Psychische Störungen meiner Frau nerven immer mehr

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Waldfee47
Zitat von Toretto: Dann sind beide auf Augenhöhe bzgl. Entscheidung über die gemeinsame Zukunft. Ich fände das nur fair.

Die Frage ist ja, ob die Frau mit ihm noch zusammen bleiben will, wenn sie erfährt,dass er sich seit Monaten mit Fremden darüber austauscht, ob er gehen soll.
@SchnauzeVoll sprich mit ihr. Sage ihr alles, was in dir vorgeht. Entweder es kommt wirklcih zu einer Trennung oder ihr habt ein gutes Gespräch..
11.12.2021 07:12 •
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Also ich denke, Schnauze voll lebt in einem unerträglichen inneren Konflikt. Einerseits macht er seine Frau (ob nun zu Recht oder nicht) für alles verantwortlich, worunter er in seiner Ehe leidet. Andererseits will er aber die Ehe aufrecht erhalten, weil er große Angst vor dem Alleinsein hat. Dann sieht er auch plötzlich ihre positiven Seiten wieder und hebt diese hervor. Der Druck, der dadurch in ihm entsteht muss ja irgendwo hin. Wenn er mit seiner Frau darüber reden würde, wäre die Ehe höchstwahrscheinlich zu Ende und genau davor hat er Angst. Deshalb nutzt er diesen Strang als Ventil, will aber eigentlich gar keine Vorschläge zur Verbesserung hören.

Das Hauptproblem ist hier meiner Meinung nach nicht die Ehe oder seine Frau, sondern das ständige Hadern des TE. Damit macht er sich selbst das Leben zur Hölle. Ich versuche da einen anderen Weg zu gehen. Ich sehe meinen Mann so, wie er ist, mit allen seinen Fehlern und habe mich entschieden, dennoch zu bleiben, weil die Vorteile einfach überwiegen. Das war für mich eine ganz rationale Entscheidung und diese hinterfrage ich nun nicht mehr. Natürlich kommen auch bei mir manchmal bittere Momente auf, in denen ich mich frage, was hätte sein können. Aber mein Leben ist nun anders gelaufen, auch aufgrund meiner ureigenen Entscheidung.

Ich kann dem TE nur empfehlen, seinen jetzigen Zustand als Resultat seiner eigenen Entscheidung zu akzeptieren und anzuerkennen. Das würde ihm meiner Meinung nach das Leben schon einmal erheblich vereinfachen. Wenn er mal ehrlich zu sich selbst wäre, würde er sehen, daß es schon längst nicht mehr um die Frage Gehen oder Bleiben geht. Es geht nur noch darum, das Bleiben erträglich zu gestalten, es sich so schön, wie möglich zu machen. Es geht darum, die guten Momente zu genießen und die schlimmen zu ertragen.

In guten, wie in schlechten Zeiten...! Jetzt sind eben die schlechten dran, lieber Schnauze voll!
11.12.2021 11:31 •
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Psychische Störungen meiner Frau nerven immer mehr
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Waldfee47
Zitat von Emmallein: n guten, wie in schlechten Zeiten...! Jetzt sind eben die schlechten dran, lieber Schnauze voll!

Danke für den Beitrag. Ich kenne solche inneren Konflikte auch und das ist schlimm und zermürbt einen. Was ich super finde ist, dass @SchnauzeVoll sich einen neuen Therapeuten gesucht hat, er ist an der Sache dran.. dass so garnichts passiert stimmt nicht.
11.12.2021 12:15 •
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Zitat von Waldfee47: Was ich super finde ist, dass sich einen neuen Therapeuten gesucht hat, er ist an der Sache dran.. dass so garnichts passiert stimmt nicht.

Ich hoffe nur, er hat einen guten Therapeuten, der nicht wie so viele reflexartig zur Trennung rät und darauf hinarbeitet. Damit würde er die Lebenswirklichkeit des TE verkennen und ihn hoffnungslos überfordern.
11.12.2021 14:15 •
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Waldfee47
Zitat von Emmallein: Ich hoffe nur, er hat einen guten Therapeuten, der nicht wie so viele reflexartig zur Trennung rät

Ein GUTER Therapeut rät nicht zur Trennung. Er stärkt den Klient, damit er selbst eine Entscheidung treffen kann. (O-Ton von meiner Psychotherapeutin)
11.12.2021 14:17 •
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Zitat von Emmallein: seinen jetzigen Zustand als Resultat seiner eigenen Entscheidung zu akzeptieren und anzuerkennen

Zitat von Emmallein: Es geht nur noch darum, das Bleiben erträglich zu gestalten

Das wäre mir persönlich zu wenig.
Wo er jetzt steht, ist Resultat seiner Entscheidungen bzw. seines Nicht-Entscheidens, das sehe ich auch so.
Allerdings bin ich nicht dabei, dass man Entscheidungen nicht revidieren könnte, neue Wege einschlagen oder sich aus Altem lösen.

Manche Menschen haben damit große Schwierigkeiten, ja, ich auch. Möglich ist es dennoch.
Sich in solche Situationen zu fügen kann auch krank machen.

Beispiel:
Ich habe recht bald nach der Hochzeit das unbestimmte Gefühl gehabt, dass es große Schwierigkeiten geben wird. Ich habe an der Ehe festgehalten und oft genug genau diesen Salto mortale hingelegt mit: Na du hast dich halt entschieden für diese Ehe, jetzt musst du auch fressen, was du bestellt hast.
Ich habe mich in diese Situation irgendwann gefügt, resigniert. Gespräche brachten nichts...irgendwann dachte ich: ok, du kannst ihn nicht ändern, dann ändere dich und deinen Blick darauf.
Und ich begann mich zu verändern.
Und immer unzufriedener und unglücklicher zu werden.
Immer dicker, immer weiter weg von meinem Ich. Mein Selbstwert sank in den Keller.

Irgendwann habe ich mir eine Therapeutin als Unterstützung geholt.

Heutr bin ich getrennt. Ich gebe viel zu viel Geld aus, für - wie mein Ex sagen würde - unnötige Projekte und klar belasten mich auch immer noch manchmal Sorgen.
Aber ich bin wieder fröhlicher, bastbarer, fühle mich wieder zufriedener und motivierter.
Meinem Ex geht es ebenfalls besser: er hat sich einen Therapeuten gesucht, Antidepressiva genommen (wäre in der Beziehung UNDENKBAR! gewesen), geht zum Arzt und zu einer Gruppentherapie - und ich denke, er steht insgesamt stabiler da als noch vor 3 Jahren.

Manchmal glaube ich, wir haben uns gegenseitig runtergezogen und ich kann mir vorstellen, dass das auch bei Schnauzevoll der Fall sein könnte.
11.12.2021 17:46 •
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Zitat von Florentine: wäre in der Beziehung UNDENKBAR! gewesen)

Warum? Und warum dann jetzt doch?
11.12.2021 18:12 •
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Zitat von SchnauzeVoll: Warum? Und warum dann jetzt doch?

Ich weiß es nicht.
Er war vor vielen Jahren mal in Behandlung und hat, eigentlich seit wir uns kennen über 13 Jahre hinweg immer gesagt: ich werde NIE wieder Medikamente nehmen, ausgeschlossen, nein.
Dabei ist es auch immer geblieben.
In den letzten 2 Jahren hatte er viele körperluche Beschwerden.
Jetzt nach der Trennung - keine Ahnung was passiert ist. Aber er hat sich entschlossen, Ärzte aufzusuchen und was zu tun.
Vielleicht auch weil er beweisen wollte, dass seine körperlichen Beschwerden nicht psychosomatisch sind - aber so wirkluch weiß ich es nicht. Ich habe mit ihm darüber dann nicht mehr gesprochen.
War nur verwundert über diesen Sinneswandel und dachte, dass es manchmal vielleicht eine Explosion braucht, um aus alten Verhaltens- und Denkstrukturen rauszukommen und sich von alten Glaubenssätzen lösen zu können.
11.12.2021 20:13 •
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Sorry für OT @,florentine hast du dich auch selber reflektiert, was für Anteile du Dazu beigetragen hast, oder war er schlichtweg nur die falsche Wahl?
11.12.2021 20:30 •

Zitat von Blümle72: Sorry für OT @,florentine hast du dich auch selber reflektiert, was für Anteile du Dazu beigetragen hast, oder war er schlichtweg nur die falsche Wahl?

Ich hab klar meine Teile dazu beigetragen:
Ich war nicht stabil, hatte Komplexe, war verzweifelt auf der Suche nach Anerkennung. Nein, fairerweise hätte ich ihn nicht heiraten sollen, ich war unfähig, meine Zweifel und Bedenken zu äußern - weder ihm gegenüber noch meiner Familie gegenüber.
Ich hab immer wieder runtergeschluckt, weil ich nicht konfliktfähig war und bloß keinen Streit wollte...das hat er sicher gemerkt, denn das spiegelt sich natürlich im Verhalten.
Gleichzeitig habe ich mir alles aufgebuckelt und ihm abgenommen (Steuer, Bank, Versicherungen...) - konnte es nicht oder nur schlecht aushalten, Sachen in seinen Händen zu lassen.
Zusätzlich war es eine falsche Wahl. Ja. Ich habe immer gedacht, er ändert sich schon noch, wenn....es war mir damals ferner als der Pol, dass es da Leute gibt, die einfach keine Freunde haben und auch keine wollen.

Dass er keine Medikamente mehr nehmen will, hatte er allerdings schon VOR unserer Beziehung beschlossen, da hab ich nichts mit zu tun
Aber sicherlich haben die Spannungen zwischen uns Strukturen verstärkt und auch verschlechtert.
11.12.2021 21:31 •
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Ja natürlich, manchmal ist eine Trennung unumgänglich. Z.B. wenn physische oder psychische Gewalt im Spiel ist. Ansonsten hilft es aber schon sich klar zu machen, daß der Partner nicht für das eigene Glück zuständig ist. Mein Mann ist sicher kein einfacher Zeitgenosse. Aber er sorgt für mich. Trotz oder vielleicht gerade wegen allem, was passiert ist.

Jetzt mit 65 und meiner MS Erkrankung wäre es sicher aussichtslos einen Mann zu finden, der mir ähnliches bieten kann oder will. Auch habe ich gelernt, mich in manchen Situationen gegen ihn durchzusetzen. Z.B. möchte er an Weihnachten an keinerlei Familienfesten teilnehmen. Angeblich aus Sorge vor Corona. Dabei sind wir beide 3gach geimpft. Ich habe nun in die Wege geleitet, daß ich allein zu meinem Bruder und seiner Frau fahre, bzw. gefahren werde.

Zum ersten Mal weigere ich mich, mich mit ihm zu isolieren. Ich bin gerade sehr stolz auf mich. Es ist ein kleiner Sieg nach 40 Jahren. Und es war so einfach!

Je mehr ich mich von ihm emanzipiere, desto besser geht es mir. Aber warum sollte ich mich jetzt noch trennen? Alleine ginge es mir schon allein finanziell sehr viel schlechter. Wenn er mich in Zukunft bei sich behalten will, muss er mich loslassen. Ansonsten verliert er mich. Das weiß er nun!
11.12.2021 22:21 •
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@emmalein, vielleicht hat dieses aussitzen dich krank gemacht? Wie soll er dich denn verlieren? Trotzdem grossen Respekt für dich, das du es positiv siehst und nicht verbittert geworden bist.
11.12.2021 23:04 •

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Wenn man sich die Beziehung so vorstellt wie sie SchnauzeVoll beschreibt, dann wird die Frau entweder so vernebelt sein, dass sie den Ist- Zustand nicht mehr wahrnimmt oder sie wird selbst unter der Situation leiden. Stimmt das Erste, dann sehe ich keinen Grund zu bleiben. Was will man mit einer Partnerin, die auf einem anderen Stern lebt und einen nicht mehr sieht? Stimmt das Zweite, dann müsste SchnauzeVoll mit ihr sprechen, um gemeinsam was zu verändern. So aber scheinen beide weit voneinander entfernt zu leben und nur physisch für den anderen da zu sein. SchnauzeVoll scheint auch zu feige zu sein ein wirkliches Gespräch mit ihr zu suchen oder er hat aufgegeben. WS will man in sol h einer Ehe denn noch?
11.12.2021 23:36 •

Zitat von Emmallein: manchmal ist eine Trennung unumgänglich. Z.B. wenn physische oder psychische Gewalt im Spiel ist

Oder wenn man merkt, dass diese Partnerschaft einem mehr Energie zieht als sie gibt.

Zitat von Emmallein: Je mehr ich mich von ihm emanzipiere, desto besser geht es mir. Aber warum sollte ich mich jetzt noch trennen? Alleine ginge es mir schon allein finanziell sehr viel schlechter.

Das kann ich als Grund nachvollziehen, sich nicht zu trennen.

Das ist aber keine Partnerschaft, wie ich sie mir wünschen würde und ich denke auch nicht die Art von Partnerschaft, die sich der TE für sich selbst vorstellt.

Der Partner ist sicher nicht für das Glück zuständig.
Aber: wenn ich merke, dass ich alleine glücklich bin, mit meinen Zielen gut voran komme, meine Zeit ausgefüllt ist, ich zufrieden bin etc. pp. wozu sollte ich dann einen Partner haben, der: keins meiner Ziele teilt, meine Interessen und Vorlieben nicht teilt, meine Visionen und Wünsche nicht teilt oder nicht unterstützt?
Wenn ich mal davon ausgehe, dass ich eben keine Pflege brauche aktuell (so wie der TE) und ich genug Geld verdiene?
12.12.2021 00:02 •

Das kommt ja immer auf die eigene Wahrnehmung und das eigene Fühlen an. Wenn ich was deskrutiv sehe, also durch die graue Brille, dann tritt das so ein.
12.12.2021 00:13 •
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