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Sinnkrise in der Ehe

F
Zitat von Satori:
und es wird dir danach besser gehen

Vielen Dank.
Das wird sich zeigen, möglicherweise kommt es so, vielleicht aber auch nicht.
Ich kann es nicht wissen.
Ich weiß nur, dass ich keine Kraft, keine Lust und keine Hoffnung mehr habe, die ich ERNSTHAFT in diese Beziehung noch stecken kann.
Damit würde ich auch die Beratung zur Farce machen und bei meinem Mann (möglicherweise) Hoffnungen nähren, die ich selbst nicht mehr habe.
Ich muss aus diesen Gedanken raus, aus dieser endlosen Schleife, die unheimlich Energie zieht und mich neu aufstellen, ich will einen Punkt.

Es ist genug.

Es tut mir leid, dennoch glaube ich nicht, dass wir von hier aus nochmal tiefe Gefühle, Gespräche oder Begehren aufbauen können.

11.01.2020 00:24 • x 1 #721


F
Der Donnerstag rückt näher.
Zwischendurch beim Arbeiten kann ich das ganz gut auf die Seite schieben, aber jetzt am Abend, werde ich doch nervös.
Das wird das Schwierigste, was ich jemals jemandem mitteilen musste bis jetzt.
Ich hab Angst vor seiner Reaktion und ob ich die Stärke habe, die auszuhalten.
Vor der ganzen Gesprächssituation.

Wir haben seitdem nicht wieder darüber geredet.
Ich weiß so gar nicht, was kommt.

Die Kinder sind bei meinen Eltern, da muss ich sie dann nach der Beratung abholen. Und dann nach Hause....und am nächsten Morgen arbeiten.
Verrückte Vorstellung.
Alles geht normal weiter, obwohl alles anders ist.

14.01.2020 22:49 • x 1 #722


A


Sinnkrise in der Ehe

x 3


Vegetari
Liest sich wie ein kalter Entzug im Ablauf des normalen Alltags ...ob das wohl klappen kann?

14.01.2020 23:11 • x 1 #723


F
Was meinst du?
Wieso kalter Entzug?

Also klar, im Ernstfall kann ich mich Freitagmorgen immer noch krank melden oder Donnerstag bei meinen Eltern übernachten oder so...aber früher oder später wird die Situation ja in einen Alltagsmodus zurück müssen.

14.01.2020 23:51 • #724


F
Puh.
Morgen ist Stunde der Wahrheit.

Ich hoffe, ich habe die Kraft für alles.

15.01.2020 22:12 • #725


Hagebau
Zitat von Florentine:
Ich hoffe, ich habe die Kraft für alles.


Drücke dir alle Daumen dafür!

15.01.2020 22:19 • x 2 #726


Nachtlicht
Auch von mir gute Wünsche, Florentine.

16.01.2020 00:27 • x 1 #727


F
Danke.
Ich mache jetzt noch eine große Runde mit dem Hund und schalte ab...dann hole ich die Kinder, Schwimmunterricht, dann zu den Großeltern und nahtlos weiter.

Vielleicht ist dann heute der Moment, erwachsen zu werden trotz Angst, und eine ehrliche Einschätzung der Situation und der Entscheidung zu kommunizieren, trotz Trauer, Restzweifeln und Verlustschmerz.

16.01.2020 14:20 • #728


F
Wir sind zurück und haben im Rahmen der Beratung festgehalten, dass wir uns trennen werden.
Das war ein echt hartes Gespräch.

Mein Mann hatte in dieselbe Richtung entschieden, aber aus anderen Gründen. Er sagte, das Gefühl, was ihn umgebe, tue ihm nicht gut, er fühle sich von seiner Familie abgelehnt oder bestenfalls geduldet aber wie ein Störfaktor.
Dass er sich halt auch ständig rausgezogen und Distanz geschaffen hat, sieht er nach wie vor nicht...krass fand ich, dass er sagte die Familie - also einschließlich der Kinder.

Wir werden uns nächste Woche zusammensetzen und die nächsten Schritte besprechen.
Zumindest waren wir uns einig, dass wir uns nach wie vor mögen und dass wir im Sinne der Kinder vernünftig und gemeinsam handeln und wir uns gegenseitig nichts nachtragen.
Wir sind beide traurig darüber, dass diese Vision kaputt gegangen ist und traurig über den Verlust und haben beide geweint...allerdings war es auch das erste Mal seit ewig langer Zeit, dass wir beide wirklich Emotionen voreinander gezeigt haben.

Ich bin durcheinander und müde.
Gute Nacht an alle.

16.01.2020 22:18 • x 4 #729


Vegetari
Zitat von Florentine:
Er sagte, das Gefühl, was ihn umgebe, tue ihm nicht gut, er fühle sich von seiner Familie abgelehnt oder bestenfalls geduldet aber wie ein Störfaktor.


Er war doch früher mal stark depressiv mit Suizidversuch....ist das richtig?

Hoffentlich kommt er jetzt nicht wieder in eine ähnlich schlimme Phase?

Er fühlt sich auch von den Kindern abgelehnt? Verzerrte Wahrnehmung die eine Depression verstärkt ?


Ihr dürft und solltet auch traurig sein,dass es so nicht weiter gehen kann. Allerdings liegt in jedem Ende auch ein Neuanfang ,darin liegt die Chance :persönliches Wachstum ....ggfs ist nach Umweg einer Trennung ,lernen wieder allein zu leben da die riesen Chance später wieder zusammen zu finden (vorausgesetzt beide haben sich positiv verändert) oder glücklicher mit neuem Partner oder lieber allein....Das würde ich mir bewusst machen und ihm deutlich machen ,das so eine Chance für die Zukunft besteht . Ich wünsche euch viel Kraft!

16.01.2020 23:14 • x 1 #730


Nachtlicht
Liebe Florentine,

das war gewiss ein Kraftakt.

Zitat von Florentine:
Mein Mann hatte in dieselbe Richtung entschieden


Hat dich das überrascht?

Zitat von Florentine:
Zumindest waren wir uns einig, dass wir uns nach wie vor mögen und dass wir im Sinne der Kinder vernünftig und gemeinsam handeln und wir uns gegenseitig nichts nachtragen.
Wir sind beide traurig darüber, dass diese Vision kaputt gegangen ist und traurig über den Verlust und haben beide geweint.


Es ist traurig, aber ihr seid beide darüber traurig und könnt euch darin begegnen. So liegt in dem Traurigen auch etwas sehr Schönes, Wertvolles.

Keinen Rosenkrieg fürchten zu müssen ist ein großes Geschenk. Ich denke du kannst dir sehr dankbar sein bis hierher für dein umsichtiges und solide vorbereitetes Handeln, auch wenn der Weg bis zur Entscheidung teilweise zermürbendes im-Kreis-laufen war.

16.01.2020 23:39 • x 3 #731


Tiefes Meer
Liebe. @Florentine ,
ich stimme den Worten von Nachtlicht vollständig zu. Ihr habt nach langem Ringen endlich zu einer Richtung gefunden, die ihr beide tragt. Sowas ist bei Trennungen wirklich selten und ich sehe da eine große persönliche Leistung und Entwicklung , vor allem bei Dir. Auch wenn eine Trennung natürlich immer traurig ist.

17.01.2020 00:10 • x 2 #732


F
Zitat von Vegetari:
Hoffentlich kommt er jetzt nicht wieder in eine ähnlich schlimme Phase?
Er fühlt sich auch von den Kindern abgelehnt?

Ich weiß es nicht. Er sagte gestern, auch von diesem Traum verabschieden zu müssen sei sehr sehr hart für ihn und dagegen kämen ihm seine Depressionen damals weniger schwer vor.
Der Berater hat ihm einen Kontaktzettel für eine Väter in Trennungen-Stelle gegeben, weil er auf die Frage, wo er sich Unterstützung holen kann keine Antwort hatte. Er sagte, er würde sich dahon wenden, wenn er Bedarf hätte (...also nach meiner Erfahrung: nie).

Ja, auch von den Kindern...da fielen Worte wie Störfaktor, überflüssig. Nicht der Mann und nicht der Vater, der ich sein wollte usw.
Bei den Kindern ist es halt so, dass sie lieber von mir ins Bett gebracht werden (aus welchem Grund auch immer) und MANCHMAL beide Kinder dann sagen och, neee wenn der Papa sie ins Bett bringen soll.
Bei unserem Sohn ist es allerdings tatsächlich seit 3 Jahren jeden zweiten Abend Gemaule/Geschimpfe...mit dem hatte er aber halt auch während der Elternzeit echt Probleme und ich denke, das ist eben nie richtig weggegangen beim Kind, das es diese Ablehnung sehr gespürt hat und sich umso mehr an mich geklammert hat.
Daneben: er verbringt halt selten Qualitätszeit mit den Kindern, spielt vergleichsweise wenig mit ihnen, meistens ist es mehr ein Beaufsichtigen. Wenn man dann noch Ausflüge etc abzieht, bei denen er nicht mitgegangen ist, ist die REGELMÄSSIGE Beschäftigung mit den Kindern zu 85% bei mir und das äußert sich dann eben auch so, dass sie mich ansprechen und zu mir kommen zum Trösten, bei Streit usw.

Was wiederum dazu führt, dass er sich abgelehnt fühlt.
Aber bei diesem Problem kann ich ihm nicht helfen, denn er sieht es ja seit Jahren nicht...die Familie ist dann der böse Ausgrenzer, wir machen ihm ein schlechtes Gefühl.
Dass ER als Erwachsener seine Beziehung zu den Kindern aktiv gestalten muss, sieht er nur teilweise, das meiste nimmt er als naturgegeben hin/an.

Ich sehe da inzwischen viel Projektion seiner eigenen Distanzgefühle und seines schlechten Gewissens - aber auch das will er nicht hören und hat in der Vergangenheit meine Versuche, ihn mehr mitzunehmen immer wieder abgebügelt.
Das muss er nun mit sich selber ausmachen.

Zitat von Nachtlicht:
Hat dich das überrascht?

Jein.
Ich hatte noch ein Weihnachtsgeschenk bekommen - entgegen unserer Absprache und dann waren da noch so ein zwei andere Situationen, die mich irritiert haben.
Da er zuletzt ja gemeint hatte die Stimmung wäre wieder besser und freundlicher usw. hätte ich nicht gedacht, dass er diesen Gedanken des Abgelehnt werdens, den er ja schon mal formuliert hatte, immer noch so präsent hat.
Vielleicht ist er auch durch seine gesundheitlichen Geschichten (schweres Kontaktekzem und Angst vor Berufsunfähigkeit plus Thrombose im Bein) in der letzten Zeit mit viel Krankenhaus wieder abgerutscht - das wäre möglich.

Zitat von Nachtlicht:
Keinen Rosenkrieg fürchten zu müssen ist ein großes Geschenk.

Ja, das sehe ich auch so. Falls es so bleibt und wir das so durchhalten können.
Das klang letzten Januar noch GANZ anders.

Mich nimmt grade nur doch mehr mit, dass er sich scheinbar so fühlt, als werde er weg geekelt und ich würde ihn nicht mögen.
Das stimmt überhaupt nicht.
Ich mag viele Dinge an ihm.
Liebe, nein, ist es nicht mehr. Das spüre ich auch jetzt, denn es ist nicht dieser heiße stechende Liebeskummer da.
Aber ich finde es sehr sehr traurig, dass er auch nach einem Jahr Beratung scheinbar nicht sieht, dass diese Dynamik von zwei Seiten angetrieben wird.

17.01.2020 16:50 • #733


F
Heute war er mit Schwindel und Herzrasen und Schmerzen im Bein im Krankenhaus.
Soll Kalzium essen.
Höre gerade, dass der Arzt dort gesagt hatte, er sollte gegebenenfalls auch zum psychiatrischen Dienst wegen Panikattacke.
Hat er aber nicht gemacht, weil der Arzt dann später nichts mehr dazu gesagt hat...
Hier zuhause habe ich nochmal gefragt, ob er das selber für notwendig hält, aber er meinte nur, er halte Urlaub für notwendig, den bräuchte er.
..
Mir schwant nichts Gutes.

17.01.2020 18:31 • #734


Vegetari
Zitat von Florentine:
Mir schwant nichts Gutes.

Und mir beim Lesen auch nicht!

Was wenn Du irgendwann einen neuen Threat eröffnen musst , der z.B. heisst : Ich wollte eigentlich die Trennung , aber er hat sich das Leben genommen und kam mit Trennung nicht klar

Zitat von Florentine:
Er sagte gestern, auch von diesem Traum verabschieden zu müssen sei sehr sehr hart für ihn und dagegen kämen ihm seine Depressionen damals weniger schwer vor.


Er meint, er fühlt sich noch schlimmer depressiv als früher ?



Zitat von Florentine:
Der Berater hat ihm einen Kontaktzettel für eine Väter in Trennungen-Stelle gegeben,


Das reicht wohl nicht aus, er müsste zum Arzt , als Depressiver müsste er Antidepressivum bekommen und dringend Psychotherapie zur Unterstützung!


Zitat von Florentine:
Ja, auch von den Kindern...da fielen Worte wie Störfaktor, überflüssig. Nicht der Mann und nicht der Vater, der ich sein wollte usw.


das klingt alles schwer depressiv !

Zitat von Florentine:
Was wiederum dazu führt, dass er sich abgelehnt fühlt.

Das ist auch typisch für Depressive , sie fühlen sich abgelehnt . und werten sich selbst ab., sehen sich und das umfeld negativ.

Zitat von Florentine:
Dass ER als Erwachsener seine Beziehung zu den Kindern aktiv gestalten muss, sieht er nur teilweise,


Als schwer Depressiver ist er nicht handlungsfähig und sieht mit seiner Wahrnehmung nicht immer die Realität!

Zitat von Florentine:
Hier zuhause habe ich nochmal gefragt, ob er das selber für notwendig hält, aber er meinte nur, er halte Urlaub für notwendig, den bräuchte er.


Hoffentlich bringt er sich im Urlaub nicht um !
Schwer depressive suizidgefährdete Menschen können sehr gut vor anderen schauspielern , lassen sich nichts anmerken , das sie sich das Leben nehmen wollen und sind meist davor ruhig , wirken sogar manchmal euphorisch




Florentine , ich glaube es ist ist ernst mit Deinem NM.
Du kannst ihn nicht so behandeln, als würde er normal sein und Trennung verstehen und hinnehmen können !

Ich würde ihm empfehlen mit ihm zum Arzt zu fahren und sag ihm , wie ich es vorher geschrieben habe : eine Trennung kann heilsam und sinnig sein , es kann danach ein Neuanfang möglich sein mit sich selbst allein, neuem Partner oder nach Aufarbeitung und Verhaltensänderung als wiedervereinigte Paar! Alles ist möglich. Eine Trennung muss nicht immer das Ende sein .Auf jeden Fall gibt es die Chance aus der negativen Stimmung später in eine bessere zu kommen
.. Sag ihm das bitte so ! .

17.01.2020 23:54 • x 1 #735


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