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Misstrauen und Lügen

RainbowDash
Hallo Ihr Lieben,

hätte nicht gedacht dass ich mal in dieser Kategorie ein Thema eröffne. Ich war glücklich. Und nun liegt alles in Scherben.

Nachdem ich dachte, dass ich meine Verlustängste und mein Misstrauen erfolgreich in den Griff bekommen habe dachte ich, wir können gemeinsam unsere Probleme lösen. Ich hab in nur wenigen Wochen gelernt, besser loszulassen und zu vertrauen. Wer es nachlesen möchte, kann das hier tun:

sein-urlaub-und-meine-inneren-konflikte-t32763.html

Gestern hatten wir eine Auseinandersetzung, schriftlich, weil es in meiner Facebook-Freundesliste noch einen Ex-Freund von mir gab, von dem ich leider nichts Gutes erzählen kann. Mein Freund hat sich mehr Offenheit über meine Vergangenheit gewünscht, weil er ständig das Gefühl hatte, ich würde ihm etwas verschweigen, verheimlichen und ihn belügen. Also habe ich ihm viel erzählt, auch von besagtem Ex, der wirklich nicht gut zu mir war. Jahre später gab es dann mal Kontakt zu ihm, er hat sich bei mir entschuldigt für sein damaliges Verhalten. Ich kann mich ehrlich nicht mehr an Details erinnern, ich habe mit dieser Aussprache anschließend einen Haken an das Thema gemacht. Natürlich ändert das nichts daran, dass ich Verletzungen aus dieser Zeit mitgenommen habe, die sich ab und an bemerkbar machte in den Gegenwart. Ich habe von dieser Aussprache nichts erzählt, was aber nicht bewusst und mit Hintergedanken passiert ist. Das Gespräch zu all diesen Dingen fand nach einem riesigen Streit statt, nach einer zuvor schlaflosen Nacht, viel Aufregung und emotionalem Stress. Und ich habe nicht mal daran gedacht, dass es diese Aussprache mal gab.

Jedenfalls fand mein Freund diesen Ex in der Freundesliste. Er hakte nach, warum ich ihn da habe, nach allem was der mir angetan hätte. Und wo ich doch immer erzähle, dass ich zu meinen Ex-Freunden immer alle Brücken einreißen würde und keinen Kontakt mehr hätte. Das war auch so, daran ist nichts gelogen. Bei diesem Ex gab es Jahre später aber dann nochmal Kontakt, aber keinen weitreichenden etc. Das hatte ich einfach nur nicht erzählt. Ich habe diesen Typen einfach vergessen.
Es kam also zur Diskussion, so weit gehend, dass er Zeit zum Nachdenken wollte. Er würde sich gern sammeln. Er wisse nicht, ob er weiterhin mit meiner Vergangenheit klar käme. Er müsste dauernd Angst haben, dass er wieder etwas findet, was ihn verletzt. Ich sagte ihm, ich gebe ihm die Zeit.

Und heute bin ich dumme Nuss dann zu ihm gefahren. Ich wollte einfach für ihn da sein, mit ihm reden, diese Dinge aufklären, über sein Misstrauen in mich sprechen. Er war kühl, unterstellte mir, dass ich gekommen sei, weil es mir schlecht ginge, dass ich egoistisch sei. Er glaubte mir mal wieder nicht, was ich sage. Und ich war gleich völlig aus dem Konzept und unsicher. Wir stritten über Einzelheiten, er war einfach nur kalt, lenkte immer wieder von sich auf mich. Ja, er habe vielleicht irgendwo Probleme, ich wisse doch es falle ihm schwer, zu vertrauen. Er nagelte mich auf diese Ex-Sache fest, dass ich ihn belogen habe, nicht erzählt habe, dass ich nochmal nach all dem schei. Kontakt zu ihm hatte und ja immer sage, ich würde immer alle Kontakte abbrechen. Ich hab versucht es zu erklären, aber er glaubt mir nicht.
Wir kamen noch auf Dinge aus seiner Vergangenheit zu sprechen. Ich habe ihn nicht absichtlich provoziert, ich sagte etwas, was er wortwörtlich so nie gesagt hatte. Für ihn war das gleich wieder eine Lüge. Ich bekam kein richtiges Wort mehr raus, ich sollte zugeben, dass ich gelogen habe. Und ich weiß gar nicht mehr, was dann geschah. Ich bin gegangen als mir klar wurde, dass er mich bei einer Provokation zur Lügnerin gemacht hat, dass ich nicht mehr denken konnte und dass er mir einfach nur weh tut mit seiner Kälte und es keinen Sinn hat, mit ihm zu reden. Ich hätte nicht kommen sollen. Wir waren oder sind beide so emotional aufgeheizt, ich hätte wissen müssen dass es dumm ist.

Es ist nicht das erste Mal, dass wir das Thema Misstrauen diskutiert haben. Er sagt schon lange, dass er mich nicht einschätzen kann, dass ich unberechenbar für ihn bin. Letzte Woche haben wir ausgemacht, dass wir zusammen daran arbeiten wollen, dass wir anders miteinander umgehen müssen. Und gestern dann diese Ex-Sache. Sein Maß war voll sagte er. Ich würde mir dauernd widersprechen, ich wäre unehrlich, würde lügen. Das tut mir wirklich weh. Ich liebe diesen Mann sehr, wir haben beide mit Verlustängsten zu kämpfen, haben beide Misstrauen schon mit in die Beziehung gebracht. Ich habe viele Fehler gemacht, aber ich hab stets an mir gearbeitet. Sein Misstrauen ist absolut unbegründet, und es setzt mich unter Druck wenn er mich nur so misstrauisch anschaut und äußert, ich werde komplett unsicher. Weiß der Geier warum, denn ich hab wirklich nix zu verheimlichen

Ich bin gerade einfach nur traurig. Und entsetzt. Ich hab alles gegeben, hab erklärt, erzählt, hab mich geöffnet, auch wenn das ein langer und schwieriger Weg für uns beide war. Ich habe soviel Schönes für ihn getan, damit er sieht, wie wichtig er mir ist, dass er der eine Mann für mich ist. Ich hab einfach Liebe gegeben. Und nun habe ich das Gefühl, dass das alles nichts zählt. Dass er sich an Kleinigkeiten aufhängt, sie groß und unüberwindbar macht, weil er in Hinsicht auf Vertrauen sehr empfindlich ist. Ich wollte ihm helfen, so wie er mir geholfen hat als ich misstrauisch war. Aber er glaubt mir nie. Ich habe den Satz noch nicht zu Ende gesprochen, da kommt schon sowas wie Ach komm, erzähl mir doch keinen Mist.
Ich weiß nicht, warum er gerade bei mir so große Probleme hat. Ich hab ihm stets meine Liebe gegeben. Aber manchmal reicht das wohl nicht. Ich kann es ihm nicht nehmen, wenn er mich nicht lässt und sich gegen alles wehrt, was ich in diesen Momenten sage oder wenn er mir sogar noch Stricke daraus dreht, wenn ich etwas nicht korrekt mit Worten ausdrücke, weil ich nervös und emotional bin. Ich kann ihn nicht ändern. Und das tut gerade einfach nur weh, dann irgendwann aufgeben zu müssen.

Ich bin so durcheinander. Verzeiht mir diesen Wust.

21.07.2016 00:48 • #1


Biggy
Hallo Rainbow,

mein erster Gedanke beim Lesen war, dass er sich ziemlich Mühe gibt, Dir die Schuld für viele Dinge zu geben und auf mich wirkt es so, dass er schier nach vorgeschobenen Gründen sucht, um irgendwie sagen zu können, dass er keinen Bock mehr hat, weil.....

Meiner Meinung nach solltest Du nicht in den Verteidigungs- oder Erklärmodus wechseln.
Deine FB-Freunde sind beispielsweise Deine und nicht seine. Aber jede Erfahrung, die Du gemacht hast, hat Dich zu dem Menschen gemacht, in den er sich mal verknallt hat.

21.07.2016 01:06 • x 2 #2


A


Misstrauen und Lügen

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C
Schon heftig, zuerst ging es um dich und dein Misstrauen und das ändern deines Verhaltens, und nun geht es um deinen Freund, seinem Misstrauen und das er wegen einer unwichtigen FB-Ex-Geschichte komplett austickt?

Bist du dir sicher dass es bei eurer Beziehung lediglich um gegenseitiges Misstrauen geht, aber sonst alles perfekt läuft?

21.07.2016 01:10 • x 2 #3


RainbowDash
@Biggy

das Gefühl habe ich auch, dass er gerne alles in meine Richtung schiebt in solchen Momenten. Und ich habe ihn auch in solchen Situationen schon mal damit konfrontiert, dass ich das Gefühl habe, er sucht nur Gründe, um mich loszuwerden und sich bestätigt zu fühlen, dass ich ein schei. Mensch bin, der kein Vertrauen verdient hat. Er hat sich da immer vehement gewehrt. Gestern vor diesem Facebook-Mist sprachen wir über sein Hobby und darüber, dass er sich da was aufbauen wollte. Er meinte er habe einfach zu wenig Zeit dazu. Wenn er ehrlich ist, er würde diese Zeit lieber mit mir verbringen. Ich sagte, dass das schön sei, ich ihn aber immer unterstützen würde, wenn er das aufzieht, wie auch schon zuvor. Da sagte er, dass er sich Tag für Tag dafür entscheidet, seine zeit lieber mit mir zu verbringen. Das sei ihm wichtig und würde ihm ja auch gut tun. Keine halbe Stunde später dann diese Facebook Sache.
Ich habe mehr Gründe anzunehmen, dass ich ihm wichtig bin, als welche, dass er mich loswerden will. Dieses Gefühl habe ich nur, wenn sowas passiert wie heute Abend. Ansonsten ist er sehr um mich bemüht, tut verdammt viel was mir zeigt, dass ich ihm viel bedeute. Ich denke einfach, dass er sehr eifersüchtig ist wegen Unsinnigkeiten und emotional bei Dingen, die eigentlich Kleinigkeiten sind. Da steigert er sich rein und dann ist auch alles dicht.

@ Centurion,

sagen wir mal so: unsere Geschichte ist nicht die unkomplizierteste und wir hatten auch andere Probleme, ja. Es war nicht immer nur das Misstrauen. Das Ganze entstand aus einer Affäre. Ich war davor jahrelang alleine und hatte teilweise große Schwierigkeiten, weil ich gar nicht mehr richtig wusste, wie man eine Beziehung führt etc. Wir haben immer über diese Dinge gesprochen, haben diese Probleme gelöst. Und sie waren auch gelöst. Was bleibt, ist dieses ständige Misstrauen seinerseits, was schon sehr lange da ist. Ich für meinen Teil bin darum bemüht, jeden Tag an mir zu arbeiten. Und ich finde auch, dass mir das ziemlich gut gelungen ist. So doof das klingt, ich hab mich fest entschieden, zu vertrauen. Und klar gibt es Momente, in denen ich schwanke. Aber dann hole ich all das Gute hervor, dass mir immer bestätigt hat, wie wichtig ich ihm bin.

Umgekehrt habe ich das Gefühl, dass er das Schöne und Gute unter seinen unbegründeten Verdachtsmomenten komplett begräbt. Das macht mich sehr traurig, weil ich einfach nichts dagegen tun kann. Ich hab nun rausgefunden, wie es funktionieren kann. Damit geht es mir echt gut. Aber ich kann ihn nicht zwingen, mir zu vertrauen, auch wenn ich weiß, dass jegliches Misstrauen völlig unbegründet ist. Ich fragte vorhin, ob er vielleicht von sich auf andere schließen würde, weil er selbst nicht selten unehrlich war und Mist gemacht hat. Er sagte ja, das tue er wohl. Ich sagte ihm, dass es Menschen gibt, die es gut mit einem meinen und die Vertrauen verdient haben. Ich kann mich gerade aber nicht mehr dran erinnern, was er darauf antwortete. Ich war einfach komplett durch eben...

21.07.2016 01:28 • #4


W
Hallo!

Ich habe Dein Eindruck, Dein Freund hat gewaltige Selbstzweifel, keinerlei Selbstvertrauen, keine Sicherheit in sich. Und das überträgt er dann auf Dich und zweifelt alles an, hält es für Lügen, verdächtigt Dich. Zugleich kann er auch seine Intimitätsgier nicht im Zaum halten und versucht Deine Vergangenheit bis ins Detail aus Dir herauszubekommen (und macht sie Dir dann zum Vorwurf, begründet damit sein Mißtrauen und stellt es als berechtigt hin).

Ehrlich gesagt: Eine Beziehung mit einem solchen Menschen sollte man sich nicht antun. Da kannst Du nur dauernd am Pranger stehen und verlieren. Es ist auch sinnlos, ihm etwas erklären zu wollen, weil er Dir aus allem einen Strick dreht.
Auch wenn das nun hart klingen wird für Dich: Aber ich würde das beenden, denn so etwas ist sinnlos und zum Scheitern verurteilt. Es macht Dich nur selber immer mehr und mehr fertig, mehr schaut dabei nicht heraus. Und am Ende stehst Du ohnehin als die Schuldige da, die die Beziehung zerstört hat, ihn gar nie geliebt hat, ihn nur belogen, ihm alles Mögliche verheimlicht hat usw. Aus dieser Nummer kommst Du nicht mehr heraus, weil es nicht an Dir liegt, sondern er das Drehbuch dieses Dramas schreibt.

Wenn jemand so offensichtlich schwere emotionale Probleme hat, keine Sicherheit in sich selber findet, nicht anders als destruktiv mit Problemen umgehen kann, alles in den anderen hineinprojiziert - dann ist alles vergebens, was immer Du tust und sagst, wie immer Du ihm Deine Liebe beweisen willst.
Wer sich selber beweisen will (und muß), nicht geliebt zu werden, nur belogen und hintergangen zu werden, jeden Grund für Mißtrauen zu haben - der tut das auch ... ohne Rücksicht auf Verluste.

Liebe Grüße

21.07.2016 01:34 • x 4 #5


C
Besonders schwierig wirds irgendwann wenn neben den Problemchen die Kommunikation nicht mehr passt.
Wenn beide diese Beziehung auch wirklich wollen und daran arbeiten möchten, dann wäre der wichtigste Schritt diese Kommunikation wiederherzustellen.
Ich glaub es wär aber gut wenn du zunächst auf Abstand gehst und euch beiden eine Pause gönnst. Dann kann sich jeder in Ruhe mit seiner Situation befassen und überhaupt überlegen was er wirklich will. Da ist momemtan zuviel Misstrauen zusammen mit einer schlechten Kommunikation, also der fehlenden Bereitschaft etwas gemeinsam an der Beziehung oder der eigenen Situation zu ändern.

21.07.2016 01:54 • #6


E
Zitat von RainbowDash:
Ja, er habe vielleicht irgendwo Probleme, ich wisse doch es falle ihm schwer, zu vertrauen. Er nagelte mich auf diese Ex-Sache fest, dass ich ihn belogen habe, nicht erzählt habe, dass ich nochmal nach all dem schei. Kontakt zu ihm hatte und ja immer sage, ich würde immer alle Kontakte abbrechen. Ich hab versucht es zu erklären, aber er glaubt mir nicht.
Wir kamen noch auf Dinge aus seiner Vergangenheit zu sprechen. Ich habe ihn nicht absichtlich provoziert, ich sagte etwas, was er wortwörtlich so nie gesagt hatte. Für ihn war das gleich wieder eine Lüge. Ich bekam kein richtiges Wort mehr raus, ich sollte zugeben, dass ich gelogen habe. Und ich weiß gar nicht mehr, was dann geschah.


Lauf so weit Du kannst. Das kann doch wohl nicht Deine Vorstellung einer Partnerschaft sein oder?

21.07.2016 02:03 • x 1 #7


RainbowDash
Hey @whynot60

Ich weiß. Eben drum bin ich so traurig.

Es ist so paradox. Er gibt mir einerseits soviel.. Und dann das.
Weißt du, er ist der erste Mann in meinem Leben, der mich wirklich glücklich gemacht hat. Ich hab gefühlt angekommen zu sein.

Ich weiß, wieso er so ist. Deshalb kann ich nicht mal wütend sein im richtigen Maß. Aber ich bin auch der Meinung, dass man solche Probleme auch lösen kann. Also er selbst. Ich halt nicht. Ich wollte da sein. Ihn dabei unterstützen. Aber natürlich hat er kein Problem, sondern ich bin das Problem. Das wird hart jetzt.

Und wir haben letzte Woche noch Urlaub gebucht für August. Jippie.....

@centurion: kann Dir nur beipflichten. Der Punkt, an dem die Kommunikation nicht mehr funktioniert ist erreicht. Ich bin verletzt, er vermutlich auch. Wir wünschen uns beide das selbe. Und ich bin mir auch sicher, dass er mich auch liebt. Das ist traurig. Ich wollte diese Beziehung immer. Aber ich glaube, er hat sie aufgegeben.

Abstand ist auch das einzige was jetzt bleibt. Ach Mensch

@AlexH :
Nein, das ist nicht meine Vorstellung. Deswegen bin ich eben auch wortlos gegangen. Ihm bedeutet all das Gute und Schöne was wir haben anscheinend weniger als mir, wenn überhaupt etwas. Ihm ist es wichtiger Beweise zu finden, dass ich ein schlechter Mensch bin und kein Vertrauen verdient habe.

Ich lieb ihn, aber ich kann auch nicht mehr tun.

21.07.2016 02:08 • #8


E
Du musst raus aus dieser Nummer. Das tut Dir nicht gut. Wenn er immer Dich als Problem sieht, spreche ich ihm eh ab, dass er Dich liebt. Ich glaube eher, Du bist eine hervorragende Projektionsfläche für seine Probleme. Und btw...deine FB Freunde gehen ihn einen Sch....an. Du hast doch wohl ein eigenes Leben.

21.07.2016 02:13 • #9


E
Zitat von RainbowDash:
Ich lieb ihn, aber ich kann auch nicht mehr tun.


Und sorry....mit Liebe hat das nicht viel zu tun meiner Meinung nach. Das klingt für mich eher nach Abhängigkeit. Ich habe deinen Beitrag nur überflogen, meine aber rausgelesen zu haben, dass Du Dich ordentlich verbiegst, um ihm zu gefallen. Da wurde von ich arbeite viel an mir und sowas gesprochen. Und was macht er eigentlich?

21.07.2016 02:17 • #10


RainbowDash
Ich bin ja gegangen. Ich kann auch nichts mehr tun. Heißt halt nicht, dass es deshalb weniger weh tut.

Abhängigkeitsbeziehungen habe ich durch. Die erkenne ich von weitem. Ich bin so abhängig wie man es eben ist, wenn man einen Menschen liebt. Ich bin lieber allein als dass ich mich verbiege. Musste ich nie. Aber ich gebe auch nicht schnell auf, sondern erst dann, wenn ich alles versucht habe.
Ich hab nie was tun müssen um ihm zu gefallen. Er war der erste Mann in meinem Leben, bei dem ich ich selbst sein kann, und der mich gut fand so wie ich bin. Ich hatte zum ersten Mal in meinem Leben das Hefühl, kein Alien zu sein. Ich konnte einfach sein bei ihm. Dieses extrem so wie jetzt gibt es noch nicht lange.

Ich hab viel über mich selbst gelernt in der Zeit mit ihm. Ich mache auch nicht alles richtig. Hab aber gelernt mich zu reflektieren und umzudenken. Entweder wenn es mir nicht gut geht oder eben auch, wenn ich andere mit meinem Verhalten verletze. Hab ich getan. Er hat mich immer gut gespiegelt und ich habe das eher als positive Entwicklung gesehen und nicht als Problem.
Aber wie auch immer. Es tut gerade einfach nur weh.

21.07.2016 02:49 • #11


W
Ja, daß das alles sehr schwer ist, das glaube ich Dir aufs Wort!
Gerade, wenn man das Gefühl hat, endlich angekommen zu sein (ich kenne eine solche, ganz ähnliche Situation aus eigener Erfahrung).
Wie Du ja selber erkannt hast, könnte nur er sich ändern. Oder vielmehr, einmal auf die eigentlichen Gründe seines Mißtrauens blicken und sich damit auseinandersetzen (denn natürlich liegen die Gründe dafür in ihm selber). Nur ist leider die Wahrscheinlichkeit, daß er das macht, äußerst gering. Weil es eben viel einfacher und bequemer ist, alles zu projizieren und im Außen berechtigte Gründe für seine Zweifel und sein Mißtrauen zu finden. Dieses Zweifelnde und Mißtrauische ist Teil seiner Persönlichkeit, das gehört zu ihm nahezu wie seine Augenfarbe. Und das macht es so schwer. Weil jeder dazu neigt (und solche stark selbstunsicheren Menschen besonders), seine eigene Person, sein Ich, seine Persönlichkeit zu verteidigen, oft sogar wider besseren Wissens. Recht zu haben, auch wenn sie noch so danebenliegen, ist oft die einzige (vermeintliche) Sicherheit, die sie überhaupt haben.
Es ist auch nicht so paradox, wie es scheint, daß er Dir einerseits so viel gibt - und dann das.
Man muß sich das vorstellen wie ein in die Seele eingeschriebenes Drehbuch. Das Ende steht als Erstes fest: Er ist der belogene, betrogene, hinters Licht geführte Mann, der geliebt hat, alles gegeben hat, aber seinerseits nicht geliebt, sondern einfach nur verarscht wurde, er ist die tragische Figur, die am Ende hintergangen und verlassen in die dunkle Regennacht hineingeht und darin verschwindet. Und um zu diesem Finale zu kommen, bedarf es natürlich zuerst einmal der Liebesgeschichte davor.
Was sich hier ereignet, worauf es hinausläuft und nahezu zwangsläufig hinauslaufen muß, ist eben die Bestätigung, nicht geliebt, geschätzt, geachtet, sondern nur belogen, betrogen und verarscht zu werden. Und für diese Bestätigung, für dieses Finale, wird eben auf die lächerlichsten und unbedeutendsten Dinge zurückgegriffen, wenn schon nichts Handfestes zu finden ist. Selbst wenn gar nichts zu finden wäre, würde halt etwas phantasiert (das dann meinetwegen mit der Vergangenheit des anderen zu tun hat, mit Verheimlichung usw., oder es wird etwas unterstellt, etwa ein Betrug, fehlende oder mangelnde Liebesbeweise usw., ohne daß man sich dagegen wehren könnte).

Natürlich möchte ich Dich nicht entmutigen. Aber ich fürchte, auch wenn Du noch so viel investierst, ist die Wahrscheinlichkeit, daß sich das erfüllt, was Du Dir wünschst, leider sehr gering. Hier hat man es mit inneren Zuständen und Verkorkstheiten zu tun, die sehr mächtig sind und gegen die kein Kraut gewachsen ist, gegen die nicht einmal die aufrichtigste Liebe ankommt. Du könntest auf Knien angekrochen kommen - es würde auch nicht nützen ...

Alles Gute und viel Kraft (und, wenn möglich, auch Gelassenheit ...)

21.07.2016 02:50 • #12


RainbowDash
@whynot60
Ich danke Die, dass Du Dir soviel Zeit nimmst um mir zu schreiben.
Ich stimme Dir zu. Und ironischerweise hat er sowas teilweise selbst schonmal geäußert. Er weiß, wo die Ursachen liegen, aber er lässt sie auch liegen und arbeitet nicht daran. Das ist gegeben. Er ist halt so.
Bisher war das alles auch nie extrem, das ist erst seit Kurzem so. Wie ein Pulverfass. Ich habe aber gar keine Lust, mir darüber den Kopf zu zerbrechen.
Ich habe mir nichts vorzuwerfen. Ich hab soviel Liebe gegeben wie noch nie. Ich war immer ehrlich. Und ich bin keine Lügnerin. Ich hab ihn unterstützt wo ich konnte.

Er sagte mal, ich müsse ihm manchmal sagen, wenn er etwas falsch macht. Manchmal merkt er das nicht. Ich habe es ihm gesagt. Und er hat es sich nicht zu Herzen genommen.

Machste nix. Ich kann so jedenfalls auch nicht weiter machen.

21.07.2016 03:14 • #13


J
Ich glaube, der Herr hat sich verknallt.

21.07.2016 03:24 • #14


RainbowDash
Ich glaube, der Herr hat ganz andere Probleme... Nee glaub ich nicht, wann auch. Auch sein sonstiges Verhalten passt nicht dazu.
Auch wenn das kontrovers klingt: er ist ein guter Kerl. eben drum finde ich das alles so paradox.

Aber weißt Du: ist ja eigentlich auch egal. Was zählt ist, dass es so nicht funktioniert. Und ich nichts mehr tun kann.

Dieser Moment, wenn man morgens aufwacht und in der Realität ankommt, der ist einfach furchtbar. Ich fühle mich schrecklich verletzt. Und gerade mega im Stich gelassen. Ich hab Angst vor den nächsten Tagen.

21.07.2016 08:59 • #15


A


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