Schnitzel-Diaries - ein Tagebuch zum Mitkommentieren

Eine seltsame Beobachtung: ich höre Podcast rauf und runter, in denen der Missbrauch durch Narc minutiös geschildert wird, mit Fallbeispielen und nachgespielten Dialogen, die den Wahnsinn einer solchen Beziehung widerspiegeln.

Heute zum ersten Mal seit der Trennung noch nicht um diese Uhrzeit. Und welches Gefühl kommt auf: Vermissen. Verrückt. Als würde ich, wenn ich den Podcast höre, einen Horrorfilm schauen und wissen, das ist nur ein Film und wenn ich damit aufhöre, dann vermisse ich das - ja auch hier wieder - Dopamin.

Eine Tüte Gummibärchen konnten das gerade nicht kompensieren. Welche Gedanken haben sich Bahn gebrochen? Die der Verbundenheit. Wir gegen den Rest der Welt das waren die Gefühle, die in Zusammenhang mit ihr aufkamen.

Heute war ich sogar schon soweit zu überlegen, ob nicht letzlich doch ICH die Narzisstin ist, da ich ja auch sehr schnell war, mich bereitwillig gebunden habe, Herzchen zurückgeschickt und verdoppelt habe. Sie war begeistert Endlich auch eine großzügige Frau, nicht vom Stamme nimm so sagte sie oft. Ich hab gelacht und meinte, wir machen Potlatch (eine extreme Form des Schenkens bei nordamerikanischen Indigenen, bei der am Schluss das eigene Vermögen/Besitz verbrannt wurde, als Geschenk für die anderen).

Ich war kurz davor, zu ihr zu ziehen. Das erste vielversprechende Bewerbungsgespräch ist bereits gelaufen, die Wohnung wäre ab Oktober bezugsfertig gewesen. Es ist wie aus einem Alptraum gerade. Da ich hier lese und den Podcast höre weiß ich, was das bedeutet hätte.

Meine Osteopathin meinte heute, dass meine Energie heute extrem niedrig sei. Beim letzten Mal (3 Tage nach Trennung), wären ihr gefühlt Blitze aus meinem innersten entgegen geschossen und heute bin ich auf tiefem Standby.

Nur jetzt - nur heute schaffen - und ich erlaube mir, zu weinen und zu trauern.

Heute ist Tag 13

Wie schön - ich wache auf - und der Schmerz ist nicht mehr da. Ich schaue in diese Gruppe als erstes, nicht auf der Suche nach einer WhA von IHR, sondern nach den Fragen, die die Welt bewegen: Wer hat heute Katze gefrühstückt und wie schlafen Kolibris, wie geht es Elfes Augen und welche Musik hört Einfachatmen. Wird Inex wirklich auf die Bohrinsel gehen und einen Haifisch adoptieren? Ist Tol wirklich auf dem Weg in die USA oder schreibt er das nur so? Wie geht es der wunderbaren Fe und hoffentlich geht es Ava besser! So viele Dinge, die mein Kopf nach dem Aufwachen denkt, so viele schöne Schwingungen, die ich dadurch empfinde.

Meine täglichen Routinen haben mir sehr geholfen, in den letzten fast 2 Wochen
- chanten chanten chanten
- Schreiben
- Podcast hören und visualisieren (malen)

Gestern hat mir eine Freundin erzählt, dass sich meine Sprache in den letzten Wochen vor der Trennung geändert habe. Ich hätte oft Fäkalsprache benutzt, was nicht meine Art ist und sie sei sehr erschrocken darüber gewesen. Diese Härte - ich habe sie entweder als Schutz vor ihr angezogen oder, weil sie abgefärbt hat. Oder beides zusammen. Brrrr - sie kann nicht an meiner Seele anhaften, das ist gut.

Ich bin meiner Seele zutiefst dankbar, dass sie mich geschützt hat, dass sie mir die Kraft gegeben hat, genau hinzusehen und trotzdem ich so so so gerne in einer Beziehung gewesen wäre, früh den Absprung zu schaffen und hier die Stärke hatte, obwohl ich es nicht gerne hören wollte, diese Kontaktsperre einzurichten. Ohne die wäre ich schon längst wieder am Haken. So habe ich Zeit zu heilen, zu mir zu kommen, meine Hirnchemie beruhigt sich!

Danke fürs Lesen und - habt einen wunderbaren Tag in eurem Leben - ich wünsche euch, dass der Kummer heute ein kleines bisschen besser ist und ein Lachen zu euch dringt!

14 Tage - 2 Wochen

Eine wichtige Etappe im steten Kampf gegen Liebeskummer ist erreicht. Die zwei Wochen Marke. Früher waren solche zwei Wochen immer der Zeitpunkt, an denen ich gekippt bin, eingeknickt und zurück gekrochen kam. Auf ein Fingerwink des anderen zurückgeschnellt kam, wie ein Geschoss. Ab in eine neue Runde.

Diesmal wird das nicht so sein können. Weil ich eine komplette Kontaktsperre habe. Weil ich die Trennung so klar und ohne ich liebe dich doch sos formuliert habe. Weil ich klar war. Weil ich gesehen habe, dass der Weg nur bergab gehen kann.

Es war ähnlich wie der Moment, in dem ich mich zur Abstinenz entschlossen habe: Damals wusste ich, es gibt kein zurück. Und es gibt kein weiter so, da ich mich selbst belügen würde. Es würde meistens nice und moderat sein, und dann würde es wieder diese höllenhaften Abstürze geben, nach denen ich Tage - ach was sage ich - Wochen brauchen würde, um mich aufzurichten.

So war es auch mir Ex. Dasselbe Gefühl. Danke an meine Abstinenz - die mir gezeigt hat, dass ich den Fernseher auch einfach ausstellen kann, wenn das Programm einen Horrorfilm zeigt, den ich eigentlich gar nicht schauen will.

Nochmal und immer wieder: Ich bin lieber ohne Partner/-in, als mit einem Menschen, der meine Seele kneift und quetscht.

Danke fürs Lesen und mich hier auffangen und begleiten!

+++Ankündigung+++
bin ab morgen im Urlaub und werde keine Zeit und Netz wahrscheinlich haben, um zu schreiben. Ich werde komplett in der Natur sein. Im Moor. Wusstet ihr, dass Moorleichen rote Haare haben? Ich habe aber nicht vor, eine Moorleiche zu werden. Im Gegenteil.

Mein Plan ist, nach dieser Woche im Moor gestärkt zurückzukehren. Ich werde zwar nicht - keinen Liebeskummer - mehr haben. Aber es wird noch ein wenig mehr Zeit vergangen sein, was mir hilft, zu heilen.

Allen, die hier auf dem Weg sind: habt Zuversicht!

@Schnitzel2000 ich stelle gerade fest, dass du in meinem Kopf eine sehr junge Frau bist, fast noch ein Mädchen. Jetzt schau ich auf dein Profil und lese du bist 47, fast so alt wie ich
Offenbar bist du voll der Begeisterung in diese Beziehung gegangen, hast dich da auch schnell voll eingelassen. Das bedeutet nicht, dass du ebenso N. Bist, sondern eher,dass du vielleicht grosse Sehnsucht nach Liebe hattest und viel Nähe bräuchtest.

Zitat von Ava75:

fast noch ein Mädchen

Oh no - Ava - komm ich wirklich so kindlich rüber? *schamrotanlauf* - Im RL komm ich erwachsener rüber, promise. Aber ja, Du hast Recht, es ist schon eine recht kindliche Geschichte. Ich war noch nie so glücklich verknallt und hatte noch nie die (vermeintliche) Zukunftsperspektive wie diesesmal.

Zitat von Schnitzel2000:

Oh no - Ava - komm ich wirklich so kindlich rüber? *schamrotanlauf* - Im RL komm ich erwachsener rüber, promise. Aber ja, Du hast Recht, es ist ...

Ich finde es toll, eine Jugendliche Leichtigkeit, Leidenschaft und Lebenslust !

Zitat von Schnitzel2000:

keine Zeit und Netz wahrscheinlich haben, um zu schreiben. Ich werde komplett in der Natur sein. Im Moor

Genieße es aus vollen Zügen. Das ist das Beste! Die Natur heilt.

Puuuuh - Wunsch versus Wirklichkeit, Teil 37: Ich musste den langersehnten Arbeitsurlaub in der Natur aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig abbrechen. Aber die zwei Tage in der Natur sind besser als nix - in Sachen Verarbeitung bin ich auf einem guten Pfad. Der Körper übernimmt die seelischen Schmerzen und meine inneren Bilder helfen mir.

Beim Schubkarren fahren (lustigerweise musste ich Hackschnitzel fahren - es gab einen ganzen Hackschnitzelberg) kamen natürlich jede Menge Gedanken und Bilder aus der kurzen intensiven Zeit mit Ex auf. Gesprächsfetzen, Gesichtsausdrücke, liebevolle Gesten, der Hauch eines Atems im Gesicht oder die Berührungen... jedes mal, wenn diese Bilder aufkamen und sich gerade zu schmerzvoller Sehnsucht entfalten wollten, hörte ich ein Zisch wie von einem Streichholz und das innere Bild fing Feuer, und zerfiel zu Asche... So habe ich, Schubkarre für Schubkarre voller Hackschnitzel, ein gutes Stück Trauerarbeit leisten können.

Der Abschied vom Urlaub - den sehe ich ebenfalls als Trauerarbeit. Ich muss lernen damit umzugehen, wenn sich das Erhoffte nicht einlöst und sich mein Leben nicht so entwickeln, wie ich es dachte, wünschte, hoffte... es wird dennoch schöne Dinge für mich bereithalten und mir Menschen und Situationen bescheren, die mein Leben ausmachen werden.

Was bleibt ist das Wissen, dass es mal eine Zeit mit Ex gab und diese Zeit ihre Berechtigung und ihren Grund hatte. Nichts davon ist umsonst geschehen und ich habe es in der Hand, morgen wieder zu lachen. Ich bin frei - und heute, nur heute und jetzt bin ich ganz bei mir und meiner Entscheidung!

@Schnitzel2000 Oje, da wünsche ich dir gute Besserung. Ich war ja jetzt auch eine Weile sehr kränklich und schwach unterwegs und gehe heute erstmals wieder sporteln. Ich bin ebenso wie du überzeugt davon, dass nichts ohne Grund geschieht und wir an der Geschichte, auch wenn sie schmerzhaft ist, wachsen und lernen.
Herzliche Grüße und viele Lichtstrahlen schicke ich dir!

@Ava75 danke Dir! Ich glaub auch, dass sich mein Körper einfach zeitverzögert gemeldet hat. Danke für die inneren Lichtstrahlen. Sie werden kommen. Glimpse für glimpse!

EDIT: Dir viel Kraft und Freude am Sporteln!

Tag 23 - die vierte Woche des Abschieds beginnt. Gestern morgen war wunderschön. Da bin ich aufgewacht und hatte das Gefühl, ich bewohne mein Innerstes wieder allein, nur für mich. Ich hab nichts vermisst. Das wechselt aber ganz schön.

Am Vorabend gab es eine schräge Situation mit jemandem und ich dachte sofort, dass muss ich X erzählen, was sie dazu meint. Die Erkenntnis, nicht mehr anzurufen und zu erzählen, macht mich unfassbar traurig. Dann - beim Lesen hier im Forum und hören in den Podcasts - kommt die Einsicht: diese Person hätte es auch nicht mehr lange gegeben.

Ich erinnere mich. Am Vortag des Schlussmachens hatte ich kapituliert. Ich wusste, ich kann den Kampf nicht gewinnen. Es war, als wäre ein feindliches Alien in ihren Körper eingedrungen, ein Parasit und ich wusste instinktiv, ich werde sie nie mehr erreichen, auf seelischer Ebene. Sie ist jetzt weg. Für immer. Es war so schön, dich einmal gesehen zu haben. Dich küssen und liebhaben dürfen.

Aber ich akzeptiere, dass ein Alien-Virus die Kontrolle über dich gewonnen hat, über deine Seele, und dass du vielleicht in einem anderen Leben diese Seele at its best leben wirst können. Das war ja schon einmal ein Anfang, der vielversprechend war. Vielleicht sehen wir uns dann eines Tages wieder - bis dahin halte ich mich von diesen niedrigen Energien lieber fern und versuche, mich wieder und weiter aufzubauen.

Meine Energien sind weiterhin nicht so gut, wie sie vor der Begegnung waren, daran will ich diese Woche arbeiten.

...und wieder sehe ich Dich, vor meinem inneren Auge. Die wilde und ungestüme amazone, für die ich ein Märchen, unser Märchen, geschrieben und gemalt habe. Das Ende ist ein Spin-off. Die amazon musste ins Exil, da sie ihre Macht missbraucht, die ihr Schutzbefohlenen ausgebeutet und misshandelt hatte und somit keinen Einlass mehr ins Heimatreich hatte. Du hast Deine Wirkkraft verspielt. Du hast überhaupt nicht damit gerechnet, dass ich dich nicht mehr reinlasse. Du kochst vor Wut und Geringschätzung, ich kann das Messer spüren, dass Du mir gerne in den Magen rammen würdest. Dazu gebe ich Dir keine Gelegenheit.

In deinem eigenen Film wirst du ein dunkler Charakter sein. Jemand, der sich noch viel mehr selbst zu Grunde richtet, als es andere je könnten. Eines Tages - da werden wir uns wieder sehen. Nicht hier. Auf der anderen Seite. Ich hoffe, dass du bis dahin Demut dem Leben gegenüber und der Liebe gelernt hast.

Ich sei nicht liebevoll und man dürfe keinen kompletten Kontaktabbruch praktizieren. Shame on you. Meinst Du, ich setze mich freiwillig deiner f* Wut aus. Deine Wut ist laut - und sie zerstört. Ich bin noch vergiftet, dass merke ich, wenn ich bei Kleinigkeiten ausflippe und Menschen oder Gegenstände anschreie.

Und das nach 3 Wochen Trennung. Du hast meine Haut dünn werden lassen, hast sie aufgeweicht mit deinen Blicken und Küssen und hast bereits damit begonnen, diese nun sehr dünne Haut zu punktieren, um an mein Innerstes zu gelangen. Meine Werte. Die geb ich nicht her. In dem Moment, als Du meine Seele anfingst zu misshandeln und ich dir nicht mehr ausweichen konnte, da war meine Grenze erreicht.

Geh du dunkler Schatten - verp* dich aus meiner Wunschwelt. Jeder Gedanke an Dich ist zu viel.

Tag 25

Ich schleiche ums Tagebuch - und weiß nicht, was ich schreiben soll. Dein Gesicht pop. auf, dann und wann. Die Diskussionen über Dich in mir verebben manchmal. Gestern wusste ich, dass Du beim Aufstehen an mich denkst - da war es wieder, dieses Ziehen in mir - das ich so toll fand anfangs. Nein, das ist nicht toll. Auch wenn es süchtig macht.

Nur heute nicht - nur jetzt nicht - das immer und nie schaffe ich noch nicht zu schreiben. Ich hab dich wirklich so geliebt. Mir zu unterstellen, es sei gelogen... nun ja. Aus deiner Perspektive sieht es so aus. Aber das muss mir noch mehr egal werden.

Korrektur - is schon Tag 27!