Neue Liebe, beide aus langjährigen Ehen - kompliziert

Zitat von Vicky76:

Respekt! Mir wäre das zu viel Stress. Entweder man liebt mich und steht zu mir, von mir aus auch mit Abstand, oder manlässt es bleiben!
Aber so ein Theater, würde mich kirre machen. Da liebt ich lieber neKatze, oder nen Hund!

Tja, ich bin hoffnungsloser Romantiker... das, was mir diese Frau schon an HIGH-Gefühlen gegeben hat, will ich wieder haben, dazu muss ich jetzt eventuell mit ihr durch ein dunkles Tal.

Übrigens nochmal zum Thema der Depression bei meiner NochFrau: sie war eigentlich immer ausgesprochen liebesbedürftig. Sie sprach auch nie wirklich mit mir darüber.
Auch hat sie sich im Laufe der Jahre nicht wirklich verändert, das kam erst später, als sie mit dem Alk. anfing.Ich lernte sie also bereits so kennen. Sie ist auch ein eigentlich lustiger Mensch, sie konnte das sogar vor mir meist gut verbergen.
Ich bin mir nicht sicher, ob das eine klassische Depression war - was sie defninitv NICHT hatte, war Selbstliebe, Selbstbewusstsein.

Zitat von Kummerkasten007:

Was soll schnell gehen?

Bis man mit den Tabletten richtig eingestellt ist, kann es Monate dauern. Eine richtige, professionelle Therapie ist nicht in 9 Wochen vorbei.

Ich denke nicht das es nach 9 Wochen tadaaaa macht und alles wieder gut ist, aber ich denke, dass es nach und nach besser wird. Wenn es jetzt SCHLIMMER werden würde oder sich nichts verändern, dann wäre die Therapie der falsche Ansatz, oder? So wie ich das verstehe, versucht man mit den Tabletten SCHNELL zu helfen, um den Alltag wieder meistern zu können, die Therapie ist dann eher mittel-langfristig angelegt.
Soweit ich das ergoogelt habe, beginnen moderne Mittel schon nach ca. 1 Woche zu wirken (das wurde meiner Freundin auch von ihrer Psychologin gesagt), wenngleich sich die volle Wirkung natürlich erst später einstellt. Aber jeder Schritt nach vorne ist eine Verbesserung.

Zitat von Kummerkasten007:

Es sollte sich m.M. nach jeder erst mal um sich selbst bemühen, und in einigen Monaten kann man sich mal treffen und ausloten, ob es da überhaupt noch was gibt.

Tja - eine Beziehungspause von mehreren Monaten? Nach 11 Monaten Verliebtheit? Echt jetzt?
Klar sehe ich dass jetzt auch als Chance, meine eigenen Baustellen anzugehen, lernen allein zu leben etc. - aber die Beziehung einfach mal so ein paar Monate auf Pause setzen geht gar nicht! Wir schränken uns eh extrem ein - wir haben ja die halbe Woche schon wie eine Familie gelebt, jetzt sehen wir uns im Moment plötzlich nur ein paar Stunden pro Woche plus etwas Facetime - da bleibt mehr als genug Zeit für einen selbst (vor allem weil man während Corona sehr eingeschränkt ist mit Freizeitaktivitäten). Der nächste große Schritt wird hofffentlich irgendwann wieder mal 1 gemeinsame Nacht sein und ich rede nichtmal von S. sondern einfach nur Nähe.

Zitat von Vicky76:

Das wäre wohl dein Part gewesen!

Bitte keine Vorwürfe, ich bin mir nicht sicher, ob du weißt, dass man als Co-Abhängiger eines Alk. eher Opfer als Täter ist? Du hast keine Ahnung, was ich alles unternommen habe, um die Ehe zu retten. Die Abwärtsspirale war schneller.

Zitat von Vicky76:

Ich finde aber schön, dass sie sich so gut berapplt hat, nachdem ne neue Frau um die Ecke kam.

Ich auch. Meine NochFrau und ich verstehen uns übrigens blendend und wollen für immer BEST FRIENDS bleiben, wir machen uns keine Vorwürfe.

Gibt es eigentlich hier jemanden, der mich auch mal Mut und Hoffnung geben will?

Ich will stark sein, meine eigenen psychischen Schwächen angehen, mit meiner Freundin diese Mammutaufgabe gemeinsam stemmen und ihr rät mir, sie in den Wind zu schießen oder macht mir Vorwürfe?

So krank und schwach fühle ich mich nicht, um nicht für diese Liebe zu kämpfen - sollte es schief gehe, habe ich es zumindest versucht. Ich gebe sie aber nicht auf jetzt. Ihr kennt nur einen kleinen Ausschnitt aus unseren 11 Monaten!

Ich würde mir eher Tipps und eigene Erfahrungen wünschen.

Aus meiner Sicht klingt ihr beide sehr bedürftig. Das ist keine Basis für eine Beziehung.

Zitat von Heilbutt:

Aus meiner Sicht klingt ihr beide sehr bedürftig. Das ist keine Basis für eine Beziehung.

Was soll ich tun? Ich bin Hals über Kopf in sie verliebt, das ist keine Einbildung!
Und auch wenn sie derzeit keine Emotionen zulässt, sie meldet sich ja immerhin bei mir (was ich als positives Zeichen werte).
Und sie hat gesagt, die Forderung nach Ruhe und der eingeschränkte Kontakt ihrerseits hat nichts mit mir zu tun.
Ich habe extreme Schwierigkeiten mit der Situation umzugehen, es zerreisst mich, aber ihr gegenüber verhalte ich mich so, wie es mir im Forum auch nahe gelegt wird - ich melde mich nicht bei ihr, sondern sie tut es. Wenn wir facetimen oder telefonieren, dann biete ich Hilfe an (die sie ablehnt, z. B. wollte ich ihr am Donnerstag nachmittag bei körperlichen Arbeiten am Haus helfen, sie hat abgelehnt) und ich setze sie nicht unter Druck.
Sie hat in Aussicht gestellt, dass wir uns am Wochenende wieder auf einen Spaziergang treffen könnten, aber wenn sie dieses Treffen absagen würde, würde ich zusammen brechen.
Auch wenn ich weiß, dass ihr Verhalten wohl mit ihrem Zustand (ist es wirklich eine Depression? ist es eine Anpassungsstörung? ganz durchschaue ich es noch nicht) zusammenhängt, so treibt es mich schier in den Wahnsinn. Morgen habe ich meinen Termin bei der Psychiaterin und hoffe ab dann, Lösungen zu finden, wie ich besser mit der Gesamtsituation umgehen kann.
Ich glaube mittlerweile, dass ich auch zumindest eine leichte Depression habe, mein Hausarzt vermutet auch in diese Richtung.
Aber warum sind dann meine Gefühle ihr gegenüber noch so da? Ich bin alles andere als emotionslos, nur unendlich traurig und innerlich unruhig.

Zitat von dionysos:

Aber warum sind dann meine Gefühle ihr gegenüber noch so da? Ich bin alles andere als emotionslos, nur unendlich traurig und innerlich unruhig.

Depressionen können verschiedene Symptome und Ausprägungen haben. Bei dir sehe ich aber so wie du es schilderst vor allem Ängste vor Verlust, vielleicht auf vor dem Allein-Sein. Aber das wird in deiner Therapie ja bearbeitet werden.
Ich denke, du kannst deiner Freundin jetzt nur den Abstand und die Zeit geben, die sie braucht. Ich finde ihren Weg ganz gut, denn man nimmt sonst ggf. sehr viel von den alten Probleme mit in die neue Beziehung.

Zitat von Nela-Mary:

Bei dir sehe ich aber so wie du es schilderst vor allem Ängste vor Verlust, vielleicht auf vor dem Allein-Sein. Aber das wird in deiner Therapie ja bearbeitet werden.

Ja, genau DAS sind meine Probleme, die es anzugehen gilt.

Zitat von Nela-Mary:

Ich denke, du kannst deiner Freundin jetzt nur den Abstand und die Zeit geben, die sie braucht.

Genau das tue ich, mir bleibt auch nichts anderes übrig - ich respektiere auch, sie nicht zu kontaktieren, auch wenn ich fast krepiere daran.

Zitat von Nela-Mary:

Ich finde ihren Weg ganz gut, denn man nimmt sonst ggf. sehr viel von den alten Probleme mit in die neue Beziehung.

Genau das ist ihre Aussage - sie sagt, sie will wieder auf Null kommen, das Alte verarbeiten, um dann unbelastet bereit für Neues zu sein. Es geht ihr sehr schlecht dabei. Will sie mich deshalb nicht bei sich haben, weil ich ihr (dem eigenen Bekunden nach) gut tue? Und das wiederum ihren Weg verlangsamt / behindert? Für mich ist das alles so verwirrend, denn diesen plötzlichen Liebesentzug kann ich so schlecht ertragen und verstehen... auch wenn ich es ihr nicht unter die Nase reibe, so weiß sie, wie hart ich es im Moment habe. Es ist wie ein Entzug...

Sehr ihr es nicht als positives Zeichen, dass sie mich zumindest kontaktiert? Oder tut sie das aus Mitleid?

Zitat von Vicky76:

Ich kenne kaum jemanden, der bei der Jahreszeit, in der jetzigen Situation, keine Depressionen hat.

Für mich ist es die Hölle. Meine Freundin braucht Ruhe, will keinen Kontakt und ich kann nicht mal ins Fitnesstudio, in eine Bar... selbst bei Besuchen muss man noch auf irgendwelche Regeln achten... ich würde so gerne unter Menschen gehen. So viel Rückhalt ich bei Familie und Freunde habe, sich einfach unter fremde Menschen zu mischen oder zufällig einen alten Bekannten treffen hat auch seine Qualität.

So verbringe ich halt wirklich viel Zeit alleine.

So oder ähnlich wie mir wird es unter Corona noch vielen anderen gehen. Die Wartezimmer in den Therapie-Praxen sind voller als je zuvor.

Zitat von dionysos:

das, was mir diese Frau schon an HIGH-Gefühlen gegeben hat, will ich wieder haben, dazu muss ich jetzt eventuell mit ihr durch ein dunkles Tal.

Zitat von dionysos:

Ich habe extreme Schwierigkeiten mit der Situation umzugehen, es zerreisst mich,

Zitat von dionysos:

Wenn wir facetimen oder telefonieren, dann biete ich Hilfe an

Zitat von dionysos:

auch wenn ich fast krepiere daran.

Zitat von dionysos:

Es ist wie ein Entzug...

Du bist voll in der nächsten (Co-)Abhängigkeit.
Mir wird total schwindlig wenn ich Dich lese, Du liest Dich wie ein HC-Junkie auf kaltem Entzug.

In der Liebe kannst Du das Gefühl für Dich selbst problemlos aufrecht erhalten, in der Co-Abhängigkeit spürst Du Dich nur noch über den Partner.

Zitat von Arjuni:

Du bist voll in der nächsten (Co-)Abhängigkeit.

Wegen ihrer (vermutlich) reaktiven Depression?

Zitat von Arjuni:

In der Liebe kannst Du das Gefühl für Dich selbst problemlos aufrecht erhalten, in der Co-Abhängigkeit spürst Du Dich nur noch über den Partner.

Was soll ich akut tun? Welchen Therapieansatz sollte ich wählen?

Zitat von Vicky76:

Ich bin mir fast 100%sicher, dass dein Therapeut dir da sicher helfen kann.

danke für die Ermutigung... morgen mittag werde ich vorstellig... ich glaube übrigens nicht, dass das allein sein mein Hauptproblem ist, sondern dass ich im Moment keine Liebe bekomme (mein Problem Nr. 1: ich bin übermäßig liebesbedürftig / Problem Nr. 2: ich habe Verlustangst) - wenn ich mir ihr sicher sein könnte, währe ich auch allein daheim Mega-relaxt

Zitat von Vicky76:

Mir hat Musik geholfen

am besten was unsentimentales... was, was ich mir ihr nicht gehört habe - aber das tue ich eh schon

Zitat von Vicky76:

Oft war ich auch in der Innenstadt und bin durch die Geschäfte gelaufen, nur , um nicht allein zu sein.

Zum Glück haben die auch während des Lockdowns auf, danke für den Tipp!

Zitat von Vicky76:

und ins Forum geschrieben ...........

ja, das tue ich sehr viel aber das Schreiben über meine Probleme tut echt gut, auch wenn das Feedback manchmal nicht so ermutigend ist, man reflektiert viel dabei