Zitat von MisterReality:Speziell die Frauen wollten doch einen Wandel in der Gesellschaft mit ihrem Emanzendunst und so - jetzt haben sie den Salat- Selber Schuld. Die Gesellschaft gibt vor, wie es zu laufen hat. Daran orientiert sich die Allgemeinheit. Ihr wolltet alle mehr Freiheiten, weniger Bindung, kein Geschwöre mehr mit ewiger Liebe etc. - Bitte schön, da habt ihr es nun endlich bekommen. UND TROTZDEM JAMMERT IHR HIER NOCH RUM?
Frohes Neues!
Jaja, die Frauen, wer hat nur zugelassen, den Weibsbildern solche Macht zu geben. Der Anfang vom Untergang des Abendlandes, so wie wir es kennen und lieben.
@Blanca
Zitat von Blanca:Spätestens seit Mitte der 90er Jahre erscheinen Singles immer mehr als Defizitwesen.
Das ist eine interessante Beobachtung.
Zunächst: auch mich verwundert immer mal wieder, mit welchen Heilsversprechungen Partnerschaft, wohlgemerkt basierend auf romantischer Liebe, belegt wird. Wobei ich nicht denke, daß die Abwertung von Singles bzw der Lebensstil Alleinlebender grundsätzlich primäres Ziel ist, sondern eher Kollateralschaden einer wachsenden Biedermeiersierung des Instituts Ehe.
Schaut man sich bei der Eltern- oder Großelterngeneration mal um, so wird doch recht schnell deutlich, daß Eingehen der Ehe anders bewertet wurde. Zunächst gab es wirtschaftliche und freiheitsrechtliche Zwänge und einen daraus abgeleiteten Kodex, man denke auch an die vielen jungen Männern, die die aus Versehen Geschwängerte zum Altar führen mußten oder nach den 60ern eine Einstellung zur Ehe, die deutlich mehr von Realismus getragen war, als es heute der Fall ist.
Die unglaubliche Vielfalt von Lebensmodellen, die uns in der heutigen Zeit möglich sind, zwingt jeden einzelnen aber eben auch zur Wahl und Eigenverantwortung. Das ist jeder Form von Freiheit immanent.
Freiheit und die damit einhergehende Eigenverantwortung sind aber, das zeigt auch immer wieder die Geschichte, nicht jedermanns Sache. Ich denke oft, daß die meisten Menschen auch einen Drang zu Ordnung verspüren, weil sie in dieser Orientierung vermuten. Das Konzept des Richtigen und des Falschen eben. Je pluralistischer aber eine Gesellschaft um so differenzierter, komplizierter werden Begriffe, wie richtig und falsch, das kann bei manchen Orientierungslosigkeit hervorrufen.
Daneben haben wir alle als human condition sozusagen, das Bedürfnis der Zugehörigkeit nicht zu einem einzelnen sondern eben auch zu einer Gruppe. Je orientierunsgloser wir uns in uns fühlen, um so größer der Drang zur Zugehörigkeit.
Wir wollen Ordnung und Zugehörigkeit, so werden also wieder Gruppen gebildet, in diesem Fall, die des perfekten Lebenslaufs, zumindest in heteronormen Beziehungen. Zu diesem gehört neben dem tollen sinnstiftenden Job/Tätgkeit eben auch sinnstiftende Partnerschaft und sinnstiftende Kindern.
Wird man so zum Abenteurer? Wohl eher nicht, aber so wie wir tief in uns glauben (wollen), daß Partnerschaft davor schützt, alleine zu sterben, so lässt uns die Einhaltung des allgemein geltenden perfekten Lebensentwurfs eben auch daran glauben, daß wir dann auch ein insgesamt glückliches und erfolgreiches Leben führen.
Es bewahrt eben viele Menschen davor, ihre eigenen Regeln finden und machen zu müssen. Regeln womöglich, zu denen andere eine Meinung und vielleicht keine gute haben.