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Soll ich für ein klärendes Gespräch kämpfen?

B
Zitat von will_hunting:
Das ist das generelle Problem unserer spätkapitalistischen Leistungsgesellschaft. Du musst was vorzeigen, darstellen, vorweisen oder bestimmte ...


Ja. Früher hat man sich einfach kennengelernt. Liebeskummer hat es zwar immer gegeben aber man wusste eben am Anfang dass man nichts weiss. Vielleicht wird es vielleicht wird es nicht. Heute fragt einer der beiden recht früh :' wird es ?sonst bleib ich nicht umsonst!'

05.05.2021 18:35 • x 3 #376


B
Nicht unrichtig was du sagst, aber...

Zitat von Paula9478:
Denn es ist einfach so: wir brauchen mehr Bestätigung, um uns sicherer fühlen zu können.


....da fehlt noch was. Es kann niemals genug Bestätigung sein. Es kann niemals sicher genug sein. Bestätigung ist wie eine Dro., wie eine Sucht. Sicherheit existiert nicht. Ein Restzweifel bleibt immer. Und weil ein zweifelnder Verstand immer ein zweifelder Verstand bleiben wird, kann keine Bestätigung ausreichend sein. Keine Sicherheit wird sicher genug sein.
Wenn man einen zweifelnden Verstand hat. Sicherheit ist trügerisch. Wenn Bestätigung und Sicherheit nicht aus sich selbst heraus entstehen, dann hat man etwas grundlegendes falsch gemacht. Wenn man sich selbst nicht Bestätigung und Sicherheit genug ist, dann ist da etwas unstimmig. Welche Bestätigung könnte größeres geben als das du bist? Was braucht man da noch mehr Bestätigung? Du bist! Ist das nicht Sicherheit und Bestätigung genug? Das muss einem doch niemand versichern und bestätigen? Oder ist da insgeheim ein subtiles Gefühl, ein Zweifel in dir, dass du vielleicht gar nicht bist?

Zitat von Paula9478:
Ich glaube persönlich nicht, dass man in der Regel nach einigen Monaten - ja, dazu zähle ich alles bis zu einem Jahr - sagen kann, dass man den anderen liebt.


Gut, dass mag deine Erfahrung sein. Meine ist sie sehr wohl. Die Dimension der Liebe und die Dimension der Zeit haben nichts miteinander zu tun. Meiner bisherigen Erkenntnis und Erfahrung nach. Mal gehts ganz schnell, mal langsam. Die Zeit sagt nicht zwingend etwas über die tiefe der Liebe aus. Das wäre ja zu schön um wahr zu sein. Es liegt allein an einem selbst, besser nicht alles auf die Zeit schieben...

Zitat von Paula9478:
Natürlich ist es schön, zu glauben, dass es immer sofort von Beginn an die große Liebe ist. Aber ist das auch realistisch? Ich stelle das mal so in den Raum.


Möglich ist es, wenn auch etwas unwahrscheinlich. Aber auch diese Dinge passieren. Ausschließen kann man da nix. Nichts ist unmöglich in dieser Existenz. Das Ding mit der Liebe liegt ganz an einem selbst. Schnell, langsam oder nie, dass hat jeder selbst in der Hand. Liebe ist ja ein Seinszustand und um liebevoll zu sein benötige ich nur mich selbst. Liebe tut man nicht, man ist sie. Oder habe ich einen Gedankenfehler?

05.05.2021 18:46 • #377


A


Soll ich für ein klärendes Gespräch kämpfen?

x 3


B
Zitat von will_hunting:
Leben und Partnersuche als Assessment-Center. Aus jeder Begegnung wird eine Bewährungsprobe - alles oder nichts, all at once ...


Das kommt mir auch so vor. Und es ist wohl auch eine Folge von diesen ganzen Datingportalen. Da lernt man Jemanden kennen, schreibt hin und her und es entstehen positive Gefühle beiderseits. Die Gefühle sind schon auf Empfang geeicht.

Dann kommt das erste Treffen im real life. Da ja beide schon im Vorherein so geeicht sind, dass hoffentlich der Funke überspringt, findet das ja auch oft statt. Beide sind schon getriggert durch den Austausch und jetzt klappt es also auch im real life. Beide sind glücklich, bis sich dann später doch die unterschiedlichen Vorstellungen zeigen.

Der Eine gibt Vollgas, denn jetzt werden Nägel mit Köpfen gemacht und der Andere ist langsamer, zögerlicher, will es ruhiger und auch unverbindlicher angehen lassen. Und dann entstehen schon die ersten Meinungsverschiedenheiten bis hin zum Frust, zur Enttäuschung und zur Trennung.

Wer lernt denn seinen Partner noch im real life kennen? Z.B. über Freunde oder über einen Verein oder im Studium? Ein unverkrampftes Kennenlernen ist fast nicht mehr möglich und vieles was sich über Datingportale anbahnt, ist schon mit Hoffnungen überfrachtet. Da fehlt dann das Leichte, das Unbeschwerte und das Unverkrampfte. Man checkt sich gegenseitig.

Das tut man natürlich im real life auch, aber eher dann, wenn man denjenigen schon ein wenig kennt und sich dann mehr vorstellen kann. Partnersuche über Portale ist schwierig und es gibt auch viele Nieten und Scharlatane, die falsche Angaben machen und falsche Tatsachen vorspiegeln.

Ich stelle es mir eher frustrierend vor, wenn man auf die Portale angewiesen ist, weil sich im realen Leben nichts tut. Es hat Zeiten gegeben, da lernte man potentielle Partner einfach so kennen. Man besuchte z.B. mit einer Freundin eine Party, auf der ihr Freundeskreis anwesend war und lernte einfach so Leute kennen. Sprach miteinander, tanzte miteinander, lachte und flirtete und dann entschied sich vielleicht, ob man sich mal zu zweit treffen würde. Meistens ergab sich nichts, manchmal aber doch. Aber man ging hin um einen schönen Abend zu erleben und nicht, um einen möglichen Partner zu suchen. Das hat sich dann einfach so ergeben.
Meine Mutter lernte meinen Vater durch den sonntäglichen Kirchgang kennen. Der war damals obligatorisch und nach der Messe stellte man sich noch mit Bekannten zusammen, erweiterte seinen Bekanntenkreis und nicht selten ergaben sich auf dieser Basis Beziehungen bis hin zur Heirat.

Hinzu kommt, dass man im Internet merkt, dass der Markt ja offenbar unendlich ist. Man kann hier mal schreiben, dort mal schreiben, man hält sich Manche auch nur warm, weil sich ja immer noch was Besseres ergeben könnte. Die Ansprüche wachsen, aber sie erfüllen sich oft nicht. Und gleichzeitig sinkt bei vielen die Bereitschaft, auch selbst zu investieren. Sie haben zwar klare Vorstellungen wie erfolgreich im Beruf, gut aussehend, nicht zu klein, nicht zu groß, ähnliche Interessen und Kandidaten werden von Anfang an geprüft und dann als tauglich oder untauglich aussortiert. Aber selbst Ansprüche zu erfüllen, dazu ist man oft nicht bereit.

Leistungsgesellschaft bedeutet eben auch Optimierung von Lebenszielen und das ist schade.

06.05.2021 12:19 • x 5 #378


W
Zitat von Begonie:
Da lernt man Jemanden kennen, schreibt hin und her und es entstehen positive Gefühle beiderseits. Die Gefühle sind schon auf Empfang geeicht.

Die Schreiberei oder auch das Telefonieren suggerieren eine trügerische Vertrautheit, die dann manchmal der Realität nicht mehr standhält - und dann ist die Enttäuschung groß.

Zitat von Begonie:
dass hoffentlich der Funke überspringt,

Nein - er MUSS überspringen!

Zitat von Begonie:
Der Eine gibt Vollgas, denn jetzt werden Nägel mit Köpfen gemacht und der Andere ist langsamer, zögerlicher, will es ruhiger und auch unverbindlicher angehen lassen.

Und dummerweise ist nicht immer gleich zu erkennen, dass Vollgas womöglich weniger was mit Gefühlen, als viel mehr mit Ego-Push zu tun hat.

Zitat von Begonie:
Ein unverkrampftes Kennenlernen ist fast nicht mehr möglich und vieles was sich über Datingportale anbahnt, ist schon mit Hoffnungen überfrachtet. Da fehlt dann das Leichte, das Unbeschwerte und das Unverkrampfte. Man checkt sich gegenseitig.

Ja - das ist ein Casting ... Bachelor, Bauer sucht Frau, DSDS und wie sie alle heißen, haben es vorgemacht. Alles geht nur noch um das Ticket für den Recall ... abliefern, was das Zeug hält.
Und statt Detlev D Soost gibt's auf YT jede Menge zweifelhafte selberernannte Beziehungscoaches als Motivationshilfe. Alles nur noch ziemlich mechanisch ...

Zitat von Begonie:
Es hat Zeiten gegeben, da lernte man potentielle Partner einfach so kennen.

Was haben wir bloß gemacht, als man sich noch persönlich treffen musste, wenn man was besprechen wolte - statt sich über WA ins gegenüberliegende Zimmer zu texten?
Wir haben unser Leben mit dem Internet so eingerichtet, dass wir streng genommen für so gut wie nichts mehr aus dem Haus gehen müssten - alles mit einem Klick erledigt, inklusive Partner.

Zitat von Begonie:
Hinzu kommt, dass man im Internet merkt, dass der Markt ja offenbar unendlich ist. Man kann hier mal schreiben, dort mal schreiben, man hält sich Manche auch nur warm, weil sich ja immer noch was Besseres ergeben könnte.

Alles super bequem und einfach - wisch und weg. Alles schön unverbindlich, notfalls ghostet man sich einfach wieder aus dem Staub.

Zitat von Begonie:
Aber selbst Ansprüche zu erfüllen, dazu ist man oft nicht bereit.
Leistungsgesellschaft bedeutet eben auch Optimierung von Lebenszielen und das ist schade.

Das Leistungsdenken unserer Gesellschaft schürt in einem Maße basale Ängste vor Ablehnung, Verlust oder sozialem Abgehängtsein, dass vieles, inkl. Dating und Kennenlernen, nur noch Stress bedeutet. Und Stress ist der natürliche Feind dessen, was notwendig wäre - unverkrampft, locker und ergebnisoffen an den anderen heran zu gehen.

06.05.2021 13:33 • x 2 #379


D
Zitat von Begonie:
Wer lernt denn seinen Partner noch im real life kennen? Z.B. über Freunde oder über einen Verein oder im Studium?

Oder z. B. am Arbeitsplatz? Aber da stellt man sich ja lieber selbst ein Bein. Der Kollege/die Kollegin kann noch so ein dufter Mensch sein, aber da es ja am Arbeitsplatz ist, darf es nicht sein.
Stattdessen absolviert man irgendwelche Dates mit irgendwelchen Schwindelfiguren aus dem Internet und am besten noch nach Protokoll: Wer darf wann wo wie was sagen, tun, sich bei wem melden usw. usf.

06.05.2021 13:42 • x 1 #380


D
Zitat von Begonie:
Eine gibt Vollgas, denn jetzt werden Nägel mit Köpfen gemacht

und die Beziehung diskutiert, denn das ist ja bekanntlich wichtiger als alles andere.
Haben wir jetzt überhaupt eine Beziehung?
Oder sind wir nur gefrändsohnd?
Ist es eine Eff plus, sind wir füreinander womöglich nur Ribaunds, wollen wir nächste Woche zusammenziehen oder eine Äll-Äi-Ti?
Und wann zeigen wir - natürlich gleichzeitig - ein Pärchenfoto - mit Herz natürlich! - in unserem Wotsäpp-Status, auf Fäßbock und natürlich auch auf Instabil?
...
Tu bi kontinjud ...
Ironie aus

06.05.2021 15:09 • x 7 #381


P
@Landlady_bb deine Ausdrucksweise bringt mich zum lachen Danke dafür

Sorry für OT

06.05.2021 15:15 • x 1 #382


D
Zitat von Pinkstar:
@Landlady_bb deine Ausdrucksweise bringt mich zum lachen Danke dafür


Ju ar wellkamm!
Und das ist auch gut so, denn wie schlimm wäre es um uns bestellt, wenn wir vor lauter Liebeskummer selbst den letzten Rest Humor verlören?

06.05.2021 15:23 • x 1 #383


W
Zitat von Landlady_bb:
und die Beziehung diskutiert, denn das ist ja bekanntlich wichtiger als alles andere.

Och, son bisschen miteinander übereinander reden ist doch grundsätzlich nich verkehrt.

Zitat von Landlady_bb:
Haben wir jetzt überhaupt eine Beziehung?

Für solche Zwecke hab ich immer einen Entwurf der Beziehungsrahmenvereinbarung in der Cloud.
Nen Exklusivvertrag mit unbeschränkter Laufzeit gibt's nicht ohne diese Vereinbarung.

Zitat von Landlady_bb:
st es eine Eff plus

Häääääh? Früher nannten wir das F...-Buddys und Booty Calls ... neumodscher Kram.

Zitat von Landlady_bb:
womöglich nur Ribaunds

Ist das jemand, mit dem ich nur Basketball spielen will?

Zitat von Landlady_bb:
ein Pärchenfoto - mit Herz natürlich! - in unserem Wotsäpp-Status?

Ah komm - gleich in Postergröße ans gesamte Adressbuch ... nich kleckern, sondern klotzen!

06.05.2021 15:24 • x 1 #384


D
Zitat von will_hunting:
Booty Calls

Häh? Ist Booty Call nicht ein Anruf im Schuhgeschäft? Oder das Geschrei des Käpt'ns an Bord, wenn er sich eingeschifft hat und das Klopapier alle ist?
Ich versteh' die Welt nicht mehr ...

Zitat von will_hunting:
Ist das jemand, mit dem ich nur Basketball spielen will?

Iiih, wie pärwärs ...

06.05.2021 15:28 • x 1 #385


S
Das ist so eine Sache mit der Liebe - gibt unzählige Songs darüber und wahrscheinlich noch mehr Bücher. Doch was wir oft vergessen: Wir können uns nicht aussuchen, in wen wir uns verlieben!
Aber wir können versuchen, uns selbst zu lieben, mit all unseren Facetten und Farben. Dann kommt der Rest ganz von alleine.

Zitat von will_hunting:
Du musst was vorzeigen, darstellen, vorweisen oder bestimmte Fähigkeiten liefern, um überhaupt noch eine reale Chance haben zu können. So zu sein, wie man ist, reicht nicht. Was Du hast, definiert, was Du bist. Was Du kannst, legitimiert Deine Existenz und Deinen Marktwert. Grausam - aber wahr. Leben und Partnersuche als Assessment-Center. Aus jeder Begegnung wird eine Bewährungsprobe - alles oder nichts, all at once ...
Ich weiss ja nicht, wie es anderen damit geht, aber mir das Angst ...


Nein Will, Du musst gar nix, und schon gar nicht jemand sein der Du nicht bist. Es reicht vollkommen, wenn Du sagst was Du denkst, tust woran Du glaubst und bei all dem nicht vergisst zu lächeln.
Hab keine Angst, denn wie Nena schon singt ... Liebe wird aus Mut gemacht

Zitat von will_hunting:
Die Schreiberei oder auch das Telefonieren suggerieren eine trügerische Vertrautheit, die dann manchmal der Realität nicht mehr standhält - und dann ist die Enttäuschung groß.


Manchmal? Vermutlich eher nie! Wie auch? Das ist wie ein Buch lesen - im Kopf spielt sich ganz automatisch ein Film ab, der sich nach unseren Wünschen und Erfahrungen (je nach dem wie ausgeprägt sich die jeweilige Fantasie zeigt) entwickelt. Eine echte Vertrautheit kann es doch gar nicht geben, weil 4 der 5 Sinne bei der Wahrnehmung fehlen.
Enttäuschte Erwartung ist so eine Sache .... erwarte doch einfach mal, dass alles genau dann zur richtigen Zeit am richtigen Ort passiert, wenn es soweit ist.

Zitat von will_hunting:
Nein - er MUSS überspringen!


Oha - MUSS in Großbuchstaben, wenn das mal nicht ein ganz klein bisschen zuviel Druck und Anspruch an die Liebe ist. Ob sich der Funke da überhaupt noch traut?

Zitat von will_hunting:
Und dummerweise ist nicht immer gleich zu erkennen, dass Vollgas womöglich weniger was mit Gefühlen, als viel mehr mit Ego-Push zu tun hat.


Vollgas in ein Kennenlernen, da wird mir ja schon vom lesen schwindlig.
Ich dachte immer was lange währt, wird endlich gut oder Gut Ding will Weile haben, passen würde ja auch hier Alles braucht seine Zeit. Ich will damit sagen, sich Zeit zu lassen, bedeutet doch auch es zu genießen. Auf der Überholspur zieht alles an mir vorbei, ohne dass ich das Meiste davon wahrnehme.

Zitat von will_hunting:
Was haben wir bloß gemacht, als man sich noch persönlich treffen musste, wenn man was besprechen wolte - statt sich über WA ins gegenüberliegende Zimmer zu texten?


Dann erinnere Dich mal. Da wir ja ganz knapp den gleichen Jahrgang haben, sah das doch in etwa so aus: Es wurde sich in die Augen geschaut, vielleicht angelächelt, es wurde geredet (ja wirklich in ganzen Sätzen mit meist wohlwollender Gestik und Mimik, man glaubt es kaum), sich verabredet, es wurden Zettel oder Briefe geschrieben, auch mal telefoniert, aber meist wurde sich etwas schönes überlegt zu unternehmen, es wurde stundenlang über Musik geredet, über Bücher und Filme, es wurde ein Eis gegessen, es wurde zusammen Autoscooter gefahren, gepicknickt, zusammen in einer Kneipe eine Cola getrunken, aber vor allem wurde viel und oft zusammen getanzt und geflirtet.
Na, erinnerst Du Dich?

Zitat von will_hunting:
Das Leistungsdenken unserer Gesellschaft schürt in einem Maße basale Ängste vor Ablehnung, Verlust oder sozialem Abgehängtsein, dass vieles, inkl. Dating und Kennenlernen, nur noch Stress bedeutet. Und Stress ist der natürliche Feind dessen, was notwendig wäre - unverkrampft, locker und ergebnisoffen an den anderen heran zu gehen.


Das alles passiert nur dann, wenn wir das zulassen. Klar macht ein Jeder so seine Erfahrungen heutzutage, aber was wir daraus lernen, das ist das Entscheidende.
Seh ich genauso, möglichst spontan, locker, gut gelaunt und seiner Eingebung folgend in eine Begegnung zu starten, weil es sich in diesem Moment einfach danach anfühlt, klingt nach einem inspirierenden Vorhaben. So in Richtung - und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne
Wenn's passt, egal auf welche Art (Freundschaft ist auch ein wahres Geschenk), perfekt. Wenn nicht, wird's eine Erinnerung, bestenfalls eine Schöne.

Wobei - ich glaub ja immer noch, der beste Weg jemand Besonderen zu finden, ist nicht danach zu suchen.

06.05.2021 15:50 • x 1 #386


W
Zitat von Sunny71:
Aber wir können versuchen, uns selbst zu lieben, mit all unseren Facetten und Farben. Dann kommt der Rest ganz von alleine.

Meine Rede seit Jahr und Tag ...

Zitat von Sunny71:
tust woran Du glaubst und bei all dem nicht vergisst zu lächeln

Gibt's heute noch irgendwas, an das man glauben kann?
Und von dem ganzen Stress krieg ich nen Krampf in sämtlichen Gesichtsmuskeln.

Zitat von Sunny71:
Liebe wird aus Mut gemacht

Alles auf einmal und sofort - das Schiff geht unter, doch der Käpt'n bleibt an Bord. (Haus der drei Sonnen)

Zitat von Sunny71:
Eine echte Vertrautheit kann es doch gar nicht geben, weil 4 der 5 Sinne bei der Wahrnehmung fehlen.

Deshalb ja trügerisch ...
Daher mein Motto: Nicht lange schreiben oder telefonieren - ab ins reale Leben.

Zitat von Sunny71:
Ob sich der Funke da überhaupt noch traut?

Wir gehen da ganz brachial ran und schlagen ihn buchstäblich wie in grauer Vorzeit aus dem Stein!
Can't start fire without a spark, this gun's for hire, even if your just dancing in the dark.

Zitat von Sunny71:
Na, erinnerst Du Dich?

Damals war die Welt noch in Ordnung.
Twix hieß noch Raider, Chemnitz noch Karl-Marx-Stadt.
Und in meinem Diercke-Weltatlas ging ein fetter roter Strich quer durch Deutschland ...
Ein birnengesichtiger Kerl aus Oggersheim regierte die Republik ...
Die Welt stand auf fette Schulterpolster und schmale Lederschlipse auf Polo-Shirts ...

Zitat von Sunny71:
Wobei - ich glaub ja immer noch, der beste Weg jemand Besonderen zu finden, ist nicht danach zu suchen.

Das merk ich auch immer wieder. Tu nix und sie kommen von ganz alleine.

PS: Gruß in die Nähe meiner alten Heimat!

06.05.2021 16:06 • x 1 #387


B
Zitat von will_hunting:
Damals war die Welt noch in Ordnung.
Twix hieß noch Raider, Chemnitz noch Karl-Marx-Stadt.
Und in meinem Diercke-Weltatlas ging ein fetter roter Strich quer durch Deutschland ...
Ein birnengesichtiger Kerl aus Oggersheim regierte die Republik ...


Herrlich! Und damals wäre die Partnerauswahl wegen West und Ost auch noch überschaubarer gewesen. Und es gab noch gar kein Tinder, Parship etc. Die alten Zeiten hatten auch was für sich und man lernte sich noch normal kennen.

06.05.2021 16:44 • x 2 #388


LeTigre
Zitat von Begonie:
Da lernt man Jemanden kennen, schreibt hin und her und es entstehen positive Gefühle beiderseits. Die Gefühle sind schon auf Empfang geeicht.

Dann kommt das erste Treffen im real life. Da ja beide schon im Vorherein so geeicht sind, dass hoffentlich der Funke überspringt, findet das ja auch oft statt. Beide sind schon getriggert durch den Austausch und jetzt klappt es also auch im real life. Beide sind glücklich, bis sich dann später doch die unterschiedlichen Vorstellungen zeigen.

Der Eine gibt Vollgas, denn jetzt werden Nägel mit Köpfen gemacht und der Andere ist langsamer, zögerlicher, will es ruhiger und auch unverbindlicher angehen lassen. Und dann entstehen schon die ersten Meinungsverschiedenheiten bis hin zum Frust, zur Enttäuschung und zur Trennung.


Woher weißt du das denn alles so genau, wenn du von Datingportalen nichts hältst? Sind das deine eigenen Erfahrungen oder ziehst du dieses Resümee aus den verschiedenen Threads in diesem Forum?

Bei letzterem gebe ich zu bedenken, dass die wo es anders lief, hier wohl nicht im Forum anzutreffen sind. Es kann so und so laufen.

Zitat von Begonie:
Wer lernt denn seinen Partner noch im real life kennen? Z.B. über Freunde oder über einen Verein oder im Studium? Ein unverkrampftes Kennenlernen ist fast nicht mehr möglich und vieles was sich über Datingportale anbahnt, ist schon mit Hoffnungen überfrachtet. Da fehlt dann das Leichte, das Unbeschwerte und das Unverkrampfte. Man checkt sich gegenseitig.


Also, ich kann jetzt nur von mir sprechen, aber mit fast 32, einem Kind, Arbeit und Pandemie ist nicht mehr so viel mit Partys oder Vereinen.

Auch hat nicht jeder in diesem Alter noch so viele Freunde, die immer noch einen Singlefreund am Start haben. Ab einem gewissen Alter sind leider viele vergeben und die die übrig geblieben sind, geschädigt von den bösen Exen, beziehungsunfähig oder haben irgendwelche anderen Marotten.

Das ist so meine Wahrnehmung. Ich würde sagen, Datingportale sind der letzte Weg, wenn alles andere nicht klappt und ich habe mich lange gesträubt diese in Anspruch zu nehmen. Auch habe ich lange darauf gewartet, dass sich was ergibt oder er mich findet. Die Realität holt einen irgendwann ein, dass man mit dieser Einstellung teilweise echt lange warten kann. Daher finde ich, dass man Onlinedating nicht verteufeln sollte. Es hat genauso seine Tücken/ Nachteile wie sich im Freundeskreis oder auf Arbeit kennenzulernen.

Zitat von Begonie:
Partnersuche über Portale ist schwierig und es gibt auch viele Nieten und Scharlatane, die falsche Angaben machen und falsche Tatsachen vorspiegeln.


Definitiv, aber die habe ich im realen Leben auch zu Genüge kennengelernt. Eine 100%ige Sicherheit gibt es leider nie. Eine Niete kann man immer erwischen. Nur habe ich lieber eine Niete, die man dann nicht nochmal sehen muss, als eine Niete, die mir ständig bei Freunden, auf Arbeit oder in der Stadt über den Weg läuft.

Zitat von Begonie:
Hinzu kommt, dass man im Internet merkt, dass der Markt ja offenbar unendlich ist. Man kann hier mal schreiben, dort mal schreiben, man hält sich Manche auch nur warm, weil sich ja immer noch was Besseres ergeben könnte.


Ach, leider im r.L. zu Hauf gehabt. Es gibt eben auch in Bars viele schöne Frauen mit tollen Hobbys, schönen langen Haaren, eloquent, sportlich etc.

Dass der Markt groß ist, wissen viele Männer und Frauen auch ohne Datingportale. Frag mal meinen Ex. : )

Zitat von Begonie:
Ich stelle es mir eher frustrierend vor, wenn man auf die Portale angewiesen ist, weil sich im realen Leben nichts tut.


Ja, natürlich ist es das. Für viele. Aber eben auch eine Möglichkeit bzw eine Chance die man nutzen kann, wenn sich sonst einfach nichts ergibt.

Zitat von Begonie:
Die Ansprüche wachsen, aber sie erfüllen sich oft nicht. Und gleichzeitig sinkt bei vielen die Bereitschaft, auch selbst zu investieren. Sie haben zwar klare Vorstellungen wie erfolgreich im Beruf, gut aussehend, nicht zu klein, nicht zu groß, ähnliche Interessen und Kandidaten werden von Anfang an geprüft und dann als tauglich oder untauglich aussortiert. Aber selbst Ansprüche zu erfüllen, dazu ist man oft nicht bereit.


Das klingt ein wenig pessimistisch. Auf jeden Fall gibt es solche Kandidaten bei beiden Geschlechtern, aber nicht nur. Man muss sich halt die richtigen raussuchen.

Ich habe erst Männer kennengelernt, als ich aktiv gesucht und angesprochen habe. Sowohl auf Datingportalen, als auch im realen Leben. Im Endeffekt habe ich viele tolle Männer kennengelernt, aber der Funke sprang bei mir oft nicht über. Und das lag, m.M.n. nicht daran, dass ich hohe Ansprüche habe, sondern dass ich mittlerweile weiß, dass mit Gucken und probieren bei mir nicht viel ist. Verzaubert mich die Art des Anderen nicht, dann kann er noch so schön, noch so groß und noch so erfolgreich sein.
Ich schaue auch, wer könnte mit mir glücklich sein. Ich weiß wie ich bin und dass nicht jeder mit meiner Art umgehen kann. Also, eine Garantie gibt es nirgends. Aber ich bin froh dass es die Möglichkeit des Onlinedatings gibt. Man sollte es nur eben als das sehen, was es ist: eine Option, nicht DIE Lösung.

06.05.2021 21:00 • x 1 #389


TT1347
Zitat von paulaner:
Bin da ganz dabei. Es gibt sogar Experimente, die zeigen, wie leicht manche Menschen Bedürftigkeit, Empfänglichkeit erkennen und wie oft dieses ...

Ich würde sogar soweit gehen zu sagen, dass Menschen, die sowas erkennen das intuitiv erspüren. Da kann das Gegenüber noch so selbstbewusst wirken, wenn es nur Maskerade ist, wie bei der TE, merken diese Menschen das sehr schnell ganz genau, oft auch gar nicht wirklich bewusst. Die Gewissheit für die Schwäche ist dann einfach da und ebenso die Erkenntnis, dass genau dieser und jenet Hebel bei der Person gezogen werden muss.
So, und jetzt les ich den Rest und schreib vlt. später mehr.

06.05.2021 21:08 • #390


A


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