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Nach 15 Jahren erkenne ich ihn nicht wieder

MissLilly
Zitat von MinaM:
Seit Ende Juni...


Ok, wenn das so ist, dann fürchte ich, wirst du deinem NM gegenüber mal die Samthandschuhe ausziehen und ihm klarmachen müssen, dass eure Kinder weder Möbelstücke, noch Maschinen sind, deren Emotionen man nach Belieben einfach an und abschalten kann!
Selbstverständlich darf und sollen die Kinder die Möglichkeit haben ihren Vater regelmäßig zu sehen.
Die Betonung liegt hier allerdings bei den Kindern! Wenn diese sich noch nicht dazu bereit fühlen bei Papa zu übernachten, dann wird er sich wohl mehr anstrengen müssen. Schließlich sollte es doch auch in seinem Interesse liegen, dass die Kinder aus freien Stücken und tatsächlich gerne bei ihm sind und nicht weil sie dazu gezwungen werden.

09.09.2022 22:28 • x 2 #61


T
Es ist doch klar, dass die Kinder ein Anrecht haben, ihren Papa zu sehen. Wenn es nicht über Nacht geht, dann holt er sie halt am Samstag, bringt sie zurück und am Sonntag und bringt sie zurück. Langfristig gesehen wird sich das alles fügen. Aber grundsätzlich haben die Kinder ein Anrecht auf ein Papa Wochenende. Sei froh, dass er es wahrnehmen möchte. Es gibt so viele Papas, die nichts mehr machen nach der Trennung. Und das sind dann die Kinder, die Jahre nach der Trennung immer noch mit dem Verlust umgehen müssen, zum Psychologen müssen, sich fragen, warum sie weniger wert waren als andere Kinder. Das darf nicht passieren. Die Bindung zum Papa, wenn er sich kümmern möchte, muss gefördert werden.

10.09.2022 09:12 • x 1 #62


A


Nach 15 Jahren erkenne ich ihn nicht wieder

x 3


Leonhard
Zitat von MinaM:
Sie müssen schon genug leiden und verkraften. Da kann man behutsam vorgehen und nicht wie immer mit dem Vorschlaghammer.




Liebe Mina,

"zwiespältig" fällt mir da spontan ein. Das Forum bietet ja die Möglichkeit unterschiedliche Meinungen zu erhalten.
Ich möchte mal die Sicht eines Vaters schildern (auch wenn es zunächst unbequem sein könnte).

Auf der einen Seite von "zwiespältig" steht
Zitat von MinaM:
sie fanden es beide schon früher ohne
Trennung schrecklich länger als eine Nacht ohne Mama zu sein (deshalb waren sie es auch immer nur max. 1 Nacht bei ihm oder Oma)

…da fällt mir ein, wie unterschiedlich gut unsere Kinder fremd übernachten konnten. Auch wenn es ein auf und ab gab, haben wir das immer wieder versucht und die Mädels daran gewöhnt. Selbst wenn Deine Kinder noch bei Oma und Opa oder Freunden damit Probleme haben, sollten sie doch kein Problem haben, allein mit ihrem Vater in einer (zunächst) fremden Umgebung übernachten zu können.
Zumindest müsste es -auch für Dich- geübt werden, dass sie ohne Dich übernachten (unten dazu mehr).
Traust Du ihm nicht zu, dass er das für die Kinder schön arrangieren kann und sie "leiden" müssten? Ich als Vater würde mich da bevormundet und herabgesetzt fühlen.

Weiterhin fallen mir verschiedene Berichte von getrennten Familien ein:
- Dem einen Mann wurde vorgeworfen, er würde sich nicht genügend kümmern wollen. Deiner fordert es sogar ein.
- Ein anderer beklagt sich bitterlich, dass er inzwischen gar keinen Kontakt mehr zu seinem Sohn habe und er von der EX abspenstig gemacht worden wäre, sogar Geschenke würden zurückgesendet (Ich kenne nur seine Sichtweise).
- auch beim Kumpel möchte der jüngere Sohn nicht gerne mit, wenn die NEXT dabei ist; das wird jedoch der der Ex-Gattin zugeschrieben.
Kurz gesagt: Es ist ein schmaler Grad zwischen "Sie sorgt sich um das Wohl der Kinder" über "Sie gluckt zuviel" bis "Sie entzieht mir die Kinder". Je nach Stimmungslage zwischen Euch wird Dein Mann die eine oder andere Karte ziehen….was sein Anwalt anführen wird, da müssen wir nicht einmal raten.

Auf der anderen Seite von "zwiespältig" steht Dein Wohl: Du fühlst Dich in der Rolle als "Nachtnanny" nicht wohl und das wird nicht besser, wenn Du die Kinder an allen Wochenenden hättest.
So blöd und rabeneltrig es klingt: Aus den Zeiten in denen die Getrennten Qualitytime für sich gewinnen konnten, haben sie Kraft und andere Lebensfreude ziehen können. Und das ist dringend nötig, vor allem für Dich.


Ich finde hier schreibst Du das Richtige:
MinaM • 28.08.2022 - 06:20
"Die Kinder sollen einen guten Kontakt zu ihrem Vater halten. Das möchte ich für sie"
"Aber es soll in ihrem Tempo geschehen und es soll ihnen dabei gut gehen"

Verbindet doch diese beiden Gedanken. Sage ihm, dass Du die Kinder für das Wochenende zu ihm können, Du jedoch Bedenken hast. Du kannst ja für den größten Notfall per Telefon oder Video zugeschaltet werden.

Plant das als Eltern (nicht als getrenntes Paar) gemeinsam.
Ich -als Dein Mann- wäre wahrscheinlich auch froh für den einen oder anderen Tipp (auch wenn ich das so nicht zugeben würde/könnte). Es ist ja für ihn ebenfalls eine ungewohnte Situation und er muss da auch noch lernen.

Und ja, es bedeutet für Dich, dass Du gute Miene zum bösen Spiel machen und Deinen Ärger runterschlucken musst. Ich weiß, das ist viel verlangt.
Dein Mann wird (hoffentlich) wissen, in wie weit er Mist gebaut hat und welche Leistung Du damit bringst. Vielleicht kann er das sogar irgendwann mal anerkennen; wenn er sich traut.

Ich habe die Trennung meiner Eltern nicht bewusst mitbekommen, jedoch war es für mich sehr hilfreich, dass sie nie schlecht übereinander geredet haben und ich nie das Gefühl hatte, ein schlechtes Gewissen haben zu müssen, wenn ich zum anderen Elternteil Kontakt hatte, dort schlief oder in den Urlaub fuhr.

Kurz gesagt: Bevor die Anwälte steil gehen solltet Ihr eine Regelung finden und Du und die Kinder müssen dafür über ihren Schatten springen. Ich denke, Ihr könntet alle dadurch nur gewinnen.

10.09.2022 10:19 • x 2 #63


M
Zitat von Leonhard:
Und ja, es bedeutet für Dich, dass Du gute Miene zum bösen Spiel machen und Deinen Ärger runterschlucken musst. Ich weiß, das ist viel verlangt.
Dein Mann wird (hoffentlich) wissen, in wie weit er Mist gebaut hat und welche Leistung Du damit bringst. Vielleicht kann er das sogar irgendwann mal anerkennen; wenn er sich traut.

Danke für deine Meinung aus Papasicht.
Die Frage, ob sie Kontakt zu ihrem Papa halten sollen, stellt sich gar nicht. Ich erachte es als immens wichtig, dass das der Kontakt gut bestehen bleibt.
Aber genau das ist es hier wieder, was fehlt. Er weiß eben nicht, welchen Mist er gebaut hat und welche Leistung ich damit aufbringen muss. Oder vielleicht weiß er es schon, aber gibt es nicht zu.
Mein Hauptproblem an der ganzen Sache ist, dass er nur wieder Forderungen stellt. An die Kinder, dass sie sich nicht so anstellen sollen und an mich, dass ich wie du sagst, das tue, was er will.

Ich kann nicht immer nur abnicken, was er verlangt, denn sonst denkt er weiterhin, so läuft das Leben.
Er kann nicht einfach eine Familie zerstören und dann erwarten, dass alle in seinem Raketentempo das neue Leben annehmen. Ich erwarte, dass er den Kindern Zeit lässt, Rücksicht nimmt.
Weißt du, wie es als Mutter ist, mein Herz bricht. Ich habe nun 2 Tage gut zugeredet, dann gerade eben ein heulendes Kind übergeben.... ich weiß, es wird ihr gut gehen, aber nachher darf ich das dann wieder auffangen. Und warum? Weil er für uns alle 4 entschieden hat, unser Leben auf den Kopf zu stellen. Er chillt heut Abend mit seiner Neuen auf unserem alten Sofa und ich mach unseren Kindern zu essen, bring sie ins Bett und begleite eine unruhige Nacht.
Ich weiß, letztlich hab ich auch hier zu funktionieren und ich tu das auch, für die Kinder, damit sie diese Situation so gut als möglich überstehen...aber es ist einfach nicht fair.

10.09.2022 10:59 • x 2 #64


M
@teardrops Das Anrecht ihren Papa zu sehen würde ich meinen Mäusen nie nehmen. Vielleicht habe ich mich gar nicht klar genug ausgedrückt. Sie möchten nicht übernachten. Sie wollten selbst heute nicht mit zum Tagesumgang.
Mir fehlt sein Einfühlungsvermögen und seine Rücksichtsnahme auf unsere neue Situation. Ich will die Kinder haben. Viel mehr sollte die Frage lauten: Wie kann es für die Kinder und dich möglichst gut laufen und wo und wie kann ich dich unterstützen?
Und ja, es ist schön, dass er sich kümmert und kümmern will. Aber eben immer nur mit seinen Forderungen. Er kennt nur seine Rechte ich will....
Papa sein ist so viel mehr als Playmobil, Mc Donalds und Fernsehen...

10.09.2022 11:03 • x 2 #65


T
@MinaM da hast du absolut recht.

10.09.2022 11:52 • #66


T
@MinaM Ich war genau in deiner Situation und ja es dauert, bis sich alles eingespielt hat. Und mein Ex hat genau die gleichen Karten gespielt und gefordert. Aber ich habe immer danach geguckt, wie geht es meinem Kind. Auch hier war am Anfang keinerlei Übernachtung möglich. Auch hier flossen Tränen. Aber ich weiß, dass es meinem Kind dort gutgeht. Von daher habe ich immer für Papa gesprochen und ermuntert und Tränen gewischt. Ich fand auch vieles unfair. Ich musste auch alles auffangen und Stabilität bieten und waschen und packen und auf Zeit mit meinem Kind verzichten. Daneben musste ich noch über Leben neu ordnen. Es war keine schöne Zeit. Ich wollte das alles so nicht. Und ich habe viel bis heute nicht verziehen. Aber nach einigen Jahren Trennung kann ich sagen, es hat sich eingespielt. Auch wenn ich keinen Kontakt mehr mit meinem Ex habe, hat mein Kind den Vater und die Trennung ist nicht mehr Thema. Es gehört einfach dazu.

10.09.2022 12:04 • x 1 #67


T
Dein Ex sieht tatsächlich nicht die Kinder, sondern nur den Kindesentzug. Auch wenn es nicht so intendiert ist. Für meinen sah es auch ganz lange so aus, als würde ich den Willen des Kindes vorschieben, um meinen Willen zu bekommen. Aber sie bekommen auch viel nicht mit. Gerade, weil Papa weg ist, verhalten sich Kinder dort viel angepasster und Papa denkt, es ist doch alles in Ordnung. Und bei uns wird es dann rausgelassen. Das bekommt Papa aber nicht mit.

10.09.2022 12:08 • x 2 #68


Leonhard
Zitat von MinaM:
Ich habe nun 2 Tage gut zugeredet, dann gerade eben ein heulendes Kind übergeben....


Zitat von MinaM:
Er chillt heut Abend mit seiner Neuen auf unserem alten Sofa


Zitat von MinaM:
nachher darf ich das dann wieder auffangen.

Ich denke, hier ist ein Ansatzpunkt. Ich würde ihn das hautnah erleben lassen und nicht die durch ihn verursachten Probleme auch noch abfedern. Da würde ich ja erst recht zornig werden.
Er möchte die Kinder haben, dann auch bitte schön komplett und Du musst nicht noch abends und morgens parat stehen und organisieren.

Und ja, er wird vermutlich Dinge machen, die man mal als "billige Bespaßung" bezeichnen kann.
Doch nach und nach werden auch Hausaufgaben hinzu kommen.
Vielleicht benötigt er auch hier Tipps, dass man auch gemeinsam mal kochen könnte etc.





Zitat von teardrops:
Aber sie bekommen auch viel nicht mit. Gerade, weil Papa weg ist, verhalten sich Kinder dort viel angepasster und Papa denkt, es ist doch alles in Ordnung.

10.09.2022 13:40 • #69


Ellatraurig
@MinaM ich kann dich so gut verstehen, der papa hier war nachts unterwegs und ich habe mich um die Kinder gekümmert und sie aufgefangen, nicht ein böses Wort über ihren Papa aber es kostet sehr viel Kraft die Kinder aufzufangen, selber kaum Luft holen zu können um einen klaren Kopf zu haben und der Ehemann genießt sein Leben und seine Freiheiten und holt der next die Sterne vom Himmel. Du hast den Hauptjob was die Kindern angeht und kann mir vorstellen dass es verdammt weh tut, vielleicht doch Hilfe holen durch eine Mediation? Liebe Grüße

10.09.2022 14:10 • x 2 #70


G
In Eurer Situation, ist es so und es ist traurig.

Aber ich zeige Euch mal die Andere Seite.
Ich war immer für meine Jungs da. Selbst als wir uns trennten und sie sich nur noch um sich sorgte, war ich immer da, für meine Söhne. Sie haben das niemals vergessen.

Wie ist es nun heute?
Der Große lebt bei mir und bereut es überhaupt nicht. Der Kleine, lebt bei meiner Ex Frau.
Und ich sehe ihn aller 14 Tage. Nicht weil ich das so will, sondern mein Dienstplan gibt nichts anderes her.
Ich muss ja Unterhalt zahlen und tue das gerne.
Aber an seinem Leben, habe ich kaum noch einen Anteil. Wenn er da ist, freut er sich immer riesig und ich mich auch.
Nur verpasse ich so vieles und erfahre auch nur Dinge auf Nachfrage. Schlimm genug, aber geht nicht anders.

Eines gibt es aber und das kann und will ich niemals verzeihen.
Jedes mal, wenn der Junge wieder geht, reißt es mir ein wenig das Herz heraus. Denn es dauert wieder 14 Tage, bis er wieder kommt.
Ich fühle mich einfach super wohl, wenn meine Jungs da sind. So sehr liebe ich sie.

Ich hoffe, ihr seht einmal, das es auch anders laufen kann. Auch wir Männer leiden darunter.

10.09.2022 15:06 • x 3 #71


Leonhard
Zitat von MinaM:
Ich kann nicht immer nur abnicken, was er verlangt, denn sonst denkt er weiterhin, so läuft das Leben.

Nein, alles musst Du natürlich nicht abnicken, doch in diesem Fall hat er (leider) das Recht auf seiner Seite; egal ob das nun optimal für Eure Kinder ist oder nicht.

Unser Freund hatte seinen Kindern (14 und 9) die Zeit gelassen und sie nicht gezwungen, ihn zu sehen. Zunächst wollte der Ältere nicht, dann der Jüngere. Inzwischen geht es, doch es wurde ihm damals vorgeworfen, sich nicht genügend zu kümmern. Wie man‘s macht…und ist jede Konstellation seperat zu betrachten, ich weiß.

Ein anderer Freund knabbert gerade daran, dass seine Ex (die die Ehe beendete) bereits jetzt Urlaub für 2023 angemeldet hat und er eventuell dadurch nicht mit seiner Freundin (und den 4 Kindern) in Urlaub fahren kann.

Will sagen: Diesen Frust, dass man jetzt auch noch weiterhin immer wieder dem Anderen zuliebe nachgeben muss, kann ich sehr gut nachvollziehen. An anderen Stellen darf er gerne mal vor die Wand fahren und bemerken und erfahren wie schwer er es Euch macht.

10.09.2022 21:56 • x 1 #72


A


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