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Schluss nach 11 Jahren und 2 Kindern! Brauche Rat

SalamiSaurus86
@neubeginn18: Du erkennst schon vieles richtig. Aber so einiges von dem was du sagst ist ähnlich. Die Fußspuren nicht materieller Art in unserem Leben abseits der Kinder muss ich suchen. Sie fallen mir nicht spontan ein. Eigentlich schlimm. Das mit dem Streit und Opfer sein war bei uns ebenso.
Ich wollte die Dinge klären, biss auf Granit und nahm dann entweder die Schuld auf mich oder beließ es dabei.

Sie kam nie zu mir und hat mir offen und ehrlich gesagt es tut ihr etwas leid.
Nur einmal, da sagte sie an unserer finanziellen Situation sei auch sie schuld. Ich war ganz baff. Und hatte gar nicht viel erwidert da ich sie nicht verletzen wollte.
Deine letzten 3 Absätze treffen durchaus zu. Danke für die Analyse. Ich brauche noch Zeit dafür. Vielen Dank.

@aquarius: bis diesen Monat habe ich noch die Miete bezahlt. Sie bekommt ihr Kindergeld und ihren Lohn als Aushilfe (ca 3x Woche) plus Trinkgeld. Und ich zahle ihr 700 Euro Unterhalt. Die Wohnung, obwohl meine, verlasse ich ja auch und lasse so gut wie alles hier.
Wie sie ihren Lebensunterhalt bestreiten wird? Irgendwie so...

Dank eurer antworten hoffe ich endlich diese zweite Phase der Trauer und Depression so langsam überwinden zu können. Die Wut und Enttäuschung, bzw nichtakzeptanz liegen so langsam hinter mir.
Danke für eure antworten.
Morgen fahre ich mit Freunden nach München. Den Kopf freikriegen . Endlich...

24.01.2019 23:42 • x 4 #16


aquarius2
Zitat von SalamiSaurus86:
Morgen fahre ich mit Freunden nach München. Den Kopf freikriegen . Endlich...


Das tut dir sicher gut, viel Spass in München.

24.01.2019 23:51 • x 1 #17


A


Schluss nach 11 Jahren und 2 Kindern! Brauche Rat

x 3


N
Zitat von SalamiSaurus86:
ur einmal, da sagte sie an unserer finanziellen Situation sei auch sie schuld


Ja und warum? Lass mich raten: Um dich zu motivieren weiter zu machen und eine Lösung zu finden...

Viel Spaß in München... die spielen zwar einen bescheidenen Fußball, aber sonst eine schöne Stadt

24.01.2019 23:54 • #18


M
Das mit dem Streit und dem Schuld kenne ich auch. Entschuldigt habe immer ich mich. An einem Streit sind meist 2 schuld, d.h. Also, dass jeder immer eine Schuld hat. Und ich habe diese immer anerkannt und mich entschuldigt und Peng, das war es. Selbst jetzt bei der Trennung hieß es, ich hätte ganz alleine Schuld , habe ich mich doch im Internet auf einem einschlägigen Portal rumgetrieben. Damit bin ich der einzig Schuldige, kein Wort von fehlendem Respekt und Liebe in den vergangenen Zeiten. Und selbst wenn sie jetzt mit einem neuen um die Ecke kommt (und ich vermute es stark), den sie schon vorher kannte und den sie sich schon während unserer Beziehung vorstellen konnte, wird es heißen, dass ich ja betrogen habe und Schuld bin.
Ich möchte sie auch noch zurück, aber nicht mehr so, wie sie war, habe sie immer für stur, aber im Grunde genommen für einen ehrlichen und gütigen Menschen gehalten. Jetzt vertraue ich ihr auch nicht mehr, sie taktiert m.M. nach, und vermeidet Kontakt, weil sie ihr Gewissen rein reden will, dass sie mich nicht anlügt (wenn ich sie zb nach einem neuen fragen würde).
Ich gehöre zu den vielen, die hier auf ein Wunder warten, das wäre dasselbe Wunder als würde ich Sandra Bullock (beliebig austauschbar gg anderen Prominenten) fragen, ob sie mich heiraten würde.
Und ich komme trotzdem nicht davon weg und das ist so sch..

25.01.2019 09:18 • #19


SalamiSaurus86
Vielen Lieben Dank für alle Antworten. Ich bin aus München zurück und leider hat mir mein Anschlussschlafplatz abgesagt. Also bin ich nach Hause. Die Kinder sind bei Oma, sie mit ihrem neuen Möbel kaufen. Ich war etwas zu Essen zu holen und als ich wieder kam stand sie mit ihrem neuen im Auto vor der Tür, fuhren an mir vorbei und sie lächelte mich so komisch an. Das hatte ich noch gebraucht.

Ich nutze diese Zeit und schreibe dir öffentlich einen Abschiedsbrief. Du wirst ihn nicht lesen. Aber ich hoffe es geht mir danach besser und vielleicht hilft er dem ein oder anderen der das auch mal liest... Wer weiß, ich hoffe dich endlich loslassen zu können und zu verzeihen. Dir, mir und unseren Kindern.

Wir haben uns 2007 kennen gelernt. Wir waren beide jung. Du 20, ich 21. Du warst neu in der Stadt. Bei unserem ersten aufeinandertreffen interessierte ich mich für eine andere, die mir dann gänzlich unsympathisch war. Ironischerweise nannten wir unsere Tochter nach ihrem Namen.
Ich erinnerte mich an dich zurück. Ich bekam deine Nummer heraus und ich schrieb dir. Ich war auf einem langen Einsatz. Ich war zum G8 Gipfel in Rostock eingesetzt und wir haben oft geschrieben. Und danach sollte es endlich klappen mit unserem Treffen.
Wir küssten uns zum ersten mal hier an der Bank vor dem Justizpalast...
Deinen 20 Geburtstag feierten wir hier hier zu viert in einer Bar. Weißt du noch wie damals J. an diesem Abend sich von seiner Freundin trennte?! Was ein Gefühlsklotz
Aber uns war das egal. Wir hatten unser erstes Mal an diesem Abend.
Und am 3. August fragte ich dich, ob wir nun zusammen sein wollen... Deine Antwort war ja.
Du hast mich damals in meiner Wohnung überrascht, an meinen Geburtstag und erinnerst du dich an die Sache mit dem Mantel und den Stiefeln vor meiner Tür? Ich muss grinsen wenn ich daran denke...

Die Jahre vergingen, wir waren gerne zusammen Essen. Frühstücken, Abendessen. Ich habe es verpennt mit dir zu reisen. Mein Job schickte mich durch die ganze Republik. Jedes Wochenende. Ich war in dieser Hinsicht antriebslos. Das tut mir leid!

Ich bin umgezogen in eine neue Wohnung. Du hast mir geholfen. Du bist umgezogen. Ich half dir...
Weißt du noch als die Heizung in deiner Wohnung ausgefallen war? Es war so schrecklich kalt du hast immer deine eiskalten Füße an mir gewärmt. Oder als ich dich, wie so oft von deiner Arbeit abgeholt hatte und die Typen am Fenster waren? Du hast dich unter der Decke versteckt
Ich habe dir immer einen Brief zum Geburtstag geschrieben. Am Ende nicht mehr. Das war unendlich dumm.

2011 sind wir zusammengezogen. In unsere erste gemeinsame Wohnung. Nach einigem Hin und her. Aber wir haben es getan. Die Wohnung war schön. Sie war perfekt für uns beide. Zu diesem Zeitpunkt wussten wir beide dass ich das Aufstiegsstudium beginnen werde. Ich erinnere mich bis Heute an die Situation am Parkplatz. Als ich losfuhr und wir uns umarmt hatten. Wir hatten beide Tränen in den Augen. Und ich wußte dass es schwer werden wird. Die räumliche Trennung, die Distanz und ja, ich hatte Zweifel dass wir das schaffen. Aber Hoffnung!

Nach zwei Monaten hast du angerufen. Sagtest mir du seist schwanger! Ich hatte gerade etwas getrunken und habe dich überhaupt nicht verstanden.... Ich muss gerade wieder lachen. Am nächsten Tag fuhr ich sofort nach Hause.
Auch diese Szene, ich kam zur Tür hinein und du lagst weinend im Schlafzimmer! Und gab dir die Antwort die du dir erhofft hast. Und die du letztlich auch schon kanntest, da du wusstest wie ich die Dinge im Leben angehe.
Wir haben uns gemeinsam entschieden mein Studium fortzusetzen.
Und dann begannen die Probleme. Du musstest ins Krankenhaus. Im Januar 2012 stand für mich außer Frage das Studium abzubrechen und zurückzukommen. Dir beizustehen. Und wir haben es geschafft.
Weißt du noch, weil die Hebamme so blöd war du erst nicht ins Krankenhaus wolltest als es soweit war und ich meinte, worauf sollen wir noch warten?!
Ich habe nie aktiv hinterfragt in meinem Kopf warum du schwanger geworden bist. Mir war klar dass ich Verantwortung übernehmen muss und das mit dir will! Ehrlich gesagt war ich glücklich, auch gestresst, aber glücklich.

Dann war er da. Der große. Du ganz durchgefroren mit viel zu wenig Decken in diesem Zimmer. Wir haben die Jacken auf dich gelegt. Aber es war geschafft. Eine neue Aufgabe erwartete uns.
Du hattest dich nach der Schwangerschaft unwohl gefühlt ob deines Äußeren. Es war mir egal. Du warst meine Frau, nicht ehelich, aber du weißt dass das für mich keinen Unterschied machte. Du warst es! Ob mit oder ohne Ring.

Du warst und bist eine tolle Mutter. Fürsorglich, immer bemüht. Ich wünschte ich hätte mir mehr von dir aneignen können. Und du in manchen Momenten von mir. Wir haben zusammen entschieden dass ich das Studium wieder fortsetze. Und es war eine verdammt harte Zeit. Getrennt von euch, mit der Angst viel zu verpassen von euch, mit Prüfungsdruck und dem Pendelstress.

Und wir haben beide entschieden dass du in diesem Hotel im Osten arbeiten willst. Ich bin mit dir mit. Habe den Umzug organisiert, wir hatten Hilfe bei der Wohnungsrenovierung und du hast sie ausgesucht. Sie war schön. Kannst du dich an den Gestank der Firma erinnern an schönen Tagen wenn die gelüftet hatten?
Du hast dort viel gearbeitet. Gastronomie war deine Stärke. Dein Studium tauchte nicht mehr großartig auf Du hattest so große Prüfungsangst und hast dich vielleicht auf mich verlassen?! Und ich habe das auch zugelassen. Ich habe dir mal gesagt ich würde mich nicht trennen nur weil du dein Studium verhaust...

Die Dinge dort im Hotel liefen nicht so wie erwartet. Du hast viel gearbeitet, dich mit dem Chef überworfen und ich war todunglücklich. In einer Gegend wo ich keinen kannte, oft alleine mit unserem Sohn und du soviel arbeiten. Und auch durchaus überfordert... Aber wir haben das irgendwie hinbekommen.
Weißt du noch Sylvester 13/14 als ich oben in der Wohnung alleine saß und du gearbeitet hast? Ich war sauer. Aber letztlich war es nur ein Jahreswechsel. Ich habe genörgelt, ja, ich war einfach unzufrieden.

Letztlich sind wir wieder zurück gegangen. Warum weiß ich bis Heute nicht. Für mich? Eher nicht. Du konntest dort selber nicht mehr. Das war aufreibend und nichts was dir versprochen war ist eingetreten.

Deine Mutter ist krank geworden. Ich habe dir zugehört, habe sie in die Klinik gefahren. Stand hinter dir.
Wir waren zurück in unserer Heimatstadt und ich war glücklich. Unendlich glücklich. Wir haben schnell eine Wohnung gefunden. Sie war schrecklich. Laut, etwas klein, aber wir kamen erstmal unter. Du hast sie eingerichtet, das Kinderzimmer, das Wohnzimmer. Schön hast du es gemacht.
Du sagtest mir du willst wieder studieren, aber du warst doch nur in deiner Arbeit. Und ich fragte mich warum...

Während der Zeit im Osten und während des Studiums eskalierte meine Sucht. Ich habe nie jemanden geschadet, es hat nie jemand mitbekommen. Meine Trauer euch nicht zu sehen, der Prüfungsdruck und die Verantwortung als Vater. In einer Gegend die ich hasste. Dieser Strudel wurde schlimmer.
Und im März 2015 fasste ich all meinen Mut zusammen und beichtete dir alles. Und ich wußte du würdest bei mir bleiben.
Ich habe mir Hilfe gesucht, eine Einzeltherapie gemacht, 3 Jahre eine Selbsthilfegruppe besucht und WIR haben es geschafft.
Du hättest dir mehr Einbindung gewünscht. Aber ich hatte Angst dich Co-Abhängig zu machen. Du wolltest immer unabhängig sein und warst es doch eigentlich nie, wie hätte ich dich da noch mit reinziehen können?! Ich habe dir erklärt warum ich so handel wie ich handel.

Du wolltest zurück ein zweites Kind. Ich haderte etwas aber letztlich ja. Das hat uns komplett gemacht. Du bist schwanger geworden und kurz vor der Geburt sind wir in unsere neue Wohnung gezogen. Wieder ein Umzug =)
Und du hast wieder die Kinderzimmer eingerichtet und die Farben ausgesucht. Das konntest du einfach.
Im OPSaal kam unsere Tochter. Ich war neben dir. Als sie da war habe ich geweint. Wir waren froh als du wieder zuhause warst.

Du wolltest sie zuhause betreuen bis zum 3. Jahr und dann dein Studium fortsetzen. Ok, ich habe es mitgetragen. Ich habe für uns gesorgt. Aber von deinem Lebensplan habe ich immer weniger gehört.
Wir wurden uns fremd. Der Alltag packte uns. Ich kam wenig an dich heran. Vieles hast du sofort als Kritik aufgefasst und damit kannst du nicht umgehen. Und ich habe mir in meinen Frust den Kanal über die Ironie gesucht. Du warst nicht ehrlich zu mir, deinem Partner! Du hast alles gewusst über mich. Ich war immer ehrlich, hatte keine Geheimnisse.

Wir sind letztes Jahr endlich in unserem gemeinsamen ersten Urlaub gefahren. Ich fand ihn schön mit euch. Du fandest ihn schrecklich aufgrund der Sache am Olympiaturm. Du wolltest es, wie du sagtest, unserem Sohn ermöglichen diese 20 Sek auf diesem Drachen zu reiten und hast dich dafür 90 Min in dieser Hitze in die Schlange eingereiht. Und ich konnte es nicht fassen, da ohnehin ein ganzer Tag Freizeitpark geplant war und das nicht notwendig war. Und ich sagte zu dir, frustriert, wenn du mal überall in deinem Leben diese Maßstäbe anlegen würdest wie in der Erziehung. Du hast geweint und es versteckt. Und ich war unglaublich getroffen. Ich wollte dir nicht wehtun. Ich wollte das nie. Abends im Hotel habe ich mich entschuldigt. Für dich war es hier bereits zu spät.

Als wir wieder zurück waren schmiedeten wir Pläne für die nächsten Urlaube, ich war euphorisch. Du hast es da schon gewusst dass du nicht mehr willst.
Ich habe ein Reise nach Malta mit dir geplant, wollte dir dort den Antrag machen. Ich guckte nach Ringen mit unserem Großen, aber ich spürte wie du mir entgleitest.
Und dann kam der 18.09. Der Tag an dem du dich getrennt hast.

Für mich fiel eine Welt in sich zusammen. Ich war frustriert, verletzt, getroffen und wollte es nicht wahr haben. Ich bin dir nachgelaufen, habe dir einen Brief geschrieben und Blumen geschickt. Ich wollte mit dir reden. Aber du hast es schon nicht mehr zugelassen.

Du hast angefangen mich oft zu belügen. Es waren soviele, ich kann sie gar nicht mehr zählen.
Und deinen neuen kanntest du auch schon länger. Aber es ist ja irgendwo niemandes Schuld. Er ist einfach Symptom für unsere Beziehung der letzten Jahre. Ich habe dir nicht mehr das Gefühl gegeben die beste Frau an meiner Seite zu sein. Obwohl ich dich oft fragte ob du reden willst, wenn etwas nicht stimmt, ich deine Nähe gesucht hatte, die du auch oft abgeblockt hast, ich dir in schweren Momenten sagte dass ich dich liebe und du deinen Job gut machst.
Du wolltest schon gar nicht mehr hören...

Ich habe die letzten Wochen vor allem versucht ein guter Vater zu sein und vor allem unseren Sohn zu zeigen wie sehr ich ihn liebe.

Du warst eiskalt zu mir, hast mich abgewiesen, meine Nachrichten, wenn überhaupt nur halbherzig beantwortet. Und ja, Heute weiß ich auch dass ich dich damit nur noch mehr in die Enge getrieben habe.
Aber ganz ehrlich, hätte es anders einen Unterschied gemacht?! Der neue war schon so früh da und unsere 11 Jahre waren für dich abgehakt. Du hast und hättest mir keine Chance mehr gegeben. Also tröste ich mich mit dem Gedanken alles versucht zu haben.

Du lässt dich jetzt einladen, nach Lanzarotte, Wellness am Tegernsee und vieles mehr. Du sagst Geld sei ihm egal und du nimmst das jetzt einfach mit.
Sagst mir auch ich wäre einfach zu geizig gewesen. Mir war aber eine gleichwertige Partnerschaft wichtig. Und dass war sie nicht. Ich hatte die Miete bezahlt, die Autos, du bekamst Kindergeld, deinen Lohn und Haushaltsgeld von mir. Und als du ein neues Bett wolltest und ich sagte ja dass muss dann wieder ich zahlen... Da wunderst du dich? Überhaupt, du hast auch materielle Gründe für die Trennung vorgetragen. Das fand ich sehr schlimm, da ich jeden Euro dafür gespart habe, uns die Wohnung kaufen zu können in der wir glücklich und alt werden.

Alles Schall und Rauch. Während du jetzt gerade in diesem Moment bei deinem neuen bist, 10 Jahre älter, kinderlos und dich freust, sitze ich mal wieder hier und denke nach und grübel.
Suche alle Schuld bei mir und trauer dir hinterher. Hoffentlich nicht mehr lange liebe I.
Ich danke dir für wundervolle 11 Jahre, für 2 wundervolle Kinder, für wundervolle Momente, für deine Loyalität, für deine Treue, für den Menschen I. den ich solange verteidigt und wahrhaftig geliebt habe.
Ich hoffe dir wird irgendwann klar, welchen Menschen du von dir gewiesen hast!
Und für mich hoffe ich, dass es mir nochmal leichter fällt loszulassen wenn ich diesen Brief gesendet habe.

Du warst einfach alles für mich....

26.01.2019 21:06 • x 1 #20


SalamiSaurus86
Ich habe sogar überlegt deine Möbel aufzubauen. Aber dann würde ich mich wohl vollends selbst aufgeben...

26.01.2019 21:18 • x 1 #21


Mia2
Ach, es macht mit traurig. Sehr schön geschrieben.

26.01.2019 21:21 • #22


juliet
Hallo,

Zitat von SalamiSaurus86:
Ich bin natürlich ein gebranntes Kind. In der Kindheit viel Gewalt, Scheidung, der frühe Tod. Ich habe auch verlustängste und Angst vor dem alleine sein.


das ist der kernsatz.
ich kenne das auch. daran arbeiten wir betroffene uns ein leben lang ab....

Zitat von SalamiSaurus86:
Sie hat mir immer vorgeworfen nicht so der gefühlsmensch zu sein. Als ich nach 20 Jahren endlich den abschiedsbrief meines Vaters gelesen hatte habe ich das mit ihr gemacht


du erscheinst mir im gegenteil ein sehr gefühlsbetonter mensch zu sein. den brief deines vaters nicht zu lesen, ihn aber jahrzehnte aufzubewahren , deutet für mich in diese richtung.

Zitat von SalamiSaurus86:
Und trotz dessen allem, und auch ich habe so meine Macken, fühle ich mich so zu ihr hingezogen und möchte sie zurück.


siehe oben.
menschen, die starke verlustängste haben, ertragen verdammt viel, um eben dieses trauma nicht erneut erleben zu müssen.

Zitat von SalamiSaurus86:
Und unserem verwirrten Sohn 45Min lang im Bett erklärte was gerade passierte bis er einschlief. Dabei dachte ich dass so etwas die Aufgabe einer Mutter sein müsste.


thema augenhöhe. nee, nee- das ist sache beider eltern. wieso dieses rollenverständnis? nur weil sie 100% für die kids da war...?

Zitat von SalamiSaurus86:
Mir war aber eine gleichwertige Partnerschaft wichtig. Und dass war sie nicht. Ich hatte die Miete bezahlt, die Autos, du bekamst Kindergeld, deinen Lohn und Haushaltsgeld von mir. Und als du ein neues Bett wolltest und ich sagte ja dass muss dann wieder ich zahlen.


das klingt für mich ganz schlimm.
immerhin hat sie mit ihrem lohn ja auch zum familieneinkommen beigetragen.
bei euch scheint die kommunikation schon lange irgendwie schiefgelaufen zu sein. oder versandet.... wie alt ist eure tochter? 3 jahre? oder bereits älter?
diese abmachung bestand ja zumindest, dass sie solange daheim bleibt ... machen andere familien auch. aber irgendwie kommt es bei mir so rüber, als hättest du zwar ja gesagt, aber doch nicht so richtig dahinter gestanden....?

Zitat von SalamiSaurus86:
Ich danke dir für wundervolle 11 Jahre, für 2 wundervolle Kinder, für wundervolle Momente, für deine Loyalität, für deine Treue, für den Menschen I


das ist eine bilanz, die sich doch sehen lassen kann.
sieh es doch einmal so: Ihr habt euch sehr früh kennengelernt, habt eine intensive Zeit gehabt und die ist jetzt vorbei.
Das gilt es zu betrauern und zu verarbeiten. Es wird dauern. Nimm dir ein Trauerjahr.
du wirst sehen, so lange wird es nicht brauchen, und du wirst auch irgendwann, wenn du die schlimmste Angst bzw den Entzug weitgehend überwunden hast, dein Leben als Single wieder genießen - du bist immer noch jung und dir steht so vieles offen.

was ich nicht verstehe: du betonst an verschiedenen Stellen, dass du ihr gegenüber komplett offen gewesen seist. Das kann aber ja nicht sein, wenn du ihr die Suchterkrankung erst nach einigen Jahren mitgeteilt hast.

beim lesen hatte ich ab und zu den eindruck, Das hier zwei instabile Menschen einander temporär gebraucht/benutzt haben, um etwas bei sich selbst zu kompensieren . Das ist nicht böse oder abwertend gemeint. also wie ein PuzzleTeil, das exakt zu dem anderen passt.
jetzt aber hat sich das Kräfteverhältnis irgendwie verschoben, du wirst nicht mehr gebraucht, du aber brauchst sie weiterhin.

nun musst du wirklich loslassen und langsam neue ziele ins auge fassen.

mach weiter mit deiner shg. das ist gut, dass du das machst. ein 12 schritte programm?

26.01.2019 22:07 • x 2 #23


aquarius2
Sehr traurig, ich wünsche dir für deine Zukunft viel Kraft und das ihr irgendwann wenigstens wieder auf der Elternebene miteinander könnt.

26.01.2019 22:14 • #24


SalamiSaurus86
Danke für eure Antworten.

Ja ich bin ein Gefühlsmensch und sehr sensibel. Kann das aber nicht immer nach außen zeigen. Das liegt an der Kindheit, meiner Sozialisation und auch an meinem Beruf. Gefühle sind hier eher unerwünscht und werden auch nicht wirklich offen gelegt.

Ich hätte mir einfach gewünscht dass sie auch mit unserem Sohn spricht in dieser Situation. Wir waren ohnehin soviel alleine und er war so verwirrt. Ich habe das vielleicht etwas unglücklich formuliert. Danach sagte sie noch es sei ihr egal ob ich mir eine Kugel durch den Kopf blase oder nicht. Dass hatte mich wirklich hart getroffen. Denn ich habe sie nie beleidigt oder sie angeschrien oder anderes. Mal laut geworden in der Trennung, ja, aber nicht mehr.

Und ja unser Betreuungsmodell war so abgesprochen. Jedoch war auch abgesprochen sich dem Studium zu widmen und dass ich sie hierbei mit aller Kraft unterstützen werde. Nicht immer mehr Schichten anzunehmen und ein Familienmodell nach Drehtürprinzip zu etablieren. Das hatte ich ihr auch gesagt. Zumal ich ihr angeboten hatte mehr Geld zu geben, damit sie sich voll und ganz dem Studium widmen kann. Ich war frustriert weil auch materielle Wünsche bestanden, von denen ich überzeugt war dass wir sie gemeinsam stemmen müssen. Haus, Urlaub, neue Möbel können doch nicht ein Leben lang von mir getragen werden?!

Ich habe ja auch Fehler gemacht im Nachhinein und zwar nicht zu knapp. Aber ich war auch frustriert.

Der Passus mit den zwei instabilen Menschen könnte den Nagel auf den Kopf treffen. Ich werde nicht mehr gebraucht, aber ich bräuchte noch! Da steckt schon sehr viel wahres in deinen Zeilen. Danke dafür. Ich nehme die Denkanstöße auf.

Die Sache mit der Sucht und der Ehrlichkeit. Nunja, es ist ein Wesensmerkmal einer Suchterkrankung es erstmal sehr häufig erfolglos alleine zu versuchen diesen Kreislauf zu durchbrechen. Und dieser Kreislauf beginnt schleichend. Die Frage ist wie man handelt wenn man erkennt ein Problem zu haben. Und ab hier kann man ehrlich und aufrichtig sein.

Nein nicht das 12 Schritteprogramm. Das sagte mir nicht so zu.
Es war eine angeleitete SHG. Das passte besser zu mir.

26.01.2019 22:40 • x 1 #25


scallisia
Zitat von Goldmen:
Aua - Das ist schon ekelig kalt. Kann man da noch Lieben?

Ja, kann man. Leider.

26.01.2019 22:48 • #26


aquarius2
Wahrscheinlich hat sie vieles mit sich abgemacht. Hat sie den Neuen gezielt gesucht, oder hat sie ihn im realen Leben kennengelernt? Ihr habt irgendwann mal die Verbindung zueinander verloren. Manchmal hilft es, wenn man miteinander redet, bevor man geht. Ich kann von meinem Partner nicht erwarten, das er riechen kann wie ich mich fühle, ebensowennig kann ich seine Gedanken lesen. Ich habe es bisher immer so gemacht, dass ich den anderen angesprochen habe, wenn in meinen Augen was anders war, oder der Andere sich zurückzieht in Freundschaften oder auch in der Partnerschaft, aber wenn der andere nicht reden will, dann hat man keine Chance und irgendwann geht der Andere und will dann erst recht nicht reden. Denen ist es egal, wie der andere fühlt, die haben sich längst verabschiedet und was das mit dem anderen macht ist denen egal.
Im schlimmsten Fall wird daraus ein Rosenkrieg, wo beide Federn lassen. Du und deine Frau, ihr habt beide eure Baustellen. Sie kriegt ihr Studium nicht gebacken, du hast ein Suchtproblem. Denkt beide an die Kinder, die gar nichts dafür können und durch diese Zeit genauso durch müssen wie ihr die kriegen eventuell einen Schaden für´s Leben.

26.01.2019 22:55 • x 2 #27


juliet
Zitat von SalamiSaurus86:
Das hatte ich ihr auch gesagt. Zumal ich ihr angeboten hatte mehr Geld zu geben, damit sie sich voll und ganz dem Studium widmen kann


bei mir kommt an:
ich hab das geld und teile es dir zu.

das macht mir ein ungutes gefühl.

und auch:
du trägst nicht genügend bei!

vielleicht konnte sie nicht die leistung bringen, die sie sich und ihr euch erhofft hattet mit studium und später gut bezahltem job?

jedenfalls bestand hier wohl keine augenhöhe.
für mich wäre es so:
familie heißt, man hat ein familieneinkommen und jeder trägt dazu bei.
in meinem elternhaus war das genau so, wie du beschreibst. vielleicht triggert es mich daher etwas. dieses zuteilen - da kann sich das gegenüber einfach nicht auf augenhöhe fühlen, denk ich mir.
sie hat sich doch bemüht, durch jobs... evtl fühlte sie sich unterlegen und wollte eben auch geld verdienen.... daher eben der aushilfsjob.

wenn ich das lese

Zitat von SalamiSaurus86:
Haus, Urlaub, neue Möbel können doch nicht ein Leben lang von mir getragen werden?


ist das eben das gegenteil von einem wir
ich sage dir ehrlich, dass sich das für mich sehr unangenehm anfühlt.
du hast die schwäche einer suchterkrankung. soe ist vielleicht (wie oben schon erwähnt) nicht in der lage, eine ausbildung / studium mit den damit verbundenen erwartungen zu stemmen...?
ich kann mir gut vorstellen, dass das zusammen mit der Ironie darüber , die du dir offenbar teilweise anstelle einer ehrlichen und klaren kommunikation angeeignet hast, erheblich dazu beigetragen hat, dass sie sich kleiner gefühlt hat und ihre gefühle dabei ebenfalls immer kleiner wurden.

kommunikation ist natürlich beider aufgabe. nicht nur deine.

26.01.2019 23:00 • x 1 #28


V
Hallo @SalamiSaurus86

mein aufrichtiges Mitgefühl für deine Situation. Ja es ist ganz furchtbar und schlimm jetzt in dieser Spirale der Hilflosigkeit zu sitzen. Mir ist beim lesen aufgefallen, dass du dir selbst Vorwürfe machst, dass es soweit kommen konnte. Nein dafür kannst du nichts, du hast alles getan was du als Mann, als Partner und als Vater tun konntest. Du du zeigst Verantwortung und stehst zu deiner Familie. Ganz im Gegensatz zu deiner Ex-Partnerin - sie weiß nicht was sie will. Sie schiebt Schwierigkeiten vor sich her (u.a. Studium), macht dir Schuldvorwürfe und am Ende hat sie dich angelogen. Sie hat dir nicht mehr gut getan.

Das schlimmste hast du bereits hinter dir gelassen. Für dich beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Gib dir Zeit und Raum alles richtig zu verdauen. Nimm die Situation an und sei nachsichtig mit dir.

Ich wünsche dir alles erdenklich Gute und vertraue auf dich selbst

26.01.2019 23:02 • x 1 #29


SalamiSaurus86
Zitat von juliet:

bei mir kommt an:
ich hab das geld und teile es dir zu.

das macht mir ein ungutes gefühl.

und auch:
du trägst nicht genügend bei!

vielleicht konnte sie nicht die leistung bringen, die sie sich und ihr euch erhofft hattet mit studium und später gut bezahltem job?

jedenfalls bestand hier wohl keine augenhöhe.
für mich wäre es so:
familie heißt, man hat ein familieneinkommen und jeder trägt dazu bei.
in meinem elternhaus war das genau so, wie du beschreibst. vielleicht triggert es mich daher etwas. dieses zuteilen - da kann sich das gegenüber einfach nicht auf augenhöhe fühlen, denk ich mir.
sie hat sich doch bemüht, durch jobs... evtl fühlte sie sich unterlegen und wollte eben auch geld verdienen.... daher eben der aushilfsjob.

wenn ich das lese



ist das eben das gegenteil von einem wir
ich sage dir ehrlich, dass sich das für mich sehr unangenehm anfühlt.
du hast die schwäche einer suchterkrankung. soe ist vielleicht (wie oben schon erwähnt) nicht in der lage, eine ausbildung / studium mit den damit verbundenen erwartungen zu stemmen...?
ich kann mir gut vorstellen, dass das zusammen mit der Ironie darüber , die du dir offenbar teilweise anstelle einer ehrlichen und klaren kommunikation angeeignet hast, erheblich dazu beigetragen hat, dass sie sich kleiner gefühlt hat und ihre gefühle dabei ebenfalls immer kleiner wurden.

kommunikation ist natürlich beider aufgabe. nicht nur deine.



In diesem Beitrag steckt soviel Wahrheit drin. Das war definitiv eine Spirale die erheblich dazu beigetragen hat sich von mir zu distanzieren. Ich habe mich hier vollkommen falsch verhalten und habe sie durch mein Verhalten weggetrieben. Das bereue ich wirklich. Aber sie hat mir gegenüber das auch nie so klar formuliert. Hätte ich das besser gewusst, ich hätte ihr geholfen.
Naja, wäre hätte fahrradkette...

Vengeful dir auch danke für deine einfühlsame Antwort. Auch da steckt viel Wahrheit drin.

Wir haben beide Fehler gemacht. Für mich war es aber kein Grund mich zu trennen:(

26.01.2019 23:11 • #30


A


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