Bekannte
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Bekannte
ysabell
Zitat:Sie haben sich allerdings optisch nicht hoch orientiert.
Zitat:Gibt es eigentlich einen Unterschied zwischen Traurigkeit, Melancholie und Schwermut?
Zitat:Aber mal zu den Frauen: Ein sehr guter Freund von mir, wirklich beziehungsfähig, hat sich auch online auf die Suche gemacht, nachdem er nach seiner zehnjährigen Beziehung drei Jahre Single war. Er orientierte sich optisch auch sehr nach oben, aber das ist ja als Mann auch leicht. Er ist sehr witzig und kann Frauen daher schon gut überzeugen. In dem einen Jahr, in dem er wirklich ernsthaft online auf der Suche war, hatte er ungewollt etwas mit sechs verschiedenen Frauen. Immer hat er gedacht, dass er jetzt angekommen ist, dass er jetzt die passende gefunden hat. Und die Frauen haben ihm das auch so suggeriert, bevor sie dann noch 2-3 Monaten wegen mangelnder Gefühle Schluss gemacht haben.
Aber zu seinen Gesamterfahrungen:
- Bei den Frauen gehe es schon mit den Fotos los. Die seien größtenteils so bearbeitet, dass man die betreffende Frau dann in real überhaupt nicht wiedererkenne.
- Dann sei bei den Frauen auch ersteinmal alles ganz toll, man sei der Richtige und plötzlich habe man das falsche Paar Socken an (oder so) und dann sei die Sache von heute auf morgen erledigt und die Frau sei nicht mehr an weiterem Kontakt interessiert.
- Man schriebe sich, telefonierte und von einem Tag auf den anderen sei ohne jegliche Erklärung Funkstille angesagt. Es gäbe überhaupt gar keine Reaktionen mehr auf Nachfragen .
Tja, von daher geht es ernsthaften Männern nicht anders als ernsthaften Frauen. Man kann das Ganze da echt nur meiden und sich diesen komischen Erfahrungen nicht mehr aussetzen.
Zitat:Ich betrachte das Ganze doch nur durch die verhaltensbiologische Brille und da finde ich alles total einfach und unkompliziert. Der Rest ist neumodischer Kram, den irgendein depressiver, opiumsüchtiger Romantiker im 19. Jahrhundert dazugedichtet hat, und Disney hat es dann später ins Extrem getrieben. Kann man sich auch gleich alles schenken und einfach der Biologie folgen.
You and me, baby, ain't nothing but mammals .
Zitat:ist nicht Dein ernst, oder? . . .
Zitat:Klar
Mein Konzept von Liebe basiert auf dem, was ich von meinen Eltern mitbekommen habe. Und auch meinen Großeltern. Ich habe eine für mich große Liebe gelebt, über viele Jahre hinweg, und sie war genauso gelebt, wie ich mir Liebe vorstelle. Bedingungsloses Vertrauen. Bedingungslose Loyalität. Bedingungsloser Respekt. Leidenschaft. Ein harmonisierender Alltag auf Basis einer tiefen Freundschaft. Viele verbindende, gemeinsamen Momente und Erlebnisse. Das war gegenseitig, und das war wunderschön. Es war selten aufregend, dafür fast immer ruhig, sicher, warm und sehr stabil.
Ich trauere noch immer um den Verlust dieser Liebe, die sich schon einige Jahre vor der Trennung leise verabschiedet hat. Wer von uns damit angefangen hat, den anderen zu lieben, weiß ich nicht. Aber zunächst verschwand der Respekt, dann die Loyalität, und am Ende war auch kein Vertrauen mehr da. Damit einher verschwand auch die Leidenschaft und der S. aus der Beziehung, und statt freundschaftlichem Alltag gab es nur noch Genörgel. Das ging alles Hand in Hand und ich versuche heute noch herauszufinden, woran genau wir eigentlich so kläglich gescheitert sind.
Ich wünsche mir das auch mal wieder, irgendwann in meinem Leben. Deshalb ist die einzige Erwartung, die ich an einen potenziellen Partner habe wohl die, dass er mein Konzept von Liebe versteht, teilt und mit mir leben will. Dabei ist es mir egal, welche Augenfarbe er hat, welche Musik er gern hört, welchen Beruf er ausübt, ob er reich ist oder nicht . das interessiert mich alles nicht. Mich interessiert nur, ob er meine Werte teilt und mich so lieben kann, wie ich mir das wünsche und wie ich auch ihn lieben will und werde. Dass er mich respektiert, so wie ich ihn ihn respektiere, dass er mir vertraut, wie ich ihm vertraue, und dass er mir gegenüber loyal ist, so wie ich loyal für ihn bin.
Mir hat z.B. mal jemand gesagt: aber ich liebe Dich wirklich, ich denke jeden Tag an Dich!
Ja, mag sein, dass das sein Verständnis von Liebe ist, jeden Tag an jemanden zu denken. Meins ist es aber nicht, denn wenn ich vom Arzt komme mit einer schlechten Diagnose und derjenige ist nicht für mich da, um mich in den Arm zu nehmen, hilft es mir wenig, dass er jeden Tag an mich denkt.
Und ja, für mich basieren auch Freundschaften auf diesem Konzept, da fehlt halt nur die Leidenschaft ich habe zwei gute Freundinnen und einen guten Freund. Der Rest sind für mich eher Bekannte. Für meine Freunde aber gilt, dass sie sich immer auf mich verlassen können. Dass ich immer da bin, wenn sie mich brauchen. Dass ich ihnen vertraue und sie nicht anlüge. Dass ich sie respektiere und dass ich loyal bin, auch wenn sie mal Mist bauen. Dann schimpf ich nicht, dann helfe ich. Und das gilt auch umgekehrt. Wenn meine Freundin mal nicht für mich da wäre, wenn ich sie wirklich brauche, dann wäre ich böse enttäuscht und die Freundschaft hätte einen Riss, der gekittet werden müsste. Ist auch letztes Jahr so passiert, aber wir kitten noch am Riss und sind auf einem sehr guten Weg. Denn eine gute Freundschaft wirft man meiner Meinung nach genauso wenig zu schnell weg wie eine gute Beziehung/eine große Liebe.
Elerya
Zitat von ysabell:mir kam spontan in den Sinn, dass er vllt. gar nicht so genau weiß, was er sich von einer Partnerin wünscht (bis auf dass er sich optisch nach oben orientiert).
6 Frauen in einem Jahr? 6 Flirts verstünde ich ja aber 6 mal hatte er das Gefühl, es sei etwas ernsthaftes?
Möglicherweise hat er zu sehr drauf geachtet, was er den Frauen ist- der Richtige und suuper toll, anstatt sich zu fragen, ob es ihm umgekehrt auch so geht, bzw. vllt. genügt ihm ersteinmal das Gefühl, von einer schönen Frau begehrt zu werden?
Elerya
Zitat von Ned:Gibt es eigentlich einen Unterschied zwischen Traurigkeit, Melancholie und Schwermut?
Zitat von Ned:An was sind denn sonst alle deiner Meinung nach interessiert?
Zitat von Ned:Wieso ist das als Mann leicht?
Zitat von Ned:Das gleiche passiert doch bei dir auch immer nach 2-3 Monaten. Könntest ihm ja genau sagen was da in den Frauen vorgeht oder?
Luca
Zitat von Elerya:Ich bin ja auch selber ein Typ Frau, der von Anziehung zu Anziehung fliegt bzw. geflogen ist. Jedes Mal denkt man erst Das ist es. und dann ist es das doch nicht. Diese Erkenntnis kommt recht schnell. [...]
Vielleicht werden Menschen von dem Ende einer für sie wichtigen, echten, besonderen Beziehung so traumatisiert, dass sie nicht mehr sehen können, was/wen sie wollen? Und dann irrt man hilflos irgendwelchen Anziehungskräften ausgeliefert durch die Welt, stößt Menschen vor den Kopf, die man sehr mag, hinterlässt eine Reihe verletzter Herzen oder wird selbst verletzt.
Dieses Irren wird angetrieben von den biologischen Prozessen, die Kätzchen beschrieben hat. .
ysabell
Zitat:Obwohl es ja auch von Cohen einiges gibt, das durchaus meinem Schwermutempfinden nahekommt, wie dieses hier:
Zitat:Mmh, eine gute Frage... So gut kann ich ihn und seine Psyche von außen nicht beurteilen. Also wir haben schon beide dasgleiche Liebeskonzept (s. Kätzchens emotionale Ausführungen, nicht die biologischen). Das ist das, was er sucht bei einer Frau. In dem Jahr kamen wir Freunde uns allerdings eher vor wie in einem Germanys Next Topmodell Casting sowohl was das Aussehen als auch das Verhalten der Frauen betrifft . Seine langjährige Freundin war schon ein ganz anderer Typ Frau. Und er meint auch, dass er nach dieser Beziehung lange genug Single gewesen sei, um wieder zu wissen, wer er ist und was er will.
Das Ganze ist für mich schwer zu ergründen. Auf jeden Fall ist er nach diesem Jahr wieder aus dem ganzen Online-Dating Kram ausgestiegen und lebt mittlerweile schon wieder zwei Jahre als Single ohne das wir zumindest von irgendwelche Frauen wüssten. Er meinte auch, dass er das so nicht wolle und dass das zuviel sei. Es kann schon sein, dass du Recht hast, dass Bewunderung Männern ersteinmal reicht... Gerade wenn man verlassen worden ist, tut es sicherlich gut, jemanden zu haben, der einfach erstmal nur aufschaut und anhimmelt.
Zitat:Und daher kannst du diesen Sog vielleicht auch nicht so nachempfinden.
Elerya
Zitat von ysabell:Was mich mit einem Menschen verbindet, ist doch, zumindestens zum Beginn einer Beziehung, ein gemeinsames Interesse, Neugierde, Freude aneinander.
Zitat von ysabell:Große,- und vor allem viele Worte in der Anfangszeit finde ich eher bedenklich...
Zitat von ysabell:Genau so bei Freunden. Was mich mit einem Menschen verbindet, ist doch, zumindestens zum Beginn einer Beziehung, ein gemeinsames Interesse, Neugierde, Freude aneinander. Und daraus kann dann auch der Wunsch wachsen, für den anderen da zu sein. Ich suche aber nie gezielt Menschen, die immer für mich da sind, auf die ich mich verlassen kann usw.
Zitat von ysabell:Ein Freund von mir tickt da sehr ähnlich wie ich. Manchmal bekomme ich erst mit einem Jahr Verspätung mein Geburtstagsgeschenk oder er ruft erst 2 Wochen später zurück wenn ich was auf dem Herzen habe. Aber ich empfinde kaum jemanden als so anteilnehmend und liebevoll wie ihn. Man muss mMn nicht immer sofort springen und jeder Mensch drückt seine Zuneigung, Anteilnahme...anders aus.[/quote
Damit zählst du aber zur Minderheit der Menschen. Auf mich sind auch schon viele sauer geworden, weil ich mich nicht gemeldet habe und (angeblich) nicht da war, als sie mich gebraucht haben. (Für mich war zu dem Zeitpunkt nicht klar, dass wir so eng sind...) Bei meinen Freundinnen und mir ist es so, dass wir unsere Geburtstage vergessen können, uns ein Jahr oder länger nicht hören können und alles ist wie immer. Auch nach einem Streit kann man anrufen und es ist beim Alten. Das ist wie ein unausgesprochener Kodex. Mit dem anderen Typ Mensch komme ich aber auch nicht klar, weil ich oft in meiner Welt versinke.
Menschen, die mich einmal innerlich berührt haben, können ihr Leben lang auf mich zählen. Ich würde auch gerne sagen, dass das 2 oder 3 sind, aber bei mir haben sich doch wohl in den Lebensphasen, durch die vielen Umzüge und damit verbundenen Neuorientierungen einfach mehr angesammelt. Ich würde sagen, gerade bin ich bei 6. Von manchen höre ich einmal im Jahr was, aber trotzdem ist die Verbundenheit ganz, ganz stark.
Luca
Zitat von ysabell:najaaa, diesen Sog kenne ich schon. Er ist aber selten zentral. Aber pure se,xuelle Leidenschaft langweilt mich ganz schnell. Ganz unproblematisch ist das aber auch nicht weil die Se,xualität in einer Beziehung ganz schnell einschlafen könnte wenn ich nicht auch andersweitig angefeuert werde
Zitat:was er einer Frau ist, statt was sie ihm ist?
Elerya
Zitat von Luca:Deine Idee zu dem Freund von Elerya- also das:
Zitat:
was er einer Frau ist, statt was sie ihm ist?
Finde ich einen klugen Gedanken dazu.
Luca
Zitat von Elerya:
Das finde ich auch. Nicht nur für meinen guten Freund. Auch für mich.
Luca
ysabell
Zitat:Hm, so hatte ich Elerya gar nicht verstanden.Ich frage mich gerade, ob es pure S.uelle Leidenschaft gibt ?
Was sollte das sein- nur Körper. kann ich mir schwer vorstellen.Es sind doch immer auch andere Anziehungskräfte vorhanden Seele, Geist und so, sonst kommt es doch gar nicht zur Leidenschaft ( ich brauche zbsp auch unbedingt sehr angeregte verbale Auseinandersetzung, so kleine charmante fights des Abtastens auf der Ebene.) .Oder eben genau wie du schreibst, dann ist es schnell eingeschlafen.Ich finde nicht, daß es dabei so scharfe Trennlinien gibt.Also bei mir nicht.
Kaetzchen
Zitat von ysabell:ich kapiere nicht, wie das nun mit Deiner biologischen Sichtweise zusammenhängt?
Kaetzchen
Zitat von Elerya:Vielleicht werden Menschen von dem Ende einer für sie wichtigen, echten, besonderen Beziehung so traumatisiert, dass sie nicht mehr sehen können, was/wen sie wollen? Und dann irrt man hilflos irgendwelchen Anziehungskräften ausgeliefert durch die Welt, stößt Menschen vor den Kopf, die man sehr mag, hinterlässt eine Reihe verletzter Herzen oder wird selbst verletzt.
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Luca