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Ratlos und Schuldgefühle

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Ja, passiert leider. Hättest du dir auch anders gewünscht..

Wem hast du denn das größere schlechte Gewissen gegenüber eigentlich?

10.08.2019 09:26 • #196


P
Zitat von Arnika:
Wem hast du denn das größere schlechte Gewissen gegenüber eigentlich?


Mir, meinem Mann, obwohl er nicht unwissend bleibt und den Menschen die ich verletze, weil ich es so einfach wie es hier oft beschrieben wird nicht lösen kann. Vor einigen Wochen traf ich ja einen Mann mit pot. für mehr.

10.08.2019 09:30 • #197


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Ratlos und Schuldgefühle

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Ist es nur schlechtes Gewissen oder auch Angst, dass dir durch dein Lebenskonstrukt der neue Mann durch die Lappen geht?

10.08.2019 09:35 • #198


C
Zitat von Andy17:
Es spricht für Pitje, dass sie sich Sorgen um ihren Mann macht.

Zumindest die Verantwortung was das finanzielle angeht, sie möchte ihn nicht in den Abgrund stürzen. Was das Kind angeht, möchte sie ihm zumindest eine Familie erhalten. Ich verstehe sie voll. Anderseits, wenn sie sich emotional von ihrem Mann abgelöst hätte, könne es ihr egal sein, ob er jemanden zumS.hat. Dafür ist er ja schließlich schon selbst verantwortlich, ob er es braucht oder will. Ihm jemanden zu besorgen, ist nicht ihr Job, wenn er es nicht will.

10.08.2019 09:35 • x 1 #199


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@Himbeereis
Hier liegst du richtig, aber nicht größenwahnsinnig werden.
@Pitje
Du bist ehrlicher als viele andere. Das muss man dir anrechnen.

10.08.2019 09:38 • #200


G
Ich führe seit fast 2 Jahren mit einem Mann eine Beziehung, der in einer ähnlichen Ehe lebte, wie du deine hier beschreibst. Sie hatte nach der Geburt der beiden Kinder eine langjährige außereheliche Beziehung mit seinem damaligen besten Freund, der sich jedoch aufgrund ihrer Unentschlossenheit letztendlich für eine andere Frau entschied. Erst danach erfuhr ihr Mann davon - entweder war er wirklich blind oder er wollte es nicht sehen. Jedenfalls haben die beiden nach einer schwierigen Phase entschieden, der Kinder zu Liebe weiter als Ehepaar durchs Leben zu gehen. Ohne Liebe, sie schliefen nur noch sehr selten miteinander, lediglich um sich von ihrem Überdruck zu befreien. Ohne Küssen, ohne Berührungen, ohne Zärtlichkeit. Beide suchten manchmal bei ONS Befriedigung. Sie lebten nebeneinander her, keiner interessierte sich dafür, was der andere machte. Aber auch sie fuhren zusammen in Urlaube, gingen zu Familienfesten - hielten nach außen eine Fassade aufrecht. Die inzwischen erwachsenen Kinder sind selbst nicht in der Lage Wärme in ihren Beziehungen zu geben. Durch die kalte Beziehung und das empathielose Miteinander haben die beiden zwei Narzisten groß gezogen. Die beiden sind so empathielose Menschen geworden, willst du das für dein Kind?

Die Ehe der beiden hielt 30 Jahre! Davon 25 Jahre ohne Liebe, was für ein Horror. Nachdem ich sein bisheriges Leben kannte, fragte ich mich, warum er das mitmachte, selbst nachdem die Kinder erwachsen waren. Und hier ist die Antwort, die auf dich und deinem Mann sicher auch zutreffen könnte:
Menschen, denen nie viel Liebe entgegengebracht wurde, haben nie gelernt, Auseinandersetzungen konstruktiv zu führen. Deshalb versuchen sie allen Konflikten aus dem Weg zu gehen, vor allem um ihre Verlustängste nicht aufkommen zu lassen. Bei ihnen kann jahrzehntelang eine Krise schwelen, ohne dass es je zu einer echten Auseinandersetzung kommt. Diese Menschen verbringen ihr Leben meist in einer zunehmend zersetzenden Partnerschaft.

Ich glaube, dass dies auf euch beide zutrifft. Ich würde dir wünschen, dass die die Verlustängste und die Angst vor Veränderung ablegen kannst. Je länger du in der Ehe bleibst, desto schwieiriger wird es, da raus zu kommen. Bist du weniger als 10 Jahre verheiratet, brauchst du nur Trennungsunterhalt zu zahlen, da du ja mehr verdienst. Wartest du länger, wird es immer teurer für dich. Wartest du zu lange wie mein Partner (30 Jahre) wird es extrem schwierig schadlos aus der Ehe herauszukommen. Mein Partner bricht immer wieder aufgrund der jetzigen Probleme zusammen. Dort ist es aber so, dass seine Frau diese Ehe durchaus bis ans Lebensende weiterführen würde, nur weil es ihnen materiall dann an nichts fehlen würde. Um ihn dazu zu zwingen, stellt sie dermaßen hohe Forderungen, ich hoffe, dass dein Mann das nicht auch eines Tages vor lauter Wut macht (wenn du zulange wartest)

Euer Sohn ist 8 Jahre - und wächst in einer lieblosen Gemeinschaft auf. Bitte tu dem Jungen das nicht an, er wird später genauso ein Mensch, wie ich es oben kursiv nieder geschrieben habe - das ist ein Kreislauf ohne Ende, wenn du nicht endlich die Reißleine ziehst. Hab Mut. Ein Leben ohne Liebe ist für euch alle drei Horror

10.08.2019 09:46 • x 2 #201


C
Zitat von Andy17:
Du bist ehrlicher als viele andere. Das muss man dir anrechnen.

Da kann ich nur zustimmen. Verantwortung gegen Gefühle. Ich kann schon verstehen das Gefühle und Anziehung abhanden gekommen ist. Man kann nichts erzwingen oder wiederbeleben. Was weg ist, ist weg. Und je länger der Zeitraum und die Distanz dazu, also auch keinS.mehr, was für Bindung sorgt, umso schwieriger wieder bei Null anzufangen.

10.08.2019 09:58 • x 1 #202


P
Zitat von Arnika:
Ist es nur schlechtes Gewissen oder auch Angst, dass dir durch dein Lebenskonstrukt der neue Mann durch die Lappen geht?


Der ist mir schon durch die Lappen gegangen, hat mir aber auch ein Stück weit die Augen geöffnet.


Zitat von Gast-xy:
Euer Sohn ist 8 Jahre - und wächst in einer lieblosen Gemeinschaft auf. Bitte tu dem Jungen das nicht an, er wird später genauso ein Mensch, wie ich es oben kursiv nieder geschrieben habe - das ist ein Kreislauf ohne Ende, wenn du nicht endlich die Reißleine ziehst. Hab Mut. Ein Leben ohne Liebe ist für euch alle drei Horror


Danke für deinen Beitrag. Horror sieht für mich noch anders aus, aber es muss zu einem Ende kommen. Lebenslang werde ich das nicht mitmachen. Das ist aber auch nichts was man nun innerhalb von 24 Std. Lösen kann. Das es auch Angst ist, habe ich ja mehrfach betont.

10.08.2019 09:58 • x 1 #203


6rama9
@Gast-xy Chapeau! Super Beitrag. Ich finde vor allem die Kausalkette: Liebloses Elternhaus prägt liebloses Elternhaus prägt liebloses Elternhaus über Generationen hinweg etscheidend. Woher sollen Kinder erfahren, wie sich liebevoller Umgang zwischen Erwachsenen anfühlt, wenn sie als Vorbild eine völlig erkaltete Zweckbeziehung vorgesetzt bekommen?

Zitat von Cinderella01:
Zumindest die Verantwortung was das finanzielle angeht, sie möchte ihn nicht in den Abgrund stürzen.

So ein Unsinn. Sie wäre unterhaltspflichtig und er lebt im Haus seiner (nicht ganz unvermögenden) Eltern. Er würde garantiert nicht in den finanziellen Ruin geritten werden.

Allgemein interessant finde ich die sorgsame ausgeklammerte einseitige Liebesverlust-Geschichte. Kein Wort, warum es nach der Geburt des Kindes plötzlich dazu kam, kein Wort darüber, was die beiden als Paar versucht haben, die Beziehung wiederzubeleben.

10.08.2019 10:05 • x 3 #204


C
Zitat von 6rama9:
Er würde garantiert nicht in den finanziellen Ruin geritten werden.

OK, kann sein. Dann möchte sie zumindest dem Kind die Familie erhalten, weil ihre selbst, damals auseinander gebrochen ist. Sie würde vielleicht unter dem Verlust leiden, ihr Kind nicht mehr täglich um sich zu haben. Geht doch vielen Männer so, die ihr Kind nur am WE erleben. Für eine Mutter kann es noch schlimmer sein.
Ich kenne jemanden, der sagte, egal wie seine Familie doch so sch... war, er hatte doch zumindest ein Stückchen Heimat. Die andere Seite, mein Neffe leidet darunter, er weiß seit der Trennung, nicht mehr wo er hingehört. Wie ich sehe gibt es viele Nuancen, jeder erlebt es anderst.

10.08.2019 10:16 • x 1 #205


P
Zitat von 6rama9:
kein Wort darüber, was die beiden als Paar versucht haben, die Beziehung wiederzubeleben.


Alles was man tun kann. Zu einer Paarberatung war mein Mann nicht bereit und ich gestehe, das auch ich kein besonderer Fan davon bin. Die Gefahr das man von jemandem Beraten wird, der in noch größeren Problemen steckt ist nicht zu unterschätzen.

10.08.2019 10:35 • #206


fengaraki
Zitat von Pitje:

Alles was man tun kann. Zu einer Paarberatung war mein Mann nicht bereit und ich gestehe, das auch ich kein besonderer Fan davon bin. Die Gefahr das man von jemandem Beraten wird, der in noch größeren Problemen steckt ist nicht zu unterschätzen.


Ist auch nicht diese Aussage wieder ein vorgeschobener Grund, das gar nicht erst zu versuchen?!?

Außerdem ist dein Mann erwachsen und du musst ihn nicht pampern wie ein Baby. Der kann durchaus auch mal lernen, selbst seinen Allerwertesten hochzukriegen.

10.08.2019 10:58 • #207


P
Zitat von fengaraki:
Außerdem ist dein Mann erwachsen und du musst ihn nicht pampern wie ein Baby. Der kann durchaus auch mal lernen, selbst seinen Allerwertesten hochzukriegen.


Fraglich.

10.08.2019 11:15 • #208


6rama9
Zitat von Pitje:
Die Gefahr das man von jemandem Beraten wird, der in noch größeren Problemen steckt ist nicht zu unterschätzen.

Das halte ich für eine völlig haltlose Ausrede. Aber gut, Tatsache ist dass ihr euch in eurer toten Ehe eingerichtet habt und ihr es entweder nicht versucht habt oder alle Versuche gescheitert sind.

Ich seh nur 3 Möglichkeiten: Entweder die kuschel- und 6-lose Zeit noch 10-12 Jahre verlängern, bis das Kind aus dem gröbsten raus ist oder halt saubere räumliche Trennung mit sinnvoller Aufteilung des Sorgerechts. Oder aber du dienst dich einem verheirateten Mann als unverbindliche Affäre an. Aber einen brauchbaren, ungebundenen Mann mit deiner Vita zu finden halte ich für fast aussichtslos.

10.08.2019 11:43 • #209


P
Zitat von 6rama9:
Das halte ich für eine völlig haltlose Ausrede.


Mal ehrlich jetzt. Diese ganzen Berater und Therapeuten sind auch nur Menschen. Die formen sich ihr Konzept oder vllt. noch 2-3 andere und verkaufen das dann als die ultima ratio. Wie es bei denen daheim aussieht wirst Du nicht erfahren.

Aber das ist meine pers. Meinung.

10.08.2019 11:47 • #210


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