Nach 14 Jahren geht sie einfach…

Das Gefühl, innerlich gefasster zu sein, ist bis dato verblieben. Wir hatten allenfalls geringsten sachlichen Austausch, der mich emotional - zumindest bislang - nicht hinabgezogen hat. Auch habe ich nicht den unhaltbaren Impuls verspürt, ihr bei jeder Nachricht sachlicher Art ergänzend meine Liebe und meinen Schmerz zuzurufen
ich konnte das aussparen. Auch konnte ich einige Zeit warten, bevor ich ihr rückantworte, was zuvor kaum möglich war. Habe und werde ihr fernerhin keine Steine in den Weg legen und habe etwa die notwendige Maßnahmen für die Überleitung der Buchhaltung auf ihren Wunsch hin durchgeführt
Wie muss ich das bzw. mich verstehen? Ist das eine erste Form der Akzeptanz? Ich kümmere mich nun ein stückweit mehr um mich, meine Katzen, meine Finanzen, meine Hobbys

Guten Morgen Elwood,

ja ich glaube du bist auf einem guten Weg. Schon allein der Schritt von ich will ihr sofort sagen das ich sie liebe und zurück will und alles dafür tue zu Nein ich sage ihr das jetzt nicht und bleibe sachlich ist ein Schritt.

Den hatte ich auch und bei mir ist das noch gar nicht lange her... Die ersten 2-3 Tage hätte ich am liebsten das Ruder rumgerissen und gebeten und gebettelt. Hab ich nicht und nach ein paar Tagen wenn man kommunizieren musste (ich war noch so doof und hab mir einen auf Arbeit angelacht) konnte ich absolut sachlich, teilweise locker kommunizieren. In mir drinnen hat es gaaaaanz anders ausgehen. Aber ich konnte vor ihm wirklich sachlich mit allem umgehen und ja das ist ein Schritt in die RICHTIGE Richtung. Sei da wirklich stolz drauf.

Gerade von diesem emotionalen ins sachliche zu kommen ist ein riesen Schritt und den hast du schonmal geschafft.

Du machst das alles großartig.

Zitat von Elwood1974:

Wie muss ich das bzw. mich verstehen?

gar nicht

nimm es einfach an! sei darauf gefasst, dass du vielleicht noch grobe durchhänger haben wirst - sei aber nicht verwirrt, wenn du relativ gut durch die nächste zeit kommst.

Hey ihr Lieben, nunmehr sind 16 Tage vergangen seit ihrer Offenbarung, dass die Gefühle nicht mehr so stimmen und sie zu Ihren Eltern gezogen ist. Ich habe mich der Situation gestellt, weiter funktioniert, zahlreiche Gespräche gesucht und in die Arbeit gestürzt. Nach einer Achterbahnfahrt der Gefühle in den ersten Tagen hat sich dann ein distanziert-nüchternes Gefühl eingestellt. Heute habe ich einen Tag frei und es schleicht sich ein traurig-ängstliches Gefühl an. Ich habe tatsächlich noch nie alleine gewohnt; einzig die beiden Katzen sind noch bei mir.

Das traurige Gefühl, das ich im Trubel der Beschäftigung zurückdrängen konnte, macht sich wieder breit. Innerhalb der Wohnung habe ich zahlreiche Dinge (Hochzeitskarten, etc. pp.) entsorgt, was mir jedes Mal einen tiefen Stich ins Herz versetzt. Das Alleinsein ist ist dramatisch; die Tränen kommen wieder
Sehr es mir nach, dass ich euch weiterhin über meine Gefühlsleben berichte. Ihr habt mir bislang schon sehr geholfen.

Zitat von Elwood1974:

Das traurige Gefühl, das ich im Trubel der Beschäftigung zurückdrängen konnte, macht sich wieder breit. Innerhalb der Wohnung habe ich zahlreiche Dinge (Hochzeitskarten, etc. pp.) entsorgt, was mir jedes Mal einen tiefen Stich ins Herz versetzt. Das Alleinsein ist ist dramatisch; die Tränen kommen wieder Sehr es ...

Das wäre nicht besser, wenn du nicht alleine wohnen würdest. Glaub mir. Ich wohne in einer WG, trotzdem geht es mir wie dir. Ich bin auch allein, obwohl ständig Leute da sind.

Zitat von Elwood1974:

Innerhalb der Wohnung habe ich zahlreiche Dinge (Hochzeitskarten, etc. pp.) entsorgt, was mir jedes Mal einen tiefen Stich ins Herz versetzt.

ich hoffe, du hast diese erinnerungsstücke nicht weggeschmissen, sondern nur irgendwo verräumt?

auch, wenn du es jetzt noch nicht glaubst, so wird der schmerz weniger werden... langsam, aber immer weniger. und irgendwann tut es nicht mehr weh und du kannst mit einem netten und sentimentalen lächeln an eure gemiensame zeit denken. ich fand es total schön, das nach langer zeit mal wieder rauszukramen - und vor allem nach dem tödlicen unfall meines exmannes, war es total wichtig, dass ich das auch mit meinem jetzigen mann teilen konnte!

Sowohl als auch! Krimskrams, wie zahlreiche Sparschweine mit Hochzeitsglückwünschen oder die Menükarte der Hochzeit habe ich tatsächlich weggeworfen. Gemeinsame Bilder jedoch nicht. Die hebe ich auf. Tatsächlich schließe ich nicht aus, dass wir uns in einer künftigen Zeit wiederfinden können; aber die Trennung ist nun mal Fakt und ich kann nicht annehmen, dass dies so kommen wird. Vielmehr muss ich davon ausgehen, dass es das tatsächlich war. Andernfalls wird sich der Schmerz nur in die Länge ziehen.
In deinem sehr tragischen Fall (tödlicher Unfall) sind die Rahmenbedingungen etwas anders, da ein tödlicher Unfall ein unabänderliches Faktum ist.

Hallo zusammen, zwischenzeitlich sind knapp sechs Monate vergangen und - da ich mich erneut in einer kritischen Phase befinde - dachte ich, dem Forum, dass mir schon sehr geholfen hat, zu berichten und mir die Last von der Seele zu schreiben…
Die Rahmenbedingungen sind unverändert. Meine Ex wohnt in ihrer eigenen Wohnung. Kümmert sich um ihr Geschäft und ihre Karriere und steht wunschgemäß "auf eigenen Beinen". Was ich so mitbekomme, gönnt sie sich einiges, vom Kurzurlaub bis zu einem Neuwagen…
Kontakt haben wir sporadisch alle paar Wochen etwa - zumeist dann, wenn sie in irgendeiner Sache Hilfestellung braucht, die ich dann auch gebe. Nunja, ich selbst habe die Wohnung etwas umdekoriert, mach etwas mehr Sport und hatte drei unverbindliche Dates über entsprechende Portale, die zwar kurzzeitig erfrischend, im Ergebnis jedoch allesamt unbefriedigend waren. Tatsächlich hatte ich im Nachgang je einen mentalen Durchhänger (Schuldgefühle, Sehnsucht nach der guten/alten/scheinbar stabilen Beziehung).
Und auch wenn bereits sechs Monate vergangen sind, reißt es mich immer wieder in gefühlsmäßige Untiefen. So auch dieses Wochenende. Wir hatten Kontakt und im Gespräch wurde wieder überdeutlich, dass es für sie kein "zurück" mehr gibt. Das haut mich auch nach dieser Zeit immer noch um, so dass ich Gedankenverloren und fahrig werde und sich Ängste offenbaren…seit der Trennung empfinde ich so vieles als sinnlos und weiß manchmal nicht, wofür ich all das - Arbeit, Haushalt, Haustierpflege, etc. - eigentlich tue.

Zitat von Elwood1974:

Kontakt haben wir sporadisch alle paar Wochen etwa - zumeist dann, wenn sie in irgendeiner Sache Hilfestellung braucht, die ich dann auch gebe.

Wieso tust du das`?
Du merkst doch selbst, dass dir das mal überhaupt nicht gut tut.
Verhindert übrigens auch, dass du mit dieser Geschichte irgendwann mal endgültig für dich abschließen kannst. Du verlängerst diese Durststrecke damit nur.

Kontakt zur Ex ist ja ok. Aber erst wenn du mit der Situation deinen Frieden machen konntest. Dafür brauchst du aber erstmal Abstand.