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Plötzlich wieder Single, nach 22 Jahren verlassen

G
@ alle

ich weiß nicht ob es mir helfen wird, irgend einen Leitfaden oder Verhaltensbuch von sonstwem zu lesen. Die ständigen Fragen nach dem Warum, Wieso,Weshalb , Weswegen und so weiter kann mir kein Buch beantworten, denn egal was in einem Buch steht, es ist immer anders und die Fragen kommen immer wieder und wieder.
Die Phasen einer Trennung etc. zu kennen hilft mir nicht diese zu bewältigen, weil ich dennoch durch diese Phasen gehen muß und auf diesen Weg all das Leid, die Verzweiflung und den Schmerz ertragen muß.

Ich muß nur eines begreifen, dass es niemals ein 'zurück' geben darf, nur ein Vorwärts. Mit 'zurück' meine ich nicht, das Zurückkehren des Partners und das Verzeihen, das muß jeder und jede Betroffner/Betroffene mit sich selber ausmachen. Mit 'zurück' meine ich , das Zurückfallen in den alten Trott der Selbstaufgabe, der Selbstverleugnung, des Selbstbetrugs und des Sich-Selbst-Klein-Machen und sich die Schuld geben. All das darf es nicht mehr geben, wenn man über die Trennund und das damit verbundene Chaos kommen will oder schlicht weg überleben will. Sondern nur noch das Nach-Vorne-Schauen,Wachsen, sich selbst erkennen, unabhängig machen, loslassen und alles was uns klein macht abstreifen, dass muss unser Ziel sein.

..und damit ihr versteht was ich meine, will ich euch das neueste Bonmot aus dem unerschöpflichen Schatz der Vorwürfe und Verleugnung meines Ex-Mannes erzählen: nach seiner Aussage, hat er Anfang des Jahres auch gar nicht an wieder heiraten oder an Ehescheidung gedacht. Er hätte, wenn ich auf das Trennungsjahr bestanden hätte, wohl auch am Ende ohne Ehefrau und ohne Geliebte bzw ohne zukünftige Ehefrau da gestanden. Ich hätte dann doch das Richtige getan und die schnelle Scheidung herbeigeführt. Ausserdem hätte ja er niemandem erzählt, warum die Ehe geschieden wurde und die Ehefrau hätte ja auch mit niemanden darüber reden sollen.

Also mit anderen Worten, die Ehefrau ist Schuld daran, dass er fremdging, dass er geschieden ist und dass er jetzt wieder heiratet. Ganz zu schweigen, dass wegen der Ehefrau und dem was sie wem gesagt hat, jetzt alle wissen, warum er sich hat scheiden lassen und noch dazu die finanziellen Einbußen, die er erleiden muß.
Der/die Verlassene sollen sich nicht so haben, sich nicht grämen, heulen oder sonst was, sind an allem selber Schuld und haben gefälligst auch Stillschweigen zu bewahren. Alles ist halb so schlimm und schliesslich was ist schon dabei, wenn man verlassen wird, so ist halt eben das Leben oder?

Also sollte ich je Zweifel an meiner geistigen Gesundheit gehabt haben, dann stehe ich jetzt kurz davor mich selber einzuweisen, denn ganz normal oder zurechnugnsfähig bin ich wohl nicht mehr.

Wenn ich darf, möchte ich euch allen in diesen letzten Tagen des Jahres einen Rat geben, stellt keine Fragen mehr, zweifelt nicht an euch, denkt über die/den Ex genau nach auch an alle die Enttäuschungen, die ihr in der Beziehung mit ihm uoder ihr erdulden musstet. Winkt ihm/ihr hinterher und sagt, 'Tschuess'. Wünscht euch nicht, dass er/sie zurückkommt, denn dann werdet ihr nie glücklich und zufrieden werden können. Ihr braucht keine(n) Ex um glücklich zu werden.

Diese Mail ist mehr als eine Mail an mich gedacht und ich hoffe, sie hilft mir und vielleicht dem einen oder anderen in diesem Forum.

Ich wünsche uns allen ein gutes neues Jahr.

30.12.2015 19:56 • x 4 #31


M
Hallo Ihr Lieben,
es ist schön zu sehen, dass man nicht alleine ist. Ich glaube auch, dass wenn man diesen Schmerz des Verlassenwerdens nur nachvollziehen kann wenn man ihn selbst erlebt hat.
Deshalb bin ich sehr froh dieses Forum gefunden zu haben und mich hier austauschen kann. Danke an Euch alle.

30.12.2015 21:07 • #32


A


Plötzlich wieder Single, nach 22 Jahren verlassen

x 3


Z
Ja, Mimmi, da hast du völlig Recht.
Ich hätte mir nie vorstellen können, was dieses ganze Trennungsgelumpe mit mir anstellt. Habe mich immer für eine starke Frau gehalten. Und das Schlimme ist, je älter man wird, desto schwieriger wird es, neu anzufangen, weil man ja mehr als das halbe Leben zusammen verbracht hat.
Das Gute ist, man wird empathischer, was das Leid anderer Menschen betrifft. Jedenfalls ist es bei mir so. Weil ich einfach weiß, wie sich das anfühlt, mit dem Rücken an der Wand zu stehen.
Halt durch und was ganz wichtig ist, sich nicht klein machen zu lassen. Ich meine, sich selber klein machen. Habe ich auch lang und schmutzig hinter mir. (ich bin es nicht wert, dass er mit mir leben will etc.)
Zezidie

31.12.2015 01:04 • #33


S
@ Zezidie

Wie lange ist es bei dir her?

Bei mir sind es am Samstag 9 Wochen.

LG

31.12.2015 07:28 • #34


E
@Geo54 und an alle anderen:
ich glaube, es geht am Anfang immer nur um das warum, da kann wirklich kein Buch helfen. Aber es kann dir zeigen, welche Phasen du durchmachen must. Und diese Kenntnis hat mir unheimlich geholfen, weil ich mich mit den einzelnen Pasen auseinander gesetzt habe. Am Ende war die wichtigste Erkenntnis, das auch jede/r Verlassene an seiner Situation selbst schuld ist (auch ich an meiner...), denn wir haben unserem Partner nicht das geben können oder wollen, was er/sie gebraucht hätten, um zu bleiben. Also muss sich jeder Verlassene hinterfragen, was er/sie hätte anders machen können. Dazu bedarf es aber einer Auseinandersetzung mit sich selbst, denn die Gründe liegen immer bei einem selbst, warum wir unseren Partner/in nicht halten konnten. Und sich mit sich selbst zu beschäftigen, sich die eigenen Fehler einzugestehen, das tut schon mächtig weh. Aber wenn man sich nicht ewig als Opfer sehen will, dann führt leider kein Weg daran vorbei. Blöderweise ist es aber so unendlich schön, sich in der eigenen Rolle als das Opfer zu sehen und bemitleidet zu werden... es tut dem Ego ja auch kurzfristig gut, nur langfristig wird man nicht mehr frei.

Deshalb kann ich nur jedem raten, sich konstruktiv mit einer Trennung auseinanderzusetzen, sich sebst zu hinterfragen, sich die eigenen Unzulänglichkeiten einzugestehen (was am schmerzvollsten ist) und daraus seine Lehren zu ziehen. Diejenigen, die gegangen sind und sich gleich wieder in eine neue Beziehung begeben, ohne die alte Beziehung aufgearbeitet zu haben, flüchten nur vor sich selbst, werden aber auf Dauer nicht glücklich sein. Deshalb ist jede Trennung auch immer eine Chance für den Übriggebliebenen, denn er/sie muss sich zwangsläufig mit der Situation auseinander setzen, es bleibt einem ja nichts anderes übrig. Nur eines darf eben nicht passieren, nämlich in die Opferrolle zu schlüpfen und die Schuld beim anderen zu suchen.

In diesem Sinne: auf ein gutes neues Jahr 2016 und viel Selbsterkenntnis.

LG Wido

31.12.2015 18:58 • x 1 #35


E
...noch ein Nachtrag, habe ich hier unter dem Reiter Ratgeber/Trennungsphasen gefunden...


Die Phasen der Trennung

Fast jeder Mensch hat in seinem Leben bereits einmal unter einer Trennung gelitten. Riesig scheint der Berg oder der Trümmerhaufen, den man überwinden muss. Eine fast unlösbare Aufgabe, an denen nicht wenige Menschen zu zerbrechen drohen. Der Verlust eines geliebten Menschen stürzt Betroffene in ein tiefes Tal aus Verzweiflung, Hilflosigkeit, Wut und Trauer. Bricht die Hoffnung auf ein „Happy End“ dann endgültig weg, kommen nicht selten sogar Rachegefühle oder gar Selbstmordgedanken auf.

Es gibt jedoch Wege aus dem Tal der Tränen um über eine Trennung hinwegzukommen. Dazu ist es sehr hilfreich zu wissen, dass jede Trennung, egal wie schwierig sie ist, immer in vier Phasen durchlaufen wird.

Je nach Länge der Beziehung dauern die Phasen 1 und 2 bis zu einem Jahr. Die beiden anderen Phasen zu durchlaufen kann dann nochmals 2-3 Jahre dauern.

Phase 1:
In Phase 1 realisiert man die Trennung noch nicht wirklich, man verleugnet sie sogar. Die Trennung scheint wie ein böser Traum, der vorübergeht. In dieser Phase hält man noch an der Hoffnung fest, es könnte alles wieder gut werden, wenn man sich nur ändern würde oder dies oder jenes täte.

Phase 2:
In Phase 2 fällt der Schleier bereits ein wenig und heftige Gefühle brechen aus. Verzweiflung, Angst, Eifersucht gepaart mit Selbstzweifeln, innerer Unruhe und oft auch körperlichen Symptomen wie Kopf- oder Magenschmerzen, Herzrasen, Schlaflosigkeit oder körperliche Schwäche ähnlich einer Grippe. Auch von Depressionen und Einsamkeit werden viele Betroffene in dieser Phase geplagt.

Phase 3:
In Phase 3 schöpft man langsam wieder neuen Mut. Man beginnt, sich langsam wieder am Leben zu interessieren. Die Wut und der Schmerz über die Trennung nehmen ab, man hat ganz langsam wieder Momente, in denen man Freude über etwas empfinden kann.

Phase 4:
In Phase 4 kehrt Ihr Selbstvertrauen wieder zurück. Sie können aus der Distanz heraus erkennen, wo die Schwachstellen der letzten Beziehung lagen und verstehen, warum die Partnerschaft zerbrach. Die Zukunft kann mit neuer Energie begonnen werden.

In allen 4 Phasen ist es sinnvoll, sich intensiv mit sich selbst zu beschäftigen. Trennungen sind immer auch eine Chance zur Selbstfindung.

LG Wido

31.12.2015 19:11 • #36


M
@wido
@Geo54

Ihr habt sicher Recht, wir müssen dadurch.
Es tut trotzdem weh, ich wäre gerne bei Euch

31.12.2015 20:15 • #37


R
Liebe mimmi123,
ich habe bis heute kein Gespräch bekommen......Trennung vor 16 Monaten.....nach 35 Jahren und meine Mutter war auch gerade gestorben.
Der einzige Satz war......ich konnte einfach nicht mehr........vor ein paar Tagen ist es bei mir erst runtergerutscht dass es wohl kein Gespräch geben wird. Das bleibt also nach 35 Jahren übrig.
Dieser brutale Schmerz am Anfang wird WIRKLICH mit der Zeit besser......ich dachte....2 Verluste....
dass schaffe ich nicht....
Er wollte nochmal zurück.......es ist einfach zuviel zerbrochen.....geht für mich nicht mehr.
Ich träume heut noch von der Situation...als ich aus der Klinik nach Hause kam und mein Ex einfach nicht mehr da war....
Ich wünsche dir von Herzen ganz viel Kraft und liebe Menschen die dich auf diesem Weg begleiten.
Pass gut auf DICH auf und sei gut beschützt
RINGELBLUME

31.12.2015 21:21 • x 1 #38


M
@ringelblume1

Erst einmal wünsche ich Dir alles Gute, viel Glück und Gesundheit für das neue Jahr.
Dann danke ich Dir herzlich für die lieben Worte.
Ich hoffe auch Du hast liebe Menschen um Dich, die Dir Kraft geben und Dich begleiten.


Wir werden es überstehen, da glaube ich ganz fest daran.

Ganz liebe Grüße
Heike

01.01.2016 11:00 • #39


M
Hallo an alle Leidensgeossen.

An manchen Tagen glaube ich es geht nie vorbei, nie wieder zufrieden und entspannt durchs Leben gehen..........?
Ich kann es einfach nicht begreifen, dass mein Mann alles hinter sich lässt und ein neues Leben beginnt. Einfach so nach 25 Jahren....
Ich übe mich im los lassen, positiver Affirmation, lange Spaziergänge mit unserem Hund und versuche möglichst wenig allein zu sein.
Leider gelingt es mir das nicht immer und ich leide wie verrückt.
Zu meinem Mann halte ich eine Kontaktsperre, wenn er etwas will läuft es über unsere Tochter, die ihren Vater überhaupt nicht versteht und sehr enttäuscht ist uns dann muss sie auch noch für mich da sein, das tut mir leid und ich versuche sie auch daraus zu halten, was auch nicht immer gelingt.
Irgendwann muss ich aber mit ihm sprechen, wegen allem Möglichen, wie soll es weiter gehen mit unserem Haus und der ganze andere finanzielle Kram der geregelt werden muss. Davor habe ich richtig Angst, wie lange kann ich mir Zeit lassen? Hat jemand von Euch Erfahrungen, oder einen Tipp?

Ich bin froh mir hier alles von der Seele schreiben zu können.
Danke

Liebe Grüße
mimmi123

06.01.2016 20:00 • #40


T
Ich würde dazu raten, dass die notwendigen Angelegenheiten so schnell wie möglich erledigt werden. Damit auch wirklich nichts mehr in Zusammenhang mit ihm zu tun ist, und du dadurch erst richtig Abstand halten können wirst.

06.01.2016 21:24 • x 1 #41


M
Ich glaube so schnell kann ich das noch nicht.
Wir haben zwei Kinder so richtig Abstand halten wird wohl eh nicht funktionieren.

06.01.2016 21:49 • #42


T
Was genau und wieso kannst du nicht?

06.01.2016 21:55 • #43


M
Ihn Wiedersehen, mit ihm sprechen. Ich bin noch so enttäuscht, traurig und manchmal auch wütend.

06.01.2016 21:59 • #44


T
Okay das kann ich verstehen. Unter Umständen hängt es auch ein bisschen von ihm ab, wie lange du dir Zeit lassen kannst.
Ansonsten, dann brauchst du eben noch Zeit. Trotzdem glaube ich das wenn du es zumindest schon bald in Angriff nehmen könntest, es dir danach viel besser gehn wird, daran will ich dich erinnern.

06.01.2016 22:31 • #45


A


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