erziehung, der Moral, der Wertevorstellung unserer Gesellschaft.


Das wiederum stimmt so nicht. Das Rollenverständnis bzw. das Geschlecht ist keine soziale Konstruktion. Das ist eine natürliche. Und das wollen so viele nicht akzeptieren, weil sie sich automatisch dann benachteiligt fühlen. Kommts aber hart auf hart, ist es nunmal wie es ist. Männer sind die Stärkeren, Frauen sind die, die einfacher an 6 kommen. So ist das eingerichtet von der Natur. Das hat niemand an irgendeinem Tisch beschlossen oder in einer pädagogischen Runde erklärt.

03.10.2017 19:40 • #130


Kuraina
Achtung offtopic (Das Forum bräuchte mal eine 'Spoiler'-Funktion ):

Zitat von Ricky:

Die funktionieren recht gut, nur eben nicht bewusst. Sind halt - wie der Name schon sagt - Instinkte. Und die werden durch Antrainiertes verschoben.

Das stimmt zwar, dennoch muss man zwischen Instinkten und Werten unterscheiden. Monogamie ist sehr, sehr tief in den meisten Kulturen verwurzelt - aber kein Instinkt. Und selbst unsere Instinkte sind nichts, was ewig bleibt, wie unser Körperbau passen sich auch unsere Urängste an die Gegebenheiten an, das dauert nur sehr lange.

Zitat:
Aber die Art und Weise, wie wir Beziehungen führen ist, wie auch das Rollenverständnis von Mann und Frau, eine Sache der Erziehung, der Moral, der Wertevorstellung unserer Gesellschaft.

Zitat von Ricky:
Das wiederum stimmt so nicht. Das Rollenverständnis bzw. das Geschlecht ist keine soziale Konstruktion. Das ist eine natürliche. Und das wollen so viele nicht akzeptieren, weil sie sich automatisch dann benachteiligt fühlen. Kommts aber hart auf hart, ist es nunmal wie es ist. Männer sind die Stärkeren, Frauen sind die, die einfacher an 6 kommen. So ist das eingerichtet von der Natur. Das hat niemand an irgendeinem Tisch beschlossen oder in einer pädagogischen Runde erklärt.

Ich bin in dem Gebiet was Fachbegriffe betrifft, kein Experte. Das ist ein hochkomplexes Thema, dazu gibt es mittlerweile eigene Studiengänge.
Ich widerspreche dir nicht, dass es körperliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern gibt. Das sind Fakten.
Das Rollenverständnis ist aber nicht gleichzusetzen mit körperlichen Unterschieden.
Rollenverständnis ist anerzogen. Rollenverständnis ist die Aussage, dass Frauen nicht so gut in Mathe sind. Oder Männer prinzipiell ein besseres, räumliches Vorstellungsvermögen haben.
Das lässt sich heute durch Erhebungen zwar belegen, liegt aber daran, dass wir schon im allerfrühsten Kindheitsalter unsere Kinder auf ihre Rolle prägen.
Irgendwann im letzten Jahr sagte die Gewinnerin irgendeiner Filmauszeichnung sinngemäß (ich such das bei Interesse gern nochmal raus, könnte aber dauern, weil ich den Namen wieder vergessen hab):
Es ist nicht so, dass man mir explizit gesagt hätten, ich könne nicht gut in Mathe sein, weil ich eine Frau bin. Es war etwas viel subtileres.
Und das kann ich nur unterschreiben. Ich war gut in Mathe, bis in der Mittelstufe. Als ich meine erste 3 in der Klausur bekam, haben meine Eltern bloß gesagt, ich solle mir nichts daraus machen. Ich wurde kontinuierlich schlechter und habe irgendwann die Haltung, dass ich es halt nicht kann (weil ich halt eine Frau bin und meine Kompetenzen woanders liegen) übernommen und mich in Mathe oder naturkundlichen Fächern nicht mehr besonders angestrengt.
Niemand hat sich bemüht, mir das Gefühl zu geben, ich müsse nur mehr lernen, um es zu verstehen. Ich war halt nicht gut in Mathe. War ja zu erwarten, meine Mama war auch nicht gut in Mathe. Und wozu auch - sie ist eine Frau, sie braucht das ja eh nicht. Die anderen Noten waren ja gut.
Bei meiner ersten verpatzten Englischklausur wurde ich wochenlang regelmäßig in Vokabeln abgefragt, da meine Eltern der Meinung waren, ich hätte mich eben nicht gut genug darauf vorbereitet - DAS müsse ich doch können.
Meine beste Freundin ist die Tochter eines Ingenieurs. Ihre erste schlechte Zensur hat Papa auf den Plan gerufen. Und er hat mit ihr gelernt. Regelmäßig. Über alle Fächer hinweg.
Sie schreibt derzeit - als einzige Frau im Studiengang - ihre Bachelorarbeit in Maschinenbau.
Ich will damit nicht sagen, dass ich Maschinenbau hätte studieren können, wenn meine Eltern frühzeitig mit mir Mathe gelernt hätten, wie sie mit mir Englisch gepaukt haben. Aber die Erwartungshaltung an mich, als Mädchen, war eben Mathe liegt dir eben nicht, die bist halt eine Frau.
Die Erwartungshaltung an meine beste Freundin war Du kannst alles, du musst nur fleißiger lernen. Es hieß auch nicht Du musst MEHR für Mathe als für Englisch lernen, weil du in Mathe generell einen Nachteil hat, weil du eine Frau bist.

Anderes Beispiel: Meine Nichte und mein Neffe sind Zwillinge. Die sind jetzt 4.
Ihr Bettchen ist rosa, seines ist blau. Sie bekommt einen Einhornrocksack, er einen mit Dinos.
Meine Schwägerin trennt die Dinge zwar nicht strickt, meine Nichte spielt auch mit der Werkzeugbank ihres Bruders und mein Neffe ist vernarrt in die Kaffeemaschine.
Sie können und dürfen das alles - und trotzdem sind es die kleinen Vorgaben, die ihre Eltern machen, die sie schon jetzt in Rollen drücken. Nicht so streng wie noch vor 50 Jahren vielleicht, aber es passiert noch. Immer noch. Und tatsächlich wird es derzeit wieder viel extremer, siehe Mädchen-Ü-Ei - aber kein Jungs-Ü-Ei. Jungs bekommen kein spezielles, für Jungs reicht das 'normale', 'genderfreie' Ei.
Klamotten, auch für kleine Kinder, sind kaum noch neutral, es ist sehr schwierig, für Mädchen etwas zu finden, was nicht pink und glitzerig und mit Ponys verziert ist - für Kinder, die noch kein Jahr alt sind.

Und genau so verhält es sich auch mit Beziehungen.
Oder, wie es so schön heißt: Hast du als Kerl viele Frauen, hast du den Masterschlüssel. Hast du als Frau viele Kerle, hast du ein billiges Schloss.
Wir bewerten dasselbe Verhalten bei Männern und Frauen unterschiedlich.

04.10.2017 09:25 • #131


gala
Ich stimme vollkommen zu, dass viele Aspekte des Rollenverständnisses durch Gesellschaft und Erziehung auf die natürlichen Unterschiede oben drauf gepackt werden.
Bei einer Aussage muss ich allerdings korrigieren:

Zitat von Kuraina:
Rollenverständnis ist die Aussage, dass Frauen nicht so gut in Mathe sind. Oder Männer prinzipiell ein besseres, räumliches Vorstellungsvermögen haben.
Das lässt sich heute durch Erhebungen zwar belegen, liegt aber daran, dass wir schon im allerfrühsten Kindheitsalter unsere Kinder auf ihre Rolle prägen.


Grundlegend funktionieren die Gehirne von Männern und Frauen nicht exakt gleich und es ist daher tatsächlich so, dass es auch geschlechtsspezifische Unterschiede in kognitiven Fähigkeiten gibt. Im Schnitt haben Männer bspw. tatsächlich ein besseres räumliches Vorstellungsvermögen und damit eine bessere Orientierung. Lässt sich vermutlich letztendlich auch darauf zurück führen, dass Männer diese Fähigkeit als Jäger und Sammler einfach viel mehr benötigt haben und es sich entsprechend mehr entwickelt hat.
Da gibt es noch haufenweise große und kleine weitere Unterschiede.
Aber das sagt auch nur etwas über den Unterschied im Durchschnitt aus und kann niemals auf Einzelpersonen bezogen werden. Auch ist es sicherlich so, dass diese Unterschiede durch Erziehung und Gesellschaft sogar noch einmal verstärkt werden.

04.10.2017 09:49 • #132


Kuraina
@gala : Ah, auch hier - Henne und Ei. Bis zum Alter von ca. 13 Jahren gibt es da noch keine signifikanten Unterschiede. Die Frage, ob sich die Gehirne in der Pubertät aufgrund einer biologisch vorgegebenen Richtung oder eher durch die Art und Weise, wie Kinder erzogen werden, beeinflusst, ist nach wie vor nicht geklärt, vermutet wird da eher, dass das eine das andere bedingt.

Wie gesagt - hochkomplexes Thema. Mit 'das ist von der Natur halt so vorgegeben', ist das - zum Glück - nicht mehr abzukanzeln.

Interessanter Artikel dazu: http://www.zeit.de/wissen/2010-06/hirne . schlechter

04.10.2017 10:27 • x 1 #133


Ricky
Zitat von Kuraina:
Das stimmt zwar, dennoch muss man zwischen Instinkten und Werten unterscheiden. Monogamie ist sehr, sehr tief in den meisten Kulturen verwurzelt - aber kein Instinkt. Und selbst unsere Instinkte sind nichts, was ewig bleibt, wie unser Körperbau passen sich auch unsere Urängste an die Gegebenheiten an, das dauert nur sehr lange.


So lange, dass wir gar nicht ausmachen können, wann sie aufhören. Urängste wie Einsamkeit wird es immer geben, so lange es eine Form von Sozialisation gibt. Was auch sonst? Wenn Du als einziger Mensch auf der Erde aufwächst in einem theoretischen Gebilde, dann evtl. nicht.

Zitat:
Ich bin in dem Gebiet was Fachbegriffe betrifft, kein Experte. Das ist ein hochkomplexes Thema, dazu gibt es mittlerweile eigene Studiengänge.


Ich weiß, ich hab Dutzende dazu belegt. Ein immer wiederkehrendes Thema, dass sich eigentlich immer an derselben Grundprämisse der Fairness bricht.

Zitat:
Ich widerspreche dir nicht, dass es körperliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern gibt. Das sind Fakten.
Das Rollenverständnis ist aber nicht gleichzusetzen mit körperlichen Unterschieden.
Rollenverständnis ist anerzogen. Rollenverständnis ist die Aussage, dass Frauen nicht so gut in Mathe sind. Oder Männer prinzipiell ein besseres, räumliches Vorstellungsvermögen haben.


Rollenverständnis ist nicht zwangsläufig anerzogen. Geht man zurück in steinzeitliche Gefilde zeigt sich das ja bestens. Und das wollen so viele nicht wahrhaben. Was Mathematik angeht, sind auch da die Studien eindeutig. Selbst bei Naturvölkern haben Studien gezeigt (Layne Vashro, Evolution and Human Behavior), dass die Männer ein besseres räumliches Verständnis haben und die gleichen nun so gar nicht unserer Form von Gesellschaft. Sorry, aber da liegst Du einfach falsch.

Zitat:
Das lässt sich heute durch Erhebungen zwar belegen, liegt aber daran, dass wir schon im allerfrühsten Kindheitsalter unsere Kinder auf ihre Rolle prägen.


Eben nicht! Siehe oben. Das würde nämlich auch suggerieren, dass wir der Tochter insgeheim einreden, sie würde Mathe ja eh nicht verstehen. Das stimmt einfach nicht.

Zitat:
Irgendwann im letzten Jahr sagte die Gewinnerin irgendeiner Filmauszeichnung sinngemäß (ich such das bei Interesse gern nochmal raus, könnte aber dauern, weil ich den Namen wieder vergessen hab):
Es ist nicht so, dass man mir explizit gesagt hätten, ich könne nicht gut in Mathe sein, weil ich eine Frau bin. Es war etwas viel subtileres.
Und das kann ich nur unterschreiben. Ich war gut in Mathe, bis in der Mittelstufe. Als ich meine erste 3 in der Klausur bekam, haben meine Eltern bloß gesagt, ich solle mir nichts daraus machen. Ich wurde kontinuierlich schlechter und habe irgendwann die Haltung, dass ich es halt nicht kann (weil ich halt eine Frau bin und meine Kompetenzen woanders liegen) übernommen und mich in Mathe oder naturkundlichen Fächern nicht mehr besonders angestrengt.


Dann haben Deine Eltern erziehungstechnisch keinen Ansporn in Dich gesetzt. Die erste Drei wird ja aber auch irgendwoher gekommen sein. Du hattest vorher ja nur 1en und 2en, ergo: Haben Dich Deine Eltern nicht in eine Rolle gedrängt. Schon falsifiziert. Da wurde etwas ganz Anderes in den Vordergrund gestellt, nämlich Wir lieben Dich auch, wenn Du das nicht kannst. Das ist ein Unterschied. Ob Deine Eltern dann für den A*schtritt verantwortlich gewesen wären, bliebe zu diskutieren.

Zitat:
Niemand hat sich bemüht, mir das Gefühl zu geben, ich müsse nur mehr lernen, um es zu verstehen. Ich war halt nicht gut in Mathe. War ja zu erwarten, meine Mama war auch nicht gut in Mathe. Und wozu auch - sie ist eine Frau, sie braucht das ja eh nicht. Die anderen Noten waren ja gut.


Fehlinterpretation Deinerseits. Die Ausgangslage hätte genau so gut sein können: Wozu Druck machen, wenn sie doch n ordentlichen Durchschnitt hat? - Das machen viele auch bei Jungs. Warum auch nicht? Geht's hier eher um nen Perfektionismus auf Deiner Seite?

Zitat:
Bei meiner ersten verpatzten Englischklausur wurde ich wochenlang regelmäßig in Vokabeln abgefragt, da meine Eltern der Meinung waren, ich hätte mich eben nicht gut genug darauf vorbereitet - DAS müsse ich doch können.
Meine beste Freundin ist die Tochter eines Ingenieurs. Ihre erste schlechte Zensur hat Papa auf den Plan gerufen. Und er hat mit ihr gelernt. Regelmäßig. Über alle Fächer hinweg.
Sie schreibt derzeit - als einzige Frau im Studiengang - ihre Bachelorarbeit in Maschinenbau.
Ich will damit nicht sagen, dass ich Maschinenbau hätte studieren können, wenn meine Eltern frühzeitig mit mir Mathe gelernt hätten, wie sie mit mir Englisch gepaukt haben. Aber die Erwartungshaltung an mich, als Mädchen, war eben Mathe liegt dir eben nicht, die bist halt eine Frau.
Die Erwartungshaltung an meine beste Freundin war Du kannst alles, du musst nur fleißiger lernen. Es hieß auch nicht Du musst MEHR für Mathe als für Englisch lernen, weil du in Mathe generell einen Nachteil hat, weil du eine Frau bist.


Und wie leitet sich das jetzt auf alle ab? Die eine wird so behandelt, die andere nicht. Das hat nicht so viel mit Deiner Rolle zu tun, als vielmehr damit wie man mit Lernen allgemein umgeht. Hat man Dir explizit von Deinen Eltern ausgehend gesagt: Du bist ne Frau. Das musst Du nicht können. , ja?

Zitat:
Anderes Beispiel: Meine Nichte und mein Neffe sind Zwillinge. Die sind jetzt 4.
Ihr Bettchen ist rosa, seines ist blau. Sie bekommt einen Einhornrocksack, er einen mit Dinos.
Meine Schwägerin trennt die Dinge zwar nicht strickt, meine Nichte spielt auch mit der Werkzeugbank ihres Bruders und mein Neffe ist vernarrt in die Kaffeemaschine.
Sie können und dürfen das alles - und trotzdem sind es die kleinen Vorgaben, die ihre Eltern machen, die sie schon jetzt in Rollen drücken. Nicht so streng wie noch vor 50 Jahren vielleicht, aber es passiert noch. Immer noch. Und tatsächlich wird es derzeit wieder viel extremer, siehe Mädchen-Ü-Ei - aber kein Jungs-Ü-Ei. Jungs bekommen kein spezielles, für Jungs reicht das 'normale', 'genderfreie' Ei.


Ja, Happy Birthday, Feminismus. Was hattest Du erwartet, wenn eine Strömung sich nur auf die eine Seite geschlagen hat? Dann wird die eben auch vermarktet, weil unsere kleinen Pflänzchen was ganz Besonderes sind. Mädchen wurden schulisch auch mehr gefördert über die Jahre hinweg, während die ganzen ADHS-Jungs als nervige Blagen abgetan wurden und den Schnitt senkten. BTW war es in vielen Haushalten vor 50 Jahren noch so, dass sowohl Männlein als auch Weiblein n A*schtritt bekommen haben mit einem Geh arbeiten und schaff Geld ran, Du faule Sau. Nur mal so nebenbei.

Zitat:
Klamotten, auch für kleine Kinder, sind kaum noch neutral, es ist sehr schwierig, für Mädchen etwas zu finden, was nicht pink und glitzerig und mit Ponys verziert ist - für Kinder, die noch kein Jahr alt sind.


Die Frage ist hier eher: Warum wird das so akzeptiert? Würde es niemand kaufen, gäbe es den Quatsch ja gar nicht. Du entmündest so den Bürger, weil Du nämlich sagst: Ja, die Industrie gibt ja alles vor, deshalb hat man gar keine Wahl. Das stimmt so aber nicht. Produkte, die sich nicht durchgesetzt haben, sind auch wieder verschwunden. Das ist ne schön einfache Ausrede.

Zitat:
Und genau so verhält es sich auch mit Beziehungen.
Oder, wie es so schön heißt: Hast du als Kerl viele Frauen, hast du den Masterschlüssel. Hast du als Frau viele Kerle, hast du ein billiges Schloss.
Wir bewerten dasselbe Verhalten bei Männern und Frauen unterschiedlich.


Der Vergleich Masterkey und Schloss bietet sich deshalb an, weil die natürliche Präferenz es so macht. Frauen bekommen nunmal einfacher 6 als Männer. Deshalb ist es auch nichts Besonderes, wenn eine Frau drölf Kerle in 3 Wochen hat, während der Mann da deutlich mehr drauf haben muss. Das ist leider biologisch so. Und glaub mir, es gibt hier und überall genügend Kerle, die den Drang gern abschalten könnten. Ich für meinen Teil musste das auch erst erlernen und kann es dennoch nicht immer kontrollieren. Witzig ist halt nur, dass es gerade in der medialien Landschaft der 90er Jahre immer so propagiert wurde, dass sobald ein Mann sich auf S.uelle Pirsch begibt, das total verwerflich sei, er ein Macho wäre etc., während es bei der Frau als S.uelle Unabhängigkeit und Ausbruch aus dem Klischee diente. Totaler Kappes sowas. Aber da warst Du gerade mal 6 Lenzen alt und hast das vermutlich sehr wenig zu Gemüte geführt bekommen. Und das ging bis in die späten 2000er so weiter, bis man gemerkt hat, dass sich der Schlonz einfach abnutzt.

04.10.2017 11:12 • #134


Ricky
Zitat von Kuraina:
@gala : Ah, auch hier - Henne und Ei. Bis zum Alter von ca. 13 Jahren gibt es da noch keine signifikanten Unterschiede. Die Frage, ob sich die Gehirne in der Pubertät aufgrund einer biologisch vorgegebenen Richtung oder eher durch die Art und Weise, wie Kinder erzogen werden, beeinflusst, ist nach wie vor nicht geklärt, vermutet wird da eher, dass das eine das andere bedingt.

Wie gesagt - hochkomplexes Thema. Mit 'das ist von der Natur halt so vorgegeben', ist das - zum Glück - nicht mehr abzukanzeln.

Interessanter Artikel dazu: http://www.zeit.de/wissen/2010-06/hirne ... schlechter


Natürlich wirkt sich auch Erziehung und Sozialisation auf die einzelnen Menschen aus. Das bestreitet ja auch niemand. Aber diese Idee, dass wir alle androgyne Wesen sind, die man nur in eine gewisse Richtung erziehen muss, ist halt Moppelkotze. So funktioniert das nicht. Nur weil es Wissenschaftler Anfang des letzten Jahrhunderts gab, die ihre Kinder wie Enten erzogen haben, macht das die Kinder nicht zu Enten. Kinder adaptieren natürlich, aber es gibt genügend Verhalten, das in den Genen festliegt. Und selbst in Deinem zitierten Artikel heißt es ja: Tatsächlich waren die Unterschiede mit 49 zu 41 Prozent bei den Mädchen und 46 zu 52 Prozent bei den Jungen zwar signifikant, aber nicht so weltbewegend, wie suggeriert wurde.

Signifikant reicht das erstmal als Aussage. Ob sie nun glaubt, andere würden das überinterpretieren, überlasse ich mal den Scharmüzeln der Wissenschaftler untereinander. Da gibt's ja nun auch genügend, die einfach nur ihre Sicht der Dinge gern bestätigt sehen und eben nicht neutral an die Sache herangehen. Zugestehen muss sie es aber, egal wie sie kratzt und beißt.

04.10.2017 11:28 • x 1 #135


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