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Scheidung nach 29 Jahren

alleswirdbesser
Zitat von ellenlripley2:
In eurem Modell ist möglicherweise eine Scheidung sinnlos teuer, das Splitting fällt weg und er muss mehrere tausend mehr Steuern zahlen, kann man vielleicht besser verteilen.

Im Folgejahr nach der Trennung muss man meines Wissens die Steuerklasse wechseln.

Oder wie stellst du dir die gemeinsame Steuererklärung vor? Das wird niemals in seinem Sinne sein. Und je weniger er verdient, desto weniger Unterhalt muss er zahlen.

14.03.2023 18:12 • x 1 #46


Admaro
Zitat von Sommersonne1:
Wir haben immer das eher „klassische“ Modell gelebt.


Du bist 47, wenn ich richtig gesehen habe. Was bitte ist dann ein klassisches Model?

Zitat von Sommersonne1:
Ich habe mich vorwiegend um die Kinder gekümmert, hatte nur eine geringfügige Beschäftigung (obwohl ich studiert habe), mein Mann hat immer gut verdient und ich habe ihm den Rücken frei gehalten.


Ich bin ein wenig entsetzt über diese Aussage. Du hast eine gute Ausbildung weggeworfen, um Kinder zu hüten und ihm den Rücken frei zu halten? Ihr seid seit 32 Jahren zusammen, verglichen mit deinem Alter hast du also studiert, als ihr schon zusammen wart. Warum dann die Entscheidung, dass du deine berufliche Ausbildung an den Nagel hängst?

Oder habt ihr erst sehr spät Kinder bekommen? Nur dann hättest du ja vorher gearbeitet?!

Was meine Überlegung ist, ich gehe davon aus, dass du dies bewusst so entschieden hast. Und nun hast du dich neu verliebt, was nicht das Problem ist, sondern deine Erwartungshaltung, dass dein Mann diese Abkehr von eurer Ehe, eurem Model mitfinanzieren muss. Sicherlich ist dies gesetzlich so geregelt, da die Gesetzgebung keine Wertung beinhaltet, ob die Entscheidung klug war oder nicht. Was zählt ist der Zugewinn.

Wenn ich jedoch bewusst mich für dieses Model der Abhängigkeit entscheide, und wir reden hier nicht von den Jahren der staatlich geförderten Erziehungszeiten, dann muss ich auch die Konsequenzen tragen.

Die Konsequenz ist: du trennst dich und sorgst zukünftig für deinen Unterhalt. All die Dinge wie Zugewinnausgleich, etc. tangiert das nicht. Oder du verbleibst in dieser Ehe und bist weiterhin finanziell abhängig von deinem Mann.

Wenn du dich trennen möchtest, sollte die erste Option geklärt sein und du finanziell tatsächlich auf eigenen Beinen stehen. Im Übrigen sieht auch der Gesetzgeber für beide die Pflicht, bei einer Trennung/Scheidung für den eigenen Unterhalt zu sorgen, auch wenn es hier Übergangsfristen gibt.

14.03.2023 18:39 • x 5 #47


A


Scheidung nach 29 Jahren

x 3


Elfe11
Kann der neue Lebenspartner nicht für dein Leben zahlen?

In einer festen neuen Lebensbeziehung entfällt der Unterhalt. Die führt Ihr ja!

14.03.2023 18:40 • #48


B
Zitat von Elfe11:
Kann der neue Lebenspartner nicht für dein Leben zahlen?

Der ist seinen Kindern gegenüber unterhaltspflichtig. Möglicherweise auch seiner Ex gegenüber. Die er mit der TE betrogen hat. Die wird sicher nicht auf Unterhalt verzichten, so dass er Next finanziert.
Zitat von Elfe11:
In einer festen neuen Lebensbeziehung entfällt der Unterhalt. Die führt Ihr ja!

Nö. Trennungsunterhalt entfällt mitnichten. Nachehelicher Unterhalt auch nicht. Der Gesetzgeber sieht das ziemlich sicher nicht als verfestigte Lebenspartnerschaft.
Zitat von Admaro:
Was meine Überlegung ist, ich gehe davon aus, dass du dies bewusst so entschieden hast.

Auch der Ex dürfte sich bewusst für dieses Lebensmodell entschieden haben. Zumindest hat er es mitgetragen. Mit allen steuerlichen Vorteilen. Fair enough, dass auch er die Konsequenzen trägt. Wie soll denn ein Mensch -egal ob m/w/d- nach Jahrzehnten des nicht Erwerbstätig-Seins plötzlich ermächtigt werden, wirtschaftlich autonom zu leben. Oder gilt hier die Maxime, wer so lebt, darf sich nie trennen? Denn egal, ob die Trennung wegen Betrugs, Warmwechselns oder fehlender Emotionen passiert, die wirtschaftliche Situation ist immer gleich.

14.03.2023 18:58 • x 2 #49


alleswirdbesser
Zitat von Brightness2:
die wirtschaftliche Situation ist immer gleich.

Die Gefühlslage des Verlassenen jedoch unterschiedlich.Ich war übrigens nicht die, die wegen einem Neuen ging, trotzdem war mir klar, dass ich selbst für mich sorgen muss, auch während der Ehe schon war mir eine sichere Arbeitsstelle sehr wichtig. Ich verstehe nicht wie man sich heute trotz toller Ausbildung in solche Abhängigkeit begeben kann.

Eine einvernehmliche Trennung ist natürlich die beste Lösung, aber leider selten.

14.03.2023 19:01 • x 3 #50


D
Vorallem dauert keine Erziehungszeit von Kindern 29 Jahre - davor oder danach hat sie doch was machen können - klingt stark nach sich vom gönnergatten aushalten lassen

14.03.2023 19:40 • x 5 #51


Admaro
Zitat von Dark_Cloud:
klingt stark nach sich vom gönnergatten aushalten lassen

Aushalten lassen ist so ein wertendes Wort. Er hat dies ja wohl freiwillig mitgetragen.

Ich verstehe nicht, wie man so lange in einer Abhängigkeit verbleibt, obwohl man andere Optionen hätte.

14.03.2023 20:03 • x 2 #52


L
Zitat von Dark_Cloud:
klingt stark nach sich vom gönnergatten aushalten lassen

Aha noch so ein Fossil das meint, die Arbeit daheim sei nur Kaffee trinken und Freundinnen treffen.

14.03.2023 20:31 • x 2 #53


L
Zitat von Sommersonne1:
mein Mann hat immer gut verdient und ich habe ihm den Rücken frei gehalten.

Ihr wart Euch bei diesem Modell ja einig und offenbar war es für Beide ok?! Hat er dann auch Rentenpunkte für Dich bezahlt oder wie sieht es aus?

14.03.2023 20:32 • x 2 #54


T
Du solltest zu einem Anwalt gehen.
Ich habe das alles letztes Jahr durch allerdings war ich der Betrogene Part.
Ich lebe mit unseren Kindern in unserem Eigentum vorerst bekomme Unterhalt für die Kinder auf meinen verzichte ich freiwillig ich habe immer TZ gearbeitet und hsbe mir einen 2 Job gesucht da es mir wichtig war nicht mehr von ihm und seiner Gunst abhängig zu sein.
Er hatte mir auch das Konto gesperrt während ich mit unseren Kindern im Urlaub war .....long Story.
Bei uns läuft gerade das Trennungsjahr und nach 15 Jahren Ehe auch in so einem Modell würde ich mich nie wieder so abhängig machen. Finanziell.
Mein Ex zahlt für die Kinder voll das ist auch richtig so Ehegatten Unterhalt verzichte ich freiwillig und arbeite nun wieder mehr.
Und alles andere wird nun über Anwälte geklärt Haus Konten Autos im Grunde genommen wollte ich es auch selbst mit ihm regeln aber manchmal ist es besser wen.das Menschen machen die emotional völlig raus sind.
Deshalb Anwalt und dann würde ich versuchen beruflich wieder durch zu starten meine Kids sind fast 11 und 14 Jahre und mussten jetzt auch in einigem umstellen das Mama nicht mehr soviel da ist.
Aber wen die Kinder nicht mehr in der Grundschule sind ist das durchaus tragbar.
Alles gute für dich.

14.03.2023 20:33 • x 4 #55


Admaro
Zitat von Brightness2:
Auch der Ex dürfte sich bewusst für dieses Lebensmodell entschieden haben.

Da stimme ich dir zu.

Zitat von Brightness2:
Wie soll denn ein Mensch -egal ob m/w/d- nach Jahrzehnten des nicht Erwerbstätig-Seins plötzlich ermächtigt werden, wirtschaftlich autonom zu leben.

Die Ermächtigung liegt ganz bei demjenigen/derjenigen selbst. Wohlgemerkt rede ich hier von einem Zeitraum von mehr als 20 Jahren (exklusive der gesetzlichen Kindererziehungszeiten).

Kein eigenes Einkommen + kein eigenes Konto kann ich mir als tragfähiges Model in einer Paarbeziehung beim besten Willen nicht vorstellen.

Die Ehe als Versorgung auf Lebenszeit zu erachten, war vor 30 Jahren schon nicht mehr notwendig. Tut man es trotzdem, tut man es bewusst mit allen Konsequenzen.

Zitat von Brightness2:
Oder gilt hier die Maxime, wer so lebt, darf sich nie trennen?


Dürfen schon, aber man darf dann nicht, vorallem dann nicht, wenn man selbst ausbricht, verlangen, der andere zahlt weiter. Verantwortung gilt da auch gegenüber der eigenen Entscheidung.

Wie gesagt, der Gesetzgeber kennt diese Unterscheidung nicht. Von daher wird der Versorgungsausgleich sich den gewählten Verhältnissen anpassen.

Trotzdem bin ich der Meinung, dass die TE die Verantwortung an ihren Mann weiterhin abwälzt.

Der Ausdruck Rücken freihalten, und das über die Erziehungszeiten hinaus, ist für mich so furchtbar antiquiert, dass ich darüber nur staunen kann.

Aber vielleicht bin ich ja wenig darüber informiert und die TE und ihr Mann haben ein hohes gesellschaftliches Leben geführt, in dem Bälle, Empfänge und Spendenaktionen organisiert werden mussten.

Das würde dann (vielleicht) Sinn machen.

14.03.2023 20:41 • x 1 #56


alleswirdbesser
Zitat von Lumba:
Aha noch so ein Fossil das meint, die Arbeit daheim sei nur Kaffee trinken und Freundinnen treffen.

Ich als Frau weiß, was Hausarbeit bedeutet, aber dafür muss man nun wirklich nicht komplett auf die Berufstätigkeit verzichten, ist halt meine Meinung. Teilzeitarbeit ist heute keine Ausnahme.

Als jemand mit Studium verdient man auch genug, um zwei Mal die Woche eine Haushaltshilfe kommen zu lassen. Man hat trotzdem mehr davon als es selbst zu machen.

Eine Freundin von mir hat einiges an Personal, weil sie in einer Stunde so viel Kohle verdient wie sie niemals mit eigenständigen Putzen machen/sparen würde (oder Gartenarbeit, oder Kindersitten, oder Mamataxi usw. ) Ist natürlich ein Extrembeispiel.

Aber selbst eine Haushaltshilfe würde keine 7 Tage die Woche 8 Stunden in einem Reihenhäuschen (zum Beispiel) zu tun haben.

Bei mir erledigt sich alles auch nicht allein, ich putze am Wochenende, kaufe ein, und für Fensterputzen verbrate ich locker einen Tag Urlaub. Am Ende des Tages bleibt die Frage: was ist mir wichtiger - eine blitzblanke Bude oder meine finanzielle Selbständigkeit? Ich habe gelernt auch mal fünf gerade sein zu lassen. Bei mir kann man eventuell nicht mehr vom Boden essen, aber ich habe ja auch einen Tisch.

Leicht ist diese Doppelbelastung nicht, das andere Leben ist viel angenehmer. Aber rein menschlich gesehen kann ein reines Hausfrauendasein nur im gegenseitigen Einvernehmen funktionieren, wenn beide etwas davon haben. Wenn die Gemeinschaft jedoch aufgekündigt wird und die Annehmlichkeiten jedoch weiterhin gewollt sind, wäre es denn angebracht, dass die TE dann weiterhin den Haushalt schmeißt und dem Mann weiterhin den Rücken stärkt? Auch wenn sie kein Paar sind? Gesetzlich wird ja von dem Mann verlangt, dass er weiterhin finanziell für die Frau und ihr Lebensmodell aufkommt, er aber darf im Gegenzug nicht mehr erwarten?

Die Rentenpunkte wird er ja im Scheidungsverfahren zur Hälfte abgeben müssen. Aber was ist nach der Scheidung, wenn man noch ganze 20 Jahre hat bis zur Rente?

14.03.2023 21:00 • x 2 #57


S
Zitat von Ella:
Und? Sollte er es weiterhin tun? Unabhängig von dem Verhalten der TE?

Was hat das Verhalten von mir mit dem zu tun was wir uns zusammen erarbeitet haben?

14.03.2023 21:03 • #58


S
Zitat von DieSeherin:
es geht doch gar nicht darum, jetzt zu werten, dass fremdverlieben mist ist, dass der mann möglicherweise verletzt ist usw. - es gibt gesetze! und ...

Danke. So sehe ich es auch

14.03.2023 21:04 • #59


D
Zitat von Sommersonne1:
Was hat das Verhalten von mir mit dem zu tun was wir uns zusammen erarbeitet haben?

das wird dir der Anwalt deines Mannes dann erklären

14.03.2023 21:06 • x 1 #60


A


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