2009

Psychische Störungen meiner Frau nerven immer mehr

S
@Emmallein

Du brauchst auf nichts zu warten, Du kannst es jetzt tun! Frag Deine Kinder um Hilfe dabei!

29.11.2021 15:11 • x 1 #391


unbel-Leberwurst
Zitat von SchnauzeVoll:
Ich hatte hier pausiert, weil ich mir einen anderen Therapeuten gesucht habe. Seine Einschätzung zu meiner Partnerwahl und meiner Elternbeziehung ...


Mit anderen Worten bist du noch nicht weiter als vor zwei Monaten?!

29.11.2021 16:44 • #392


A


Psychische Störungen meiner Frau nerven immer mehr

x 3


S
Zitat von unbel Leberwurst:
Mit anderen Worten bist du noch nicht weiter als vor zwei Monaten?!

Klingt vorwurfsvoll.
Doch, bin weiter, da neuer Therapeut. Steht im Text.

29.11.2021 17:24 • x 1 #393


E
Meine Kinder will ich aus meinen Problemen heraus halten. Unser Leben ist fast vorbei. Wir hatten unsere Chance. Nun die Kinder hinein zu ziehen fände ich unfair. Bei einem Therapeuten war ich mal, hat mir aber nicht viel gebracht. Er hat auch zur Trennung geraten, hat aber kaum Verständnis für meine Situation aufbringen können. Wer nie eine so vollständige finanzielle Abhängigkeit erlebt hat, kann die Auswirkungen auf den eigenen Selbstwert nicht nachvollziehen. Aber immerhin habe ich nun begriffen, dass ich es ändern könnte, wenn ich wollte. Ich will aber nicht. Zu groß sind die Ängste und zu stark der innere Schweinehund.

29.11.2021 20:15 • #394


S
Zitat von SchnauzeVoll:
Und auch mit 65 kann frau neu starten!

Mann ebenso!

29.11.2021 20:41 • x 1 #395


T
Emmallein, könnt ihr denn nicht noch etwas tun, um eure Situation zu verbessern..? Gemeinsam zur Paartherapie gehen..?
Müssen ja nicht noch einmal große Gefühle entfacht werden, aber vielleicht könntet ihr ihr nochmal etwas schätzen und kommunizieren lernen und eure Zeit (schöner) miteinander verbringen..? Es geht dabei nicht um große Romantik, aber vielleicht könnte es noch Kameradschaft, Freundschaft zwischen euch geben? Irgendetwas?

29.11.2021 20:42 • #396


C
Zitat:
Unser Leben ist fast vorbei.

Ich habe gerade mal bei Destatis nachgelesen: Für 65-jährige Frauen ergibt sich nach wie vor eine fernere Lebenserwartung von 21,1 Jahren.
Das ist nicht nichts, oder?
Such mal auf Youtube die aktuelle Doku Trennung nach 37 Jahren, sehenswert.

Finanziellle Abhängigkeit: Ich kenne mich da nicht aus, aber bei einer Scheidung wärst du doch weniger abhängig als jetzt - dir stünde dein Anteil am Ehevermögen ganz offiziell zu.

29.11.2021 20:51 • x 4 #397


E
Vielen Dank für eure Gedanken. Aber mir geht es gut. Ich habe mich inzwischen mit der Situation arrangiert. Ich bin 65 und nicht mehr ganz gesund. Ich habe MS. Auch aus diesem Grund beschäftige ich mich gedanklich zunehmend mit meiner Unterbringung in einer Senioreneinrichtung. Wie gesagt, egal wie gebrechlich ich dann sein werde, meine Gedanken sind und bleiben frei. Mein Leben ist gelebt. Das einzige Ziel, dass ich nun noch habe, ist dass meine Kinder frei bleiben und sich weder mir noch meinem Mann verpflichtet fühlen. Ich liebe sie, so wie sie sind. Sie müssen nichts tun, um mir zu gefallen. Ich hoffe inständig, dass sie das wissen.

29.11.2021 21:57 • x 9 #398


E
Zitat von Sonnenblume53:
Mann ebenso!

Auf jeden Fall!

29.11.2021 22:03 • #399


E
Zitat von Carlaa:
Für 65-jährige Frauen ergibt sich nach wie vor eine fernere Lebenserwartung von 21,1 Jahren.

Lebenserwartung ist leider nur selten mit Lebensqualität verbunden. Was bringen mir 5 bis 10 Jahre in einer separaten Wohnung wenn ich zu krank bin, dies selbstständig zu gestalten? Nicht alles, was wünschenswert wäre, ist auch machbar. So merkwürdig es auch klingen mag, manchmal macht es frei, die eigenen Grenzen anzuerkennen.

29.11.2021 22:07 • x 4 #400


C
Es tut mir leid, dass du krank bist, Emma.

Zitat von Emmallein:
dass meine Kinder frei bleiben und sich weder mir noch meinem Mann verpflichtet fühlen

Dieses Denken - das ich auch von meiner Mutter kenne - basiert auf der Angst, seinen Nächsten zur Last zu fallen. Auch so ein Kriegskinder-Erbe der Erziehung zu Autonomie und Härte.
Zu denken: Meine Kinder sollen völlig frei sein und sich alle nicht um mich kümmern, finde ich fast schon unmenschlich und bindungsverleugnend. Wenn deine Kinder dich lieben, sind sie bestimmt nicht frei von Sorge um dich und sie werden auch, wenn du es mal brauchst, für dich da sein wollen - in welcher Form auch immer.
Alles Gute dir!

29.11.2021 23:10 • x 2 #401


Waldfee47
Zitat von Emmallein:
Ein für alle mal. Das ist der einzige Wunsch und das einzige Ziel, das ich in meinem Leben noch habe. Dafür bin ich bereit, alles zu ertragen. Bis zum Schluss!

Liebe Emmallein, könnte auch Emma allein heißen... du schreibst so fesselnd. Ich ermutige dich, dir zu überlegen, ob du ein Buch schreiben könntest. Ich bin beim Lesen richtig in der Geschichte versunken. Gut geschrieben. Da könntest du was draus machen. Alles Gute Dir. Danke für Deine Offenheit.

29.11.2021 23:55 • x 1 #402


C
Zitat von Waldfee47:
ein Buch schreiben

Den schließe ich mich an. Kennst du von Marlen Haushofer Die Wand? Daran erinnert mich deine Art zu schreiben, so unsentimental und hart. Es liegt etwas Lebensfeindliches, leicht Giftiges darin, aber es fasziniert, und man möchte immer weiter lesen, den verborgenen Geheimnissen auf den Grund gehen ...

30.11.2021 00:06 • x 2 #403


Waldfee47
Zitat von Carlaa:
Such mal auf Youtube die aktuelle Doku Trennung nach 37 Jahren, sehenswert.

Habe ich auch gesehen, es ist so gut.

Es tut mir auch leid, dass du krank bist. Viel Kraft Dir.
Du kannst ja ein eigenes Thema aufmachenn, ich bin sicher, wir können sehr viel von Deiner Lebensweisheit lernen.
Alles LIebe und Gute dir.

30.11.2021 00:31 • x 1 #404


E
Oh, danke für das Kompliment. Ich denke tatsächlich darüber nach, meine Lebensgeschichte aufzuschreiben. Im Gegensatz zu meinem restlichen Körper funktionieren meine Hände und mein Kopf noch recht gut.
Die Wand kenne ich als Film mit Martina Gedeck. Tatsächlich fühle ich mich manchmal so wie die Protagonistin in dieser Geschichte. Nur, dass ich eben nicht alleine bin, sondern noch meinen Mann an meiner Seite habe.

Wir beide haben unser Leben gelebt. Trotz aller Unbillen ist doch etwas gutes daraus hervor gegangen: unsere Kinder. Ich verstehe auch, dass es erschrecken mag, wie konsequent ich sie von uns und unseren Problemen fernzuhalten versuche. Auch das wurzelt natürlich aus meinen eigenen Erfahrungen. Ich weiß, wie sehr sich Kinder wünschen, von ihren Eltern geliebt und anerkannt zu werden. Und ich weiß, dass sie fast alles tun würden, um dieses Gefühl des Geliebt-seins zu erlangen. Mein Mann aber ist aufgrund seiner eigenen Defizite nicht in der Lage, ihnen das zu vermitteln. An allem, was sie tun hat er etwas herum zu kritteln. Immer zeigt er ihnen Wege auf, wie sie es seiner Meinung nach besser tun sollten. Und besonders unser Sohn schmeißt dann allzu schnell seine eigenen Pläne über Bord um es seinem Vater recht zu machen. Und das nur, weil er sich danach sehnt, von ihm geliebt zu werden.

Davor aber will ich ihn und auch seine Geschwister schützen. Meiner Liebe waren sich alle Kinder immer gewiss. Deshalb fiel es ihnen nie schwer, sich von mir abzugrenzen und sich zu behaupten. Nie werde ich vergessen, wie sehr sich unser jüngster dagegen sträubte, als ich ihm ein schnödes Topfset für seine neue Wohnung schenken wollte. Er hatte da seine eigenen Vorstellungen und Pläne und wollte meine Töpfe nicht annehmen. So sehr es mich damals verletzte, so sehr bin ich heute froh und stolz, dass er sich gegen mich durchsetzte. Im Grunde genommen war es ein großer Liebesbeweis. Er spürte instinktiv, dass er sich gegen mich behaupten und sich meiner Liebe dennoch sicher sein durfte.

Gegenüber seinem Vater dagegen ist sein Verhalten fast als unterwürfig zu bezeichnen. Alles was er vorschlägt, wird umgesetzt. Egal ob es den eigenen Vorstellungen entspricht oder nicht. Davor aber will ich unsere Kinder schützen. Ich habe ihnen als sie klein waren, Wurzeln gegeben. Jetzt aber sollen sie fliegen! Sie sind wundervolle Menschen geworden. Ich will nicht, dass ihnen irgend jemand die Flügel stutzt.

30.11.2021 08:46 • x 4 #405


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