2009

Psychische Störungen meiner Frau nerven immer mehr

L
@Emmalein

Also weeßte, ich bin 64.
Sicherlich ist das nicht vergleichbar - ich habe / hatte ein bewegtes Liebesleben. Will ich jetzt gar nicht ausführen.

Wenn ich mal in Deine Schuhe gehe - mach doch Literatur/Lesekurse für Leute in Altenheimen, da gibts genug interessierte Kreise. UND Du verdienst noch was dabei.

12.12.2021 00:27 • #481


S
Zitat von Florentine:
dass es manchmal vielleicht eine Explosion braucht, um aus alten Verhaltens- und Denkstrukturen rauszukommen

Das wurde mir hier bzgl meiner Frau auch schon geschrieben. So nach dem Motto solange sie im Warmen sitzt passiert nichts

12.12.2021 18:19 • #482


A


Psychische Störungen meiner Frau nerven immer mehr

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A
Soll sie sich denn einfach nach deinen Wünschen ändern und dann ist alles gut? Lass dir eine alte Weisheit mitteilen. Man ändert nie die anderen. Man kann nur sich selbst verändern.

12.12.2021 18:27 • x 2 #483


S
Zitat von Annika82:
ein wirkliches Gespräch mit ihr zu suchen

Die Antworten waren immer identisch und hatten zum Inhalt: Psychologen haben selbst einen an der Waffel, was erwartet sie im Leben noch außer Alterung, am besten ein Mensch wird nur 50, Soziophobien u.s.w.

12.12.2021 18:44 • #484


T
Zitat von SchnauzeVoll:
Das wurde mir hier bzgl meiner Frau auch schon geschrieben. So nach dem Motto solange sie im Warmen sitzt passiert nichts

Bist du denn schon in Rente? Hab nur gelesen, dass deine Frau wohl nie gearbeitet hat. Da dürftest du im Scheidungsfall nachehelichen Unterhalt zahlen bis zum Rentenbeginn plus die Hälfte deiner Rentenpunkte abtreten. Hast du dir das schonmal durchgerechnet?

12.12.2021 18:46 • #485


S
@Tisiphone
Ich werde noch einige Jahre arbeiten.
Durchgerechnet ja. Ziemlich ernüchternd. Okay, mir bliebe Geld für 1 Eigentumswohnung und ca 1500 Einnahmen monatl. ab Rente Stand heute.

12.12.2021 18:48 • #486


T
Zitat von SchnauzeVoll:
@Tisiphone Ich werde noch einige Jahre arbeiten. Durchgerechnet ja. Ziemlich ernüchternd. Okay, mir bliebe Geld für 1 Eigentumswohnung und ca 1500 ...

Klingt nach Höchstrente, immerhin. Miete müsstest du ja dann keine zahlen bei Eigentumswohnung. Ist machbar, wenn auch keine großen Sprünge drin sind. Außer, du hast noch zusätzlich was auf der hohen Kante.

12.12.2021 18:53 • #487


S
Das müssfe ich mir dann eben erarbeiten. Will eh nicht mit 67 aufhören, arbeite gern.

12.12.2021 18:55 • #488


A
Mir fällt zu der ganzen Geschichte nur eins ein. Warum geht dir eine unerträgliche Situation erst nach 33 Jahren so auf den Koffer, dass du es nicht aushältst?

13.12.2021 02:31 • x 1 #489


E
Zitat von Florentine:
Das kann ich als Grund nachvollziehen, sich nicht zu trennen.

Das ist aber keine Partnerschaft, wie ich sie mir wünschen würde und ich denke auch nicht die Art von Partnerschaft, die sich der TE für sich selbst vorstellt.

Der Partner ist sicher nicht für das Glück zuständig.
Aber: wenn ich merke, dass ich alleine glücklich bin, mit meinen Zielen gut voran komme, meine Zeit ausgefüllt ist, ich zufrieden bin etc. pp. wozu sollte ich dann einen Partner haben, der: keins meiner Ziele teilt, meine Interessen und Vorlieben nicht teilt, meine Visionen und Wünsche nicht teilt oder nicht unterstützt?
Wenn ich mal davon ausgehe, dass ich eben keine Pflege brauche aktuell (so wie der TE) und ich genug Geld verdiene?

Ja natürlich, wenn man 38 ist, noch mitten im Leben steht und Ziele und Visionen hat, dann braucht man eine solche Partnerschaft natürlich nicht. Dann ist man auch in der Regel noch stark genug, von vorne anzufangen.

Beim TE bin ich mir nicht sicher, ob das so gegeben ist. Dazu weiß ich zu wenig von seiner allgemeinen Lebenssituation. Vielleicht kann er dazu noch einmal Stellung nehmen? 33 Seiten lassen das Thema nun doch einigermaßen unübersichtlich werden.

13.12.2021 08:41 • #490


E
Zitat von Lilalina:
Wenn ich mal in Deine Schuhe gehe - mach doch Literatur/Lesekurse für Leute in Altenheimen, da gibts genug interessierte Kreise. UND Du verdienst noch was dabei.

Liebe Lilaina, bis vor 2 Jahren habe ich genau das ehrenamtlich in Altenheimen gemacht. Verdienen kann man damit allerdings nichts. Diese Heime müssen inzwischen doch sehr rechnen, vor allem dann, wenn sie in privater Trägerschaft sind. Da wird jeder Groschen 3 mal umgedreht und sicher nicht für entbehrliche Freizeitbeschäftigungen der Bewohner ausgegeben. Und Geld von den Bewohnern selbst zu verlangen, würde doch sehr gegen mein Gewissen verstoßen. Die sind in der Regel von staatlicher Unterstützung abhängig und haben nicht viel mehr als ihre ca. 100 Euro Taschengeld zur Verfügung. Davon müssen sie dann noch Friseurbesuche, Fußpflege und Körperpflegeprodukte bezahlen. Da bleiben allenfalls mal 3-4 Euro für Schokolade oder Bonbons übrig. Von diesen Menschen würde ich sicher kein Geld für irgendwas verlangen.

Davon einmal abgesehen bin ich dazu auch körperlich nicht mehr in der Lage. Die Materialien heranzuschaffen, Stuhlkreise aufzubauen und die Bewohner zusammen zu holen ist doch einigermaßen anstrengend. Hilfe von Pflege- oder Betreuungskräften ist da meiner Erfahrung nach kaum zu erwarten. Die sind mit wichtigeren Dingen beschäftigt.

13.12.2021 08:50 • x 1 #491


E
Zitat von SchnauzeVoll:
Die Antworten waren immer identisch und hatten zum Inhalt: Psychologen haben selbst einen an der Waffel, was erwartet sie im Leben noch außer Alterung, am besten ein Mensch wird nur 50, Soziophobien u.s.w.

Lieber TE, diese Aussagen hören sich für mich doch nach einer schweren Depression deiner Frau an. Das wäre dann nicht mehr vergleichbar mit dem Verhalten z.B. meines Mannes. Der hat zwar auch eine ausgewachsenen Sozialphobie ist ansonsten aber einfach nur ein merkwürdiger, eigenbrötlerischer Mensch. Mit seiner allgemeinen Lebenssituation ist er ansonsten aber hoch zufrieden.

Ein bisschen kann ich deine Frau aber fast verstehen, denn meine Erfahrung mit Therapeuten ist auch nicht besonders gut. Das sind ja meist jüngere Menschen, die in einer völlig anderen Lebenssituation stecken. Die können sich in Frauen meiner Generation - Ausbildung hin oder her - überhaupt nicht mehr hinein denken. Und mag deine Frau auch ein bisschen jünger sein, so ist ihre Situation doch mit meiner sehr vergleichbar. Ein wesentlicher Punkt scheint mir ihre finanzielle Abhängigkeit von dir zu sein. Ich lebe ja auch in einer solchen und kann dir sagen, das ist kein Zuckerschlecken.

Hat sie ansonsten denn ein Eigenleben? Hat oder hatte sie früher Hobbys, einen eigenen Freundeskreis oder wenigstens eine vertraute, gute Freundin oder Schwester? Welche Perspektive hätte sie ohne dich? Gelingt es dir, sie trotz allem noch wert zu schätzen und ihr das auch zu sagen? Oder besteht euer Alltag nur noch aus zermürbenden Kleinkriegen, in denen du sie deine Frustration spüren lässt? Wenn das so sein sollte, ist doch ihre Erkrankung überhaupt kein Wunder, oder?

Und erlaube mir eine letzte Frage! Was wäre, wenn eine Zauberfee kommen würde, die deine Frau gesund zaubert? Was wäre, wenn sie plötzlich fröhlicher, lebensbejahender und aktiver würde. (War sie das überhaupt jemals?) Würdest du dann bei ihr bleiben wollen?

13.12.2021 09:02 • x 1 #492


Waldfee47
Zitat von Hansl:
Ist der Mist hier immer noch am laufen.

Guten Morgen lieber @Hansl
warum stänkerst du rum? Jeder hat ein Recht sein Thema so lange zu führen, wie er möchte...
Finde Deinen Beitrag respektlos und unfreundlich.

13.12.2021 09:30 • x 3 #493


E-Claire
Zitat von SchnauzeVoll:
Warum? Und warum dann jetzt doch?


@SchnauzeVoll ich meine dieses Thema ist auch hier mehrfach angesprochen worden. Wenn zwei Menschen, die beide bestimmte aber komplementäre Defizite haben, zusammenkommen, dann wird Wachstum, Veränderung etc so ziemlich unmöglich, weil es die Existenz der Beziehung an sich betrifft.

Nehmen wir mal als Beispiel eine Frau mit einer gewissen Disposition zu Angststörungen, die einfach in sehr jungen Jahren heiratet, vielleicht Kinder bekommt, eventuell einen kleinen Job ausübt. Durch die Sicherheit, die ihr, vielleicht so gar direkt vom Elternhaus in das Familienleben, gegeben wird, kann sie sich bestimmter aber sehr notwendiger Reifeprozesse verweigern. Diese Frau in unserem Beispiel muß sich nie absolut mit ihrer Disposition zu Angststörungen auseinandersetzen, muß nicht lernen, wie man diese am besten managed und kann sich bei jeder anstehenden Herausforderung auch immer auf ihre vermeintlich sichere Insel zurückziehen, sprich sich ihren Ängsten auszusetzen verweigern.

Das funktioniert vielleicht eine Weile ganz gut, aber Ängste können sehr fortschreitend sein. Was der Frau in diesem Beispiel, früher oder später fehlen wird, ist Selbstwirksamkeit. Daher werden die Ängste immer größer und der eigene Wirkungskreis immer kleiner.

Weil wir ja über Komplimentärstörungen reden, gibt es in diesem Beispiel auch einen Mann. Der wiederum nimmt zunächst die paar Ängste nicht wirklich wahr, er fühlt sich wohl in der Rolle des Beschützers, er möchte keine Partnerschaft auf Augenhöhe, sondern eine in der er absolut gebraucht wird.

Das geht eine ganze Weile sehr gut, aber auch diesem werden früher oder später Dinge fehlen. Sein Unvermögen eine Partnerin auf Augenhöhe zu suchen, korreliert mit einem niedrigen Selbstwert, welcher keine Veränderung erfahren kann, weil er sich als Ausweg Bewunderung statt eigener Arbeit am Selbstwert gesucht hat. Der fortschreitende kleiner Wirkungskreis der Partnerin aber verkleinert eben auch die Bewertung der Bewunderung durch die Partnerin. In dieser Logik ist Bewunderung durch Leute, die ganz viel selbst schaffen, natürlich besser als Bewunderung von Menschen, die eher wenig selbst auf die Ketten kriegen. Dabei wird aber nach wie vor vermieden, das eigentliche Problem, fehlender Selbstwert, daher Wert gekoppelt an die Bewunderung von außen, zu klären.

In diesem Beispiel hast Du also zwei Menschen, die aufgrund einer Komplimentärstörung zusammen gekommen sind, die aber so lange die Beziehung besteht, beide wunderbar vermeiden können, die eigenen Probleme zu adressieren.

Die Frau wird sich nicht lösen, weil sie sich ansonsten mit ihren Ängsten und der fehlenden Selbstwirksamkeit auseinandersetzen müsste, der Mann wird sich nicht trennen, weil er sich ansonsten der ureigenen Identität stellen muß.

In einer Fallvariante gibt es dann durch den Mann nen warmen Wechsel, der dazu führt, daß die Frau Selbstwirksamkeit lernt, sich weiter entwickelt, der Mann aber eben auch nur wieder in der gleichen Situation landet, weil das zugrundeliegende Problem nicht gelöst wird.

Aber zurück zu Deiner Frage, warum geht zu meist Veränderung nur nach der Trennung: Weil beide einander bedingen. Der fehlende Selbstwert des Mannes möchte natürlich ab einem gewissen Zeitpunkt Veränderung bei den Angststörungen der Partnerin, aber nur (!) im Rahmen des von ihm vorgestellten. Er möchte weder weitere Eskalation (manchmal nötig) noch ein völliges Aufblühen (weil mit seinem Selbstwert nicht zu vereinbaren).
Die Frau mit der Angststörung wiederum hat ebenfalls kein Interesse an Veränderung. Die Vermeidungshaltung ist über Jahre richtig gut zementiert und die Konsequenzlosigkeit die sie bisher erfahren hat bei gleichzeitiger eigener Erschöpfung (das ist ja kein Spaziergang), lässt statt konstruktivem nur destruktives Handeln zu.

Das Ding ist halt keiner von beiden ist schuld, sie haben sich nur gegenseitig (ohne es zu Wissen) jede Form von Entwicklung und Wachstum genommen. Die Art der Beziehung, die sie eingegangen sind, bedeutet, daß keiner sich wirklich verändern darf.

13.12.2021 14:45 • x 8 #494


E
@E-Claire , sehr interessante Schilderung! Was passiert nun mit dem Mann, wenn die angstgestörte Frau wegbricht, durch Krankheit oder Tod?

13.12.2021 15:14 • x 2 #495


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