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Sinnkrise in der Ehe

S
@Florentine wie ist es gelaufen? Erneute Runde? Oder Konsequenz?

17.04.2019 17:24 • #496


F
Wir gehen jetzt erstmal weiter zur Beratung und sehen, was passiert.
Die soll nun etwa alle 2 bis 3 Wochen stattfinden, für mich erscheint das aussichtslos, aber es geschehen ja Zeichen und Wunder.
Momentan glaube Ich nicht, dass meine Gefühle nochmal so wiederkehren , dass es über ein liebevoll-freundschaftliches Maß hinausgehen könnte.
Ich fühle mich resigniert.
Ich schaffe es einfach nicht, auszusprechen, was ich fühle.

Daneben gehe ich einmal pro Woche zu meiner Therapeutin.

17.04.2019 17:57 • x 1 #497


A


Sinnkrise in der Ehe

x 3


F
Zurück aus dem Kurzurlaub mit den Kindern.
Mein Mann war nicht mit.
Kein Begrüßungskuss, nur eine Umarmung.
Die fühlte sich irgendwie falsch an.
Die Stimmung ist nach wie vor angespannt.
Nächste Woche kommt die Schwiegermutter, das Konto ist im Minus, es müssen aber noch viele Rechnungen bezahlt werden (der Kurzurlaub kostete nur den Sprit, die Unterkunft war von Freunden umsonst).
Heute Abend gehe ich mit Freunden auf ein Konzert, ich freue mich, wenn ich abschalten kann, die ganze Situation ist erdrückend.
Kommende Woche ist der nächste Beratungstermin.

27.04.2019 14:19 • x 3 #498


F
Der Beratungstermin war bedrückend.
Allerdings hat ER zum ersten Mal viel über sich gesprochen und wie er sich und die Situation wahrnimmt.
Die Quintessenzen:

Er fühlt sich am falschen Platz im falschen Leben, wie ein Pinguin in der Wüste, sowohl in seiner Rolle als Ehemann als auch als Vater.

Gefragt nach seiner Lebensenergie von 1 bis 10 meinte er, er sei nicht auf der Skala.

Er brauche Ruhe und Rückzugsmöglichkeiten, habe den Kontakt zu sich verloren, würde mehr schlecht als recht funktionieren.

S. sei kein Thema mehr für ihn, das sei für ihn nicht mehr existent.

Er fühlt sich ignoriert, missachtet und überflüssig.

Er will keine ärztliche Hilfe.

03.05.2019 18:21 • x 1 #499


M
Was macht das mit dir?

03.05.2019 18:49 • x 1 #500


Mia2
Keine Ahnung, Florentine, wie es dir bei den Sätzen geht. Ich lese das mit großer Beklemmung. In so einer Situation ist man hilflos. Eindeutig, dass er Hilfe braucht, aber ohne Wille geht nichts.

03.05.2019 18:52 • x 1 #501


F
Auf der einen Seite zeigt es mir, dass mein Eindruck nicht falsch gewesen ist, obwohl er es zuvor oft bestritten hat, zuletzt ja noch im Januar, wo er meinte, er sei am sich ganz zufrieden und ich hätte ein Problem.
Bin froh, dass es ausgesprochen wurde und sichtbar auf dem Tisch liegt.

Er sieht auch die Parallelen zu seiner letzten schweren Depression und Beziehung, sieht, dass sich hier ein Muster wiederholt.

Ich fühle mich machtlos. Hilflos.
Ich weiß, dass ich nichts tun kann, ihn nicht vor sich selbst retten kann und ihm auch in diesem unserem Leben keinen Rahmen auftun kann, in dem er so leben kann wie er es möchte.
Mehr Raum und Zeit einräumen für ihn allein ohne Kinder als jetzt kann ich nicht, nicht so lange wir unter einem Dach leben.

Ich habe Sorge, dass er sich etwas antut.

03.05.2019 18:57 • x 1 #502


Mia2
Ja, die Gedanken hatte ich auch. Das klingt nicht gut.

03.05.2019 19:03 • x 2 #503


M
Zitat von Florentine:
Ich habe Sorge, dass er sich etwas antut

Und das ist genau das, was er bezwecken will. Merkst du das wirklich nicht?
Er weiß doch um deine Sorgen um ihn und immer wenn Du dich zurück ziehst, zieht er genau diese Show ab. Ich will ihm das nicht absprechen. Dein Mann hat große Probleme. Ich wünsche Dir, dass du irgendwann den Absprung schaffst. Und ich finde es gut, dass Du uns immer wieder auf den Laufenden hältst.

03.05.2019 19:13 • x 1 #504


F
Jein.
Ich sehe, dass es ihm sehr schlecht geht.

Aber wie gesagt: inzwischen denke ich, dass ich da nichts tun kann.
Wenn er IN der Beziehung und Familie sich nicht gesund fühlen kann: warum sollte ich dieses Konstrukt dann aufrecht erhalten und mich mit runter ziehen lassen?

Ich denke, die Berater sehen das.
Die sagte schon: gut, vielleicht sprechen wir nächstes Mal über Erziehung, denn das ist der Bereich, der funktionieren muss, auch wenn Sie entscheiden, ihre Wege getrennt voneinander fortzusetzen.
Immerhin sehen die auch, dass es brennt und haben uns außer der Reihe einen zusätzlichen Termin ermöglicht am Abend.
Da werde ich dann im Anschluss bei meinen Eltern übernachten, die die Kinder so lange hüten Und ins Bett bringen.
Und ich denke, für mich wird es ab dann auch als ausschließliche Trennungsberatung weiter laufen.

Neben all der traurigen Gefühle fühle ich mich nämlich leider auch etwas veräppelt, dass ich hier gefühlt mir den Hintern aufreiße für etwas, was sich für ihn schon sehr lange sehr falsch anfühlt.

Mal ganz abgesehen davon, dass an keiner Stelle mit keiner Sinne von ihm erwähnt wurde, dass er mich als Mensch irgendwie liebt.
Das nimmt mir irgendwo mein schlechtes Gewissen in Bezug auf die Familie, nicht?
Ich nehme ihm dann ja nicht sein zentralstes und wichtigstes Element, sondern etwas, was sich für ihn so ohnehin nicht stimmig anfühlt.

03.05.2019 19:45 • #505


Vegetari
bei einer Depression sind doch die Gefühle nicht richtig wahrnehmbar. Manche fühlen garnichts und kämpfen jeden Tag gegen die Anforderungen.

Er hatte doch schon mal ein Suizid- Versuch hinter sich ? Ist das richtig ?
Nimmt er Antidepressiva ? Ohne geht es m.E. nicht!

M.E. müsste er dringend eine Psychotherapie machen , psychosomatische Kur ?

Wenn Du ihn noch verlassen solltest... oh Gott , Hoffentlich tut er sich nichts an!

er ist der Vater eurer Kinder, ich würde mit ihm einen Anti-Suizid- Vertrag aushandeln, damit er Dir schriftlich es gibt , sich nichts anzutun. ... Ich weiss, sowas kann nur bedingt helfen , aber besser als nichts

03.05.2019 22:20 • x 1 #506


M
Zitat von Vegetari:
Wenn Du ihn noch verlassen solltest... oh Gott , Hoffentlich tut er sich nichts an!

Das ist doch genau der Grund, warum sie noch um alles kämpft. Glaubst Du ernsthaft, dass ihr solche Aussagen dabei helfen den Absprung zu finden? Nee Vegetari, du unterstützt ihre Angst/Sorgen mit solchen Aussagen. Die Frau muss gestärkt werden, dass sie diese abhänige Situation endlich verlassen kann.


Zitat von Vegetari:
er ist der Vater eurer Kinder, ich würde mit ihm einen Anti-Suizid- Vertrag aushandeln, damit er Dir schriftlich es gibt , sich nichts anzutun. ... Ich weiss, sowas kann nur bedingt helfen , aber besser als nichts

Richtig! Und wenn er sich nicht daran hält, verklagt sie ihn post mortem. Vielleicht bekommt sie ja den ein oder anderen Dollar Schmerzenzgeld von ihm.
Du bringst manchmal echt Schoten

03.05.2019 23:29 • x 2 #507


F
Ich hatte über die Jahre viel Zeit, mich mit dem Thema Depression zu befassen.
Die akute Depression liegt so bei meinem Mann nicht vor, es ist der Dauerzustand, der sich in Wellen auf- und abbaut, wobei die Verschlechterung zunimmt, je länger es dauert.

Medikamente nimmt er nicht, will er nicht, hatte er vor x Jahren schon mal, wird er nie wieder nehmen (seine Aussage).
Er lehnt ärztliche Hilfe ab.

Vor 2011 hatte ihm schon einmal ein Hausarzt zu einer Therapie geraten, er hat sie eben einfach nie gemacht.
Kann er selber, er weiß alles darüber.

Ja, er war schon mal suizidal, das war eben nach der vorherigen langen Beziehung (15 Jahre).

Ich werde sicherlich meinen Teil zu der Situation beigetragen haben, durch mein Verhalten usw. Schlussendlich denke ich, dass unsere Persönlichkeitsstrukturen so eben einfach nicht miteinander funktionieren können.
Er, der viel, viel Ruhe braucht, Einsamkeit usw um gesund zu bleiben und ich, die Action braucht und Leben und Leute. Wir ziehen uns gegenseitig runter.

Er tut, in Bezug auf die Depression, was er tun muss/will.
Ich kann ihn zu nichts zwingen und gebeten habe ich ihn oft genug.
So, wie er sich geäußert hat, habe ich seinen Zustand sicher unterschätzt (immerhin geht er jeden Tag zur Arbeit und schafft es ja auch noch, sich für das ein oder andere zu motivieren), dennoch: er hat diesen Zustand IN und MIT dieser Ehe und der Familie erreicht.
Es ergibt für mich demnach auch keinen Sinn, das jetzt einfach weiterlaufen zu lassen.
Das würde schließlich auch zu keiner Verbesserung seines Zustandes führen.

04.05.2019 00:02 • x 1 #508


Vegetari
Zitat von Florentine:
Medikamente nimmt er nicht, will er nicht, hatte er vor x Jahren schon mal, wird er nie wieder nehmen (seine Aussage).
Er lehnt ärztliche Hilfe ab.

[/quote]
Ganz schlimm!

Warum will er keine Antidepressiva?

@mira_:
Zitat:

Du bringst manchmal echt Schoten
Zitat:


Bei Suizidalität ist das sehr ernst zu nehmen Mira_!
Ich denke Ärzten bleibt dann auch nicht mehr viel übrig als ein Anti-Suizidvertrag.


Ständige negative Reize Zuhause, wie Eheprobleme mit Florentine können eine Depression verstärken

04.05.2019 00:15 • #509


M
Zitat von Vegetari:
Bei Suizidalität ist das sehr ernst zu nehmen Mira_!

Nimmst Du Florentine nernst? Schalt mal wieder einen Gang zurück.
Zitat von Vegetari:
Ich denke Ärzten bleibt dann auch nicht mehr viel übrig als ein Anti-Suizidvertrag.

Was soll solch ein Vertrag bringen hm? Meinst du ernsthaft, dass ein Vertrag einen Menschen vor dem Freitod schützt, wenn er nicht geschützt werden will? Oh Vegetari
Er muss das wollen. Aber er will nicht und Florentine ist nicht seine Therapeutin!

Zitat von Vegetari:
Ständige negative Reize Zuhause, wie Eheprobleme mit Florentine können eine Depression verstärken

Ja, das ist wahr. Und eine Trennung verstärkt solche Depressionen nicht weniger. Also sind wir wieder an dem Punkt angelangt, andem Florentine seit 9 Monaten steht. Sie kann nicht gehen und nicht bleiben. Warum kann sie nicht gehen? Weil Aussagen, wie die von Dir, sowieso schon in ihrem Kopf rumspuken und ihr ein schlechtes Gewissen machen. Also helfen wir ihr, indem wir in der Wunde boren? Nein, wir verstärken ggf. ihre Ängste. Also spar Dir mal dieses dramatische. Das weiß sie alles selbst. Wenn sie bleibt, wird sie unglücklich werden. Das ist sie jetzt schon. Vielleicht bleibt sie so lange,bis die Kinder erwachsen sind und sie endlich einen Grund sieht zu gehen. Diese Zeit kann sehr einsam und traurig sein. Super Aussichten. Man kann sich auch unglücklich kämpfen.

Zitat von Florentine:
Er tut, in Bezug auf die Depression, was er tun muss/will.

Das ist der Punkt Vegetari! Es ist seine Entscheidung. Nicht die von Florentine. Und alles was sie schon für diese kaputte Ehe getan hat und noch tut, hat sie gut bewerkstelligt.
Sie hat ihren eigenen Weg und den geht sie gut. Auch, wenn ich ihn stellenweise nicht nachvollziehen kann oder so sehr nachvollziehen kann, dass er mich triggert und ich sie ab und an schütteln möchte

@Florentine kämpf Dich nicht kaputt. Ich habe dir vor ein paar monaten mal geschrieben, dass er Dir die liebe, die du suchst, niemals geben kann. Also hoffe auch nicht darauf, sie zu bekommen. Ich glaube, dass Du auf einem guten Weg bist. Jedenfalls wünsche ich ihn Dir.

04.05.2019 01:55 • x 2 #510


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