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Singles - vom Leitbild zum Sozialschmarotzer

K
@Blanca ich hab grad erst Deinen letzten Beitrag hier gelesen - der war ja noch vor Corona, aber passt im Moment so gut wie selten

Die Natur reguliert halt die Überpopulation, wie immer. Auch wenn jetzt alle mit allen Kräften versuchen, diese Naturgewalt auszuhebeln.

Allerdings mag sogar ich als wirklich gerne Single (ich war bis zum Ende meiner Ehe immer in Beziehungen und habe meine Freiheit sehr genossen) im Moment gar nicht so gerne Single sein .. weil alles, was man als Single so genossen hat, auf einmal weggebrochen ist. Zum ersten Mal seit dem Ende meiner Ehe schaue ich öfter mal neidisch auf Paare.

05.04.2020 23:06 • #166


H
Zitat von Blanca:
Schlusswort aus dem Clip weiter oben:

Ich bin der Ozean.
Einst habe ich den gesamten Planeten bedeckt.
Ich kann es jederzeit wieder tun.
Mehr gibt es nicht zu sagen.

Auf unseren Thread übertragen bedeutet dies, daß es in ein paar Jahren völlig wurscht sein wird, ob man ein defizitärer Single oder ein vollwertiger Familienmensch war.

Alles wird wieder bedeckt, wenn es so weitergeht wie bisher.

Das ist Fakt, und über Fakten kann man nicht diskutieren.

Mit dem Ozean schon gleich gar nicht.




Oil Peak, Ozonloch, Waldsterben, Hühner-, Vogel-, Schweine-, und sonstige Grippen, Desertifikation, Versalzung, Meeresspiegelanstieg, Co2 , Klimakatastrophe (so hieß es noch vor einigen Jahren) wurde zum Klimwandel, Stickstofftote durch Autoabgase, dann plötzlich Feinstaub ...ach ja und jetzt Microplastik in Gewässern.

Komisch:
Lebenserwartung 1960: Im Schnitt so bei Ende 60 Jahren/ 2020: bei ca. 80 Jahren, weltweit ebenso ansteigend.
.
Flüsse so sauber wie nie, Luft ebenso. Menschen so gesund wie nie zuvor.

06.04.2020 09:01 • #167


A


Singles - vom Leitbild zum Sozialschmarotzer

x 3


Blanca
Zitat von Blanca:
Gestern stolperte ich über einen interessanten Artikel über die Wahrnehmung von Singles in unserer Gesellschaft: http://www.zeitschrift-fuer-familienfor ... hradil.pdf

Leider haben inzwischen sowohl der im Eröffnungsbeitrag, als auch der in Beitrag #108 gepostete Link zu o.g. Artikel aufgehört zu funzen, jedenfalls für die Allgemeinheit.

Daher hier zwei neuerliche URLs:
https://docplayer.org/9925720-Vom-leitb...dbild.html

http://www.suz.uzh.ch/dam/jcr:00000000-...ingles.pdf

Just for the record, falls auch diese Onlinequelle irgendwann versiegen sollte:

Es handelt sich um eine Studie mit dem Titel
Vom Leitbild zum Leidbild - Singles, ihre veränderte Wahrnehmung und der Wandel des Wertewandels
From admiration to pity: Changes in how singles are perceived and the re-emergence of traditional values

Autor: Prof. Dr. Stefan Hradil
Institut für Soziologie
Johannes Gutenberg-Universität
55099 Mainz

Eingereicht am 18. Oktober 2002
Akzeptiet am 19. Dezember 2002

ursprünglich veröffentlicht in der Zeitschrift für Familienforschung, 15. Jg., 2003, H. 1., S. 38-54

13.04.2020 11:00 • x 1 #168


Blanca
Zitat von Kaetzchen:
Zum ersten Mal seit dem Ende meiner Ehe schaue ich öfter mal neidisch auf Paare.

Mir geht es genau anders herum. Ich bin sowas von dankbar, nicht die Nähe mitsamt den Launen und Marotten eines oder gar mehrerer anderer Menschen an meinem ganz persönlichen Rückzugsort ertragen zu müssen... aber hallo!

Da danke ich dem Herrgott täglich mindestens soviel für, wie für meine anhaltende Gesundheit. Ernsthaft!

Was mir weniger gefällt ist, daß meine Wohnung vorübergehend auch zum Arbeitsplatz geworden ist. Allerdings hat das Business eh etwas nachgelassen, insofern geht es noch. Kontroverse Geschäftsgespräche und dergleichen möchte ich aber nicht hier im Wohnzimmer führen müssen, insofern bin ich froh, wenn es in 2 oder 3 Wochen wieder zurück ins Büro geht. Interessant war allerdings die hinzugewonnene Flexibilität in Sachen Pakete selbst annehmen, Einkäufe erledigen, etc. - die werde ich vermissen. Aber die EierlegendeWollmichSau gibt es nun mal nicht.

Wünsche Dir und allen anderen hier einen schönen Ostermontag. Bleibt gesund!

13.04.2020 11:25 • x 1 #169


Blanca
2012 gab der Soziologe Stefan Hradil ein TV-Interview zum Thema:
https://www.volksfreund.de/nachrichten/...id-5884821

Nach wie vor keine nennenswerte Veränderung in der Medienberichterstattung.

2019 erschien dieser Bericht im Stern:
https://www.stern.de/wirtschaft/immobil...74306.html

Er teilt Hradils Einschätzung, dass der wahre Grund für die medial geschürte Ablehnung ein ökonomischer ist: Der Staat befürchtet zum einen, daß die vielen Singles zuviel Wohnraum für sich allein beanspruchen und vor allem, daß er sie eines nicht mehr fernen Tages alimentieren wird müssen, da die Aussichten auf familiäre Pflege bei dieser Gesellschaftsgruppe natürlich besonders hoch sind.

Womit zugleich auch klar ist, warum er Ehe, feste Lebensgemeinschaften und Familien so sehr befürwortet. Hat alles herzlich wenig mit Moral, Anstand oder sonstwas zu tun. Es geht ums liebe Geld dabei, wären finanzierbare Pflege und Wohnraum vorhanden, so änderte sich vermutlich auch die Berichterstattung wieder.

Meines Erachtens kann man sich solche Hintergründe gar nicht bewußt genug machen, um sich frei für den eigenen Lebensstil zu entscheiden und ihn dann auch durchzuziehen. Klar muß man sich als Single Gedanken über die Versorgung im Alter machen, aber wo ein Wille, da ein thailändisches Pflegeheim, wenn's gar nicht anders geht. Gerade Singles haben doch die Freiheit, zu gehen wohin sie wollen - aber soweit denken die Spießermedien natürlich nicht.

Jenu... wer zuletzt lacht, lacht am besten.

13.04.2020 17:14 • x 3 #170


K
Zitat von Blanca:
Ich bin sowas von dankbar, nicht die Nähe mitsamt den Launen und Marotten eines oder gar mehrerer anderer Menschen an meinem ganz persönlichen Rückzugsort ertragen zu müssen... aber hallo!

Da danke ich dem Herrgott täglich mindestens soviel für, wie für meine anhaltende Gesundheit. Ernsthaft!


Ok, DAS geht mir auch so. Absoluter Albtraum, mit jemandem in dieser Situation womöglich 24/7 zusammenhocken zu müssen. Da würde ich freiwillig zum Marathonläufer werden und täglich trainieren

Aber jemanden ab und zu auf regelmäßiger Basis zu sehen, wäre jetzt schon ganz nett. Meine Katzen ziehen sonst wegen meines erhöhten Kuschelbedürfnisses bald genervt aus

13.04.2020 19:05 • #171


Blanca
Ein Artikel, der wieder mal in die übliche Bresche schlägt:
https://www.brigitte.de/woman/leben-lie...32486.html

07.06.2022 23:05 • #172


ElGatoRojo
Zitat von Blanca:
Ein Artikel, der wieder mal in die übliche Bresche schlägt:

Nun ja - er verurteilt ja nicht, sondern zeigf die Gefahren. Alles Extreme und Funfamentalistische gleitet irgendwann ins Negative. Eben du uralte Erkenntnis: Die Dosis macht das Gift.

07.06.2022 23:25 • x 2 #173


K
Wer einsam ist, der hat es gut,
Weil keiner da, der ihm was tut.
Ihn stört in seinem Lustrevier
Kein Tier, kein Mensch und kein Klavier,
Und niemand gibt ihm weise Lehren,
Die gut gemeint und bös zu hören.
Der Welt entronnen, geht er still
In Filzpantoffeln, wann er will.
Sogar im Schlafrock wandelt er
Bequem den ganzen Tag umher.
Er kennt kein weibliches Verbot,
Drum raucht und dampft er wie ein Schlot.
Geschützt vor fremden Späherblicken,
Kann er sich selbst die Hose flicken.
Liebt er Musik, so darf er flöten,
Um angenehm die Zeit zu töten,
Und laut und kräftig darf er prusten,
Und ohne Rücksicht darf er husten,
Und allgemach vergißt man seiner.
Nur allerhöchstens fragt mal einer:
Was, lebt er noch? Ei, Schwerenot,
Ich dachte längst, er wäre tot.
Kurz, abgesehn vom Steuerzahlen,
Läßt sich das Glück nicht schöner malen.
Worauf denn auch der Satz beruht:
Wer einsam ist, der hat es gut.

-- W. Busch

08.06.2022 22:38 • x 4 #174


Blanca
Gerade stolpere ich über diesen Artikel aus 2019. Da wurde doch tatsächlich ein ökumenischer Gottesdienst speziell für Singles angeboten - damit die sich nicht so defizitär fühlen:

https://www.focus.de/politik/deutschlan...91947.html

Wurde offenbar gut angenommen.

11.06.2022 23:10 • #175


Blanca
Leider finden auch die in Beitrag #168 weiter oben geposteten Links zur Studie nicht mehr.

Daher hier ein neuer Anlauf:
https://www.ssoar.info/ssoar/handle/document/28287

11.06.2022 23:16 • #176


Blanca
Offenbar kann immer noch nicht sein, was nicht sein darf:

Zufriedene Single-Frauen stellen eine Provokation für die gesellschaftlich vorherrschende Ideologie des Paarlebens dar. Viele Menschen möchten daran glauben, dass der Mythos des heilsamen Lebensmodells real existiert, dass es ihnen selbst besser geht, sie glücklicher und erfüllter sind, sobald sie eine Paarbeziehung eingehen. Um diesen Glauben aufrecht zu erhalten, sind Bilder von Frauen, die ohne Paarbeziehung zufrieden sind, störend.

Darüber hinaus geht für das patriarchale System eine Gefahr von Frauen aus, die im Privaten nicht nach der Anerkennung von Männern streben, die ihre Zeit und Energie nicht für die Versorgung anderer verwenden, sondern für sich selbst.

https://mobil.woman.at/a/beziehung-besser-single

https://m.fitforfun.de/news/neue-studie...65946.html

15.06.2022 23:41 • x 1 #177


Blanca
Und immer noch die alte Aussage:

Wenn jemand sagt, dass er oder sie gerne alleine ist, dann löst das für gewöhnlich eine negative oder zumindest eine skeptische Reaktion aus. Gerne alleine sein – wie soll das denn gehen? Sofort kommt die Vermutung: Da stimmt etwas nicht.

https://wanderlust-introvert.com/allein...ht-einsam/

Momentan läuft hier ein interessanter Thread über Einzelgänger, ich verlinke ihn mal da er meinen gut ergänzt:
gibt-es-geborene-einzelgaenger-t69141.html

24.10.2022 00:03 • x 1 #178


Blanca
Zitat von Blanca:
Gestern stolperte ich über einen interessanten Artikel über die Wahrnehmung von Singles in unserer Gesellschaft:

Leider haben inzwischen sowohl der im Eröffnungsbeitrag, als auch die in den Beiträgen #108 und #168 geposteten Links zu o.g. Artikel aufgehört zu funzen, jedenfalls für die Allgemeinheit.

Daher hier eine neuerliche URL: https://www.ssoar.info/ssoar/handle/document/28287
Der Artikel ist dort als PDF herunterladbar.

Just for the record, falls auch diese Onlinequelle irgendwann versiegen sollte:

Es handelt sich um eine Studie mit dem Titel
Vom Leitbild zum Leidbild - Singles, ihre veränderte Wahrnehmung und der Wandel des Wertewandels
From admiration to pity: Changes in how singles are perceived and the re-emergence of traditional values

Autor: Prof. Dr. Stefan Hradil
Institut für Soziologie
Johannes Gutenberg-Universität
55099 Mainz

Eingereicht am 18. Oktober 2002
Akzeptiert am 19. Dezember 2002

Ursprünglich veröffentlicht in der Zeitschrift für Familienforschung, 15. Jg., 2003, H. 1., S. 38-54

27.11.2023 22:44 • #179


B
Welchen Erkenntnisgewinn ziehst du aus einer Studie, die vor mehr als 20 Jahren vielleicht mal aktuell war?

27.11.2023 22:56 • x 2 #180


A


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