Hallo liebe Nettal und (Mit-)Leidenden...
bei mir genau das Gleiche, nach 11 Jahren von jetzt auf gleich aus! Wir haben keine Kinder, aber ein gemeinsames Haus und 2 Hunde. Ich sitze quasi vor dem Scherbenhaufen meines Lebens und weiß noch gar nicht, wie ich bis in die Zukunft kommen soll. Dazu noch der finanzielle Aspekt...
Ich bin so voller Angst und Trauer, dass mir jeder Atemzug wie eine Qual vorkommt. Ich versuche, loszulassen aber es keimt immer wieder die Hoffnung auf. Dabei möchte ich gar nicht hoffen! Hoffnung ist das Schlimmste! Er wohnt vorübergehend bei seinem Freund, bis er eine eigene Wohnung hat. Die Kontaktsperre funktioniert im Moment, aber ich habe wirklich Angst vor den SMS, in denen er mir vielleicht mitteilt, er habe eine neue Wohnung gefunden und ein Datum nennt, an dem er seine Sachen abholt. Ich habe mich gedanklich mit dem Thema auseinandergesetzt und habe mir vorgenommen, in der nächsten Woche selbst seine restlichen Sachen zusammenzupacken und nach nebenan in den Hauswirtschaftsraum zu stellen. Ich möchte nicht eines Tages nach Hause kommen und den nächsten Schlag mit der groben Kelle erfahren, wenn ich sehe, er hat jetzt endgültig seine Sachen abgeholt. Ich möchte wenigstens über meinen Kopf und meine Gefühle die Kontrolle behalten... ich möchte mich an den Anblick unseres leeren Hauses gewöhnen, sodass mir der finale Abschied nicht visuell vor Augen geführt wird. Ich bin traurig und weiß nicht, wie ich die nächsten Tage, Wochen oder Monate bzw. den Rest meines Lebens ohne ihn verbringen soll. Ich habe eine tolle Familie, die mich sehr unterstützt aber es hilft trotzdem nicht gegen die Einsamkeit und schon gar nicht den Verlust, den nur der Betroffene selbst nachvollziehen kann. Ich kann kaum atmen und hoffe im Stillen aber immer wieder, das alles gut wird. Ich will diese schei. Hoffnung nicht! Sie tut nicht gut und macht mir das Leben zur Hölle. Pff. Leben... das ist kein Leben, das ist nur noch Existieren auf miserablem Niveau. Atmen und Sein. Ich will auch nicht mehr atmen und ich will auch nicht sein. Ich will einfach nicht mehr da sein! Ich wünschte, ich könnte mein Leben ausblenden und beneide makabrerweise die Menschen, die durch einen Unfall einen kompletten Gedächtnisverlust haben. Lieber total durcheinander und auf der Suche nach dem eigenen Ich also durch mit gebrochenem Herzen und keinem Lebenswillen wie ein Zombie durch die Gegend wandern.
Ich bin Euch keine große Hilfe und das tut mir leid, würde gern Trost spenden aber ich weiß, dass niemand getröstet werden kann.
04.10.2012 10:26 •