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Sinnkrise in der Ehe

A
Deine Kinder werden erst einmal erschreckt sein. Aber wenn du ihnen zugestehst, dass sie traurig sein dürfen und du ihnen sagst, dass ihr als Eltern auch traurig seid, dann fühlen sie sich in der Trauer nicht allein.

Es hilft Kindern vor allem nicht verstehen zu müssen, was die Erwachsenen gerade durchmachen. Das können sie noch nicht nachempfinden und werden dadurch noch unsicherer. Also im Gespräch keine tieferen Gründe und Erklärungen. Besser sind Parallelen Vielleicht hast du im Bekanntenkreis jemand die/der Alleinerziehended ist und wo es gut läuft. Zu sagen, dass es eine Trennung gibt, weil man sich nicht mehr gut versteht und dann als Beispiel vielleicht eine Schulfreundin anführen, mit der sie sich mal dauerhaft Verstritten hat oder mi der sie sich nicht gut versteht. Das schafft für Kinder mehr Klarheit. Dann stringent sagen, was sich ändern wird, was sich nicht ändert und welche Sachen vielleicht sogar gut sind. Z.B. kein Streit, Papa hat dann Zeit nur für euch, wir können zusammen am Sonntag was backen. Klare Bilder für die Zukunft.

Auf keinen Fall im ersten Gespräch das Kind um Vorschläge für den Umgang bitten. Wie möchtest du die Besuchszeiten? Überfordert. Wenn sich alles eingependelt hat. dann das Kind fragen, ob sich vielleicht etwas ändern soll. Jetzt noch nicht.

Für das Kind stellt die Trennung der Eltern eine maximale Verunsicherung da. Je sicherer und freundlicher die Eltern reagieren und zeigen, dass sie trotz der Katastrophe alles im Griff haben, um so besser für das Kind.

27.08.2020 12:45 • x 1 #916


K
Da kommt jemand wohl langsam in der Realität an und beginnt wieder Luftschlösser zu bauen.
Er hätte alles behalten können, wenn er sich ein kleines bisschen mehr Mühe gegeben hätte.
Wollte er nicht.
Hoffentlich hat er gestern nicht zurückgezogen und kommt dann, dass ihm jemand die Wohnung weggeschnappt hat.
Ist das privat oder Genossenschaft?

28.08.2020 05:24 • #917


A


Sinnkrise in der Ehe

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F
So.
Das war das schwerste, was ich jemals sagen musste.
Gespräch geführt. Viele Tränen, aber ich denke, wir haben die Kinder gut auffangen können.
Er tut sich schwer. Da fielen dann Sätze wie: Ich wäre ja auch lieber hier geblieben/ich kenne da keinen und vertraue den Leuten nicht/ich habe eine Wohnung gesucht, aber die Leute wollen den Papa und den Hund nicht - deswegen hat das so lange gedauert...
Naja. Ich habe das dann immer verbal wieder etwas grade gebügelt.

Diesen Monat wird er weiter renovieren und umziehen.

Dann versuchen wir es erstmal tageweise.

06.09.2020 11:16 • x 4 #918


F
Ein kurzes Update.

Die Kinder haben ganz gut geschlafen (allerdings beide in meinem Bett - aber das stört mich nicht) und haben diese Geschichte in der Nachbarschaft und Schule/Kindergarten erzählt.
Es ist gut, durch die Wiederholung können sie verarbeiten, denke ich.
Die Große ist hin- und hergerissen. Sie beobachtet uns genau. Mal sagt sie: Verstehe ich nicht, aber ihr seid doch ein gutes Team.
dann wieder ja doch, jetzt merkt man das schon, wie ihr seid.
Der Papa sei doch ein schöner und starker Mann, wieso ich denn keine Lust mehr habe, ihn zu küssen?
Schwierig zu erklären alles und schwer zu verstehen.
Für mich, genauso wie für die Kinder.
Manchmal stehe ich selber noch staunend da und frage mich, wie alles so schief laufen konnte.
Er ist jetzt viel in der neuen Wohnung und renoviert, ich beginne langsam, mich neu zu sortieren.
Neue Waschmaschine ist schon da und auch ein Sofa.
Die Kinderzimmer sind fertig und bis auf den Kleiderschrank das Schlafzinmer auch.
Muss noch einkaufen und saugen - die Zeit rennt mir irgendwie davon.

08.09.2020 14:24 • x 4 #919


Vegetari
Zitat von Florentine:
Ein kurzes Update.

Die Kinder haben ganz gut geschlafen (allerdings beide in meinem Bett - aber das stört mich nicht) und haben diese Geschichte in der Nachbarschaft und Schule/Kindergarten erzählt.
Es ist gut, durch die Wiederholung können sie verarbeiten, denke ich.
Die Große ist hin- und hergerissen. Sie beobachtet uns genau. Mal sagt sie: Verstehe ich nicht, aber ihr seid doch ein gutes Team.
dann wieder ja doch, jetzt merkt man das schon, wie ihr seid.
Der Papa sei doch ein schöner und starker Mann, wieso ich denn keine Lust mehr habe, ihn zu küssen?
Schwierig zu erklären alles und schwer zu verstehen.
Für mich, genauso wie für die Kinder.
Manchmal stehe ich selber noch staunend da und frage mich, wie alles so schief laufen konnte.
Er ist jetzt viel in der neuen Wohnung und renoviert, ich beginne langsam, mich neu zu sortieren.
Neue Waschmaschine ist schon da und auch ein Sofa.
Die Kinderzimmer sind fertig und bis auf den Kleiderschrank das Schlafzinmer auch.
Muss noch einkaufen und saugen - die Zeit rennt mir irgendwie davon.


Macht euch bewusst, dass eine Trennung wo schon eine 3.Person im Hintergrund wartet ,häufig viel schlimmer für die Kinder und Verlassenen zu verkraften wäre.

Super das hier noch kein neuer Partner/in bei euch eine Rolle spielt. D.h die Trennung hat wirklich triftige Gründe ,weil eure Partnerschaft nicht mehr funktionierte

08.09.2020 22:45 • x 1 #920


K
Die Kinder sollten nicht in alle Details einbezogen werden.
Ihr liebt euch nicht mehr. Ende der Story.
Das passiert und als Eltern wollt ihr gut für die Kinder da sein.
Warum du ihn nicht küssen willst oder wann ihr euch wie verhaltet, ist nicht ihre Angelegenheit.

09.09.2020 17:22 • x 1 #921


F
Pffff....ich sage ihm grade, dass er nen frühzeitigen Ferienplan braucht.
50/50 heißt ja nun mal auch in den Ferien 50/50.
Sagt der mir direkt, dass es in den Herbstferien leider nicht geht, da sei in der Firma Hochsaison und Urlaubssperre.
Weihnachten wisse er noch nicht.
Sage ihm, dass er im Januar seinen Urlaub fürs Jahr eintragen muss.
Ich will mit den Kindern in den Sommerferien ja auch wegfahren und möchte frühzeitig buchen.
Sonst muss er halt nehmen, was übrig bleibt.
Mein Ars... drauf gewettet, dass das dieses und nächstes Jahr mit den Ferien schon mal nicht klappt.
Für ihn is es so wie: joa, die is ja Lehrerin und eh Zuhause.

Heute früh direkt der nächste Nerv.
Er ist heute Abend dran, die Kinder ins Bett zu bringen. Ich habe mich verabredet.
Sage ich ihm - er total genervt von wegen so werde er in seiner Wohnung ja nie fertig blabla.
Aber Geld für Maler/Umzugsunternehmen will er nicht ausgeben.
Tja.
Ich würde mal sagen: sein Problem.
Habe ich ihm auch mitgeteilt.
Ich betreue seit 2 Wochen die Kinder komplett alleine, damit er nach der Arbeit renovieren kann.
Wenn ich dann am Donnerstag und am Samstag abends verabredet bin, 2xin 14 Tagen, muss er damit leben und braucht mir nicht noch ne Diva-Vorstellung hinlegen.
Alles wie gehabt.
Der Herr sieht sich und seinen Kram und der Rest ist gepflegt halb-egal.
In 2 Wochen nichts mit den Kindern gemacht.
Hätte wenigstens abends mit denen was spielen können.

Aber ok.
Dann fällt mir wenigstens immer wieder ein, warum das alles hier stattfindet.

12.09.2020 08:34 • x 1 #922


K
Sie machen es einem sooo leicht
Ist ihm klar, dass er, sobald nicht 50/50 Unterhalt zahlen muss in voller Höhe?

12.09.2020 09:51 • x 1 #923


G
Zitat von Katip:
Sie machen es einem sooo leicht
Ist ihm klar, dass er, sobald nicht 50/50 Unterhalt zahlen muss in voller Höhe?


Wenn man endlich den Mut aufgebracht sich zu trennen, nachdem sich durch alle Ängste und Unsicherheiten durchgeqält hat, sieht man wie richtig die Entscheidung war.

Auch für Kinder ist es wichtig, dass Eltern klar, verbindlich und glücklich sind. Das ist in unglücklichen Ehe ja eher nicht so. Deine Kinder lernen mit deiner Trennung, dass es wichtig ist, selber Verantwortung für sein Leben zu übernehmen. Sie lernen, dass man sein Leben mutig anders gestalten darf und kann.
Zitat von Vegetari:


Ob Trennungen schlimm sind für Kinder, ist abhängig vom erwachsenen Agieren der Eltern. Nichts anderes.

Auch mit einer dritten Person wäre das nicht anders.

Ebenso können Kinder nachhaltig und langfristig in ihrem eigenen Bindungsverhalten und Beziehungsleben bzw. in ihrem eigenen Selbstwert negativ geprägt werden, wenn sie erleben, dass Eltern sich trotz einer dritten Person nicht trennen, an einer schwierigen Ehe mit Therapie herumlaborieren oder lernen, dass immer alles zu ertragen und zu verzeihen ist, anstatt für sich einen gesunden Selbstwert zu entdecken, der bei Betrug eine klare Grenze zieht

Ehe erhalten bedeutet nicht gleichzeitig glückliche Kinder und später stabile Erwachsene. Die Gleichung ist einfach zu platt.

Hier läuft es doch richtig gut.

12.09.2020 10:38 • #924


F
Zitat von Katip:
Ist ihm klar, dass er, sobald nicht 50/50 Unterhalt zahlen muss in voller Höhe

Ich weiß nicht, was er da denkt...haben da noch nicht weiter drüber geredet.
NOCH übernachtet er ja auch im Haus.
Zum 01.10. sollte er ausgezogen sein.
Wie wir das mit Unterhalt und Betreuung machen, müssen wir vorher noch mal intensiv besprechen.
So geht das jedenfalls nicht.
Um den Kindern Zeit zum Umgewöhnen zu geben, würde ich auch ein/zwei Monate auf Unterhalt verzichten - aber die Marschrichtung muss dann klar sein:
50:50 oder Geld.

12.09.2020 12:25 • #925


G
Das solltet ihr entweder mit einem Mediator oder mit einem Anwalt für Familienrecht besprechen, damit es auch schriftlich und somit verbindlich fixiert ist. Ansonsten läufst du Gefahr die Kinder und dich zusätzlich emotional zu belasten, um diese Forderung durchzusetzen oder im schlimmsten Fall immer wieder einzufordern.

12.09.2020 12:33 • #926


G
Auf keinen Fall verzichtet du auf Unterhalt. Das ist doch schon die erste wabbelige Grenze.

12.09.2020 12:35 • #927


F
Na, ich würde das prozentual machen mit dem Unterhalt.
Halt angepasst an die Betreuung.
Das wäre in meinen Augen fair.
Voll Unterhalt bekommen, obwohl mein Mann weniger verdient als ich (den ich im Übrigen nicht brauche) und nur 60 % betreuen fände ich ungerecht.

12.09.2020 15:13 • x 1 #928


Solskinn2015
Ja das wäre in der Tat fair. Auch er muss sein neues Leben aufbauen mit den Kindern. Und wenn er betreut, wäre es fair hier im Unterhalt dies zu berücksichtigen. Wird in anderen Ländern auch so gemacht. Nur hier nicht.

Fangt nicht an Euch wegen Socken, Unterhosen etc. aufzureiben und da Rechnungen zu schreiben.
Der barunterhaltpflichtige muss auch noch Luft zu atmen haben im Sinne der Kinder. Insbesondere dann wenn er noch betreut. Die Kinder werden es Euch mal danken, wenn ihr ne friedliche Trennung hinbekommt. Und der Faktor Unterhalt ist dann häufig die Stellschraube, wo vieles kippt. Unnötig. Wenn beide ein Einkommen haben und im Sinne der Kinder agieren und nicht im Sinne des eigenen Egos, dann spart man sich mit Einsicht und Fairness viel Geld, Nerven, Zeit und den Kindern erspart man unnötige Konflikte.

12.09.2020 15:30 • x 2 #929


F
Zitat von Solskinn2015:
Der barunterhaltpflichtige muss auch noch Luft zu atmen haben

Ja, natürlich soll er das.
Ich entlaste ihn grade mit den Kindern, zahle das Haus bereits voll.
Er bekommt von mir in den nächsten Wochen 65.000 Euro überwiesen und wird somit nicht am Hungertuch nagen.
Wir schauen, dass wir 50/50 schaffen (was ich im Moment aber bezweifle).
Auf die eine Woche Herbstferien kommts mir dann aufs Jahr gerechnet auch nicht an...aber ich habe ihn und seine Urlaubsplanung die letzten 12 Jahre genossen und orakel mal, dass das mit den Schulferien und 50% sowohl in der Planung als auch in der Praxis schwierig wird.
Die letzten 9 Jahre stand sein Sommerurlaub immer so Anfang Juni mal irgendwann fest.
Nachdem er zuvor für die Renovierung eines 10m2 Zimmers ungefähr 5 Monate gebraucht hat, bin ich auch diesbezüglich skeptisch.
1.10. ist bald. Der ganze Keller steht voll. Zeug auf dem Dachboden usw. usf.
Unten im Keller steht ein ganzer Schrank voll mit Jacken und Zeug, das er - ich schwöre es! - seit ich ihn kenne noch nicht einmal angezogen hat.
Naja.
Ich lass dann im November erstmal ne große Mulde kommen und hau ganz viel Schrott raus.
Da freu ich mich drauf.

12.09.2020 17:23 • x 1 #930


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