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Selbstzweifel, Ängste, Untreue ein Teufelskreis

M
Hallo zusammen,
ich schreibe das hier um Meinungen von außen zu hören und vielleicht etwas Unterstützung zu erfahren bzw. einige Ratschläge.

Ich bin 26 J. alt, meine nun Ex-Freundin (nenne sie folgend einfach mal Maja) 24 J. Wir haben uns im Dezember 2023 kennengelernt und sind im Februar 2024 zusammen gekommen. Es hat genau 1 Jahr gehalten. Seit ca. 3 Monaten ist es sehr schwierig.

Geschichte:
War von 15 J - 24 J mit meiner Jugendliebe zusammen. Davon waren 6 Jahre super. Dann ist meine Mutti plötzlich verstorben, meine engste Bezugsperson. Ich habe mit niemanden darüber geredet und es nicht verarbeitet. Die 3 Jahre danach waren sehr schwierig - es war ein on/off, meine Liebe verschwand. Immer wenn es schlecht lief meinte sie zu mir das meine Mutti nicht stolz auf mich wäre - bis ich es geglaubt habe und gedacht habe das ich bei ihr bleiben muss um niemanden zu enttäuschen.

Heißt ich kam aus einer 9-jährigen Beziehung, bzw. war in dieser noch zum Zeitpunkt des Kennenlernens mit Maja. Sie war zufällig mal auf dem Weihnachtsmarkt mit dabei und ich war sofort hin und weg. Habe dann den Entschluss gefasst meine Jugendliebe nun zu beenden, da ich einfach nicht mehr glücklich war. Maja und ich haben uns getroffen und näher kennengelernt - es hat einfach super gepasst.

Wir führten eine Fernbeziehung, bei der wir uns so oft versuchten zu sehen wie es ging. Nach ca. 5 Monaten hat sie einen Antrag bei ihrer Arbeit zum Wechsel gestellt um zu mir zu ziehen. Im September 2024 suchten wir uns eine gemeinsame Wohnung, im Dezember 2024 bin ich dort eingezogen. Sie sollte nachkommen wenn der Wechsel durch ist - welcher er seit Mai nun ist. Sie ist auch hergezogen, nur in eine andere Wohnung. Unsere Beziehung war von Anfang bis Ende sehr schön, verspielt, vertraut. Von beiden Seiten. Sie meinte sie hat sich noch niemals bei jemanden so fallen lassen können, konnte nie bei jemanden schlafen, kuscheln, hat sich angenommen gefühlt so wie sie ist. Ich hatte das Gefühl das ich das erste mal wirklich merke was tiefgründige Liebe ist, ich habe mich geborgen gefühlt, angekommen, so geliebt zu werden wie ich bin. Es hat sich bei ihr alles richtig angefühlt.

Allerdings ging das alles ziemlich schnell zwischen 9-jähriger Beziehung und neuer Partnerschaft. Ich habe mich mit meiner Jugendliebe noch 2x zum Essen getroffen um über alles zu reden (Januar/Februar 2024). Sie wusste nichts von Maja, den Schmerz wollte ich ihr nicht antun. Sie wusste allerdings was mein größter Schwachpunkt ist - meine Mutti. Und ist wieder darauf eingegangen, wie sehr mich diese doch hassen würde. Das hat mich sehr verunsichert und ich habe es ihr damals geglaubt. Das hat sich so weit gezogen das wir im März 2024 noch einmal miteinander geschlafen haben. Es war ein sehr schwacher Moment von meiner Seite und ich schäme mich unglaublich dafür. Gerade weil ich mit Maja so unglaublich glücklich war. Ich habe es mit meiner Jugendliebe danach sofort beendet und gesagt das sie gehen muss. Da waren keine Gefühle mehr - rein gar nichts. Ich habe es Maja allerdings nicht erzählt. Sie wusste das die Thematik Mama mich damals wie heute sehr mitgenommen und belastet hat - wie sehr wusste sie allerdings nicht.

Ca. 1-2 Monate später hat meine Jugendliebe anscheinend aber erfahren das es eine neue Frau in meinem Leben gibt. Sie hat mich angerufen und gemeint, wenn ich diese Frau weiter sehe, bringt sie sich um. Auch wenn keine Gefühle mehr da waren - ich kannte diese Person 9 Jahre und mir war nicht egal was mit ihr passiert. Ich war nun komplett überfordert, emotional komplett überlastet und panisch. Ich habe ihr gesagt das ich es beende. Hätte mir nie verziehen wenn sie sich etwas wegen mir antut. Ich habe es mit Maja aber nicht beendet - ich liebe und liebte sie von ganzem Herzen. Allerdings habe ich angefangen meiner Jugendliebe unregelmäßig zu schreiben um ihr eine Welt vorzuspielen die es gar nicht gab. In der ich sie anhimmel und niemanden anderen. Sätze wie ich liebe dich etc. waren dann schnell geschrieben. Einfach um die Angst zu senken, das sie sich wirklich etwas antut.

Es waren dumme und falsche Handlungen/Entscheidungen die ich getroffen habe.

Im Februar 2025 hat meine Jugendliebe aber erfahren das es Maja in meinem Leben noch gibt und wir zusammen ziehen. Darauf hat sie sie kontaktiert und ihr alles erzählt. Diese war natürlich entsetzt, wusste nicht wo oben und unten ist. Wir haben die ersten 2-3 Wochen in Ruhe stundenlang darüber geredet. Allerdings war ich damals noch nicht in Therapie und wusste bei vielen Themen selbst nicht ganz wie ich es erklären soll, so wie heute. Mittlerweile habe ich mir Hilfe gesucht um alles mal aufzuarbeiten. Den Schritt hätte ich eigentlich vor der Beziehung mit Maja machen sollen um der Mann zu sein den sie verdient gehabt hätte. Manchmal macht man Schritte aber leider zu spät. Auf jeden Fall hat sie nach den ersten 2-3 Wochen gesagt das sie erstmal Abstand braucht - nach 2 Wochen gar kein Kontakt habe ich mich gemeldet. Sie meinte sie kann das nicht und sie versteht meine Handlungen auch nicht. Sie war zu dem Zeitpunkt krank und ich dachte ich mache ihr eine Freude und bin 3 1/2h zu ihr gefahren, habe ihr ein werd schnell wieder gesund Paket mitgebracht und gefragt ob wie spazieren gehen können. Nach einiger Bedenkzeit hat sie dem zugestimmt, allerdings mir bei dem Spaziergang hauptsächlich gesagt das sie mich als A. sieht und das alles nicht mehr kann.

Habe nun erfahren das sie 5 Tage nach dem Spaziergang einen ONS mit jemanden anderen hatte. Das tut weh - aber man wird erwachsen. Sie hatte vor mit etwas mit anderen und nach mir eben auch - sie war single, also alles ok. Natürlich habe ich weiter gekämpft. Aufmerksamkeiten, Geschenke, Gespräche versucht. Ihr zu zeigen das ich an mir arbeite mit der Therapie und vorankommen möchte - für mich, aber auch für uns.

Maja hat in ihrem Leben oft 2 Chancen gegeben und wurde danach noch mehr verletzt. Sie sagt sich selbst das sie keine zweiten Chancen mehr in ihrem Leben vergibt. Sie sagt zwar das unsere Beziehung wunderschön war und sie sowas noch nie hatte, aber sie niemanden in ihrem Leben haben möchte der sie verletzt hat. Sie meint wäre es nur bis März gewesen - würde sie mir das verzeihen. Sie hat die Nachrichten allerdings von meiner Jugendliebe schwarz auf weiß einfach geschickt bekommen. Zu dem Zeitpunkt natürlich ohne Hintergrundwissen. Ich habe diese Nachrichten nicht geschrieben weil ich mir etwas warm halten wollte, noch Gefühle hatte oder Maja die zweite Wahl ist - allerdings kann sie das nicht nachvollziehen. Sie sieht die Nachrichten auf emotionaler Ebene. Was schwer ist rauszubekommen, da diese das natürlich durch den Text vermitteln. Seit 1 Woche hat sie mich blockiert, da ich ihr nochmals Blumen geholt hatte und das Gespräch gesucht habe, bzw. ihr auch nochmal geschrieben habe. Mittlerweile wohnt sie in der gleichen Kleinstadt. Wir haben den gleichen Freundeskreis, man sieht sich auf Dauer sowieso.

Natürlich hat jede Handlung Gründe, sowohl bei ihr, wie auch bei mir. Aber auch Gründe rechtfertigen nicht immer Handlungen und Entscheidungen. Ich hasse mich für meine Entscheidungen, ich hab viel falsch gemacht und damit Maja sehr verletzt. Ich würde gerne beginnen es wieder gut zumachen, weiß aber nicht wie ich damit beginnen soll.

Vielleicht liest das hier jemand, der etwas Ähnliches erlebt hat. Vielleicht jemand, der mir Helfen kann.
Danke fürs Lesen.

22.05.2025 08:30 • x 1 #1


alleswirdbesser
Zitat von Marc0307:
Natürlich hat jede Handlung Gründe, sowohl bei ihr, wie auch bei mir.

Und es gibt nun mal Konsequenzen. Es tut mir leid, aber etwas Positives, was du lesen möchtest, kann ich dir leider nicht schreiben. Außer, dass ihr noch jung seid und die Aussage „mein ganzes Leben“ noch sehr relativ ist. Mach es beim nächsten Mal anders, besser. Schließe ab, arbeite an dir und irgendwann kannst du vielleicht eine Beziehung führen, in der deine Handlungen dir bewusst sind und einen Sinn ergeben.

22.05.2025 08:45 • x 6 #2


A


Selbstzweifel, Ängste, Untreue ein Teufelskreis

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M
Hallo. Ach du je.
Da ist ja so ziemlich alles schief gelaufen.
Also erstmal ja zwischen deiner 9 jährigen sehr ungesunden Beziehung und Maja lag meines Erachtens zu wenig Zeit bzw gar keine. Du konntest durch den Wechsel überhaupt nichts verarbeiten und vor allem aber auch nicht realisieren was deine Ex Freundin mit dir angestellt hat. Dieses Einreden dass deine Mutter dich hasst und dich emotional zu erpressen ist total krankhaft und böse.
Nur hast du das leider damals nicht so empfunden.

Und danach hast du dich ständig einwickeln lassen bisher zu einer Scheinwelt, die du dir parallel aufgebaut hast. Ganz ehrlich das könnte ich leider auch nicht verzeihen in Kombi damit dass du sogar mit deiner Ex geschlafen hast.
Das Vertrauen da wieder aufzubauen ist enorm schwer. Denn du hast sie sehr verletzt.

Die Androhung deiner Ex sich was anzutun wenn du eine neue Partnerin hast zeigt wie krank diese Person sein muss. Und den Druck den sie ausübt.
Trotzdem bist du ein freier Mensch und hast dich bewusst entschieden auf ihr Machtspiel einzugehen.
Und dafür deine Beziehung zu opfern.
Ich rate dir erstmal an dir zu arbeiten. Die Therapie weiter zu führen. Kompletten Kontakt Abbruch zur Ex. Da auch nicht mehr ein knicken. Du bist nicht verantwortlich für sie.

Denn in der Verfassung in der du bist wird es schwer eine vernünftige Beziehung zu führen. Erstmal musst du mit dir selbst irgendwie klar kommen.
Ich würde Maja nicht bedrängen. Ich weiß das ist sicher sehr schwer aber sie braucht jetzt ihre Zeit. Und wenn sie sich entscheidet wieder auf dich zu zugehen wird sie das tun. Aber bitte ohne Druck und drängeln.

Ich wünsche dir alles Gute und dass du wieder zu dir selbst finden kannst.

22.05.2025 09:16 • x 7 #3


FrauDrachin
Zitat von Marc0307:
Natürlich hat jede Handlung Gründe, sowohl bei ihr, wie auch bei mir. Aber auch Gründe rechtfertigen nicht immer Handlungen und Entscheidungen. Ich hasse mich für meine Entscheidungen, ich hab viel falsch gemacht und damit Maja sehr verletzt. Ich würde gerne beginnen es wieder gut zumachen, weiß aber nicht wie ich damit beginnen soll.

Also, deine Geschichte ist ziemlich heftig.
Die Tatsache, dass deine Mutter pötzlich verstorben ist, und dann, dass du genau in dieser Phase und genau in diesem sensiblen Alter in einer derart psychisch missbräuchlichen Beziehung gesteckt bist.
Beides wird eine gute Zeit brauchen, bis du das wirklich aufgearbeitet hast.

Sehr, sehr gut und wichtig, dass du dich in Therapie begeben hast.
Ich habe den Eindruck, dass noch nicht so ganz in der Tiefe bei dir angekommen ist, was für eine Misshandlung deine Jugendliebe da an dir wirklich begangen hat, indem sie den Tod deiner Mutter instrumentalisiert hat, um dich so zu misshandeln und manipulieren. Das wäre auch wirklich eine wichtige Frage, warum ihr das überhaupt möglich war... Wenn die Bindung zu deiner Mutter wirkich so klar und gut gewesen ist, wie du beschreibst, wie kann dann diese Jugendliebe das so derart pervertieren und du glaubst es auch noch?

Wenn ein langjähriger Partner, für den man sich sehr verantwortlich fühlt, Selbstmorddrohungen ausstößt, bringt er einen in eine ganz fürchterliche Postition. Ich spreche aus Erfahrung. @E-Claire bezeichnet es immer als einen hochaggressiven Akt. Und sie hat recht. Jedenfalls hat es nichts mit Liebe zu tun.
Dass du darauf total kopflos, undurchdacht und sinnlos reagiert hast, hast du ja schon erkannt. Ich denke, das ist ein Stück weit erklärbar, durch die Gewalt und Manipulation, die du schon in der Beziehung erfahren hast.
Ist dir inzwischen klar, wie du sinnvoll hättest reagieren können?
Schaffst du es, dich inzwischen besser abzugrenzen?
Was sind die Warnsignale, wo du dich in Zukunft zurückziehen wirst?

Zu Maja: es gehört leider zum Erwachsenwerden dazu, dass es manchmal Dinge gibt, die lassen sich nicht rückgängig machen, und man muss die Konsequenzen tragen. So ist es jetzt leider bei dir. Ich glaube, augenblicklich bleibt dir nicht viel anderes, als die Scherben zusammenzukehren, und zu lernen, was es zu lernen gibt, und hier liegt für dich eine große Chance für dich selber. Auch zu lernen, sinnvoll mit Trennungen umzugehen. Vielleicht kannst du mit Dankbarkeit auf die Beziehung zurückschauen, dass diese Frau dir einen kurzen Einblick gegeben hat, wie Beziehung auch sein kann?
Wenn ihr im selben Bekanntenkreis seid, wird sie ja ohnehin notgedrungen mitbekommen, wie du dich, hoffentlich zum postitiven, veränderst. Vielleicht kommt sie ja nochmal auf dich zu, ihr hinterherlaufen ist kein gesundes Verhalten, und beweist ihr nur, dass du nach wie vor kein stabiler Partner bist.
Dass deine Türe noch offen ist, und dass du lernst, was es zu lernen gibt, das weiß sie. Mehr kannst du in ihre Richtung nicht tun.

22.05.2025 09:19 • x 9 #4


M
@alleswirdbesser
Erstmal danke für die Anwort! Ich bin nicht hier um nur nette Antworten zu erhalten - auch Kritik gehört dazu. Und die habe ich mitunter auch mehr als verdient.
Ich arbeite an mir, sehr bewusst, jeden Tag. Wer weiß was die Zeit bringt. Ist es denn keinen Versuch wert an sich zu arbeiten und trotzdem an ihr festzuhalten?

22.05.2025 09:32 • x 3 #5


Laetitia2024
@Marc0307 Ich würde dir raten, mit Maja abzuschließen und sie auch nicht weiter zu behelligen. Sie will das nicht. Du weißt selbst, dass du vieles falsch gemacht hast. Jetzt musst du auch zu den Konsequenzen stehen und sie ertragen. Du kannst es nicht wieder gut machen, geschehen ist geschehen. Blicke nach vorne und nicht zurück.

22.05.2025 09:42 • x 4 #6


M
@Mael28
Leider habe ich das nicht so aufgenommen und mit der Zeit vieles verdrängt. Je mehr wieder hoch geholt wird, umso mehr wird mir auch bewusst wie schädlich und manipulativ diese lange Beziehung war.

Kann leider nur erahnen wie sehr ich sie verletzt habe. Das es unglaublich schwer wird weiß ich, aber unmöglich?
War ein freier Mensch mit einem vernebelten Verstand ... in den Momenten war mir nicht bewusst was ich damit gerade aufs Spiel setze, da ich einfach nur helfen wollte. Für mich stand die Beziehung mit Maja außerhalb von all dem. Eventuell schwer nachzuvollziehen, heute fasse ich mir dabei auch an Kopf.

Den Kontakt mit der Jugendliebe habe ich natürlich sofort abgebrochen. Zu Beginn war das schwer, weil meine Gedanken natürlich nicht sofort weg waren. Die Therapie hilft da allerdings sehr!

Das versuche ich. Eine 2te Chance kann man nicht erzwingen, das habe ich nun auch verstanden. Wenn ist es ein Geschenk, welches freiwillig von ihr kommen muss.

22.05.2025 09:56 • x 3 #7


M
@Marc0307 genau. Gib ihr zeit und Luft. Lass sie nachdenken und frei entscheiden. Ich denke Abstand kann viel bewirken. In welche Richtung siehst du dann.

Ja sie hat dich eingewickelt deine Ex und war sehr manipulativ. Gut dass du es verstanden hast. Das ist vor allem für dich sehr wichtig. Wer einen aufrichtig liebt tut Jemandem so etwas nicht an. Sie hat dich nicht gut behandelt. Und natürlich ist es oft trotzdem schwer loszulassen gerade nach 9 Jahren. Aber gut dass du es versuchst. Und ich denke du kannst sie auch hinter dir lassen.

22.05.2025 10:00 • x 4 #8


FrauDrachin
Zitat von Marc0307:
Ist es denn keinen Versuch wert an sich zu arbeiten und trotzdem an ihr festzuhalten?

Kommt drauf an, was du unter festhalten verstehst.

Das ist natürlich ein Thema, das hier auch sehr oft vorkommt.
1. Ich lehne mich jetzt etwas aus dem Fenster, aber kann es sein, dass deine Verlustangst auch etwas mit dem Tod deiner Mutter zu tun hat? Wo du keine Wahl hattest? Dich vielleicht noch in irgendeiner Form Schuldgefühle plagen?
2. Bindung ist ja nicht etwas, das man an- oder ausknipsen kann. Also wird auch nach einer Trennung noch eine Weile Bindung da sein. Dass du jetzt noch nicht losgelassen hast, halte ich für total normal.
3. Es ist immer die Frage, ob dieser Wunsch, etwas zu retten, auch den anderen respektiert. Wenn der einfach nichts mehr retten möchte, oder wenn seine Liebe gestorben ist, weil das, was vorgefallen ist, zu heftig war, dann ist es einfach auch ein Zeichen von Respekt und, ja, Liebe, demjenigen dann seine eigene Entscheidung zuzugestehen.
4. mit zu langem und zu verbissenem Festhalten kann man sich massiv selber schädigen und blockieren. Man wird immer wieder ins Loch aus Selbsthass und Verzweiflung gezogen, wenn man wieder einen Korb bekommt.

Ich für mich habe es so definiert, dass ich beide Dinge getan habe: Türen offen gehalten habe, und Gesprächsangebote gemacht habe, aber gleichzeitig geschaut, dass ich auf meine eigenen Beine komme, falls es nix wird.

22.05.2025 10:03 • x 6 #9


alleswirdbesser
Zitat von Marc0307:
Ist es denn keinen Versuch wert an sich zu arbeiten und trotzdem an ihr festzuhalten?


In meinen Augen sollte man das unabhängig von der anderen Person machen, nur für sich. Sollte sie irgendwann auf dich zukommen, dann spricht ja nichts dagegen, wenn ihr euch wieder annähert. Aber loslassen solltest du sie erstmal schon. Ist natürlich nur meine Meinung.

22.05.2025 10:11 • x 3 #10


M
@FrauDrachin
Meine Mutter hat damals mal gesagt Entweder Name meiner Jugendliebe oder keine - ich glaube in dem Moment war ihr nicht bewusst das der Satz einen starken Effekt hat. Der hat sich in meinen Kopf eingebrannt. Dadurch habe ich in meinem Kopf viel verbunden zwischen Jugendliebe - Mama. Daher hatte sie die Möglichkeit da so sehr einzudringen.

- Ist dir inzwischen klar, wie du sinnvoll hättest reagieren können?
Man kennt ja die Familie des anderen. Jemanden davon Bescheid geben und aus der Situation selbst zurückziehen. Ich bin nicht für sie verantwortlich.

- Schaffst du es, dich inzwischen besser abzugrenzen?
Von der Jugendliebe? Ja, das funktioniert sehr gut. Da mir mittlerweile auch bewusst ist, was da abgelaufen ist.

- Was sind die Warnsignale, wo du dich in Zukunft zurückziehen wirst?
Das ist eine gute Frage. Wenn ich merke das wiederholte Aussagen von einer Person mit schlecht fühlen lassen. Sowas ist ein sehr schleichender Prozess. Schwer da nun ein Warnsignal rauszufiltern. Eher mehr auf mich selbst hören und eine Grenze ziehen wenn ich merke das tut mir nicht gut.

22.05.2025 10:14 • x 2 #11


FrauDrachin
Zitat von Marc0307:
Das ist eine gute Frage. Wenn ich merke das wiederholte Aussagen von einer Person mit schlecht fühlen lassen.

Ein etwas verkopfter Ansatz:

Kannst du den Unterschied bemerken zwischen:
Deine Mutter hat offenbar viel in uns gesehen, kannst du das jetzt nicht mehr sehen?
Und: Deine Mutter wäre jetzt nicht stolz auf dich!

22.05.2025 10:19 • x 3 #12


M
@FrauDrachin
1. Die alles schwimmt noch mit. Ist leider nichts was von heute auf morgen weg ist.
3. Das habe ich mittlerweile auch erkannt - sie soll ihre Zeit und ihren Raum haben, ohne mich.
4. Würde es vielleicht auch einfach als Risiko vom Leben betiteln? Gewiss ist ja leider nie etwas

So sehe ich das mittlerweile auch. Ich liebe sie, heißt ihre Grenzen zu akzeptieren und zu respektieren. Wenn, muss sie es selbst wollen, aus freien Stücken. In der Zeit räume ich bei mir auf. Sie weiß die Türen sind bei mir offen. Wenn sie neugierig ist, muss sie nur klopfen.

22.05.2025 10:23 • x 3 #13


M
@FrauDrachin
Das ist eine gute Frage. Das würde mir noch schwer fallen akut in einer Situation mitzubekommen. Ich sehe grundsätzlich das Guten in jedem und hinterfrage nicht jeden Satz.

22.05.2025 10:30 • x 2 #14


FrauDrachin
Zitat von Marc0307:
Das würde mir noch schwer fallen akut in einer Situation mitzubekommen. Ich sehe grundsätzlich das Guten in jedem und hinterfrage nicht jeden Satz.

Versuche wirklich, dafür ein Ohr zu bekommen.
Das einmaleins der Kommunikation.
Wie ist die Aussage hinter der Aussage: Deine Mutter wäre nicht stolz auf dich!, was genau schwingt da mit, dass du davon manipuliert bist?
Sag dir selber beide Sätze, und schau, wie dein Körper reagiert, wie sich deine Stimmung verändert. Dann bekommst du ein Gefühl dafür, wie sich dein Bauchgefühl meldet, wenn du manipuliert wirst.
Mach das immer wieder mal, gern in Ruhe, wenn du dich kritisiert fühlst... z.B. in der Arbeit.

22.05.2025 10:33 • x 2 #15


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