Schnitzel-Diaries - ein Tagebuch zum Mitkommentieren

TAg 58 - fast 2 Monate

Es gab Anfang der Woche große Aufregung. Du hast Dich aus der Gruppe verabschiedet. D.h. ein weiterer Schritt der Trennung ist vollzogen. Vermeintliche Nachrichten von Dir mit anderer Nummer haben sich als echte Zufälle und SPAM entpuppt. Keine Macht der Paranoia.

Mein online-Support Kurs hat angefangen und ich sehe Menschen, die es (noch) nicht geschafft haben, aus der Mühle herauszukommen und seit Jahrzehnten ihre kostbare Lebenszeit damit zubringen, sich nen Kopp über ihren missratenen Partner zu machen.

Hab ich keinen Bock und keine Zeit für, sorry! Muss malen. Muss chillen. Muss Haare machen lassen und Brauen in Form bringen. Muss Wohnung aufräumen und muss lesen und muss mit anderen Menschen über den Sinn des Lebens reden und nachdenken. Mit Dir wäre das nix geworden. Das waren potemkinsche Dörfer - Du, ganz belesen im Antiquariat. Ja, ok, Du kannst schon verdammt gut Vorlesen, das stimmt, da macht dir keiner was vor. Aber ey - wars das schon? Shorts auf YT und Tiktok besprechen?

Anfangs dachte ich, das sei ein Scherz gewesen. Aber nein... na dann. Das wars dann.

Zitat von Schnitzel2000:

TAg 58 - fast 2 Monate Es gab Anfang der Woche große Aufregung. Du hast Dich aus der Gruppe verabschiedet. D.h. ein weiterer Schritt der Trennung ...

Meiner konnte kaum lesen. Er hasste Bücher, hat sich online gebildet allerdings nur zu eingeschränkten Themen. Es war ihm nicht möglich ein Buch zu lesen. Ich lese von Kindertagen an leidenschaftlich gern und viel. Ich war ihn immer zu hoch...kommt mir also bekannt vor, was du schreibst.

Tag 70

Bin zurück von meiner 10tägigen Reise. Es war eine sauanstrengende Zeit. Körperlich (meine Füße - jeder Meter brennt inzwischen, es wird Zeit, dass der Arzt Zeit für mich hat), organisatorisch (alles selbst planen, selbst motivieren, komm, heute wieder Abenteuer... das ging erstaunlich gut, auch hier hab ich meine Routinen eingehalten, bis auf eine Ausnahme). Seelisch anstrengend, denn natürlich habe ich sie manchmal vermisst. Doch dann hat mich das Universum mit anderen Menschen überrascht und abgelenkt.

Ich habe viel über die Beziehung reflektiert, habe viele Punkte gesehen, die ich rückblickend nicht gut von mir fand. Habe an der Definition meinen Grenzen gearbeitet und mir selbst auch zugesprochen, dass ich mich schon durchsetzen kann - in manchen Situationen mehr und in anderen scheinbar weniger, bzw. verspätet. Welche Situationen das genau sind, ist mir noch nicht ganz genau klar...

Und ich durfte verstehen, warum ich es erlebt hatte. Ich muss dankbar sein, dass ich lebe. Der Schmerz, den ich erlebt habe, ist ein wichtiger Bestandteil des Geschenk des Lebens und ich bin auf einem guten Weg, es anzunehmen. Das ganze Paket. Zu Hause ankommen ist schwierig. Aber nicht unmöglich In diesem Sinne. Auf zu den 80 Tagen!