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Rache üben

A
Nein, das ist nicht typisch amerikanisch.
Ich (w, wohnhaft in einer dt. Großstadt) habe vor ca. 6 Jahren eine Todesanzeige in der lokalen Presse gelesen. Er war offenbar von der verlassenen Ehefrau und den Kindern. Es ging auch darum, wer wie wo mit wem welche Trauerfeier usw.
Mehr als die paar Zeilen Text also. Eigentlich perfekt formuliert, nicht ein Schimpfwort, aber jedes Wort eine Ohrfeige.
Ich war so erschrocken, dass ich die Anzeige nicht vergessen konnte. Vor kurzem habe ich durch Zufall jemanden kennengelernt. Es war die Geliebte, seine spätere Ehefrau. Sie haben noch geheiratet, davon wusste seine (erste Ehe-) Frau nichts oder hat es bewusst negiert?

Ich war beim Lesen erschüttert wie viel Trauer ... bei ALLEN Beteiligten, und bei dem Zuhören der Witwe war ich nicht weniger erschüttert.

Da dachte ich mir, es geht oft um HABEN WOLLEN. Besitz.
Was hat sie, was ich nicht habe?
Oder (um vor sich selbst zu bestehen) den Spruch loszuwerden: Na, so gut kannst Du ja nicht gewesen sein, wenn er sich bei einer anderen holen muss...

03.06.2016 08:48 • #31


L
rache zeigt doch nur, dass man noch nicht durch ist mit dem/der ex. und diesen/diese lässt es eh kälter als man sich wünscht. ist höchstens eigentherapie. aber das kann man auch mit sich selbst bewerkstelligen, indem man solche gedanken in irgend einer form ausdrückt, aber nicht an den/die ex weiterleitet. der schuss ginge nur nach hinten los.

beste rache, wie hier auch schon erwähnt, ignoranz. sich nicht klein machen in solch überfordernden, verletzenden situationen. der wunsch, der bei rache dahinter steht, ist von niederer natur. man möchte, dass man denen das glück durcheinander macht oder gar zerstören kann. aber man zerstört sich damit schlussendlich nur selbst.

rachegedanken hegen ist ok, menschlich. irgendeinmal verblassen sie und dann ist gut.
amen.

03.06.2016 08:49 • x 1 #32


A


Rache üben

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Blanca
Was mich auch berührte, als ich die Annonce und zuvor die Shitstorm-Site für Geliebte erstmals aufrief:

Der kristallklare Abscheu und die eisige Kälte ihrer Verfasser. Es ist förmlich spürbar, daß sie keinen Moment zögern würden, die andere Frau auch physisch zu ermorden, wüßten sie nicht, daß dies dann auf eine Weise rechtlich sanktioniert wird, die sich für sie nun wirklich nicht lohnt.

Und nochmal: Der Hass richtet sich voll und ganz gegen die Affaire - nicht gegen den eigentlichen Verursacher der Tragödie, nämlich den Betrogenen. Die Affaire wird also zur alleinigen Projektionsfläche, was ich aus Sicht der Betrogenen ein Stück weit nachvollziehen kann (so falsch es m.E. ist) - nicht aber mit Blick auf das gesellschaftliche Umfeld, das solchen Aktionen offenbar applaudiert (in den USA jedenfalls). Es gehört wirklich nicht viel Fantasie dazu sich vorzustellen, wie solche Menschen sich verhalten würden, hätten wir hier wieder mittelalterliche Verhältnisse.

03.06.2016 09:01 • #33


Wurstmopped
Wäre mal toll wenn der Mensch die Energie die er für Rache aufbringt, kanalisieren könnte und in die Ausgestaltung seines Leben investieren würde! So ist das aus aus meiner Sicht nur ein selbstzerzörerrischer Akt, wobei man versucht, dem ehemaligen Partner hierfür noch in die Verantwortung zu drängen!

03.06.2016 09:08 • x 2 #34


Blanca
Zitat von Blanca:
- nicht gegen den eigentlichen Verursacher der Tragödie, nämlich den Betrogenen.

Sorry, es muß natürlich heißen: den Betrüger.

03.06.2016 09:13 • #35


_Tara_
Wobei ich finde, dass das hier nicht so richtig unter dem Begriff der aktiven Rache einzuordnen ist.
Klar, sie möchte den beiden schaden, indem sie ihr Ansehen beschädigt. Insofern spielt der Rachegedanke schon eine Rolle. Aber im Prinzip erkennt doch jeder, wie verletzt diese Frau ist, die die Anzeige verfasst und ihren Ehemann an die Geliebte verloren hat. Und so fällt diese Anzeige für mich eher unter die Rache des kleinen Mannes. Also eher nur eine Boshaftigkeit.

03.06.2016 09:33 • #36


lene79
Zitat:
Nennt mich ruhig charakterlich noch unterentwickelt, aber ich finde, ab einer den eigenen inneren Kern zersetzenden Handlung eines anderen, ab einem gewissen Schweregrad der Verletzung, ist Heimzahlen das einzige, was hilft.


das stimmt. Aber nur zum Teil. Das Heimzahlen hilft für ungefähr eine Sekunde, um zu kompensieren, was fehlt. Nicht die Verletzung des anderen fehlt, sondern das Erleben von Größe/ innere Stabilisierung durch Erreichen eines Hochgefühls.
Der Heimzahlende ist nichts anderes als der Gipfelerklimmende Bergsteiger, der all seine Energie verschwendet, aus scheinbar idiotischen Beweggründen bei Sauerstoffmangel und Eiseskälte in eskatischer besessenheit einen Gipfel zu erklimmen, nur um sich dort oben vorzukommen wie der Master of Desaster.

Es geht gar nicht mehr um die Verletzung des anderes. Die ist rein nebensächlich. Es geht um das Hochgefühl in einem selbst.

Aber das zu bekommen ist aiuch ein Irrtum. Mark Twight hat wohl sinngemäß mal gesagt, wenn man auf dem Gipfel angekommen ist, stellt man fest, dass man ganz schnell wieder runter will!

03.06.2016 09:36 • #37


Kiretty
Na das weckt ja Erinnerungen. Nur dass es in meinem Fall so war, dass die Geliebte meines Mannes auf diesem Weg (Geburtsannonce eines Babys mit meinem Mann als Vater, ebenfalls volle Namen angegeben) mich und die ganze Welt darüber informiert hat, dass es sie gibt. Jawoll, so wünscht man sich das doch. Was danach los war, kann man sich leicht vorstellen. Es brach etwas los, was man sich kaum vorstellen kann, denn es hatten natürlich viele, viele Leute in der Zeitung gelesen. Mein Mann ist als Unternehmer sehr bekannt (sag ich jetzt mal so). Niemand wusste, dass er eine Geliebte hatte. Jetzt schon. Nur hat sie ihm damit natürlich auch keinen Gefallen getan und das lag m.M. nach nicht in ihrer Absicht. Eigentlich hätte ich schadenfroh sein können, es gelang mir aber damals nicht.

03.06.2016 09:39 • x 1 #38


G
Hm und puh und oje. Habe homewrecker gelesen. Ja in Amiland tickt man anders. Die Geschichten sind ja wie alle immer nur von einer Seite betrachtet und verzerrt von Schmerz und /oder schön reden.

Bin da etwas überfordert, so grundsätzlich allgemein wurde ich sagen, die Frauen da sind/fühlen sich /stellen sich als Opfer dar. Nicht nur im Familien und Freundeskreis, sondern vor aller Welt. Wenn ich zeigen will, wodurch ich ein Opfer bin, brauche ich dafür einen zu identfizierenden Täter und
klage den an. Sie nehmen sich ihr Recht und klagen die moralische Tatan. Durch diesen Versuch wird das alles umgekehrt und sie machen sich selber zum Täter!?!? - - - ich weiss es net. Sehr schwieriges Thema!

Wie schnell das dann gesetzliche Grenzen überschreiten kann wird ja durch Blanca's Link /telemedicus klar.

03.06.2016 09:48 • #39


elfie63
@Gracia das ist es ja. Die Frauen (oder Männer, gibt es ja auch ,die betrogen und verlassen werden ) sehen sich einseitig als Opfer. Das ist aus ihrer Sicht zwar verständlich, aber nun mal falsch.
Ich will bestimmt nicht die 'Betrüger/innen ' in Schutz nehmen, aber ich kenne zB aus meinem Bekanntenkreis den Fall, daß die Frau gesagt hat: bin ich froh, daß er jetzt eine andere hat, so ist er der Böse.
Sie wollte ihn ja auch schon lange verlassen.
Also ganz so einfach wie von außen gezeigt sind die Dinge nun mal nicht.
Als Opfer gebe ich jede Verantwortung für mein Handeln ab - schließlich bin ich ja die 'Arme'. Und wo mein Anteil an der Sache liegt, will ich nicht sehen.
Das ist - wie gesagt - verständlich, aber sehr unreif. Nach dem Schmerz muß auch mal irgendwann ein Abschluß kommen, mit oder ohne Erkenntnis.
Wer sich auf diese Art 'rächt', schließt eben nicht ab, sondern klebt weiter dran.

03.06.2016 12:08 • x 1 #40


Blanca
Zitat von Bekannte:
wenn es um Verletzungen und Betrug geht, die nicht justiziabel sind.

Es hat gute Gründe, daß sie das nicht sind: http://www.seitensprung-fibel.de/fremdg ... t-wird.php

Zitat:
Niemand stellt sich vor den EM und lässt ihn spüren, dass er so nicht mit Menschen umgehen durfte.

Natürlich nicht - er hat ja nichts getan, was gesetzlich verboten wäre.

Zudem haben Außenstehende für gewöhnlich nur begrenzt Einblick in die eheliche Zweisamkeit und werden schon deshalb den Teufel tun, sich einzumischen.

Zitat:
Das ist schwer zu ertragen.

Das ist unser Recht.

Zitat:
Rational wäre es, dann dem eigenen EM von Anfang an mit größeren Vorbehalten zu begegnen, als einem Fremden, ihm weniger zu vertrauen und weniger zu 'investieren', da ja ausgerechnet hier keine Einlagensicherung besteht und man sich völlig ausliefert.

Rational wäre, gar nicht erst zu heiraten, um der völligen Auslieferung zu entgehen:
Jede Ehe kommt dem Unterschrift unter einen Blankoscheck gleich.

Zum Glück sind Menschen aber nicht nur rational, sondern auch gefühlsgesteuert.
Daher bleibt es wohl dabei, daß sie heiraten und jeder zweite von ihnen fremdgehen wird; auch, daß jede zweite Ehe in einer Scheidung endet.

Übrigens fand ich folgende US-Zahlen recht interessant:

In rund zwei Dutzend Staaten der USA ist Ehebruch ein Vergehen oder Verbrechen, wird aber selten verfolgt.In Michigan droht bei Ehebruch eine lebenslange Haftstrafe, allerdings ist seit 1971 niemand wegen Ehebruchs verurteilt worden.

(Zusätzliche Info dazu: http://www.spiegel.de/panorama/justiz/h ... 60688.html )

In Maryland steht auf Ehebruch eine Gebühr von 10 US-Dollar. In den US-Streitkräften wird Ehebruch geahndet, wenn er die Disziplin beeinträchtigt. Die Hälfte der Ehemänner sowie ein Viertel der Ehefrauen gab Anfang der 1950er Jahre Ehebruch zu, und inzwischen herrscht Gleichstand. Rund ein Zehntel der Ehepaare in den USA führt einvernehmlich eine offene Ehe.
(Quelle: Wikipedia)

Sie leben also letztlich nicht viel anders als wir, reagieren aber deutlich puritanischer, wenn sie mit diesem Umstand konfrontiert werden.

Ich bin auch aus anderen Gründen froh, nicht in God's own country leben zu müssen; diese Heuchelei kommt jetzt noch als weiterer auf den Stapel mit drauf.

03.06.2016 20:32 • #41


Blanca
Der Clip hier befaßt sich mit der Homewreckers-Seite und dem, was dieser Online-Pranger für die Betroffenen anrichten kann:

Mobbing pur und es macht auch vor der Ex-Affaire nicht Halt: In diesem speziellen Fall hier ist sogar ihr aus der Liaison mit dem Betrüger hervorgegangene Kind betroffen - was bitte kann denn der Junge dafür?

Wie kann ein Staat sowas billigend in Kauf nehmen?

03.06.2016 20:54 • #42


Schwerer_Anfang
Glaubst du an die Gerechtigkeit?
Rache und Hass können für einige Menschen die letzte Möglichkeit sein ihren Trennungsschmerz zu verarbeiten. Klingt doof, ist es aber nicht.
Ich weiß: Wir Menschen können verzeihen. Das ist unsere Menschlichkeit.
ABER: Es gibt Männer/Frauen die heimlich betrogen und verlassen wurden. Währen der/die Andere glücklich verliebt im Urlaub die neue Liebe glücklich geniest, leidet man als verlassener Höllenqualen und macht sich dauernd Vorwürfe. Und jetzt versuch mal mit Liebe/Vergebung mit dieser Situation fertig zu werden.
Falsch oder nicht. Es ist manchmal der einzige Weg aus dem dunklem und tiefem Abgrund. Und in meinem Freundeskreis gibt es zwei gute Beispiele. Zwei Männer- mitte 60- Von ihren Frauen heimlich betrogen, bestohlen und verlassen. Der Eine fing zum trinken an- der Andere wird halb wahnsinnig und kommt gar nicht klar. Mit Vergebung und Liebe kamen die zwei nicht weit. Sie drehten den Spieß um. Anzeige wegen Betrug/Unterschlagung. Beschimpfungen gegen die EX. An die Schwiegereltern „die EX als Prosti…. Hingestellt“usw.. Diese NEGATIVE Seite kostete keine Kraft-gab den Zwei sogar die Energie und den Lebensmut zurück. Das ist keine Geschichte sondern Tatsache. Der Eine hat seine Bude verkauft, lebt in Miete und trinkt nicht mehr und hat gleich 2 Freundinnen und der Andere hat zwar noch keine Frau gefunden, geht aber 3x in der Woche zu Haushaltsauflösungen/Flohmärkten.

03.06.2016 23:12 • #43


B
Zitat von Blanca:
Zitat von Bekannte:
wenn es um Verletzungen und Betrug geht, die nicht justiziabel sind.

Es hat gute Gründe, daß sie das nicht sind: http://www.seitensprung-fibel.de/fremdg ... t-wird.php

Ich habe in dem Artikel nur Begründungen dafür gefunden, warum es nicht justiziabel sein soll. Keine guten Gründe dafür. Analytisch ist der Artikel nicht gut durchdacht. Aber er wurde ja auch nicht ergebnisoffen geschrieben.

Zitat:
Niemand stellt sich vor den EM und lässt ihn spüren, dass er so nicht mit Menschen umgehen durfte.

Zitat:
Natürlich nicht - er hat ja nichts getan, was gesetzlich verboten wäre.

Eben darum ist hier Platz für private Ahndung.

Zitat:
Zudem haben Außenstehende für gewöhnlich nur begrenzt Einblick in die eheliche Zweisamkeit und werden schon deshalb den Teufel tun, sich einzumischen.

Bei Rache handeln ja keine Außenstehenden.
Wenn Du allerdings straf- oder zivilrechtliche Ahndung meinst, die löst dieses bei fast allen Taten und Vergehen bestehende Problem mit Prozessordnungen. Wäre also kein Problem.

Zitat:
Das ist schwer zu ertragen.

Zitat:
Das ist unser Recht.

Eben. Wo keine andere Instanz (früher in D war das ja eher die Kirche als der Staat) verfügbar, muss man sich selber helfen oder erdulden. Dann bist Du eben für letzteres. Ist ja auch ok.

Zitat:
Rational wäre es, dann dem eigenen EM von Anfang an mit größeren Vorbehalten zu begegnen, als einem Fremden, ihm weniger zu vertrauen und weniger zu 'investieren', da ja ausgerechnet hier keine Einlagensicherung besteht und man sich völlig ausliefert.

Zitat:
Rational wäre, gar nicht erst zu heiraten, um der völligen Auslieferung zu entgehen:
Jede Ehe kommt dem Unterschrift unter einen Blankoscheck gleich.

So radikal sehe ich das nun nicht. Es gibt ja keine Sippenhaftung. Nur emotionalen Schutz gibt es heutzutage nicht mehr. Früher gab es Kranzgeld, Schuldprinzip, Ehegattenunterhalt etc. Wünsche ich mir nicht zurück. Aber die dadurch eröffneten Lücken der Selbstverantwortung muss man dann eben selbstverantwortlich schliessen. Mit Zurückhaltung, Vorsorge, privatrechtlichen Verträgen oder eben nachträglicher Rufwahrung und öffentlicher Klarstellung.

Zitat:
Zum Glück sind Menschen aber nicht nur rational, sondern auch gefühlsgesteuert.
Daher bleibt es wohl dabei, daß sie heiraten und jeder zweite von ihnen fremdgehen wird; auch, daß jede zweite Ehe in einer Scheidung endet.

Sämtliche Ehen sind ja nun auch nicht gefühlsgeleitet geschlossen worden.
Für viele war es sicherlich auch eine zusätzliche Sicherheit (z.B. Heirat, wenn Kinder unterwegs sind). Dieser Sicherheitsaspekt hält heute aber nicht mehr, was viele sich wohl dennoch davon versprochen haben. Das ist eben neues Recht. Und Handlungen (Heirat), die da noch hinterher hinkt und sich nicht dem neuen Recht angepasst hat. Betrifft aber nicht den USamerikanischen Raum.

05.06.2016 14:40 • x 2 #44


Blanca
Zitat von Schwerer_Anfang:
Glaubst du an die Gerechtigkeit?

Jeder versteht etwas anderes darunter.

Ich glaube, daß man das erntet, was man sät - früher oder später, auf die eine oder andere Weise.

Zitat:
Rache und Hass können für einige Menschen die letzte Möglichkeit sein ihren Trennungsschmerz zu verarbeiten.

Ich kann nachvollziehen, was Du meinst und finde auch keineswegs, daß das doof klingt oder sonstwas.

Mir fällt zum Thema Rache stets das Wagenrennen von Ben Hur ein - speziell die Szene, wo der unterlegene Messala dem siegreichen Rächer Judah auf dem Totenbett noch zuflüstert, daß seine Angehörigen noch am Leben seien - eingekerkert - und dann sein Satz Das Rennen ist noch nicht vorbei, Judah.:


Rache ist destruktiv. Deshalb eignet sie sich meines Erachtens allenfalls für einen Knalleffekt, aber nicht für die nachhaltige Verarbeitung dessen, daß man jahrelang Zeit, Geld und Energie in eine Fata Morgana investiert hat. Meines Erachtens ist letztere nur möglich, indem man nach vorn blickt und damit in das sich nun ändernde eigene Leben.

Wer sich rächt, schaut noch zurück.

Und wie neulich schon jemand in einem Parallelthread schrieb: Die beste Rache ist ein zufriedenes Leben.
Ich würde daraus ein Weiterleben machen.

Zitat:
Ich weiß: Wir Menschen können verzeihen. Das ist unsere Menschlichkeit.

Vor allem bedeutet verzeihen nicht, daß man vergessen hat.

Zitat:
ABER: Es gibt Männer/Frauen die heimlich betrogen und verlassen wurden. Währen der/die Andere glücklich verliebt im Urlaub die neue Liebe glücklich geniest, leidet man als verlassener Höllenqualen und macht sich dauernd Vorwürfe.

Ob jemand, der ständig Affairen und Partner wechselt wie die Hemden tatsächlich glücklich ist, wage ich ebenso zu bezweifeln, wie daß er genießt. Für meine Begriffe hat das den schalen Geschmack von Blendwerk, Konsum und Getriebensein, weil man nicht in sich selbst ruht. Solche Menschen sind eigentlich mit sich selbst bestraft genug.

Zitat:
Und jetzt versuch mal mit Liebe/Vergebung mit dieser Situation fertig zu werden.

Das tue ich nicht.

Mein Ansatz ist ein anderer:
Akutes Desinteresse - an der Person des Betrügers. Denn die hat ja ab dem Moment des Auffliegens nichts mehr mit dem Menschen zu tun, auf den ich mich eingelassen zu haben glaubte bisher. Die ganze Beziehung interessiert mich ggfs. nicht mehr und ja: Ich gestehe mir zu, mich dann schlagartig zu entlieben.

Zitat:
Der Eine fing zum trinken an- der Andere wird halb wahnsinnig und kommt gar nicht klar. Mit Vergebung und Liebe kamen die zwei nicht weit.

Mit einer Racheaktion werden sie das - langfristig jedenfalls - auch nicht tun.

Zitat:
Der Eine hat seine Bude verkauft, lebt in Miete und trinkt nicht mehr und hat gleich 2 Freundinnen und der Andere hat zwar noch keine Frau gefunden, geht aber 3x in der Woche zu Haushaltsauflösungen/Flohmärkten.

Eben: Sie haben jetzt ein eigenes Leben. Nicht die Racheaktion, sondern das ist es, was ihnen die Ex eines Tages mal neiden wird. Denn die muß weiter mit sich selbst leben und kann dem nicht entkommen, egal wieviel Lover sie nimmt und wieviel Kohle sie von denen noch abstaubt - oder ab einem gewissen Alter eben auch nicht mehr...

05.06.2016 17:07 • x 1 #45


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