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Nach 11 Jahren verlassen wurden

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Ich bin noch bei meiner Freundin und es hat gut getan gestern alle Gedanken mal loszuwerden. Man fühlt sich dann in einem Moment stark und weiß, dass man es schafft und im nächsten Moment sieht man kein Land mehr.
Ich denke, dass nochmal ein großes Loch kommen wird, wenn er dann ins Ausland fliegt und mir dann noch vieles mehr bewusst werden wird.

19.03.2022 08:42 • #61


N
Meine Tochter hat ja bei meinen Eltern heute Nacht geschlafen und ich habe meine Mutter gebeten, mir Bescheid zu geben was für einen Eindruck sie macht.
Sie hat mir vorhin geschrieben, dass sie gestern etwas Probleme hatte einzuschlafen weil sie traurig ist, dass der Papa bald so lange weg ist. Wenn icj daran denke, was wir ihr dann jetzt noch eröffnen müssen, wird mir schlecht aber es geht nicht anders das weiß ich.

Gestern als ich ihre Sachen zum Übernachten gepackt habe, wollte sie auch unbedingt ein Foto mitnehmen. Sie hat sich dann für unser Hochzeitsfoto entschieden. Das war so ein Stich ins Herz

19.03.2022 08:46 • x 2 #62


A


Nach 11 Jahren verlassen wurden

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W
Zitat von Nastja:
Nun wurde mir das genommen und ich habe großen Respekt vor der kommenden Zeit.

Das glaube ich Dir. Aber sieh das positive; du wirst nicht mit ihm konfrontiert sein und das ist ein großer Vorteil,wenn es darum geht abzuschließen.

Hol dir jetzt so viel Unterstützung dazu wie Du bekommen kannst. Familie,Freunde und auch professionelle Hilfe.

Du wirkst auf mich sehr reflektiert,und scheinst auch in diesem Schockzustand,denn nichts anderes ist es gerade,den Fokus richtig zusetzen. Daher bin ich überzeugt,dass Du das alles schaffen wirst.

Zitat von Nastja:
Man fühlt sich dann in einem Moment stark und weiß, dass man es schafft und im nächsten Moment sieht man kein Land mehr.

Das ist auch ganz normal,Deine Gefühle werden noch eine Weile Achterbahn fahren.Lass es einfach zu.
Zitat von Nastja:
Ich denke, dass nochmal ein großes Loch kommen wird

Ich habe auch auf dieses große Loch gewartet. Im Nachhinein weiß ich gar nicht ob es wirklich da war,oder ob es einfach eine durchgehend miese Zeit war. Allerdings ist es ja so,wenn man ganz unten ist,kann es nur noch aufwärts gehen.

19.03.2022 08:58 • x 2 #63


W
Zitat von Nastja:
Wenn icj daran denke, was wir ihr dann jetzt noch eröffnen müssen, wird mir schlecht aber es geht nicht anders das weiß ich.

Lass ihn reden. Ich musste es damals erklären weil er zu feig war. Das war nicht schön. Sei einfach dabei und sei für sie da. Lass dir das nicht zumuten,auch dafür die Verantwortung zu übernehmen. Du hast schon genug!

19.03.2022 09:03 • x 2 #64


N
@Winterkind85
Ich danke dir vom Herzen für deine aufbauenden Worte.

Er hat mir angeboten die Wortführung zu übernehmen und er möchte auch ihr sagen, dass er die Mama nicht mehr lieb hat. Ich habe aber gelesen, dass man dem Kind erklären soll, dass sich beide Elternteile nicht mehr liebhaben. Davon abgesehen ist meine Sorge, dass wenn er ihr sagt, dass er mich nicht mehr lieb hat und anschließend für so lange Zeit weg ist, sich eine große emotionale Distanz zu ihm entwickeln könnte die die Vater-Tochter Beziehung nachhaltig negativ beeinflusst. Daher tendiere ich, so schwer es mir fällt, eher dazu ihr zu sagen dass wir es beide so empfinden und uns so entschieden haben

19.03.2022 09:12 • x 2 #65


W
Das habe ich auch gelesen.Ich habe ihr einfach nur erklärt,dass der Papa nicht mehr hier wohnen wird,weil er mit seinem Leben etwas anderes vor hat.

Sie hat mich auch,als er weg war direkt gefragt ob ich den Papa noch liebe. Hier dann nein zu sagen, wäre eine Lüge gewesen. Ich habe ihr dann erklärt,dass der Grund warum ich so traurig bin,die Tatsache ist,dass er mich nicht mehr liebt,ich ihn schon.
Ich habe aber immer wieder,bis heute wiederholt,dass das nur zwischen mir und ihm ist,er sie aber immer lieben wird und immer ihr Papa bleiben wird.

Deine Tochter ist etwas älter und wird schon mehr verstehen und ihre Gefühle in der Sache besser zum Ausdruck bringen können.
Ihr Vertrauen zu ihm wird es aber trotzdem beeinträchtigen und das muss er akzeptieren und wieder aufbauen.

Mein Ex denkt immer noch dass du Beziehung zu seiner Tochter genauso ist wie vor der Trennung und macht so weiter als wäre nichts gewesen. mit mäßigem Erfolg. Auch deinem Ex sollte klar werden,dass nichts mehr so sein wird wie es war.

19.03.2022 09:32 • x 6 #66


Wollie
Zitat von Winterkind85:
Auch deinem Ex sollte klar werden,dass nichts mehr so sein wird wie es war.

das ist ein ganz wichtiger Satz, den ich sofort aus eigener Erfahrung unterstreichen würde. @Nastja lass dir mal einen virtuellen Drücker da, du gehst gerade durch eine sehr schwierige Zeit und es ist gut dass du hier im Forum bist.
Ich glaube auch, nachdem ich deinen Threat gelesen habe, dass da eine andere Frau dahinter steckt oder eine Art Krise mit dem Gefühl etwas zu verpassen. Letztendlich ist es egal, sein Verhalten ist einfach nur feige und dir gegenüber unfair. Aber typisch für viele Männer. Die haben sich innerlich schon viel früher getrennt und ziehen dies jetzt durch. Und der Auslandaufenthalt läuft ihm da jetzt gut rein.
Ich wünsche dir, dass ihr das Gespräch mit eurer Tochter gut zusammen schafft, weil die Elternebene nach wie vor irgendwie funktionieren sollte. Ich würde dir noch eine Familienberatung bei der Caritas empfehlen (also du alleine, ggf mit deiner Tochter), damit habe ich bei meiner Trennung vor 5 Jahren sehr gute Erfahrungen gemacht.

19.03.2022 09:45 • x 3 #67


juliet
Guten Morgen, ich bin, anders als die Vorredner, eigentlich der Meinung, dass es ein unter den gegebenen Umständen ganz guter Zeitpunkt ist, dass er dir vor seiner Reise Bescheid gesagt hat. Natürlich ist es viel zu spät, das kenne ich selbst auch, das war bei meinem Mann nicht anders.
Es lässt einen in dieser Hilflosigkeit zurück, dass man überhaupt nichts tun kann und keine Chance bekommen hat.
Aber ich sehe in der langen Geschäftsreise deine/eure Chance:
Du hättest doch jetzt sowieso alleine alles stemmen müssen, und hast jetzt durch diese sechs Monate die Gelegenheit, emotional auf Abstand zu gehen und dich neu einzurichten, neue Wege zu erschließen, auch mit euren Kindern. Das sehe ich als riesengroßen Vorteil gegenüber einer Situation, wo du von heute auf morgen gezwungen wärst, dich aus einem nahen Familienleben plötzlich alleine zurechtzufinden.

Auch für eure Tochter könnte ich es mir leichter vorstellen. Der Papa kommt wieder, und er wird trotzdem weiterhin ihr Papa sein, wenn auch natürlich anders als vorher.
Aber für eine 6-jährige sind 6 Monate doch sowieso eine extrem lange Zeit, die sie auch ohne eure Trennung hätte bewältigen müssen, sie hätte Erfahrungen gemacht und sich entwickelt, ohne den Papa. Daran wird sich doch jetzt für die Kleine fast nichts ändern.

Und wenn er zurückkommt, ist er auch weiterhin ihr Papa. Vielleicht besteht ja die Möglichkeit, ihr das klarzumachen.

19.03.2022 10:22 • x 5 #68


N
@Winterkind85
Danke

Ich habe die ganze Zeit hin und her überlegt und mit ihm auch nochmal gesprochen. Auch habe ich aus Verzweiflung eine Paartherapeutin auf gut Glück angerufen, die auch ans Telefon gegangen ist. Sie meinte auch, dass man zwar grundsätzlich sagen soll, dass es von beiden Elternteilen ausgeht aber durch die lange Abwesenheit und dass ich alleine alles auffangen muss, mir überlegen soll, mit welcher Begründung ich die nächsten Wochen und Monate gut umgehen kann. Wenn ich auf mein Bauchgefühl höre, ist es dass wir ihr sagen wie es ist: das der Papa die Mama nicht mehr lieb hat.
Trotzdem bleiben Zweifel und ich habe Angst vor dem, was das evtl durch seine anschließende Abwesenheit in ihr auslöst aber dass sie es durch Zufall durch andere oder wie auch immer erfährt, dass wir nicht beide die Entscheidung getroffen haben, sondern er ist mir zu groß und stellt doch wieder ein Vertrauensbruch dar.

19.03.2022 13:56 • x 1 #69


N
@Wollie
Danke für deine Antwort.

Ich möchte auf jeden Fall Hilfe von außen in Anspruch nehmen für meine Tochter und mich. Werde schauen, wo ich was passendes finde.

Für mich steht auch fest, dass ich nicht vor ihr schlecht über ihn reden möchte und werde und wir, wenn der Schmerz nicht mehr so tief sitzt, einen normalen Umgang miteinander im Hinblick auf die Kinder haben können.

19.03.2022 13:59 • x 2 #70


N
@juliet
Danke für deine Ansicht und Meinung, die natürlich vollkommen in Ordnung ist.
Mir fällt es schwer es so zu sehen und die Wut darüber, nicht früher mich in seine Gedanken mit einbezogen zu haben, überwiegt gerade.
Grundsätzlich versuche ich immer das Positive an Situationen zu sehen, egal wie schlecht sie sind und natürlich habe ich mir auch Gedanken gemacht, was gewesen wäre, wenn er es mir im Einsatz am Telefon gesagt hätte. Das wäre sicherlich noch schlimmer gewesen weil ich dann nicht den Freiraum, den ich gerade durch seine Noch-Anwesenheit habe und für mich nutze um Kraft zu tanken, gehabt hätte.
Aber nachvollziehbar ist es so wie es nun gelaufen ist trotzdem für mich nicht und ich fühle mich einfach mit den Kindern und allen Problemen und Schwierigkeiten die jetzt kommen, von ihm im Stich gelassen

19.03.2022 14:03 • x 3 #71


N
Ich mache mir natürlich viele Gedanken weil sich durch seine Entscheidung so viel verändern wird. Immer wieder taucht auch die Frage für mich auf, wie es mit dem Haus weitergeht. Ich kann es finanziell nicht alleine stemmen aber möchte den Kindern auch nicht ihr zu Hause nehmen. Dazu kommt, dass wir in einem Dorf wohnen, wo Wohnungen wenig bis gar nicht vorhanden sind. Die Große aus ihrer gewohnten Umgebung rauszunehmen, kommt für mich nicht in Frage.
Ich habe ihn vorhin darauf angesprochen, wie es mit dem Haus weitergehen soll. Er wurde wieder etwas ärgerlich und meinte, dass er mir doch schon gesagt hätte, dass er sich darüber noch keine Gedanken gemacht hat.

Ich stecke aber doch nicht noch Geld und Arbeit in ein Haus, was ich vielleicht nur noch für ein paar Monate bewohne. Und davon abgesehen, müsste ich mich schon dann in Ruhe nach was passendem umsehen da die Auswahl hier einfach äußerst gering ist.

Ich tue ihm vielleicht Unrecht aber mich ärgert es unwahrscheinlich, dass er eine so große Entscheidung trifft und anscheinend sich über nix weiter Gedanken gemacht hat.

Zum Abschluss meinte er, dass er auch den Kindern ihr zu Hause erhalten möchte und wir nach seiner Rückkehr schauen, wie wir es machen

19.03.2022 14:10 • x 2 #72


Fanta1
Zitat von Nastja:
Ich habe aber gelesen, dass man dem Kind erklären soll, dass sich beide Elternteile nicht mehr liebhaben

Vielleicht bin ich nicht mehr up to date aber ich finde diese Formulierung irgendwie unglücklich. Wir haben es damals so gemacht ( bzw ich, weil der Ex zu feige war) den Kindern zu sagen, dass wir uns noch sehr mögen aber mehr so wie Freunde und dass wir kein Liebespaar mehr sein möchten. Dann kamen von meiner Großen so Bemerkungen wie also du willst den Papa nicht mehr küssen? und das habe ich dann ehrlich beantwortet mit Ja, genau. Wir möchten gerne Freunde sein ohne Küssen und nicht als Liebespaar und wir möchten auch nicht mehr zusammen wohnen aber der Papa kann herkommen wann er will und ihr könnt zum Papa wann ihr wollt, daran wird sich nichts ändern. Dann kamen noch Fragen wie fahren wir dann auch nicht mehr zusammen in Urlaub? und dann habe ich gesagt : nein, wenn man kein Liebespaar mehr ist, dann möchte man das nicht mehr so gerne, aber ihr könnt mit dem Papa in Urlaub fahren wann ihr wollt...u.s.w..... also es kam da ein sehr lebendiges Gespräch bei raus mit vielen Fragen und kindgerechten Antworten meinerseits. Auch dass der Papa eine neue Frau kennengelernt hat in die er sich verliebt hat, habe ich nicht verschwiegen. Habe erklärt, dass sowas passiert und dass niemand etwas dafür kann wenn er sich in jemand anderen verliebt.... also bei uns ging es wirklich recht glimpflich über die Bühne, was aber größtenteils daran lag, dass ich mich arg am Riemen gerissen habe und meinen Ex vor den Kindern in keinster Weise schlecht geredet habe.

19.03.2022 14:11 • x 2 #73


Fanta1
Zitat von Nastja:
Ich tue ihm vielleicht Unrecht aber mich ärgert es unwahrscheinlich, dass er eine so große Entscheidung trifft und anscheinend sich über nix weiter Gedanken gemacht hat.

Nein da tust du ihm ganz und gar nicht Unrecht, das ist egoistisch und verantwortungslos , dich von Knall auf Fall vor vollendete Tatsachen zu stellen und dich dann auch noch mit den ganzen finanziellen Sorgen im Kopf im Regen stehen zu lassen . Du sollst also jetzt 6 Monate im Ungewissen leben, den Trennungsschmerz verarbeiten, die Verantwortung für zwei kleine Kinder haben und dir dann auch noch dauerhaft Sorgen um die Zukunft machen müssen. Da fragt man sich allen Ernstes, was mit dem Kerl los ist.

19.03.2022 14:22 • x 3 #74


N
Zitat von Nastja:
wir nach seiner Rückkehr schauen, wie wir es machen

Wo würde er denn nach seiner Rückkehr wohnen?

19.03.2022 14:24 • #75


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