Konrad
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Konrad
whynot60
Valen
Zitat von gala:Ich persönlich habe eine strahlend weiße Weste was meine Treue angeht und werde sie auch weiterhin behalten.
Genauso habe ich eine gute Freundin, welche grundlegend eine nicht monogame Einstellung hat und trotzdem seit ~10 Jahren in einer monogamen Beziehung ist
Konrad
Valen
gala
Zitat von Valen:
Ist doch schön das ihr beide trotzt anderer Disposition euch zusammen reißen könnt, nur wird durch 2 Menschen die genug Selbstbeherrschung haben sich gegen ihre eigentliche Natur durchzusetzen meine Meinung nicht widerlegt [. ]
Konrad
Ricky
Kuraina
Ricky
Zitat von Kuraina:Die Vorstellung, monogam zu leben sei uns Menschen in die Wiege gelegt, ist vom grundsat her falsch.
Zitat:Und in solchen Diskussionen wird auch gerne vergessen, dass sich unsere 'Urtriebe' dank der Entwicklung vieler Jahrtausende sehr verwachsen haben. Manches ist, verstümmelt und unbedeutend, noch vorhanden, bei dem einen mehr, beim anderen weniger.
Zitat:Aber die Art und Weise, wie wir Beziehungen führen ist, wie auch das Rollenverständnis von Mann und Frau, eine Sache der Erziehung, der Moral, der Wertevorstellung unserer Gesellschaft.
Kuraina
Zitat von Ricky:
Die funktionieren recht gut, nur eben nicht bewusst. Sind halt - wie der Name schon sagt - Instinkte. Und die werden durch Antrainiertes verschoben.
Zitat:Aber die Art und Weise, wie wir Beziehungen führen ist, wie auch das Rollenverständnis von Mann und Frau, eine Sache der Erziehung, der Moral, der Wertevorstellung unserer Gesellschaft.
Zitat von Ricky:Das wiederum stimmt so nicht. Das Rollenverständnis bzw. das Geschlecht ist keine soziale Konstruktion. Das ist eine natürliche. Und das wollen so viele nicht akzeptieren, weil sie sich automatisch dann benachteiligt fühlen. Kommts aber hart auf hart, ist es nunmal wie es ist. Männer sind die Stärkeren, Frauen sind die, die einfacher an 6 kommen. So ist das eingerichtet von der Natur. Das hat niemand an irgendeinem Tisch beschlossen oder in einer pädagogischen Runde erklärt.
gala
Zitat von Kuraina:Rollenverständnis ist die Aussage, dass Frauen nicht so gut in Mathe sind. Oder Männer prinzipiell ein besseres, räumliches Vorstellungsvermögen haben.
Das lässt sich heute durch Erhebungen zwar belegen, liegt aber daran, dass wir schon im allerfrühsten Kindheitsalter unsere Kinder auf ihre Rolle prägen.
Kuraina
Ricky
Zitat von Kuraina:Das stimmt zwar, dennoch muss man zwischen Instinkten und Werten unterscheiden. Monogamie ist sehr, sehr tief in den meisten Kulturen verwurzelt - aber kein Instinkt. Und selbst unsere Instinkte sind nichts, was ewig bleibt, wie unser Körperbau passen sich auch unsere Urängste an die Gegebenheiten an, das dauert nur sehr lange.
Zitat:Ich bin in dem Gebiet was Fachbegriffe betrifft, kein Experte. Das ist ein hochkomplexes Thema, dazu gibt es mittlerweile eigene Studiengänge.
Zitat:Ich widerspreche dir nicht, dass es körperliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern gibt. Das sind Fakten.
Das Rollenverständnis ist aber nicht gleichzusetzen mit körperlichen Unterschieden.
Rollenverständnis ist anerzogen. Rollenverständnis ist die Aussage, dass Frauen nicht so gut in Mathe sind. Oder Männer prinzipiell ein besseres, räumliches Vorstellungsvermögen haben.
Zitat:Das lässt sich heute durch Erhebungen zwar belegen, liegt aber daran, dass wir schon im allerfrühsten Kindheitsalter unsere Kinder auf ihre Rolle prägen.
Zitat:Irgendwann im letzten Jahr sagte die Gewinnerin irgendeiner Filmauszeichnung sinngemäß (ich such das bei Interesse gern nochmal raus, könnte aber dauern, weil ich den Namen wieder vergessen hab):
Es ist nicht so, dass man mir explizit gesagt hätten, ich könne nicht gut in Mathe sein, weil ich eine Frau bin. Es war etwas viel subtileres.
Und das kann ich nur unterschreiben. Ich war gut in Mathe, bis in der Mittelstufe. Als ich meine erste 3 in der Klausur bekam, haben meine Eltern bloß gesagt, ich solle mir nichts daraus machen. Ich wurde kontinuierlich schlechter und habe irgendwann die Haltung, dass ich es halt nicht kann (weil ich halt eine Frau bin und meine Kompetenzen woanders liegen) übernommen und mich in Mathe oder naturkundlichen Fächern nicht mehr besonders angestrengt.
Zitat:Niemand hat sich bemüht, mir das Gefühl zu geben, ich müsse nur mehr lernen, um es zu verstehen. Ich war halt nicht gut in Mathe. War ja zu erwarten, meine Mama war auch nicht gut in Mathe. Und wozu auch - sie ist eine Frau, sie braucht das ja eh nicht. Die anderen Noten waren ja gut.
Zitat:Bei meiner ersten verpatzten Englischklausur wurde ich wochenlang regelmäßig in Vokabeln abgefragt, da meine Eltern der Meinung waren, ich hätte mich eben nicht gut genug darauf vorbereitet - DAS müsse ich doch können.
Meine beste Freundin ist die Tochter eines Ingenieurs. Ihre erste schlechte Zensur hat Papa auf den Plan gerufen. Und er hat mit ihr gelernt. Regelmäßig. Über alle Fächer hinweg.
Sie schreibt derzeit - als einzige Frau im Studiengang - ihre Bachelorarbeit in Maschinenbau.
Ich will damit nicht sagen, dass ich Maschinenbau hätte studieren können, wenn meine Eltern frühzeitig mit mir Mathe gelernt hätten, wie sie mit mir Englisch gepaukt haben. Aber die Erwartungshaltung an mich, als Mädchen, war eben Mathe liegt dir eben nicht, die bist halt eine Frau.
Die Erwartungshaltung an meine beste Freundin war Du kannst alles, du musst nur fleißiger lernen. Es hieß auch nicht Du musst MEHR für Mathe als für Englisch lernen, weil du in Mathe generell einen Nachteil hat, weil du eine Frau bist.
Zitat:Anderes Beispiel: Meine Nichte und mein Neffe sind Zwillinge. Die sind jetzt 4.
Ihr Bettchen ist rosa, seines ist blau. Sie bekommt einen Einhornrocksack, er einen mit Dinos.
Meine Schwägerin trennt die Dinge zwar nicht strickt, meine Nichte spielt auch mit der Werkzeugbank ihres Bruders und mein Neffe ist vernarrt in die Kaffeemaschine.
Sie können und dürfen das alles - und trotzdem sind es die kleinen Vorgaben, die ihre Eltern machen, die sie schon jetzt in Rollen drücken. Nicht so streng wie noch vor 50 Jahren vielleicht, aber es passiert noch. Immer noch. Und tatsächlich wird es derzeit wieder viel extremer, siehe Mädchen-Ü-Ei - aber kein Jungs-Ü-Ei. Jungs bekommen kein spezielles, für Jungs reicht das 'normale', 'genderfreie' Ei.
Zitat:Klamotten, auch für kleine Kinder, sind kaum noch neutral, es ist sehr schwierig, für Mädchen etwas zu finden, was nicht pink und glitzerig und mit Ponys verziert ist - für Kinder, die noch kein Jahr alt sind.
Zitat:Und genau so verhält es sich auch mit Beziehungen.
Oder, wie es so schön heißt: Hast du als Kerl viele Frauen, hast du den Masterschlüssel. Hast du als Frau viele Kerle, hast du ein billiges Schloss.
Wir bewerten dasselbe Verhalten bei Männern und Frauen unterschiedlich.
Ricky
Zitat von Kuraina:@gala : Ah, auch hier - Henne und Ei. Bis zum Alter von ca. 13 Jahren gibt es da noch keine signifikanten Unterschiede. Die Frage, ob sich die Gehirne in der Pubertät aufgrund einer biologisch vorgegebenen Richtung oder eher durch die Art und Weise, wie Kinder erzogen werden, beeinflusst, ist nach wie vor nicht geklärt, vermutet wird da eher, dass das eine das andere bedingt.
Wie gesagt - hochkomplexes Thema. Mit 'das ist von der Natur halt so vorgegeben', ist das - zum Glück - nicht mehr abzukanzeln.
Interessanter Artikel dazu: http://www.zeit.de/wissen/2010-06/hirne ... schlechter