Zitat von Sunnyday:Mache mir zu sehr vielen Dingen auch meine Gedanken aber manchmal denke ich auch...das sehr viele hier irgendwelche Begründungen suchen um dem Kind einen Namen zu geben.
Ja, das ist sicherlich richtig, und wie ich finde, auch vollkommen nachvollziehbar...
Menschen, die in und nach Extremsituationen im Leben, sich selbst und die Situation reflektieren, möchten verständlicherweise verstehen können, um mit einer Situation abzuschliessen.
Nachvollziehen und be-greifen können, was überhaupt geschehen ist...
Wenn man nicht begreifen kann, was passiert ist, kann man es auch nicht verstehen, geschweige denn verarbeiten.Wie soll man dann wirklich innerlich loslassen können?
Manchmal ist alles so wirr, dass man überhaupt nicht mehr weiss, was eigentlich passiert ist... und dann kann es für einen Betroffenen ganz wichtig sein nachzuvollziehen, wie es überhaupt zu einer Situation gekommen ist.Das erlebe (lese) ich auch immer immer im Trauerforum, dass es wichtig für ein Be-greifen, verarbeiten können und Loslassen ist, dass man sich damit auseinandersetzt, wie es zu einer Situation gekommen ist, die einen den Boden unter den Füssen wegzieht...
Auch in den meisten Therapieformen, die schlußendlich auf Heilung ausgelegt sind, wird nach diesem Prinzip verfahren, gewiss nicht ohne Sinn.
Für mich ist es auch sehr wichtig, nicht nur zu verdrängen, Erlebtes unter '*beep* happens' abzuhaken und mehr oder weniger hilflos weiterzurudern, sondern zu be-greifen, (er) fassen zu können, zu verstehen, was in meinem Leben passiert ist, um zumindest geordnet und halbwegs sortiert weitergehen zu können... Jedem mag es da anders gehen, aber ich für mich bin jedenfalls sehr dankbar dafür, dass das Kind (hier: das Dilemma in seiner Ursache) einen Namen hat, den ich nun kenne.Denn diesen Namen zu wissen, deutet mir, dass mit MIR alles okay ist, dass ich okay bin, dass ich gesund bin.Ich gewinne für mich aus dem Wissen um diesen Namen einfache und logisch nachvollziehbare Gründe, die mir helfen meine Gesamtsituation zu verstehen, die mir zumindest eine Therapie ersparen.Manchmal können komplexe Dinge einfach sein... sie sind nur dann komplex, wenn man nicht weiss, womit man es eigentlich zu tun hat...
Ich finde es deshalb vollkommen legitim, wenn hier viele User nach einfach erklärbaren Gründen für eine komplexe Situation suchen.Im Optimalfall hat das Kind dann vielleicht tatsächlich einen Namen, der die Situation einfach erklärbar macht.Das kommt wohl immer auf die Situation an, um die es geht.
Muss ehrlich sagen, wüsste ich insbesondere nach den vergangenen 3 Monaten seit der Ent-Lobung nicht endlich, mit was ich es zu tun habe... ich für meinen Teil könnte meinen Restverstand wirklich an der Garderobe abgeben...
Liebe Grüsse,
Karma