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Mindestens verbales Fremdgehen

ElGatoRojo
Zitat von Heavydreamy:
auch weil ihr Vater ihr mitteilte:

Ja - ziermlich nebulös mit dem Familiensystem. Offenbar aber geht es nicht um strafrechlich relevante Komponenten, sondern um Befindlichkeiten. Wofür man eben eine gewisse Widerstandsafähigkeit aufbauen sollte, weil man ja inzwischen erwachsen geworden ist.

07.08.2025 19:19 • x 3 #181


HeavyDreamy
Zitat von ElGatoRojo:
Offenbar aber geht es nicht um strafrechlich relevante Komponenten, sondern um Befindlichkeiten.

Du meinst emotionaler Missbrauch - stimmt, nicht strafrechtlich - aber genauso schmerzhaft für die Seele.

Worte sind magisch, sie können beflügeln und sie können auch vernichten.

07.08.2025 19:22 • x 1 #182


A


Mindestens verbales Fremdgehen

x 3


CaHeLiLa
Also noch habe ich keinen Brief den ich lesen könnte. Ich habe das gestern sicher sehr verkopft gedacht. Wenn er da ist, sollte er kommen, werde ich ihn wohl auch lesen. Er würde mich sowieso beschäftigen. Allerdings werde ich schauen, dass es nicht unter der Woche oder alleine ist. Das wird ein Brief voll Vorwürfe und Schuldzuweisung, dass kenne ich schon. Ich komme aktuell gedanklich schwer von dem Thema weg, meine Gedanken kreisen um nix anderes und das hat Einfuss auch auf meine Arbeit. Da muss ich jetzt auch aufpassen.

07.08.2025 20:39 • x 3 #183


CaHeLiLa
@ElGatoRojo

Nicht um strafrechlich relevante Komponenten - stimmt übrigens nur für die letzten 20 Jahre. Lass bitte deine Urteile über mich.

07.08.2025 20:46 • x 1 #184


M
Zitat von CaHeLiLa:
Ich komme aktuell gedanklich schwer von dem Thema weg, meine Gedanken kreisen um nix anderes und das hat Einfuss auch auf meine Arbeit.



Könnte es vielleicht sein,
dass Du Deinen Eltern unbewusst die Schuld gibst,
dass Du Dich in dieser unglücklichen Lage
mit Deinem Exfreund
befindest
und sie nun dafür bestrafen möchtest ?

Es wirkt auf mich so als hätte mein Auto einen Totalschaden,
aber ich trenne mich nicht vom Auto,
sondern von meinem Fahrrad. -Einfach total strange.

Oder willst Du Dich damit vielleicht sozusagen selbst
von Deinem Hauptkriegsschauplatz mit Deinem Exfreund
ablenken?

Ich kriege das noch nicht zusammen!

07.08.2025 21:20 • x 1 #185


CaHeLiLa
@Multiversum das eine hat mir dem anderen überhaupt nichts zu tun.

07.08.2025 21:24 • x 3 #186


M
Zitat von CaHeLiLa:
das eine hat mir dem anderen überhaupt nichts zu tun



Nee, genau!
Warum bringst Du nicht erstmal die Trennung von Deinem Expartner
vollständig mit räumlicher Trennung u.s.w. hinter Dich,
bevor Du Dich von anderen Menschen und Dingen trennst !?

Oder anders.: Ich würde mich erstmal um's Auto kümmern,
bevor ich an das Fahrrad denke.
Aber da folgen wir wohl beide scheinbar jeweils einer anderen Logik.

07.08.2025 21:34 • x 2 #187


CaHeLiLa
@Multiversum

Ich verstehe, du versuchst, dir ein Bild zu machen – trotzdem trifft deine Einschätzung für mich nicht zu.
Die Entscheidungen, die ich gerade treffe, sind das Ergebnis eines längeren Prozesses und konkreter Auslöser. (Die ich hier auch teilweise beschrieb) Sie sind persönlich und für mich stimmig – auch wenn sie von außen vielleicht anders wirken oder man natürlich auch eine andere Meinung haben kann.
Die Beziehung zu meinem Ex und die zu meinen Eltern lassen sich für mich nicht vergleichen. Die Verbindung zu meinen Eltern ist viel tiefer und komplexer, geprägt von vielen Jahren und Erfahrungen. Das beides zusammen kam kostet viel Kraft.
Ich verstehe, dass du das anders sehen kannst aber es bleibt meine Entscheidung, die ich so getroffen habe und weiterhin für richtig halten und das zählt.

07.08.2025 22:09 • x 2 #188


VictoriaSiempre
Ich hatte - grundsätzlich liebevolle und unterstützende - Eltern, die, da Kriegsgeneration, sicher auch vieles nicht „richtig“ gemacht und mir den einen oder anderen Knacks mitgegeben haben. Beide leben leider schon lange nicht mehr, aber wir waren absolut versöhnt miteinander.

Ich bin auch Mutter und ganz vielleicht habe ich auch ein, zwei Macken, unter den mein Kind leiden musste. Zum Glück offensichtlich nicht allzu sehr, denn es ist mittlerweile ein taffer Erwachsener, steht mit beiden Beinen fest im Leben (und hat jetzt selber ein Kind, bei dem es einiges falsch machen kann ).

Will sagen: Irgendwas ist vermutlich immer.

ABER: Das, was Du von Deinen Eltern beschreibst, finde ich ganz furchtbar und ich kann total verstehen, wenn Du den Kontakt minimierst!

Es geht ja bei Dir nicht darum, Deinen Eltern in einer Notlage zu helfen. Das würde wohl jede/r machen; jedenfalls jede/r, der/die ein einigermaßen gutes Verhältnis zu ihnen hat. So eine Notlage sehe ich nicht, wenn sie ihren Lebensstandard dermaßen hochschrauben („was kostet die Welt!“), sich das aber überhaupt nicht leisten können und dann erwarten, dass Du einspringst.

Ich finde das total mies und irgendwie… verkehrte Welt. Meist sind es doch eher die Eltern, die Eskapaden ihrer Kinder - jedenfalls bis zu einem gewissen Alter! - finanzieren müssen und nicht umgekehrt. Was auch nicht immer besser ist, aber (für mich!) eher der normalere Lauf der Dinge.

Deine Mutter jammert über nicht vorhandene finanzielle Möglichkeiten, fordert sogar den Gegenwert eines „Geschenkes“ zurück (wissend, dass Du das auch nicht aus der Portokasse zahlen kannst) und gönnt sich dann erst einmal eine Auszeit auf immerhin Sylt? Jooaaah…

Klar, es sind die Eltern. Das ist nun mal gegeben, aber für lebenslange Dankbarkeit reicht meiner Meinung nach nicht, dass sie Dich in die Welt gesetzt haben. Ich kann total verstehen, dass Du stinksauer bist und Dir überlegst, ob und wie Du noch Kontakt möchtest. Mag sein, dass Dein Vater „lieber“ war und weniger egoistisch scheint als Deine Mutter - aber er trägt das alles mit. Nach Sylt ist er mitgefahren, nehme ich jedenfalls an.

Für mich wäre es unmöglich gewesen, den Kontakt zu meinen Eltern abzubrechen. Aber ich habe auch eine andere Geschichte mit ihnen als Du. In meinem Umfeld hat das jemand jedoch konsequent gemacht und dieser Person ging es deutlich besser danach. Deutlich! Ich kann das total nachvollziehen.

Lies den Brief Deines Vaters (hast Du ja eh vor, finde ich gut ) , aber bleib bei Dir und guck, ob Du darauf reagieren magst oder nicht. Und wenn nicht, dann ist es auch okay!

07.08.2025 22:55 • x 5 #189


E
Bin ich die einzige, die sich fragt, war der Vater den Brief ankündigt? Und ebenso frage ich mich, warum die TE ans Telefon geht, wenn die partout keinen Kontakt zu ihren Eltern haben will.

Ich bin der Meinung, dass man immer das Recht hat, sich abzugrenzen, denn man trägt die volle Verantwortung für sein Wohl. Jedoch hielte ich für sehr sinnvoll, das Thema nicht mit einem Kontaktabbruch ad acta zu legen, sondern im Rahmen einer Therapie zu bearbeiten.

08.08.2025 17:01 • x 3 #190


HeavyDreamy
@CaHeLiLa Hey

Wollte nachfragen, wie es dir geht und obs was neues gibt, bezüglich Familie oder wegen deiner Beziehung?

17.08.2025 13:12 • x 3 #191


CaHeLiLa
@Heavydreamy

Danke, dass du fragst
Meine Familie hält aktuell Abstand, und dass sie meinen Wunsch respektieren, tut mir wirklich gut. Der Brief, über den ich mir so viele Gedanken gemacht habe, ist immer noch nicht angekommen – deshalb versuche ich, das Thema erstmal loszulassen, bis er vielleicht irgendwann auftaucht.
Mit meinem Ex-Freund ist es wie gehabt. Er wartet auf Rückmeldung zu seiner Bewerbung. Ich merke gerade, wie herausfordernd es ist, nun allein etwas Passendes für mich zu finden. Der Mietmarkt für Wohnungen oder Häuser ist wirklich schwierig – da braucht man starke Nerven und viel Geduld.

Ansonsten habe ich gerade ziemlich mit mir selbst zu tun. Das macht es manchmal auch schwer, überhaupt zu schreiben oder meine Gedanken zu sortieren. Mir geht es nicht wirklich schlecht... na ja, manchmal schon. Aber es ist eher dieses Gefühl, dass sich gerade so vieles verändert – und das in einem Tempo, bei dem ich kaum hinterherkomme. Manchmal fühlt es sich an, als würde ich versuchen, auf einem fahrenden Zug mitzulaufen, ohne genau zu wissen, wohin er fährt.

20.08.2025 09:16 • x 5 #192


M
Zitat von CaHeLiLa:
. Entschieden ist nichts und ich werde mir def. die Zeit nehmen, die ich brauche, um zu entscheiden und zu verarbeiten.

Das ist doch ein klares Statement, wenn auch keine Entscheidung, aber die musst Du ja nicht jetzt treffen.
Du hast eine gute Sicht auf Eure Beziehung und auf seine Eigenschaften und Leiden. Aber Dein für ihn Dasein, Deine Unterstützung wurden nur allzu selbstverständlich. Zumal er ja auch unter Unzufriedenheit leidet. Ich denke, Unzufriedenheit mit dem Leben haben immer damit zu tun, dass man mit sich nicht klar kommt und sich selbst nicht mag. Man hat keine gute Beziehung zur eigenen Person, sieht immer nur das, was besser sein könnte, aber ist auch unfähig, das zu ändern.

Ich hatte des öfteren Phasen im Leben, wo ich nur Stillstand empfand. Die Beziehung, die irgendwie inhaltslos vor sich hindümpelte, kaum Freunde, die Arbeit, die mir auch nichts mehr gab. Ich empfand Leere und Aussichtslosigkeit. Aber ich fühlte auch, dass es jetzt nicht an der Zeit war, große Änderungen anzustossen. Einerseits fehlte mir die Kraft, andererseits aber auch die Ideen. Wie und wo sollte ich denn ansetzen, wenn das ganze Leben besch... ist?

Übrigens sind solche Lebenssituationen auch ein guter Nährboden für Affären. Und bei Deinem Exemplar ergab sich wohl ein Austasch mit der Ex. Denn die kennt er ja und sie ihn. Was liegt da näher, sich gegenseitig Trost zu spenden und allzu 'liebevolle Posts auszutauschen. Es ist zwar billig, aber kommt vor, denn da ist am anderen Ende ein vertrauter Mensch, dem man nur allzu gern das Herz ausschüttet, voller Selbstmitleid für die eigene Lebenssituation.

Ich fand aus diesen Phasen immer wieder raus, aber sie waren ein Indiz für tiefere Dinge. Ich konnte mich nicht annehmen wie ich war, ich schaute auf Andere und dachte immer, ja, die haben es gut und einfach, aber ich? Selbstakzeptanz ist eine schwierige Sache, wenn man sie nie gelernt hat und wohl der beste Nährboden für Unzufriedenheit. Wäre man ehrlich, müsste man sich sagen, ich bin am allermeisten mit mir selbst unzufrieden, mit der mangelnden Fähigkeit, das Gute zu sehen und der Unfähigkeit das Leben anzupacken und es dort zu ändern wo ich es ändern kann.

Bleibt man lange genug in solch einer Blockade hängen, verstetigt sich das und man steuert auf eine Depression zu, ohne es zu merken. Ich hatte Glück, ich fand vorher wieder raus, aber manche können es nicht. Und was Depressionen anrichten, wenn sie erst da sind, weiß man. Schwarzseherei, Aussichtslosgikeit, seelische Erschöpfung bis zur völligen Blockade sein Leben weiter zu leben.

Was mir damals half, war, dass ich meinen Blickwinkel änderte. Ich sah nicht mehr alles als grau oder schwarz an, sondern lenkte meinen Fokus auf das Positive und ich lernte vor allem, gut und pfleglich mit mir umzugehen. Ich war doch gar nicht so schlecht wie ich immer glaubte.
Und es stimmte was eine Freundin zu mir sagte. Du brauchst keine neue Stelle, keinen neuen Wohnort, keinen neuen Mann, denn es ist alles da was Du brauchst. Du bist derzeit nur blind und siehst es nicht. Aber der Weg daraus zu finden, ist lang und z äh und verlangt einem Außenstehenden wie Dir auch sehr viel ab.

Jetzt ist es umgekehrt, mein Mann ist leicht depressiv und es ist manchmal sehr mühsam und fordernd sich davon nicht anstecken zu lassen. Denn es gibt ja die emotionale Ansteckung. Da hilft nur Abgrenzung und den Fokus auf das eigene Leben zu lenken.
Die Beziehung zu mir selbst wurde viel besser, aber das gelingt nicht jedem und gerade Männer tun sich damit schwer. Nur wenn sie sich nicht helfen lassen und diese Hilfe kann nicht von der Partnerin kommen, dann bleiben sie im Loch sitzen und die Partnerin trägt die Folgen mit.

Vermutlich hat der Mann eine Identitätskrise und da holt man sich weil man mit sich ja gar nichts anfangen kann doch gern mal wo anders Trost und Hilfe.
Verständnis für so was habe ich nicht. Erst trennt man sich weil man nicht mehr miteinander kann, dann dockt man Jahre später wieder an und entdeckt die vergangene Liebe neu. Das sind alles Ablekungsmanöver um Problemen aus dem Weg zu gehen. Ob Du dafür Verständnis aufbringen kannst, weiß ich nicht. Das musst Du mit Dir selbst klären.

Ich an Deiner Stelle würde genau das tun, was du jetzt auch machst. Du wartest ab, lässt die Dinge und die Zeit wirken und wirst irgendwann wissen, wie und wohin Dein Weg führt. In Zeiten von Verunsicherung und Ratlosigkeit sollte man keine weitreichenden Entscheidungen treffen, das hat Zeit.

Aber auch Dein Nochpartner sollte darüber nachdenken, was er mit dem Rest seines Lebens anfangen möchte. Entweder weiterhin in chronischer Unzufriedenheit zu leben oder zu beginnen über sich nachzudenken und sich evt. externe Hilfe zu holen. Selbstmitleid und Schuldumkehr sind Zeichen von Schwäche. Und bei der Ex. fühlte er sich wohl wieder angenommen und stark.

Ich glaube, Du bist stark genug, die Situation und Eure Beziehung einigermaßen nüchtern und klar zu sehen. Du scheinst der stärkere Part bei Euch zu sein. Nütze die innere Stärke für Dich, sie ist ein großer Gewinn. Man würde sie Deinem Mann auch wünschen. Vielleicht ist er für Dich auch ein wenig zu dumm?

20.08.2025 10:52 • x 1 #193


HeavyDreamy
Zitat von CaHeLiLa:
Der Brief, über den ich mir so viele Gedanken gemacht habe, ist immer noch nicht angekommen – deshalb versuche ich, das Thema erstmal loszulassen, bis er vielleicht irgendwann auftaucht.


Ja, das beste, was du machen kannst - vielleicht kommt auch gar kein Brief und sie haben es sich anders überlegt. Abstand, bzw keinen Kontakt, wenn das Verhältnis nicht gut ist, ist da einfach doch am besten.


Zitat von CaHeLiLa:
Ich merke gerade, wie herausfordernd es ist, nun allein etwas Passendes für mich zu finden. Der Mietmarkt für Wohnungen oder Häuser ist wirklich schwierig – da braucht man starke Nerven und viel Geduld.


Wahnsinnig schwierig, leider ja, aber bitte nicht aufgeben Man rechnet meist so mit einem halben Jahr. Dein Thread ist gerade Mal gute 2 Monate alt.

Zitat von CaHeLiLa:
Aber es ist eher dieses Gefühl, dass sich gerade so vieles verändert – und das in einem Tempo, bei dem ich kaum hinterherkomme.


Du, Familie und Partnerschaft sind zwei Dinge, die sich bei dir verändern müssen, weils nicht gut tut.
Aber das genau sind auch zwei Dinge; grosse Veränderungen in deinem Leben .
Dass du dich so fühlst, ist verständlich und doch leider halt nötig.

Oder meinst du noch andere Dinge?

20.08.2025 11:07 • x 1 #194


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Zitat von CaHeLiLa:
Manchmal fühlt es sich an, als würde ich versuchen, auf einem fahrenden Zug mitzulaufen, ohne genau zu wissen, wohin er fährt.



20.08.2025 16:04 • x 1 #195


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