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Sinnkrise in der Ehe

F
Ich habe mir für morgen eine Liste erstellt mit Punkten, die für mich unabdingbar sind, sollten wir es versuchen, hier zusammen zu wohnen:

Kinderbetreuung verbindlich regeln, ebenso wie Absprachen bzgl Betreten des jeweils anderen Wohnraums, soweit
jetzt schon möglich (das meiste wird sich erst in der Praxis zeigen).

Ich möchte in jedem Fall einen Termin beim Notar und eine Scheidungsfolgevereinbarung schließen. Wenn ich das EG renoviere (Türen, Fenster, Fußböden) und damit den Wert des Hauses weiter erhöhe, möchte ich, dass klar ist, dass das nachher nicht als gemeinsamer Zugewinn gerechnet wird und ich im Trennungsfall dann neben den Renovierungskosten und der Arbeit noch die Hälfte blechen muss.
Außerdem sollte da der Unterhalt für die Kinder und der Umgang geregelt werden für den Trennungsfall (mit getrennten Wohnungen).

Gartenpflege und -nutzung und Keller muss unbedingt geregelt werden. Wir haben 1500m2 Grundstück - bisher habe ich es weitgehend alleine gemacht, er sollte hier 50% beitragen und zwar so, dass nicht alles komplett verwildert. Ebenso muss klar sein, wer wo welche eigenen und gemeinsamen Geräte, Werkzeuge, Fahrräder usw. lagert.

Haushalt, insbesondere was die Kinder betrifft, d.h. Kochen, Wäsche, Kinderzimmer putzen/aufräumen usw. (mache bisher alles ich), verbindliche und schriftliche Absprachen.

Geld für das Haus: in 1 Jahr müssen wir umschulden. Sollte das gemeinsam Wohnen bis dahin Bestand haben und nach der Scheidung fortgesetzt werden, möchte ich, dass die Schulden 50/50 geteilt werden und jeder seine Hälfte alleine umschuldet und bedient.

Das große Aquarium muss aus dem Wohnzimmer - sollte er es nach oben stellen wollen, muss der Stromverbrauch ausgerechnet und von ihm finanziert werden (das Ding hat fast 850Liter und wird 24/7 auf 28 Grad geheizt...)

Verbindliche Absprachen, wer sich wann wo und wie um den Hund kümmert. Wer kauft Futter, wer geht wann spazieren.

Klingt das vermessen? Vernünftig?
Ich habe heute lange nachgedacht und die Punkte oben sind für mich im Prinzip nicht kompromissfähig, außer in der konkreten inhaltlichen Ausgestaltung - aber besprochen werden müssen alle, bzw. die finanziellen Fragen möchte ich auch so geklärt wissen.
Ich werde das nach und nach kommunizieren und nicht als Liste vor den Latz knallen.

Vielleicht hat ja noch jemand Tipps oder ich etwas wichtiges übersehen?

26.01.2020 19:04 • #781


Gash
Das hört sich für mich so an:
Du versuchst Eure Ehe neu zu regeln. (bis auf die finanziellen Dinge, die mit Scheidung zusammenhängen)
Du versuchst es so zu regeln, wie Du Dir das eigentlich sowieso immer vorgestellt hast -. Arbeitsteilung etc.

Wieso sollte JETZT funktionieren, was zuvor auch nicht klappte?

Nein, eine Trennung sieht anders aus. Ich glaube, Du machst Dir etwas vor. - - Was ist, wenn Du jemanden kennenlernst? Ach nein, das KANNST Du ja gar nicht - weil er nach wie vor durch Dein Leben spukt.

Es gibt - ganz selten - solche Modelle - aber die laufen nuz, wenn beide den gleichen Invest geben, wenn es keine bösen enttäuschten Gefühle mehr gibt. Wenn man sich aufeinander hundertpro verlassen kann.

So bekommst Du keine Unabhängigkeit. - Keine Entwicklung für Dich. Ich würde an Deiner Stelle ausziehen, Dich auszahlen lassen.
Er kann ja untervermieten.

26.01.2020 19:18 • x 3 #782


A


Sinnkrise in der Ehe

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A
So schaut eine Beziehungshölle aus. Ihr nagelt euch notariell so fest, dass keiner sich eine neue Beziehung aufbauen kann. Für deinen Mann mag es gar nicht so schlecht sein, vielleicht gefällt es anfangs auch den Kindern, aber ob es für dich das Beste ist, mag ich zu bezweifeln.

26.01.2020 19:37 • x 2 #783


D
Hallo Florentine!
Ich finde, es klingt vernünftig. Gleichzeitig stellt sich die Frage, wie du das durchsetzen möchtest? Vor allem seine Aufgaben. Du kannst ja nicht vor Gericht erzwingen, dass er den Garten wirklich pflegt. Du musst so viele Eventualitäten absichern. Möchtest du das wirklich?

Also: Ja, es klingt vernünftig.
Trotzdem an dieser Stelle noch mal die Frage: Ist das ein Modell, wo du langfristig Glück empfinden kannst? Fühlt es sich leicht und frei an? Dann mach es so. Wenn nicht, dann mach es auch einfach nicht!
Ihr seid getrennt. Du kannst leben, wie du möchtest (ok, wegen den Kindern in einem bestimmten Rahmen, aber der ist doch ziemlich groß). Ist das dein Traumleben? Hast du in diesem Plan so viel Raum, dass du dich entfalten kannst?

Es gibt das Trennungjahr. In der Zeit könnt ihr alles regeln. Du brauchst jetzt keinen ausgefeilten Plan. Sprich mit einem Anwalt, mach das Trennungsjahr offiziell. Nutze deine Freiheiten und lass den Prozess beginnen. Es finden sich ganz sicher gute Lösungen (wie gesagt, wenn das mit den zwei Wohnungen deine Lieblingslösung ist, dann strebe es so an).

Du darfst jetzt nach dir schauen. Ihr braucht eine Regelung mit den Kindern und dann kannst du in deiner kinderfreien Zeit etwas für dich tun. Mit den Kindern zusammen natürlich auch. Du hast jetzt die Erlaubnis, den Fokus auf dich und die Kinder die legen. Das reicht. Mach etwas, was euch Kraft gibt, was euch Leichtigkeit gibt.

Alles Gute!

26.01.2020 19:40 • x 3 #784


F
Zitat von Gash:
Wieso sollte JETZT funktionieren, was zuvor auch nicht klappte?

Berechtigte Frage.
Wohl vorrangig, weil ich mich nicht mehr verpflichtet fühle, Deeskalation zu betreiben und ihm diese Dinge abzunehmen und er (vielleicht) bestrebt ist mir zu zeigen, wie wunderbar er ohne mich zurecht kommt.

Zitat von Gash:
Ich würde an Deiner Stelle ausziehen, Dich auszahlen lassen.

Kann er nicht. Ausgeschlossen. Auch wenn er vermietet, erzielt er keine monatliche Einnahme, mit der er mich in den nächsten 15 Jahren auszahlen kann..und danach geht er in Rente, dann kann er es eh nicht mehr.

Zitat von Darlena:
deine Lieblingslösung

Ich habe keine.
Sowohl das alleine wohnen als auch das 2 Wohnungen Modell, hat erhebliche Vor- aber eben auch Nachteile, vor allem, was die Kinderbetreuung und die Kosten betrifft.

Zitat von Darlena:
kannst du in deiner kinderfreien Zeit etwas für dich tun.

Wenn er hier wohnen bleibt und die Kinder abends auch mal hütet, kann ich immerhin mal zum Sport gehen oder so. Wenn ich alleine wohne, geht das nicht.

Hier zu zweit wohnen zu bleiben ist halt NUR dann vor Vorteil, wenn diese Absprachen auch funktionieren.

Dann hätte ich zumindest auch mal abends Zeit, überhaupt auszugehen und irgendwann vielleicht auch mal jemanden kennenzulernen.
Was dann ist: keine Ahnung.

Da werden wir auch drüber sprechen müssen.

Wir müssen das in einem Jahr dann nochmal besprechen und wenn es nicht klappt, muss die räumliche Trennung erfolgen.
...das heißt, wir müssten eigentlich VORHER schon überlegen, was passiert, wenn einer von uns beiden das nicht mehr möchte - aus welchen Gründen auch immer
Für den Fall muss klar sein, wer dann auszieht.
Auch das müssen wir besprechen.

26.01.2020 20:07 • x 1 #785


Gash
Zitat von Florentine:
Kann er nicht. Ausgeschlossen. Auch wenn er vermietet, erzielt er keine monatliche Einnahme, mit der er mich in den nächsten 15 Jahren auszahlen kann..und danach geht er in Rente, dann kann er es eh nicht mehr.


Warum nicht?
Er kann doch einen Kredit aufnehmen.
Das Untervermietungsgeld nutzt er dann, um die Raten abzubezahlen.

Die Raten kann er niedrig ansetzen. - Das geht, ich zahle meine Eigentumswohnung mit etwa 450 im Monat ab. Obwohl ich schon älter bin - die Bank hat ja die Sicherheit in Form der Wohnung; in Deinem Falle die des Hauses.

26.01.2020 20:16 • #786


A
Zitat von Gash:
Warum nicht?
Er kann doch einen Kredit aufnehmen.
Das Untervermietungsgeld nutzt er dann, um die Raten abzubezahlen.

Wenn sie sagt, es geht, dann geht es nicht. Warum dieses komische Nachbohren nach den Finanzen. Das geht uns nichts an!

26.01.2020 20:18 • #787


F
Ist schon ok, ich finde es eigentlich ganz gute wenn hier Ideen oder andere Möglichkeiten geschrieben werden. An manches denkt man vielleicht gar nicht oder verrechnet sich oder was weiß ich.

Zitat von Gash:
Warum nicht?


Die Bank macht das aber nur, wenn überhaupt rechnerisch aufgeht, dass du langfristig die Raten auch Zahlen kannst.
Er müsste mir etwa 150.000 ausbezahlen und dann ja nebenher noch die laufenden Kredite (ca.60.000) und Kosten des Hauses bedienen.
Selbst wenn ich ihm den Unterhalt für die Kinder erlasse, hat er da mit 1800 netto pro Monat kaum eine Chance, das in 15 Jahren abzubezahlen. Und mit Rente aus dem Gehalt dann erst recht nicht.
Um nur meinen Teil abzuzahlen, bräuchte er ja schon runde 850 pro Monat

26.01.2020 20:54 • #788


Hagebau
Zitat von Florentine:
Selbst wenn ich ihm den Unterhalt für die Kinder erlasse,


Der Unterhalt steht den Kindern zu, den kannst du ihm nicht erlassen

26.01.2020 22:01 • x 2 #789


W
Zitat von Florentine:
Berechtigte Frage.
Wohl vorrangig, weil ich mich nicht mehr verpflichtet fühle, Deeskalation zu betreiben und ihm diese Dinge abzunehmen und er (vielleicht) bestrebt ist mir zu zeigen, wie wunderbar er ohne mich zurecht kommt.


Es werden höchstens nur die Sachen funktionieren, die du im Zweifelsfall durchsetzen kannst. Was machst du, wenn er sich nicht um den Garten oder Hund kümmert? Falls er sich überhaupt ändert, dann nur für die ersten paar Wochen. Es steht doch alles in diesem Thread, wie du mit ihm Abmachungen getroffen hast und was daraus geworden ist.
Das einzige was dir wirklich helfen würde, ist wenn du auf den Kindesunterhalt verzichten würdest und er dir dafür das Haus überlässt. Dann kannst du immer noch entscheiden, ob er bei dir erstmal zur Miete wohnt. Dann hättest du auch ein Druckmittel, dass er sich an Abmachungen hält.

26.01.2020 22:10 • x 1 #790


W
Zitat von Hagebau:

Der Unterhalt steht den Kindern zu, den kannst du ihm nicht erlassen


Man kann dass im Innenverhältnis regeln. Aber stimmt schon, wenn Florentine irgendwann nicht für Kindesunterhalt sorgen kann, kann der Mann trotz der Vereinbarung zum Kindesunterhalt gezwungen werden. Da muss ein Anwalt bei der Gestaltung der Vereinbarung mithelfen.

26.01.2020 22:19 • x 1 #791


F
Zitat von Wewerad:
Was machst du, wenn er sich nicht um den Garten oder Hund kümmert?


In dem Fall würde ich mir eine eigene Wohnung suchen.
Wenn er das ausreizt, muss er - weil er es nicht bezahlen kann (s.o.) - ebenfalls raus und das Haus müsste verkauft werden.

Was ich dann tun würde, weiß ich nicht.
Vielleicht es einfach sein lassen, das Geld nehmen und erstmal vier Wochen Urlaub machen.
Vielleicht mit dem Geld was anderes finanzieren.
Vielleicht das Haus selber kaufen, da ich ein Vorkaufsrecht habe.

Zum Kindesunterhalt habe ich mich etwas eingelesen und würde ihm entweder eine interne Verzichtserklärung oder das Rosenheimer Modell vorschlagen - beides erscheint mir fairer als ihn trotz des großen Gehaltsunterschiedes voll zur Kasse zu bitten.
Mir ist 0 daran gelegen, hier schnelle Kasse zu machen oder ihm zu schaden.
Ich möchte, gerade finanziell, dass wir beide vernünftig leben können und unsere Beträge FAIR auseinander gerechnet werden.
Und FAIR heißt in unserem Falle eben nicht unbedingt so, wie die blanke Gesetzesvorschrift es vorsieht.

Grundsätzlich müsste ich ihm neben Trennungsunterhalt auch den Wohnwertvorteil und die Wert Steigerung des Hauses auszahlen, sollte er ausziehen.
DAS alles zusammen, kann auch ich nicht grade aus der Portokasse nehmen und insofern ergibt sich da eben die Frage, inwieweit es ok und eben fair ist, Beträge zu verrechnen.

26.01.2020 23:15 • #792


Solskinn2015
Ich glaub Wohnwertvorteil erst nach Trennungsjahr oder Scheidung.

26.01.2020 23:32 • #793


trixi-77
@Florentine


Ich habe eine Verständnisfrage:
Du schreibst, Du möchtest nicht, dass die von Dir finanzierte Renovierung als Werterhöhung des Hauses in den Zugewinn berechnet wird.
Mir wurde seitens der Anwältin gesagt, dass das Geld, das mein Mann schon vor der Ehe angespart und 2018 in die Renovierung des Hauses gesteckt hat, ihm erhalten bleibt. Also aus dem Zugewinn raus bleibt. Bzw bei Verkauf des Hauses ihm zugesprochen wird (also nur das, was er rein gesteckt hat, nicht die Wertsteigerung).

Was stimmt jetzt?

26.01.2020 23:37 • #794


Solskinn2015
Das Geld was er vor der Ehe nachweisen kann bleibt ihm erhalten.

26.01.2020 23:49 • #795


A


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