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Nach 11 Jahren verlassen wurden

DieSeherin
lass dich drücken - und auch, wenn du deine durchhänger hast, solltest du dir ab und zu mal auf die schulter klopfen, weil du das echt toll packst!

und sei nachsichtig mit seinen eltern! meine schwiegermutter hat mir damals gestanden, dass ihre distanzierung eine mischung aus scham war (für das, was ihr sohn da getan hatte), loyalitätskonflikt und einfach unsicherheit.

Zitat von Nastja:
Und falls er, was ich nicht denke, auf die Idee kommen sollte keinen Unterhalt zu zahlen, habe ich genug für ihn unbequeme Wege die ich dann gehen kann.


einen titel für unterhaltszahlungen für die kinder hat man ratzfatz und eine kleine andeutung, dass man das ja auch über den arbeitgeber holen könnte, wirkt oft wunder

17.06.2022 11:09 • x 2 #196


N
Zitat von DieSeherin:
lass dich drücken - und auch, wenn du deine durchhänger hast, solltest du dir ab und zu mal auf die schulter klopfen, weil du das echt toll packst!

Vielen Dank für deine lieben Worte. Wenn es einigermaßen gut läuft, schaue ich auch zurück und bin ein bisschen Stolz soweit gekommen zu sein. Aber an den Tagen, wo alles dunkel ist, fällt es mir schwer. Auf Anraten meiner Therapeutin habe ich eine Liste erstellt, wo ich aufgeführt habe, was ich bisher schon geschafft habe. Das hilft mir an solchen Tagen etwas.

Zitat von DieSeherin:
und sei nachsichtig mit seinen eltern! meine schwiegermutter hat mir damals gestanden, dass ihre distanzierung eine mischung aus scham war (für das, was ihr sohn da getan hatte), loyalitätskonflikt und einfach unsicherheit.

Auch du hast vollkommen Recht. Ich habe mich zu sehr verrannt in anderen Gedanken dazu.
Ich gehe recht optimistisch an ihren Besuch ran und lass mich überraschen wie es wird. Unser bisher einziges Telefonat war ja auch sehr nett gewesen.

Zitat von DieSeherin:
einen titel für unterhaltszahlungen für die kinder hat man ratzfatz und eine kleine andeutung, dass man das ja auch über den arbeitgeber holen könnte, wirkt oft wunder

Genau und eigentlich sollte ihm das klar sein aber sicher wäre ich mir bei ihm zurzeit nicht.

17.06.2022 12:47 • x 2 #197


A


Nach 11 Jahren verlassen wurden

x 3


N
Ich muss mal noch ein paar andere Gedanken loswerden....

Das Mitgefühl als ich die Trennung bekannt gegeben hatte, war sehr groß und auch die Angebote zur Unterstützung. Mittlerweile hat es sich sehr relativiert.
Leute kommen und fragen mich, wie es mir geht und wenn ich nicht so gut antworte, sind sie überrascht. Mir ist manchmal schon unangenehm, wenn mir Tränen kommen.
Vielleicht schätze ich es komplett falsch ein aber ich habe das Gefühl, dass viele der Meinung sind, dass es jetzt auch mal vorwärts gehen sollte. Auch Unterstützung, außer von meinen Eltern, erfahre ich kaum noch. Jeder hat mit sich zu tun.

Ich bin ansonsten niemand der Mitleid braucht oder sowas.
Aber gestern bei dem Telefonat mit der Frau vom Familienbetreuungszentrum und ihrem aufrichtigen Mitgefühl und ihrem Willen mir helfen zu wollen. .. Das tat einfach mal gut.

Es tut mir auch unheimlich gut, mich mit euch auszutauschen aber oft fehlt mir leider die Zeit zum schreiben.

In meinem Freunde- oder Bekanntenkreis gibt es auch keine Alleinerziehenden Mamas, sondern nur Familien. Das macht die Wochenenden für mich halt auch immer recht schwierig weil da meistens alle was mit ihrer Familie unternehmen.

17.06.2022 12:56 • x 4 #198


Wollie
Zitat von Nastja:
Es tut mir auch unheimlich gut, mich mit euch auszutauschen

17.06.2022 14:07 • x 3 #199


booksmart
Zitat von Nastja:
Vielleicht schätze ich es komplett falsch ein aber ich habe das Gefühl, dass viele der Meinung sind, dass es jetzt auch mal vorwärts gehen sollte.

Dein Umfeld meint das wahrscheinlich nicht böse, aber der erste Schock oder die Überraschung über eure Trennung ist weg und andere Dinge rücken wieder in den Vordergrund. Ich vermute, dass auch viele Menschen um dich herum sehen, wie gut du mit der Situation umgehst und dann glauben, dass schon alles ok sei.
Wer noch nicht in deiner Situation war, hat vielleicht auch keine Idee, an welcher Stelle du Hilfe benötigst. Vielleicht fragst du ja mal aktiv nach Unterstützung. Ich weiß, das ist auch immer irgendwie unangenehm, aber für diejenigen, die dir wirklich zur Seite stehen wollen, ist es hilfreich zu wissen, was du brauchst.
Zitat von Nastja:
In meinem Freunde- oder Bekanntenkreis gibt es auch keine Alleinerziehenden Mamas, sondern nur Familien.

Kennst du auch keine Leute ohne Kinder?

Gibt es in deiner Nähe Gruppen, in denen sich Alleinerziehende austauschen können?

Die Zeit nächste Woche, wenn deine Schwiegereltern da sind, wird dir sicher gut tun, weil du auch mal ohne Kinder raus kommst und dich nur auf dich konzentrieren kannst. Hast du dir schon etwas Schönes vorgenommen?

Wenn dein Exmann zurück ist, wird er ja dann wohl auch mal die Kinder nehmen, oder? Ich denke auch, dass er sich dann noch umgucken wird, in vielerlei Hinsicht. Erst einmal wird er sicherlich erstaunt über deine persönliche Entwicklung sein, besonders darüber, dass du dir nicht so leicht die Butter vom Brot nehmen lässt. (Wie war das eigentlich so in eurer Ehe?)
Dann muss er ja die Wohnung organisieren und dort alleine leben. Vielleicht macht ihm das am wenigsten aus, aber die finanzielle Belastung wird er merken.
Und die Ernüchterung kommt dann beim Dating, wenn er merkt, dass sich die Frauen vielleicht nicht so um einen Mann reißen werden, der eine Menge Gepäck (besonders in Form von Kindern, die regelmäßig da sind) mitbringt.
Aber wenn das alles eintritt, bist du wahrscheinlich schon so weit, dass es dir egal ist oder du sogar froh bist, dass du ihn los bist. Meistens kommt ja die Genugtuung zu einem Zeitpunkt, an dem man nichts mehr davon hat, weil man sowieso schon weiter ist.

17.06.2022 16:59 • x 2 #200


DieSeherin
ich habe das gefühl, dass einfach keine zeit mehr fürm trauer zugestanden wird - so allgemein! früher war ganz klar, dass eine witwe ein jahr schwarz trug, weil das ungefähr die zeit war, die man brauchte, bis man so langsam den schmerz in den griff bekam. heute ist das eher so ein 1-monats-ding (gefühlt!)

und bei trennungen ist es doch auch ganz oft so, dass da ein trauerprozess abläuft und seine zeit braucht!

20.06.2022 10:21 • x 5 #201


W
Ich denke auch,dass viele einfach nicht wissen WIE sie helfen sollen und sich auch darauf verlassen,dass der jenige der Hilfe braucht aktiv wird. Sowohl bei Trauerfällen als auch bei Trennungen ist man dazu aber oft nicht in der Lage.

Das ist sicherlich von keinem böse gemeint oder tatsächliches Desinteresse.

20.06.2022 13:12 • x 2 #202


DieSeherin
Zitat von Winterkind85:
Das ist sicherlich von keinem böse gemeint oder tatsächliches Desinteresse.

naja... wenn mich aber jemand fragt, wie es mir geht (und ich rede jetzt nicht von diesem kollegialen flur-dings in der arbiet, oder der bäckerin), dann unterstelle ich doch ganz naiv, dass ich dann auch rauslassen kann, dass es mir schlecht geht!

20.06.2022 13:45 • x 2 #203


N
Zitat von booksmart:
Vielleicht fragst du ja mal aktiv nach Unterstützung. Ich weiß, das ist auch immer irgendwie unangenehm,

Ja, sowas fällt und fiel mir schon immer schwer. Ich arbeite auch daran.
Für mich ist es einfacher, Angebote zu bekommen, die ich annehmen kann. Ich weiß, dass ich das nicht immer von anderen verlangen kann und das mach ich auch grundsätzlich nicht.

Ich weiß aber auch, dass ich es zurzeit alles etwas zu negativ sehe....

Zitat von booksmart:
Kennst du auch keine Leute ohne Kinder?

Ehrlich gesagt nur Eine. Das ist auch die, die mir seit der Trennung am meisten zur Seite steht und immer für mich da ist.
Mit ihr ist auch ein Wellness Wochenende geplant, sobald die Kinder bei meinem Mann über Nacht bleiben können.
Aber sie wohnt leider etwas weiter weg und ist beruflich sehr eingespannt. Regelmäßig sehen, ist da nicht drinnen
Ja und ansonsten im Freundes- und Bekanntenkreis nur Familien...

Zitat von booksmart:
Gibt es in deiner Nähe Gruppen, in denen sich Alleinerziehende austauschen können?

Leider nein bzw nicht das ich wüsste. Hab Google schon bemüht. Ich wohne sehr ländlich.

Zitat von booksmart:
. Hast du dir schon etwas Schönes vorgenommen?

Bisher nicht. Muss sehen, wie es mit Ihnen und dem Kleinen läuft. Er ist gerade unwahrscheinlich anhänglich bei mir, selbst wenn meine Eltern da sind, die er ja regelmäßig sieht. Ich lass es auf mich zukommen.

Zitat von booksmart:
Wenn dein Exmann zurück ist, wird er ja dann wohl auch mal die Kinder nehmen, oder?

Auf jeden Fall. Das sagt er auch immer wieder, dass er mich nach seiner Rückkehr so schnell und so gut es geht entlasten möchte. Mal sehen, wie lange es dauert, bis sich Beide an ihn wieder gewöhnt haben.
Aktuell sagt er auch noch, dass er die Kinder jedes Wochenende haben möchte, wenn er eine eigene Wohnung hat aber da schauen wir mal noch.

Zitat von booksmart:
dass du dir nicht so leicht die Butter vom Brot nehmen lässt. (Wie war das eigentlich so in eurer Ehe?)

Tatsächlich auch so.
Durch die Trennung, bin ich allerdings unsicherer geworden und muss zugeben, mir zu viel von ihm gefallen zu lassen weil neben der neuen Unsicherheit auch manchmal keine Kraft für Auseinandersetzungen vorhanden ist.

20.06.2022 22:01 • x 1 #204


N
Zitat von DieSeherin:
ich habe das gefühl, dass einfach keine zeit mehr fürm trauer zugestanden wird - so

Ist auch mein Gefühl. Nachbarn mit denen ich mich sehr gut verstehe, haben mich neulich auch angesprochen (also der Mann), dass es doch Zeit wäre nach vorne zu schauen und so weiter. Leichter gesagt, als getan.

Zitat von Winterkind85:
Ich denke auch,dass viele einfach nicht wissen WIE sie helfen sollen und sich auch darauf verlassen,dass der jenige der Hilfe braucht aktiv wird.

Ja, das ist mein Problem, dass ich ganz schlecht im um Hilfe bitten bin und es dann lieber versuche alleine zu schaffen.

Gestern Abend hatte ich ein Gespräch mit meiner Großen. Sie ist zurzeit ziemlich eifersüchtig auf den Kleinen und meinte gestern, dass sie doch keinen Bruder mehr möchte.
Ich weiß, dass Geschwister sich auch mal nerven aber mir tat es trotzdem weh weil ich weiß, dass ich Beiden zurzeit schlecht gerecht werden kann, da der andere Elternteil seit Monaten weg ist. Habe ihr aber erklärt, dass wieder andere Zeiten kommen und ich mit ihr dann auch wieder mehr Zeit alleine verbringen kann.

Und morgen kommen nun meine Schwiegereltern.
Dank eurer aufgezeigten anderen Sichtweisen zu ihrem Verhalten bisher gegenüber mir, überwiegt tatsächlich das Positive und ich freue mich, auch für die Kinder, auf Abwechslung und für mich hoffentlich etwas Entlastung.

20.06.2022 22:10 • #205


alleswirdbesser
Zitat von DieSeherin:
und bei trennungen ist es doch auch ganz oft so, dass da ein trauerprozess abläuft und seine zeit braucht!

Nicht umsonst ist ein Trennungsjahr sogar vorgeschrieben, bevor man sich scheiden lässt. Es hat definitiv einen Sinn.

20.06.2022 22:15 • x 1 #206


DieSeherin
Zitat von Nastja:
Habe ihr aber erklärt, dass wieder andere Zeiten kommen und ich mit ihr dann auch wieder mehr Zeit alleine verbringen kann.

Zitat von Nastja:
Und morgen kommen nun meine Schwiegereltern.


das wäre doch ein guter einstieg! dass du den schwiegereltern erzählst, wie toll du es findest, dass sie dir die last ein wenig von den schultern nehmen und dann fragst du sie, ob sie dir einen nachmittag mit deiner großen freischaufeln...

21.06.2022 08:56 • x 2 #207


A


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