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Sinnkrise in der Ehe

F
Update:
Post von der Bank bekommen, Verträge werden umgeschrieben.
Nochmitbewohnermann ist pleite und hat daher schon verlauten lassen, dass er an einer zeitnahen Unterschrift interessiert ist - er will scheinbar das Geld für das Haus schnellstmöglich haben. Dem Notar hat er seine Hälfte auch noch nicht überwiesen - 1. Mahnung kam schon.

Ich müsste auch mal meine Überstunden abrechnen...habe im letzten Monat viel Geld für die Renovierung und Einrichtung ausgegeben.

Heute meinte er auf Nachfrage dann, er werde vermutlich am 01.10. ausziehen.

Das fühlt sich jetzt trotz allem sehr sehr komisch und unsicher an.

13.08.2020 19:42 • #901


K
Glückwunsch!
Wie schafft er es pleite zu sein, wenn du die Renovierung bezahlst?

14.08.2020 06:51 • #902


A


Sinnkrise in der Ehe

x 3


F
Zitat von Katip:
Wie schafft er es pleite zu sein, wenn du die Renovierung bezahlst?

Ich hab keine Ahnung, ich greife auf das Konto nicht mehr zu, ist ja nicht mehr meins.
Ich hatte nur zufällig die Auszüge auf dem Tisch liegen sehen.

Ich weiß nur, dass unser Girokonto eigentlich immer im Minus war. Jetzt haben wir die Konten getrennt (ich hatte das Girokontominus aber vorher zumindest zur Hälfte ausgeglichen) - er steht mit minus 3500 Euro bei der Bank in der Kreide.

Meinen Kontostand habe ich gestern gecheckt. Das ist aber alles trotz Renovierung im grünen Bereich.

Klar, wenn ich die Kosten alleine trage, werde ich auch genauer rechnen müssen als jetzt. Grade habe ich wirklich gut Geld über und kann was für Notar/Grundbuch/Scheidung auf die Seite legen.
Habe jetzt ca. 5000 Euro, ich denke, das dürfte hinkommen.

Das erinnert mich daran, dass ich meinen Netflixaccount am Fernseher löschen muss und den Amazon Account ebenfalls. Darüber schaut er nämlich lustig kostenpflichtige Filme und Serien.

Fühle mich dennoch unsicher.
Wegen der Kinder...wie werden die das verkraften? Die Große ist so sensibel.
Ob ich mich einsam fühlen werde?
Ob das Geld tatsächlich reicht oder habe ich mich verkalkuliert?
Schaffe ich das tatsächlich alles alleine?
Ein großer Teil in mir sagt ja, ein anderer Teil fühlt sich ängstlich

14.08.2020 16:53 • #903


A
Eines muss man aber sagen, auch wenn es auf Paarebene nicht passt, mit den Kindern bekommen sie es noch hin recht ordentlich hin. In vielen Geschichten hier im Forum kommen die Kinder, bildlich gesprochen, unter die Räder.

14.08.2020 17:18 • x 1 #904


A
Entschuldigung!
Falsches Thema!

14.08.2020 17:29 • x 1 #905


F
Zitat von Andy17:
auch wenn es auf Paarebene nicht passt, mit den Kindern bekommen sie es noch hin recht ordentlich

Ich habe zumindest im Moment den Eindruck, dass das auch zutrifft.

Die Große haben wir gestern eingeschult, sind zusammen dagewesen und es war ganz schön.

Ich warte jetzt nochmal zwei Wochen, damit sie in der Grundschule ankommen kann...dann werden wir uns aber hinsetzen und reden müssen, es hilft ja nichts.
Davor habe ich noch große Angst.

Ich habe ihm gesagt, dass er auf jeden Fall sich Gedanken machen muss zur Betreuung und zur Aufteilung der Kindersachen (Kleidung/Spielzeug)...ich muss mal wissen ob er was neu kaufen will oder ob wir das teilen oder wie er sich das denkt.
In einer Woche haben wir dann einen Gesprächstermin darüber.

Heute ist mir nach dem Wolkenbruch erstmal schön der Keller voll Wasser gelaufen.
Er hat geholfen, indem er große Pappen auf den Boden legte, die dann da vor sich hin schwammen und sich langsam auflösten. Dann fühlte er sich angepasst und dann ist er gefahren, weil er zum ersten Mal seit 2825 Jahren verabredet war mit einem Kollegen.

Habe mir jetzt nicht die Mühe gemacht, sein Zeug zu trocknen. Muss er halt muffiges und schimmliges Zeug mitnehmen.

14.08.2020 23:48 • x 1 #906


S
Ich glaube, Du bist vielen hier ein Vorbild...
Wie du deinen Weg gegangen bist...Hut ab!

14.08.2020 23:52 • x 1 #907


F
Es fühlt sich oft nicht nach Hut ab an, wirklich nicht.
Aber danke.
Ich habe lange geschlafen.
Mein Mann hat meine Angstteile bedient und ich habe das alles gerne angenommen.
Ich wäre diese Beziehung gerne größer eingegangen - ich war es nicht.
Das tut mir im Nachgang leid.
Jeder bringt halt nur den Entwicklungsstand mit, auf dem man grade ist und ich weiß noch, dass ich damals wirklich gedacht habe: ok, mehr gibts nicht, das klappt schon. Klappt doch bei vielen ohne Nonplusultra.

Ich zweifel immer noch oft. Bin Ich echt so schlecht im Kompromisse machen? Bin Ich so egoistisch?
Es fühlt sich eigentlich nicht so an, aber so richtig traue ich meinem eigenen Gefühl eben nicht.

Die Entscheidungen sind gefallen und ich habe das Gefühl, ich fahre mit 120 auf eine scharfe Kuve zu und weiß nicht, ob Karre und Kurve und ich das alles so hinkriegen.

15.08.2020 00:25 • x 4 #908


S
Liebe Florentine,
Zweifel am eingeschlagenen Weg und Ängste vor der Zukunft und dem Ungewissen , sind völlig normal.
Wäre merkwürdig wenn es nicht so wäre...
Ich habe es schon mal geschrieben:

Halte niemals mit einer Hand an der Vergangenheit fest, denn du brauchst beide Hände für die Zukunft!

Deinem Mann und eurer Ehe war nicht mehr zu helfen.
DU bist auf dem RICHTIGEN Weg!

15.08.2020 00:34 • x 4 #909


F
Zitat von Sliderman:
Halte niemals mit einer Hand an der Vergangenheit fest, denn du brauchst beide Hände für die Zukunft

Nein, an der Vergangenheit halte ich nicht fest. Was ich hatte, was WIR hatten, will ich nicht mehr. Das habe ich klar...da war und ist auch mit dem aktuellen Stand nichts zu retten.
Zu tief sitzen sie gegenseitigen Verletzungen
Erst vor ein paar Wochen sagte er zu mir es musste ja immer alles so laufen, wie DU es wolltest, du hast NIE irgendwelche Tipps von mir angenommen.
Ich habe das nicht kommentiert, aber es hat mich beschäftigt.
Die Urlaube, verschiedene Sachen am Haus...nein, ich habe nicht das Gefühl, dass das grundsätzlich stimmt.
ABER:
Mir fallen tatsächlich einige Beispiele ein, bei denen ich mich nach seiner Meinung gerichtet habe - und diese Entscheidungen erwiesen sich für mich damit und sonders als unpraktisch, aufwändig und schlussendlich immer als etwas, das für mich nicht auf Dauer tragbar war.
Beispiel:
Carport. Ich wollte eine große Doppeltür, damit man auch mit einem Anhänger oder kleinen Bagger auf das Grundstück (1800m2) kann. Auf der anderen Seite ist ein fester Metallzaun, wäre also der einzige Durchlass. Ihm war das zu teuer für einen Anhänger, den wir nicht haben und Arbeiten, die nicht aktuell sind. Daneben war es ihm zu teuer.
Ich ärgere ich da seit 2 Jahren drüber.

Baum Fällen? Geht nicht. Keine Durchfahrt. Bagger? Nein. Ich will ne Hecke wegmachen und einen Baum: geht nicht.
Wer macht mit 1800m2 und großen Bäumen das ganze Grundstück dicht?! Mein Nochmitbewohnermann. Alles abschotten, abdichten, sichern. Am besten mit Schlössern. Praktisch? Muss nicht sein. Nur sicher.

Ich brauche Luft. Und Freiheit.
Mich interessiert nicht, was die Nachbarn sagen über mich oder die Kinder.
All diese Dinge, die ihm wichtig sind, sind mir tatsächlich egal.
Ich sehe keine Mitte, nicht, ohne dass einer von uns beiden sich massiv selbst verrät.

Aber wir haben 2 wunderbare Kinder.
Und ich bete, dass wir es schaffen, die aufzufangen
Nichts will ich mehr und mehr will ich nicht.

15.08.2020 01:17 • x 2 #910


S
Liebe Florentine,
manchmal ist es tatsächlich so, das man erst nach vielen Jahren feststellt ,eigentlich nicht kompatibel zu sein. Das wird dann einfach für eine lange Zeit vom Alltag überlagert.
Ihr/ Du werdet die Kinder auffangen, da bin ich mir sicher. Kinder sind oft viel flexibler und belastbarer als man denkt.
Auch das wirst du wuppen..

15.08.2020 10:11 • x 2 #911


Jane_1
Zitat von Florentine:
Fühle mich dennoch unsicher.
Wegen der Kinder...wie werden die das verkraften? Die Große ist so sensibel.
Ob ich mich einsam fühlen werde?
Ob das Geld tatsächlich reicht oder habe ich mich verkalkuliert?
Schaffe ich das tatsächlich alles alleine?
Ein großer Teil in mir sagt ja, ein anderer Teil fühlt sich ängstlich

Hallo Florentine,

du machst dir diese Gedanken, weil du alles richtig machen möchtest. Und gerade darum wird es gut gehen.
Die Konstellation wie sie jetzt ist, ist für die Kinder auch belastend und ich wage zu behaupten, belastender.
Du wirst dich glaube ich erstmal sehr erleichert fühlen. Und nicht einsamer als jetzt.
Das Geld wird mehr als reichen, denn jetzt bist du alleine zuständig und hast den Überblick.

15.08.2020 10:56 • x 2 #912


F
Dienstag hat er einen Termin.
Dann entscheidet sich, wann er umzieht.
01.09. (keine Ahnung wie er das machen will) oder 01.10.
Seine geliebten Fische/Aquarien wird er abgeben müssen.
Das tut mir leid.
Ich habe ihm angeboten, den wertvollsten Fisch zu behalten und zu versorgen - hat er abgelehnt.

Die erste Schulwoche war sehr hart für die Große. Extrem anstrengend und lang.
Sie war völlig k.o. hat Donnerstag abends nur noch geweint.

Ich weiß grade echt nicht, wie das alles gehen soll.
Ich habe die Klassenlehrerin informiert mit der Bitte, die nächsten Wochen ein besonderes Auge auf sie zu haben.
Nächstes Wochenende werde wir reden müssen.

23.08.2020 00:52 • x 1 #913


A
Liebe Florentine, wieder ein weiterer Schritt auf deinem Weg.
Deiner Tochter gratuliere ich zur Einschulung. Uns, Eltern, wurde seitens Lehrkräfte und Nachmittagsbetreuung damals auch gesagt, gebt euren Kindern genug zum Essen mit, die ersten Wochen in der Schule sind anstrengend. So viel Neues für die Kinder (Menschen, Umgebung, Abläufe, Level der Selbständigkeit). Mit der Zeit wird es besser.
Gespräch nächste Woche, meinst du dein Mann und du mit den Kindern, über seinen Auszug...?
Da sind so einige Sachen die bei euch gerade zusammen kommen. Aber wann ist der richtige Moment? Ich lese von Anfang an bei dir mit. Ich finde es gut, dass du aus deinem Inneren und in deinem Tempo entscheidest.
Für die Kinder wird das neu sein. Die Klarheit kann für sie mir der Zeit auch befreiend sein.
Du bist in deiner Entscheidung klar und für sie da. Ich finde auch gut, dass du die Lehrerin informiert hast.
LG

23.08.2020 15:11 • x 1 #914


F
Komisch.
Er hatte den Termin, hat aber den Vertrag nicht unterschrieben.
Er meinte, das sei wohl ein Missverständnis gewesen, er habe auch gedacht es sei ein Termin zur Unterschrift, aber man habe sich bloß unterhalten.
Neuer Termin am 31.
Werde ich grade veräppelt?
Als er zurückkam murmelte er auch so seltsames Zeug, dass er das da nicht lange machen werde, da würden ja Leute obendrüber und untendrunter wohnen und überhaupt sei das nach dem vielen Platz im Haus so klein, das würde gar nicht gehen und sei höchstens eine Übergangslösung.
Komisch.
Zuerst meinte er ja, die Wohnung habe alles, was er wollte.
Jetzt das.
Naja.
Wenn er einmal sein gabzes Gerümpel rumschleppt hat, wird er so bald wohl nicht wieder ausziehen.

Stattdessen wird immer deutlicher, dass er wohl vorhat, seinen ganzen Kram hier zu lassen (Fernseher, Waschmaschine, Regale, Matratze...jetzt auch noch die Kinderzimmermöbel, die seine Mutter uns geschenkt hat) und sich von dem Geld für das Haus neu einzurichten.
Also, kann er ja gerne machen, aber ich werde sicher nicht die Entsorgung von dem ganzen Krempel bezahlen.

Kinderzimmer meinte er erst, was ich eigentlich glauben würde, wie viel Platz in der Wohnung so sei.
Naja, einen Kleiderschrank für die Kindersachen brauche er wohl?
Jaaaaa, er müsse das ausmessen. Ob er das heute entscheiden muss?!
Ich hab gesagt: nein, musst du nicht. Aber in zwei Wochen. Das Zeug steht nämlich in dem Zimmer, in das mein Arbeitszimmer rein soll und ich kann so Zuhause nichts arbeiten. Also mitnehmen oder ich verscheuer das bei Ebay, ich brauche es nicht, ich habe für die Kinder Schränke gekauft als ich die Kinderzimmer renoviert habe - denn die anderen Möbel fand ich schon immer eher nicht so schön...

27.08.2020 09:46 • x 1 #915


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