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Neuer Kollege triggert mich

tina1955
@Shedia111 ich war überwiegend auf der Gyn und der Onkologie, 1 Jahr mal Urologie.

Gestern 15:16 • #406


Kampfschnake
Zitat von E-Claire:
Bitte hör auf, romantische Partnerschaft als die einzige mögliche Lebensform, die einen glücklich macht, wahrzunehmen.

Danke!

Dies umso mehr, weil diese Ansicht wesentlich daran beteiligt ist, dass Du unglücklich bist.

Was ist eigentlich Romantik? Eine Epoche in der Literatur. Verkürzt auf: Große Gefühle.

Es schlug mein Herz, geschwind, zu Pferde!
Es war getan fast eh gedacht. Johann Wolfgang Goethe, Anfang von Willkommen und Abschied

Wunderbar. Aber: ein Gedicht. Durchdacht von vorne bis hinter(n).

Und guckst Du Heine:

Das Fräulein stand am Meere
Und seufzte lang und bang,
Es rührte sie so sehre
Der Sonnenuntergang.

Mein Fräulein! sein Sie munter,
Das ist ein altes Stück;
Hier vorne geht sie unter
Und kehrt von hinten zurück.

Und dann ist da noch u.a. Kurt Tucholsky:

https://www.deutschelyrik.de/danach-1142.html


Was ich Dir damit sagen möchte? Alles halb so wild.

Gestern 21:21 • x 2 #407


A


Neuer Kollege triggert mich

x 3


H
@Kampfschnake für die Zeit gibt es auch beeindruckende H-Moll-Kompositionen, die von Melancholie über zu Fanatismus bis hin zur Selbstaufgabe reichen.

Gestern 22:23 • x 1 #408


Kampfschnake
@H-Moll

ich bin in dieser Hinsicht nicht bewandert. Kammermusik ist mir unangenehm - aber ich habe wirklich keine Ahnung, Ich bin keine Musikerin.

Ich mag den Spott oder die Ironie der Dichter, weil sie wissen, dass sie nicht besser sind, als die Esel*innen über sie lachen. Kurz: Lachen über sich selbst. Hilfreich gegen Fanatismus und Selbstaufgabe.

Gestern 23:43 • #409


Heffalump
Zitat von Shedia111:
Nach all dem Streit hier, hab ich da echt mal wieder drüber nachgedacht.

Ein Streit ist nichts schlimmes, es reinigt die Luft, sich mal einfach ungefiltert auszulassen - und das beste, man muss seinen Standpunkt nicht verlassen, man muss nicht sich andern angleichen.
Ein Streit ist nur eine etwas hitzigere Diskussion.

Sollte man nicht überbewerten.
Streiten ist eine Disziplin, die nicht mehr viele können. es geht nicht darum, das man überzeugt wird, auf der falschen Seite zu stehen, sondern wo man seine Meinung darlegt und wenn das Gegenüber dies auch tut, das Gesagte zu akzeptieren.
Zitat von Shedia111:
Leider will ja im RL niemand wirklich meine Sorgen hören oder relativiert sie sofort, wenn ich sie ausspreche.

Schau, Shedia, ich denke, wenn ich ne Freundin habe, die, gefühlt, seit 20 Jahren immer das Gleiche herunterbetet, ohne wirklich was zu ändern, oder den Mut aufbringt, mal ne andere Sichtweise anzunehmen, dann kann es, mich ermüden. Es frisst unheimlich viel Energie, und zwar meine.
Wenn ich das immer und immer wieder durchkaue - ohne das mein GGÜ sich weiterentwickelt.

Die Bekannten, die ich hab und sich so verhalten, hab ich alle aussortiert. Weil es die Energie frisst, die ich für mich benötige.
Zitat von Shedia111:
Die Vorstellung von ihm alleine im Kino am Wochenende in einer weit entfernten Großstadt tut mir weh.

Wenn sie klein sind, gib ihnen Wurzeln - und wenn sie groß sind, gib Ihnen Flügel.

Du hast ihn groß gezogen, nun beginnt der Abnabelungsprozess. Wir Mütter haben da teils unsere Probleme mit. Aber wenn wir Pro Kind denken, wird uns das auch gelingen. Er wird dir nicht, wie früher, seine 24 Stunden detaililert bis ins Atom mitteilen - muss er auch nicht, und ob er wirklich allein im Kino ist oder locker in einer Clique, oder einfach gern im Kino ohne Begleitung ist - ist formal seine Brause.
Zitat von Shedia111:
Irgendwie find ich immer was, worum ich mir Sorgen mache.

Hehe, Mütteralltag.

Und völlig normal. Manchmal denke ich, Männer haben es wesentlich leichter, sie wirken oft so, als tangiere sie nichts.
Zitat von Shedia111:
Aber ich habe natürlich viel falsch gemacht, indem ich meine eigenen Wünsche und Erfahrungen auf ihn projeziert habe. Ich hoffe, auch das verzeiht er mir irgendwann.

Shedia,

Eltern machen Fehler. Immer. Vielleicht andere als die eigenen Eltern vorher, aber auch wenn wir es in Blick auf unsere Erzeuger besser gemacht haben, haben sich dafür andere eingeschlichen.

Es liegt in der Natur der Sache.
Wenn er ein selbstbewusster junger Mann ist, der sich traut in einer anderen Stadt Fuß zu fassen, zu arbeiten und zu leben, hast du einiges gut gemacht. Freu dich doch mal.
Man könnte auch einen Lümmel haben, der noch im Hotel Mama wohnt und sich nie abnabelt. Gruselvorstellung, besonders für junge Frauen, die vielleicht gern in Beziehung treten wollen würden.

Und die große Liebe, die von Jugend bis zum Tod, einen erfüllt - ist doch ne recht langweilige Vorstellung vom Leben. Ohne Tiefen im Leben, wüssten Wir die Höhen doch gar nicht zu wertschätzen.
Du schaust immer nur auf dein Tiefen - nie auf deine Erfolge.

Macht auf Dauer sehr unglücklich und sehr einsam. Findest du nicht?

Heute 06:54 • x 3 #410


S
Vielen lieben Dank euch allen! Ich habe heute leider wenig Zeit, um im Detail zu antworten. Aber ich hole das nach. Ich wünsche euch bis dahin schöne Pfingsttage!

Vor 24 Minuten • x 1 #411


B
Zitat von Shedia111:
Momentan mache ich mir z.B. große Sorgen um meinen Sohn, der gerade in einer stressigen Arbeit steckt und ich keine Ahnung habe, ob er dem gewachsen sein wird. Leider ist er ja auch immernoch alleine und hat keine Partnerin an seiner Seite. Das tut mir echt weh.

Hast du den Eindruck, ihm geht es schlecht, er braucht Unterstützung oder sind das alles deine Projektionen auf sein Leben?
Zitat von Shedia111:
Er ist ja schon Mitte 20 und hatte noch nie was festes. Vermutlich hatte er auch überhaupt noch nie einen intimen Kontakt. Das hängt wahrscheinlich mit seinen vielen OPs zusammen, die er als Baby und Kleinkind durchmachen musste. Er hat viele Narben und scheint sich daher in seinem Körper irgendwie unwohl zu fühlen.

Mit Mitte 20 ohne Partnerin ist ja nun nicht so wahnsinnig ungewöhnlich. ungewöhnlicher finde ich eher, dass du in seinem Intimleben rumstapfst und stellvertretend für ihn leidest. Ob das mit seinen OPs zusammenhängt, ob er nicht auf Frauen steht, ob er seinen Fokus anderweitig ausrichtet, ist allein seine Entscheidung. Vielleicht mag er nicht das Leben führen, das du dir für ihn erträumst. Möglicherweise fühlt er sich in seinem Körper unwohl, das heißt doch noch lange nicht, dass er keine Partnerschaft führen wird, so er denn will. Überleg doch mal, ob es nicht teilweise deine Glaubenssätze sind, die Junior unbotmäßig unter Druck setzen. Kümmern dich um dein Leben und vertrau endlich eurem Jungen, dass auch er seinen Weg gehen wird. So wie er das für sich entscheidet. Vielleicht mit Stolpersteinen, manchmal mit Freude und Lachen, manchmal mit Tränen und Schmerz. Also das, was wir Leben nennen. Du leidest selbst mehr als genug unter deinen Glaubenssätzen. Bürde sie bitte nicht weiter eurem Sohn auf. Vertrau ihm, vertrau darauf, dass er sein Leben meistert. Das ist das beste Rüstzeug, das du ihm als Eltern mitgeben kannst. Vertrauen.

Gerade eben • #412




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