So, werde nun versuchen, auch unserem Alltag noch so etwas wie einen Sinn zu geben... Leben muss ja irgendwie weitergehen... und noch sind wir nicht in Andalusien, noch haben wir auch ein Leben hier, oder das was man eben so nennt.Und das haben wir auch noch zu leben und irgendwie auszufüllen (mein Hund und ich, der Kerle ist mir ja nun mal „ausgeliefert“ ).Ist auch ein „Trennungsschmerz-Opfer“, seine Hundefreundin ist ja vor einigen Wochen verstorben, seitdem ist er auch oft traurig und in sich gekehrt, und deshalb nehmen wir nun drei winzig kleine alte Tierschutzhündchen auf, die auch in keiner besseren Situation sind (die drei gehören zusammen, ein altes Ehepaar, das nun selbst hilfebedürftig ist und ins Pflegeheim muss, hat sie weinend ins Tierheim gebracht … Trennungsschmerz wohin man schaut).
Keine Ahnung, weshalb ich das überhaupt in mein Tagebuch schreibe... ? Naja, lass' mich jedenfalls nicht hängen und heul' nicht mehr sinnlos rum... versuche das Beste aus der Situation zu machen, was geht... irgendwie zu leben, auch wieder so etwas wie einen Alltag zu bekommen, der lebenswert ist (oder so ähnlich).Ich weiss, ist mir vollkommen klar, dass auch das genauso wie alles andere nur Ablenkung ist... nur so etwas wie eine Ersatzbefriedigung für Leben, das nicht gelebt werden konnte, sollte, durfte,... aber irgendwie muss man ja weitermachen, oder? Mal ein bischen jammern, okay... aber neben dem Jammern sollte man vielleicht auch irgendwie handeln, irgendwas tun, wenn man schon beschlossen hat, weiterzuleben... ? Bessere Idee habe ich auch nicht... morgen ziehen jedenfalls die kleine alten verlassenen Hündchen erst mal bei uns ein... (zumindest ist es mal eine sinnvolle Ablenkung, ist zumindest den kleinen Seelen mit geholfen, wenn wir sie aufnehmen und ich hoffe, mein Hund wird dann auch wieder etwas fröhlicher).
Naja, komme trotzdem nicht über den Punkt hinweg, an dem die alles überwiegende Sinnlosigkeit wie auf einem grossen Silbertablett vor mir liegt...
Klar kann man sich neue Lebensinhalte suchen (mache ich ja auch in Andalusien, habe ich unlängst mit angefangen, nimmt auch viel Zeit und viele Gedanken in Anspruch), aber irgendwann spätestens mit Anfang vierzig muss man sich einfach der Realität stellen, dass das Leben, was man bis dahin noch nicht gelebt hat, nicht mehr lebbar sein wird... dass man endgültig Abschied nehmen muss, dass Ü40 etwas komplett anderes ist als Ü30, wo auch noch so viel vor einem liegt, entscheidende Jahre im Leben... ach je, mit Anfang 30 hatte ich sogar noch Träume *lach... oder gar mit Anfang zwanzig (naja, das ist sowieso kein Vergleich, da liegt ja sowieso noch das gesamte Leben vollumfänglich vor einem, und alle Wege stehen einem offen...).Aber wenn man mit Ü40 noch nicht das im Leben umgesetzt und erreicht hat, was man sich wünscht, oder es unmittelbar anvisiert, um es umzusetzen... tja, dann ist der Ofen aus und das Leben vorbei.Dann kann man sich wirklich nur noch die Zeit mit Ersatzbefriedigungen und Ablenkungen vertreiben... naja, aber nicht jammern, nicht klagen... nicht alles, aber manches ist gewiss ist auch hausgemacht... oder wie sagt man, selber schuld...