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Wir sind nur noch selten intim - ständig Ausreden

megan
Zitat von Ricky:
Diese Stigmatisierung zu von der Gesellschaft benachteiligten Opfern etc. Findest Du das okay, wenn Frauen das machen?


hmm, du fragst fragen
damit habe ich mich ehrlich gesagt noch nicht eingehender beschäftigt
ich denke, es sollte auf jeden fall im individuellen kontakt jedem gehör geschenkt werden, der sich benachteiligt fühlt
die beteiligten können dann im konkreten fall abwägen, ob es sich um ein individuelles gefühl handelt, bei dem sich der einzelne im rahmen des grossen ganzen überbewertet oder nicht und im konkreten fall tatsächlich eine benachteiligung vorliegt
benachteiligungen in konkreten fällen entgegenzugetreten ist jedoch ansich schon ein schwieriges unterfangen, denke ich
wer soll darüber letztendlich entscheiden?
ich denke der satz die würde des menschen ist unantastbar und der geichbehandlungsgrundsatz sind das einzige uns zur verfügung stehende mittel
zumindest zum jetzigen zeitpunkt
der aussicht, dass vielleicht irgendwann roboter ausrechnen was gerecht ist und entscheidungen vorschlagen stehe ich ambivalent gegenüber
wer weiß, was da noch kommt?
die entscheidung eines rechners ist, denke ich, bestimmt genauer
aber mir persönlich sind trotzdem die von, im großen und ganzen, demokratischen strukturen lieber
sogar dann, wenn sie mich vll konkret im einen oder andern bereich benachteiligen
wenn eine instanz entscheidet, ist es für mich diktatur
ich persönlich möchte nicht in einer diktatur leben
da glaube ich mehr an den ausgleich der interessen, wenn sich mehrere an der entscheidungsfindung beteiligen
dass das nicht immer gerecht ist, ist vollkommen klar

ich sehe auch, dass jungs von lehrerinnen anders behandelt werden, als von lehrern und bei mädels vice versa
für mich ist da die beste lösung, möglichst gleich viel männliche und weibliche erzieher einzusetzen
oder nicht?

was das zwischenmenschliche anbelangt, denke ich, sind verallgemeinerungen schwierig
es findet sich immer jemand, der anders ist
ich kenne niemanden, der es mag, wenn er mit anderen in einen topf geworfen wird
die meisten möchten als individuuen wahrgenommen werden

wenn mich im bereich menschliches handeln etwas interessiert, dann handelt es sich meist um konkrete personen
da vergleiche ich (für mich selbst) die erfahrungen die ich mit anderen gemacht habe, mit denen,die ich mit der konkreten person mache

bin mir aber dessen bewußt, dass das ergebnis ein hilfskonstukt ist
da ich nicht in den anderen reinschauen kann

verallgemeinerungen, denke ich, sollte leuten vorbehalten sein, die in der grundlagenforschung tätig sind
und selbst die dort gefundenen regeln gelten nur so lange, bis sie eine andere koryphäe sie widerlegt

12.01.2018 21:30 • #1816


L
Zitat:
Jaaaaaaaa. Kenn ich auf anderen Ebenen. Ich frage mich allerdings wirklich, ob dies nicht dann doch ad1) wirklich ein Gleichberechtigungsproblem ist und ad2) ob man (frau) das nicht besser bzw. anders hätte lösen können.
Und nein, damit meine ich nicht, Du hättest Dich unterwürfiger verhalten müssen. Ich meine schlicht und ergreifend, wenn es wirklich nur daran gescheitert ist, wie unfassbar traurig und wie sinnlos.
Kann man an der Sinnlosigkeit nicht was drehen?

Deshalb mein so großes Interesse an dieser Auseinandersetzung.


Zu lange her, fuer mich unterderdessen.Haette ich womoeglich besser loesen koennen.
Ich habe- leider, heute weiß ich es- den Weg denn doch der Unterwuerfigkeit gewaehlt.Als Loesung.
Und das quischt leider mehr, als es irgendeinen Nutzen bringt- bei mir.Letztlich auch fuer ein Gegenueber.
Da laeuft dann alles unrund- sinnlos.Ich bin nicht Unterwuerfigkeit- ich ziehe da fuer mich nix draus und verliere auch noch Lust.
Ich haette nur besser loesen koennen- indem ich manches viel eher gesehen haette
Egal- Lebenserfahrung.

12.01.2018 21:36 • #1817


A


Wir sind nur noch selten intim - ständig Ausreden

x 3


megan
Zitat von Urmel_:
Die Männer hier, die wissen, dass sie liefern müssen und das sie für den zweiten Platz keinen Pokal fürs mitmachen gewinnen.


das verstehe ich nicht
was möchtest du damit mitteilen?

12.01.2018 22:39 • #1818


schmaloo
Zitat von megan:

das verstehe ich nicht
was möchtest du damit mitteilen?

So verstehe es:
wir sind enttäuscht/verarscht worden, und nun lernen wir ganz in Ruhe was schief gelaufen ist.
Was in/bei uns schief gelaufen ist, damit wir in der Zukunft auf uns achten, drauf achten dass wir was besseres verdient haben. Also nicht g..eil Hauptsache eine Frau sondern qualitativ zu mir passend. Dafür muss Mann sich erstens kennen, und zweitens seine Attraktivität gut schätzen können. Also bei sich sein..... Nichts anderes.

12.01.2018 22:55 • x 2 #1819


E-Claire
Zitat von Urmel_:
Danke für das theoretisch. Oft richtet sich meine nimm mal die Frauen wahr, wie sie wirklich sind ja auch an Männer. Männer, die immer noch denken, dass sie nur ganz doll auf Kuschelkurs mit der Frau gehen müssen, sich mit den Werten der Frau identifizieren müssen und schon klappt es mit der Nachbarin. Das sind die Härtefälle.


Hat ein bißchen gedauert, aber ja. Das sehe ich inzwischen sehr genau. Und auch wenn es ein bissl anbiedernd klingt, finde ich da mittlerweile (trotz Verkürzungen) Deine Ansagen berechtigt. Weil Deine Aussagen (egal, wie sehr ich die richtig oder falsch finde) etwas können, was ich nicht kann, männliche Linguistik bedienen.

Im Forum gibt es ja, sagen wir mal, evergreens. Klassiker halt. Bei den Damen wie bei den Herren. Das typische Damending ist irgendetwas nach dem Motto, ich bin die Erlöserin, warum sieht er das nicht und ändert sich. Das typische Männerding ist so (kannst Du besser zusammenfassen als ich) ein krudes ich hab alles für uns getan, wieso sieht sie nicht, daß ich (argumentativ) Recht habe, ohne sie ist mein Leben dahin. Ich mag bei den Mädels manchmal helfen können, aber allein meine Sprache (deutlich zu viele Worte, von der Ebene ganz zu schweigen (hallo Achtsamkeit , ) schafft in drei Posts nicht, was Du in einem schaffst.

Zitat von Urmel_:
Und darüber hinaus vermutlich weiß, dass der weitere Angriff auf die Männlichkeit zu viel Leid führen wird und darüber hinaus den Markt für wertvolle Männer drastisch reduziert.

Fast . Ich bin in einer unendlichen Naivität davon ausgegangen, daß Eigenverantwortlichkeit, beschränkte aber vorhandene Denkfähigkeit, ein Sinn für Humor plus schönes altes Wort: Tageslichttauglich , genug Attraktivität sein würden.
Ich bin in aller Naivität davon ausgegangen, daß Emanzipation politisch gesehen meine Aufgabe ist und ein Mann, die Frau, die gleichberechtigt Vorsorge und Steuersätze diskutiert und ab und zu ein Kleid anzieht, toll finden würde.

Tja, was habe ich hinterher gelacht.
Dann habe ich mir den Rest der Optionen angeschaut, festgestellt (in voller Eigenverantwortung), daß mich das keinesfalls glücklich machen würde und seit dem lebe ich lustig vor mich hin. Manchmal kann ich tatsächlich die Welt ein klitzekleines bißchen verändern, wirtschaftlich gesehen. Ich habe keine Macht, aber manchmal Gestaltungsspielraum. Das empfinde ich als wirklich befriedigend. Und bevor ich einen Mann und vorallem Kindern (sic!) ins absehbare Unglück zu stürzen, nur weil ich grad ne pseudo-biologische Uhr am Start habe und mir irgendjemand erzählen will, daß dies zur Blaupause eines sog. erfolgreichen (weiblichen) Lebens gehört, lese ich dann doch noch mal, was die Dönhoff zur Schwarzer zu sagen hatte. (Wie Emanzipation? und vor allem was heißt denn bitte, sie können nicht mit Pferden umgehen. Ach so, die Männer, die mich mitspielen lassen haben? Nein, dazu hatte ich keine Meinung, ich mußte Geld verdienen.)

Ich war einfach nur in dem ganzen Simplex Simplicissimus (vulgo Hans im Glück). Hänsin um dem Zeitgeist angemessen zu sein.

Zitat von Urmel_:
Danke für das theoretisch.

Na geh. Wir wissen beide, daß dies erstens voraussetzen würde, daß Gesetze noch immer vom Parlament gemacht werden und zweitens, daß es da dann doch um Zielgruppenmarketing geht. SGB7 (bevor einige Schlaumeier versuchen, das Beispeil zu widerlegen, es ist ausgedacht) §dieses da, Absatz jenes da zu verändern, kann echte, wirkliche Konsequenzen haben, nur leider ist das Problem zu komplex, die Menschen, die es betrifft, zu denen will keiner dazu gehören und schließlich sind die alle nicht fotogen, jedenfalls nicht verglichen mit besagtem Hundebaby (aka Welpe).

Zitat von Urmel_:
Also unser System ist nicht perfekt. Aber es gibt kein System, welches besser ist. Wir haben Nationalsozialismus getestet, wir haben Kommunismus getestet, beides mit katastrophalem Ausgang. Das bedeutet, dass linke (liberal) und rechte Kräfte (konservativ) gemeinsam in allen Einzelfällen miteinander reden müssen. Eben auch in der ungleichen Anwendung der Gesetze. Wir haben kein besseres System. Und unser System ist verletzlich. Und wer denkt, dass er der bessere Stalin gewesen wäre, der hat von der Natur der Menschen keine Ahnung und zeigt maximalen Narzissmus. Sollte doch jemand dabei sein, der die Wiedergeburt von Buddah ist, wird er in so einem System von der zweiten Reihe abgeführt. Genau so wie die ideologisch getriebenen, die an die Utopie glauben, denn die haben dann ihren Zweck erfüllt. Ich sag ja, wenn die Sache kippt, dann wird es da keine Utopie für Frauen geben, dann werden die so schnell nach unten durchgereicht, so schnell kannst Du nicht schauen.


Lieber Urmel! now we are talking. Was denn letzten Satz angeht, bin ich so voll bei Dir. Beim Rest, das mag meiner Sozialisation geschuldet sein, sehe ich die Antworten auf die absolut validen Fragen, als nicht komplett gegeben an. Allein historisch gesehen, läßt sich zwar Demokratie mit den Griechen begründen, aber gibt es tatsächlich kein System, was besser ist?
Ich verstehe Dein Misstrauen gegenüber dem Kommunismus total, hatte ich auch mal. Aber was die mir 89 als Bananenfreundliches besseres Gesellschaftssystem verkauft haben, überzeugt mich nur bedingt.
Wenn ich zudem beruflich geschult schaue, dann wird es total kompliziert, weil Arbeitsplatzerhaltung in einem Land mittels Subventionen, automatisch zu Wettbewerbsverzehrung in einem anderen Land führt, zumeist in Ländern, denen es echt deutlich weniger gut geht.

Wer sagt, er wäre der bessere Stalin gewesen Zwischenfrage, so etwas behaupten Leute? Wow, Menschen überraschen mich immer wieder. Nun gut, wer so etwas behauptet, scheint mir noch nicht ganz gereift, DENNOCH nö, Peterson hat Recht, was die Mechanismen angeht, nicht was den Inhalt angeht. Denn, wer den Kommunismus nicht verstanden hat (aka es gäbe einen anderen) versus die Millionen von Toten, verkennt mE, daß dies Ideologieproblem also Indoktrination- damit Machtproblem ist. Eine gute Idee, ist eine gute Idee, ist eben eine gute Idee, diese allerdings zum Maßstab zu erheben, führt zu Toten. Kann man Skla., Kreuzritterbekehrung, Nationalismus, Faschismus, ISS, Kulturimperialismus nennen oder Subvention, es läuft immer aufs Gleiche hinaus.

Ich behaupte: die politische vermeintliche Überzeugung (Gesinnung halt) ist austauschbar. Das Ergebnis bleibt oft genug das Gleiche.

Beispiel: Ich kann die Linke aufgrund biographischer Parameter nicht wählen. Selbst 20 Jahre später, ist das für mich die SED-Nachfolgepartei, die 18jährige nach Bautzen geschickt hat. Dennoch hat die Linke Ansätze, die nicht völlig von der Hand zu weisen sind (für mich), was mach ich denn da bitte jetzt? Turnschuhträger der Bonner Republik wählen, die auch noch juristisch Terroristen verteidigt haben (man denke an Schily) finde ich auch nur das kleinste Übel, nicht aber überzeugend jedenfalls. Dann kann man natürlich ne neue Partei gründen, schade nur, daß dieses Majoritätsprinzip eine falsch verstandene Art und Weise von Schwarmintelligenz ist. Das Entscheidende aber ist, dank Machterhalt und eigenen wirtschaftlichen Vorteilen, ist und bleibt es Wandlitz all over again. Du sagst der Kommunismus war böse, ich sage, der Kommunismus war exakt das Gleiche. Anbiederung, Nepotismus und Marketing.
Worauf wir uns einigen, es bleibt das Paretoprinzip. Volle Zustimmung, um das Peter-Prinzip (!) ergänzt.

Jetzt kommen wir zur Empathie

(Einschub, ja mir ist klar, daß ich schon wieder unendlich schreibe Du hast Recht, was Verkürzung angeht. Darf ich einwenden, daß sie mir nicht gegeben ist (bekannt und auch von Dir sehr großzügig nicht entwertend gebraucht) und ich wirklich nachdenke? Das Nachdenken findet viel auch außerhalb des Geschriebenen statt, aber trotz aller Bemühungen, ist vieles, von dem, was mich bewegt, nicht so einfach kurz zu fassen.)

Ich sehe das anders, nicht weil Du nicht Recht hast, sondern weil ich wirklich glaube, dass Empathie nicht doch den Einzelnen verändert. Empathie als Gesellschaftsordnung ist totaler Mist, neulich schon gesagt, es führt zur Willkür. Empathie als Fähigkeit im Einzelnen, da sind wir nah an Buddha, Islam, Christentum und anderen Überzeugungen.

Ich glaube, daß ohne Empathie, dieser Briefwechsel zwischen uns beiden nicht möglich wäre, daß Empathie Alpha und Omega in der Bereitschaft der Auseinandersetzung ist. Ich glaube aber auch, daß sich auf der reinen Empathie weder Gesellschaftssystem noch Regierungen aufbauen lassen. Empathie für mich, ist also so gesehen, der fruchtbare Boden, der Bereitschaft zum Austausch erzeugt.

Aber ja, ich teile Deine Bedenken, weil sie erstens fürchterlich theoretisch bleiben, wer nimmt Flüchtlinge auf und behält hinterher den Glauben an Utopie und zweitens nochmal, so wahnsinnig (sic) kulturimperialistisch sind.

Aber, wenn wir jetzt mal über Beziehungen reden, im allgemeinen und im speziellen, also nur Mann-Frau, dann ist Empathie der Anfang von allem.
Weil es erstens Dich zwingt Mitgefühl von Mitleid zu trennen und weil es Dich dann (zweitens) wenigstens wieder auf die Fragen zurück wirft, die dann doch von so vielen als entscheidend (der Mensch ist nicht dazu gemacht ohne Partnerschaft zu leben, blah.) angesehen wird.

Mir erlaubt Empathie einfach nur, endlich die Fragen zu stellen, die Auseinandersetzung zu führen, die wir grade führen. Welche ich wertvoll und bereichernd empfinde. Schau, ich hab keine Antworten, Du vielleicht auch nicht, aber ich habe jede Menge Fragen .

So, da es eh zuviel ist und ich schon Gratitude erweisen sollte, daß sich überhaupt jemand die Länge antut, ist Empathie ein willkommener Gast in meinem Hause. Keiner muß, manche tun, vor allem aber würde ich selbst



PS: ähm, also und naja, es gab da so vor zwei Tagen eine Möglichkeit, anhand meiner Beiträge mir mal so ganz deutlich zu sagen, daß Frauen und Emos und so, weder @Ricky noch Du haben das getan, obwohl ihr beide (unterschiedliche Gründe) aber so Recht gehabt hättet. Natürlich war das dann schon auch Demonstration von der Fels in der Brandung Theorie.
Dennoch, Du und ein paar andere werdet für deutlich weniger angefeindet. Ich mag grad zugeben, daß mir das, auch bewusst ist. Deutlich um genau zu sein.

Jeder von uns hat nen schlechten Tag, keine Rede drüber. Wir sind nur grad bei einem Thema, wo das wirklich Rolle spielt. Daher mein Canossa, welches politisch nicht privat (mah, whatever) motiviert ist. Ding ist nur, wenn Du oder ein paar andere sich erlaubt hätten, was ich mir erlaubt habe (eh harmlos, aber relevant) würdet ihr gekreuzigt werden, ich dagegen bin ein Mädchen, dessen Einsichtsfähigkeit gelobt wird

Schon bescheuert oder?

Dennoch bin ich ernsthaft, sehr angetan auch Männern hier begegnet zu sein, die schlicht sagen, ok(ay) joah so und so An Euch beide (so unterschiedlich ihr seid) geht schon auch ein großes Augenzwinkern und ein kleines gemurmeltes, Respekt. Ach und nö, ich als ne Frau, zu behaupten es käme nimma vor, ja würde ich mir auch wünschen, passiert nur nicht

12.01.2018 23:09 • x 4 #1820


D
Zitat von Kaetzchen:
dass Frauen durch die Emanzipation immer männlicher werden


Sie werden nicht männlicher. Sie besetzen verstärkt Positionen auf diversen Ebenen (beruflich, gesellschaftlich, partnerschaftlich, etc), die ehemals nur Männern vorbehalten/zugedacht waren. Ist 'n Unterschied.

12.01.2018 23:21 • x 2 #1821


Ricky
Zitat von Gretchen:
@urmel: wieso ist Empathie ein infantiles Gefühl?

Ich dachte bisher immer, es ist infantil, nicht emphatisch zu sein bzw bei meinen Kindern strebe ich an, dass sie in der Lage sind, eigene Gefühle wahrzunehmen und somit diese auch bei anderen deuten und entsprechend reagieren können.

Insofern ist Empathie für mich ein Zeichen einer reifen/ gesunden Persönlichkeit und nicht umsonst eine therapeutische Variable (Rogers)


Das lege ich ähnlich wie Du aus. Ich glaube, er meint, falsch verstandene Empathie. Es wäre das, was man heute eben Social Justice Warriors nennt. Leute, die sich scheinbar für eine Minderheit etc. einsetzen, aber in Wirklichkeit nur sich selbst darüber definieren wollen, weil sie glauben, damit etwas Gutes zu tun.

Es ist eben unlogisch eine Utopie zu zaubern, die man nicht erfüllen kann, nur damit sich Leute nicht beschissen fühlen. Das kannst Du wie Robert Benigni in Das Leben ist schön machen, wenn es um Dein Kind geht, weil Du es schützen willst vor einer bitteren Welt. Aber viele Leute machen das heute noch im Erwachsenenalter, reden sich Dinge schön und tun dann so, als seien sie besser aufgestellt als andere.

Als Beispiel: Deutschland nimmt zwei Millionen Flüchtlinge auf. Die Bundeskanzlerin sagt: Wir schaffen das.

Nun ist die Frage nach dem Wie? Theoretisch gesehen ist das ein absolut richtiger Zug. Ich persönlich würde mich auch freuen, wenn uns Bomben auf den Kopf geschmissen werden, wenn Frankreich, Holland oder Dänemark uns dann Schutz gewähren und nicht einfach Non, Geen oder Nej sagen. Soweit, so gut.

Nun kommt aber leider der Realismus in die Sache. Der heißt Wir waren auf einen solchen Ansturm überhaupt nicht vorbereitet. Behörden sind überarbeitet, Leute, die kein deutsch sprechen, haben überhaupt keine Ahnung wo sie hin sollen, werden teilweise 5 Mal oder gar nicht registriert. Zudem kommen dann noch bittere Erlebnisse mit den wenigen, die sich nicht benehmen können, dazu. Und schwupps herrscht ne Menge Frust.

Klar, der Normalbürger würde dann sagen: Lasst Euren Rassismus zu Hause. Würde ich auch. Dennoch kann ich diejenigen, die darunter leiden ebenfalls verstehen. UND da ist es nunmal nicht getan mit, wie es der Social Justice Warrior sagen würde: Was jammern alle. Uns geht's gut. Die haben gar nichts. Weil das einseitig und dumm ist, ebenso wie die Spaten, die mit der braunen Binde rumlaufen und sagen: Man will Deutschland systematisch ausrotten, deshalb bringt man Islamisten hier rein. Das natürlich ebenso großer Käse.

Dennoch wiegt die falsch verstandene Empathie momentan viel schwerer. Die ging dann sogar soweit, dass man so ziemlich jeden Kritikpunkt mit der *beep* abgewatscht hat - so auch öffentlich geschehen z.B. durch Personen wie Michel Friedmann. Witzig ist dabei, dass selbst Henryk Broder mittlerweile sagt, die *beep* ist out. Liegt aber vermutlich auch daran, dass er dem Islam nicht ganz so viel abgewinnen kann. Man muss halt verstehen, dass da auch überall Lobbys sprechen.

Durch diese falsche Empathie, also Ich will das total gerecht machen, Kritik lasse ich null zu, hat man in meinen Augen der rechten Phalanx viel mehr Breite gegeben, weil es 1. den Frust nur noch mehr geschürt hat und 2. dazu führte, dass man die Leute, die falsche Empathie leben, irgendwann nicht mehr Ernst nehmen konnte, da die zu totalen Comic Reliefs verkommen. Und schwupps hat man wieder einen Rechtsruck aufgrund von Protest, anstatt vorher mal sinnvoll über Dinge zu diskutieren. Das passiert halt nicht.

Empathie per se zu haben, ist demnach überhaupt nicht falsch. ABER Empathie über ALLES zu setzen, was so häufig gemacht wird, um seinen eigenen Heiligenschein zu finanzieren... das ist halt Quatsch. Und auch da ist wieder der Punkt, dass Emotionen über Fakten stehen, egal ob bei der *beep* oder bei den Vertretern von Das wird man doch wohl noch sagen dürfen. Die Seiten sind nämlich beide Sche*ße. Aber psst...

12.01.2018 23:21 • x 5 #1822


schmaloo
Schön madame E-Claire, flirten mit den beiden Jungs bleibt dir erhalten. Prima.

12.01.2018 23:28 • #1823


E-Claire
Zitat von Luca:
Der Mann selbst hat das nicht toll und zufriedenstellend gefunden.Das Unglueck war mehr als fuehlbar.


Eben.

Erinnert so ein bißchen an die Diskussion, hättest Du gern Recht oder wärst Du gern glücklich....
Oder eben auch an Kollwitz, Scholl, Luxemburg, Wander, Wolf oder Reimann etc haben alle so getan, als wäre das dann ein persönliches Versagen auf politische Ambition.

Das, was ich mich frage, ist schlicht, was wäre, wenn es eben nicht nur um politische Ambition ginge, sondern auch um das private Glück? Hätten wir dann noch immer gern Recht oder wären wir gern glücklich?

12.01.2018 23:30 • #1824


Gretchen
@Ricky Mag nun nicht hier noch Flüchtlinge bemühen.

Ich geh dann mal von meiner Hoffnung aus, dass wenn Kinder Empathie erlernen (also wichtige Bezugspersonen emphatisch mit Ihnen umgehen, also Bedürfnisse des Kindes achten) diese dann später nicht darauf angewiesen sind, ihre eigene Bedürftigkeit altruistisch abzuwehren
(Heiligenschein) sondern in der Lage sind, emphatisch zu sein UND eigene Bedürfnisse durchzusetzen bzw Grenzen zu setzen.

(Ich Versuch das dann hier mal Mit meinen vieren, da hab ich genug zu tun- Ergebnisse erwarte ich frühestens in 10 jahren)

Kommt immer auf die Perspektive an- gesamtgesellschaftlich oder vom Individuum aus betrachtet.

Ist ja im Grunde Henne und Ei.

Gretchen

12.01.2018 23:37 • #1825


Ricky
Zitat von Gretchen:
@Ricky Mag nun nicht hier noch Flüchtlinge bemühen.

Ich geh dann mal von meiner Hoffnung aus, dass wenn Kinder Empathie erlernen (also wichtige Bezugspersonen emphatisch mit Ihnen umgehen, also Bedürfnisse des Kindes achten) diese dann später nicht darauf angewiesen sind, ihre eigene Bedürftigkeit altruistisch abzuwehren
(Heiligenschein) sondern in der Lage sind, emphatisch zu sein UND eigene Bedürfnisse durchzusetzen bzw Grenzen zu setzen.


Ich glaube bei vielen gelingt das auch. Ansonsten hätten wir vermutlich viel mehr Mord und Totschlag. Das gilt BTW für so ziemlich alle Länder der Welt, weil die sich nämlich nicht binnen eines Jahres allesamt abgeschlachtet haben, bis nur noch 3 da waren. Auch wenn viele das immer nicht wahrhaben wollen.

Zitat:
(Ich Versuch das dann hier mal Mit meinen vieren, da hab ich genug zu tun- Ergebnisse erwarte ich frühestens in 10 jahren)


Wäre zumindest ne Langzeitstudie. Das ja schonmal was.

Zitat:
Kommt immer auf die Perspektive an- gesamtgesellschaftlich oder vom Individuum aus betrachtet.


Na ja, dafür gibt es ja Soziologie, Psychologie und Pädagogik. Soziologie guckt sich das gesamtgesellschaftlich an, Psychologie im Einzelnen und Pädagogik vermittelt beides... wenn alle drei korrekt ausgeführt werden.

Zitat:
Ist ja im Grunde Henne und Ei.

Gretchen


In wie fern? Du meinst, ob es von einigen ausging oder von vielen?

12.01.2018 23:42 • x 1 #1826


E-Claire
Zitat von schmaloo:
Schön madame E-Claire, flirten mit den beiden Jungs bleibt dir erhalten. Prima.


Es ist nach wie vor Mademoiselle und liebster Schmaloo nur weil Sie sich ignoriert fühlen, heißt das noch lange nicht, daß ich Sie ignoriere.

Wir haben uns gelesen, als die anderen noch in den Anmeldungsgeschichteln steckten.

Jedenfalls, Lord Schmaloo, sie hatten meine Aufmerksamkeit, Sie haben sie auch jetzt.

Und nun

PS: ich mag Deine Schreibe, seit Jahren.

12.01.2018 23:43 • x 1 #1827


Gretchen
@Ricky Tja wie meinte ich das noch gleich?
hab gerade ideenflucht.

Ich meinte das eher so: was prägt wen?

Die Gesellschaft das Individuum oder das Individuum die Gesellschaft.

(Ja ich mach ne längschnittstudie draus- mir fehlt noch die Vergleichsgruppe aber da macht die ethikkommission nicht mit- da muss ich wohl Abstriche beim Kontrollstarken Versuchsplan machen- aber ppssst nicht meinen Kindern verraten)

12.01.2018 23:48 • #1828


Ricky
Zitat von Gretchen:
@Ricky Tja wie meinte ich das noch gleich?
hab gerade ideenflucht.

Ich meinte das eher so: was prägt wen?

Die Gesellschaft das Individuum oder das Individuum die Gesellschaft.


Ja. Das ist eine endlose Frage. Es ist beides. Personen bilden Netzwerke aus, die dann irgendwann auf alle übergehen und so wird die Gesellschaft geprägt, bis diese wieder neue Personen durch eben diese Netzwerkideen prägt. Dagegen stemmt sich dann, das einige die Netzwerke als unvollständig oder falsch ansehen und dann werden wieder Neue ausgebildet. Es bedingt sich gegenseitig und ist damit ein Kreislauf.

Zitat:
(Ja ich mach ne längschnittstudie draus- mir fehlt noch die Vergleichsgruppe aber da macht die ethikkommission nicht mit- da muss ich wohl Abstriche beim Kontrollstarken Versuchsplan machen- aber ppssst nicht meinen Kindern verraten)


Nimm doch einfach Pflanzen - wegen Epigenetik und so... da funktioniert die wenigstens.

12.01.2018 23:55 • x 1 #1829


schmaloo
Zitat von E-Claire:

Es ist nach wie vor Mademoiselle und liebster Schmaloo nur weil Sie sich ignoriert fühlen, heißt das noch lange nicht, daß ich Sie ignoriere.

Wir haben uns gelesen, als die anderen noch in den Anmeldungsgeschichteln steckten.

Jedenfalls, Lord Schmaloo, sie hatten meine Aufmerksamkeit, Sie haben sie auch jetzt.

Und nun

PS: ich mag Deine Schreibe, seit Jahren.

La vie est belle..... Mademoiselle E-Claire

12.01.2018 23:58 • #1830


A


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