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Schmerzhafte Trennung von Borderline-Persönlichkeit

B
Hallo liebe Leserinnen und Leser,

Wie der Titel schon sagt, habe ich gerade eine ganz schmerzhafte Trennung hinter mir.

Ich war mit meiner Partnerin viele Jahre zusammen und wir haben verdammt viel erlebt und durchlitten.

Am Rande sei erwähnt: bei ihr wurde eine Borderline-Persönlichkeitsstörung diagnostiziert.

Es war eine Beziehung mit vielen extrem grauenvollen Momenten von Gewalt über Erniedrigung bis hin zum Fremdgehen.
Sie hatte aber auch so extrem schöne Momente, die sich auf eine Art und weise festgebrannt haben, dass ich fürchte diese Bilder und Worte nie wieder los zu werden.
Während der Beziehung wusste ich im Prinzip schon immer, dass das irgendwann zuende geht. Trotzdem kann ich damit jetzt nicht umgehen.

Nun habe ich mich zu dem Thema Borderline-Beziehung schon sehr stark belesen und bin auch irgendwie..... der Ansicht, die Beziehung MUSSTE enden. Es hätte niemals eine Zukunft geben können, wie ich sie mir gewünscht hätte.

Allerdings hat man sich so heftig aufeinander eingeschossen, dass ich jetzt regelrecht den Boden unter den Füßen verliere.
Sicher ist mir klar, dass (und an dieser Stelle danke ich dem Forum für die Erkenntnis!) jeder diese Form der Schmerzen und Hilflosigkeit bei der Trennung nach einer intensiven Beziehung fühlt.

Für mich ist es nun das erste mal, dass ich sowas durchleide und ich bin geschockt.. Regelrecht erstarrt ... Essen, Trinken fällt schwer... Mit Freunden die mich ablenken wollen möchte ich mich auch nicht so recht auseinander setzen (tu es allerdings trotzdem, weil ich glaube, das ist besser als sich einzuigeln)

Mein Gemütszustand wechselt permanent von : es ist besser so zu ich schaff das nicht

Meine Fragen an euch sind hier :

Wie habt ihr eure Trennungen erlebt ?

Wie geht es euch heute?

Hattet ihr vielleicht auch schon Berührung mit der Borderline-Persönlichkeitsstörung ?

Wie lange habt ihr gebraucht, bis ihr den Alltag wieder meistern konntet?

Wie lange hat es gedauert, bis ihr Dinge wieder tun konntet, die euch Spaß machen ?

Gab es mehrere gefühlstechnisch klar unterscheidbare Phasen auf eurem Weg zur Besserung ?

Hattet ihr auch schon lange Zeit vor der eigentlichen Trennung die leichte Gewissheit, dass es irgendwann passiert?

Hattet ihr auch schreckliche Momente in der Beziehung, die nach der Trennung schubweise völlig von den Bildern und Gedanken an die tollen Momente (die man nie wieder erleben kann) überlagert werden? - Wie geht man damit um ?

Meine Hoffnung ist es, durch eure Antworten und Erfahrungen eine grobe Einschätzung meiner Zukunft treffen zu können.... Ich habe regelrecht Angst, da das alles so extrem neu für mich ist und ich ehrlichgesagt gerade das Gefühl habe, völlig meinen Platz in der Welt verloren zu haben.

Vielen Dank fürs Lesen und ganz viele Grüße

22.11.2015 14:42 • #1


T
Naja nicht direkt mit Borderline...Aber einer, der unbehandeltes ADHS hat... Manche VVerhaltensweisen ähneln den Borderlinern...Ich kam mit seiner Art und seinen Problemen irgendwann nicht mehr klar. Ich war extrem überfordert. Das Nähe - und Distanz Verhalten war bei uns gestört...Irgendwann spiegelte ich sein Verhalten und es neigte sich bei uns mehrmals dem Ende zu, weil meine Beziehungsangst größer wurde...Trotzdem komme ich gedanklich immer noch nicht von der Person los wegen der ich oft Tränen vergoss.

22.11.2015 23:00 • #2


A


Schmerzhafte Trennung von Borderline-Persönlichkeit

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B
Oh nein... Das klingt ähnlich wie ein Teil meines Beziehungsverlaufs. Man weiß irgendwann nichtmal mehr wer man selbst ist, bzw. erkennt sich nicht wieder... Wie lange ist das nun her ....? Du machst mir Angst... :/

22.11.2015 23:05 • #3


T
Ich kannte noch einen anderen Exfreund, bei dem ich nicht genau weiß, ob er eine diagnostizierte Persönlichkeitsstörung hat...Ich hatte da so meine Vermutung. Er war extrem aggressiv und impulsiv. Ein reines Hin und Her von guten und schlechten Momenten. Auch ein gestörtes Distanz und Nähe Verhalten....Trennung gab mir den Rest... Fehlte nicht viel bis zum Suizid damals.

Ja das ist alles nicht so einfach. Doch was du geschrieben hast ist auch nicht so ganz ohne...Erinnert mich an eine meiner Beziehungen...

22.11.2015 23:08 • #4


T
Einmal zu den beiden Kandidaten: eine Trennung ist fast ein Jahr und sechs Monate her und die andere ist mein paar Monate her. On/off Beziehung. Waren nicht so lange zusammen...er will wieder Kontakt und zurück

22.11.2015 23:12 • #5


B
Hast du alle deine Beziehungen in soweit verarbeitet bekommen, dass du neu anfangen kannst, auch wenn noch Erinnerungen aufblitzen ?

es verlief auch eigentlich noch wesentlich schlimmer als es im Text klingt... Ich wollte die Geschichte der Beziehung nicht so detailliert erzählen, weil es einerseits recht standardmäßiges Borderline-Verhalten war und ich andererseits finde, dass es ungerecht ist, über jemanden Dinge zu erzählen, die ihn in ein extrem schlechtes Licht rücken..

Aber mich würde interessieren, wie du dich aus deinen Beziehungen befreit hast und eventuell Hoffnung geschöpft hast.

22.11.2015 23:16 • #6


T
Bei einer Beziehung machte ich Jahre ein Drama mit. Wobei es da auch sehr schöne Momente gab... Bei der anderen Beziehung, die Monate ging...ja da waren weniger schöne Momente. Beide hatten eine komplizierte Persönlichkeit...
Ich will dir keine Angst machen...Auch ich war da nicht immer so unschuldig. Habe auch Fehler gemacht.

22.11.2015 23:17 • #7


B
Willst du ihn auch zurück ?

22.11.2015 23:18 • #8


T
Was mir bei der einen Trennung half, ja Familie und Freunde. Auch Therapie und ein Umzug.Kaum hatte ich mich halbwegs erholt, konnte ich nicht so schnell gucken, wie ich in die nächste Beziehung gestolpert bin usw...Es ging für meinen Geschmack zu schnell. Ich hätte mir da lieber Zeit lassen sollen...Denn die nächste Beziehung war noch schlimmer. Wir haben uns mehrmals getrennt. Auch jetzt hänge ich gedanklich an ihm, weil er wieder den Kontakt sucht. Ich will nicht zu sehr ins Detail gehen.

22.11.2015 23:23 • #9


T
Es würde uns nicht weit bringen...

22.11.2015 23:25 • #10


T
Eine on off Beziehung hat einen Faden Beigeschmack. Zudem hat er eine sehr komplizierte Lebensgeschichte.... Der Verstand sagt immer NEIN, aber das Herz sagt JA. Ich trauere ihm mehr hinterher, obwohl wir nur Monate zusammen waren... Mehr als damals, wo meine andere jahrelange Beziehung zu Ende ging... schon komisch.
Warum sind wir Menschen so kompliziert? ?

22.11.2015 23:31 • #11


T
Sorry, hast mich was gefragt. ..ob ich ihn zurück will? Naja es würde dann weiter mit dieser On/ off Geschichte gehen, die sehr viel Energie kostet...Ich weiß nicht, ob ich sowas ewig mitmachen kann...
Wie hast du es denn geschafft es über Jahre durchzuhalten? ?

22.11.2015 23:36 • #12


B
Entschuldige bitte, dass ich jetzt erst antworte.

Nun also ich denke obwohl die Krankheitsbilder teilweise doch recht unterschiedlich sind, hatten unsere Beziehungen tatsächlich zumindest in kleinen Teilen einen ähnlichen Charakter.
Dass du ihm nach so kurzer Zeit so sehr verfallen bist, kommt mir zum Beispiel auch sehr bekannt vor...
Kaputte Familie bzw. komplizierte Lebensgeschichte ebenfalls .. Wir waren wirklich dramatisch lange zusammen.... Es hat quasi als Kinder bzw. junge Erwachsene begonnen...
Aber wie ich das durchgehalten habe..? Die Frage sollte glaube ich eher lauten, wie ich es geschafft habe, jetzt auszusteigen ...
Ich konnte mich nicht trennen.. Ich konnte es einfach nicht - ehrlich ! Egal was passiert ist, egal wie schlimm es war, egal wie lange die Beziehung dauerte .... Begonnen hat die Qual ehrlich gesagt schon nach den ersten paar Wochen.
Und jedes Mal (es sind wirklich unzählige) wenn etwas schlimmes passierte. (Ein verbaler Schlag unter die Gürtellinie, eine Körperliche Verletzungen, eine aufgedeckte Lüge, ein anderer Mann) WOLLTE ICH WIRKLICH SCHLUSS MACHEN .. Aber es ging nicht. Sie machte ja nur Fehler ... Sie bereute alles... Sie war eben krank ... Hatte ein schweres Leben ..und schenkte mir nach den Schmerzen immer das wirklich unvergleichlich schöne Gefühl, dass jetzt wieder alles gut ist.
Ich habe mich oft gefragt, warum ich es nicht schaffe Schluss zu machen ...
Ging es ein paar Wochen gut, gerieten diese Gedanken wieder in den Hintergrund.. Bis zum nächsten Knall.

Ich denke man kann das mit einem Dro. vergleichen.
Du nimmst es ein - Das Leben ist perfekt ... Du kommst runter : es ist extrem beschissen... Also willst du wieder drauf kommen.... Egal wie.

Dazu kommt die schei. lange Zeit und die extreme Nähe und Bindung, die sich entwickelt, wenn man quasi aneinander genäht durchs Leben geht und es eigentlich nie ein du und ich sondern nur ein wir gab. Das klingt zwar schön, wenn ich das hier so schreibe ....aber mit all dem Leid das bedingt durch Krankheit oder auch Fehlverhalten von mir (ich will mich sicher nicht komplett unschuldig an dem Mist darstellen) ..... War das einfach nur extrem ungesund.

Um also auf die Frage zurück zu kommen, wie ich das durchgehalten habe ... : ich hab mir selber im Laufe der Zeit mehrere Antworten darauf gegeben.. Eine stimmt vielleicht...:

- extrem starke Liebe
- Gewohnheit
- Abhängigkeit
- Angst alleine zu sein
- Sehr viel Hoffnung in Besserung
- Meine Art nicht aufgeben zu können
- Mitleid mit ihr, Angst dass sie ohne mich ihr Leben nicht auf die Reihe bekommt.

Ich habe mir auch oft gesagt, ich hätte es enden lassen sollen, als die Bindung noch nicht so stark war und die Beziehung noch nicht so lang.
Ich hab immer gedacht : Wenn du dich nicht trennst, dann tut es scheinbar noch nicht genug weh... Irgendwann kommt sicher der Punkt, andem du freiwillig gehst, ohne traurig darüber zu sein.
Ich wollte sie auch hassen. Es ging nie.

Nunja... Jetzt ist es vorbei und gut geht es mir trotzdem nicht.

Aber ich würde dir an Anbetracht dessen, was ich gerade geschrieben (und damit selbst nochmal reflektiert habe ) raten wollen, die Finger von kaputten Personen lassen, FALLS sich abzeichnet, dass daraus eine kranke Beziehung entstehen wird.
Ich habe mir all die Jahre nichts mehr gewünscht als Ruhe... Eine längere Zeit am Stück kein auf und ab. Keine Veränderung, wenn es mal gut war ... Keine Angst vor dem nächsten traurigen Moment.

ich könnte nie wieder eine Beziehung ertragen, in der die Achterbahnfahrt nie endet und aus der ich nicht entkommen kann...

Sorry für den riesen Text ... ^^
Eins nur noch: Bitte sei dir VOLLENDS BEWUSST über die Lebensumstände und das Krankheitsbild deines Partners, bevor du dich in die Achterbahn setzt
Es kann sicher auch klappen aber wenn nicht, kann man die Achterbahn während der Fahrt viel schwerer verlassen als man glaubt.

23.11.2015 02:27 • #13


B
Bitte entschuldige übrigens, dass der Text voller Fehler ist xD die Uhrzeit und die Autokorrektur sind Schuld

23.11.2015 03:02 • #14


T
Hallo Blackhat,
das mit der Rechtschreibung ist nicht so schlimm.
Man kann es lesen
Mein Ex hatte auch eine ziemlich krasse Vergangenheit und ist ambivalent...Mein Verstand weiß, dass es mit uns nichts wird, aber etwas anderes will es immer noch nicht so ganz akzeptieren.

24.11.2015 11:00 • #15


A


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