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Soll ich nochmal was gerade rücken oder laufen lassen?

PsychoMantis
Zitat von Hola15:
Hallo Hans, In deinen Texten spiegelt sich die tiefe innere Sehnsucht der Annahme… das du geliebt wirst wie du bist. Und du fühlst dich als Opfer. ...

Danke der Beitrag ist wertvoll und auf den Punkt

30.04.2025 08:32 • x 2 #31


H
Zitat von PsychoMantis:
Deine Meinung ist übergriffig.


Zitat von PsychoMantis:
kann verstehen warum die Frau sich getrennt hat.


Zitat von PsychoMantis:
Alles an deinen Aussagen ist übergriffig und grenzüberschreitend.


Zitat von Nur-ein-Mensch:
Meinung ist Übergriffig


Zitat von PsychoMantis:
Menschen ihre Gefühle abzusprechen und Handlungen und Aussagen in Frage zu stellen und einfach darüber hinaus zu handeln ist übergriffig und dient alleine dem eigenen Egoismus.

Guten Morgen, also ich muss schon sagen, das ist schon volle Breitseite drauf auf jemanden, der eh schon am Boden liegt. Hätte mir da eine einfühlsameren Ton gewünscht. Aber gut, ich kann das inhaltlich hören. Dafür bin ich ja hier. Mich stört das Wort „übergriffig“ tatsächlich, weil es zum ersten Mal im Kontext der Trennung meiner Exfrau auftrat. Jetzt kann man sagen „siehste, überleg mal“. Wahrscheinlich hat es etwas mit mir und meiner Prägung zu tun und daran arbeite ich: Mir sind meine Menschen in meinem Umfeld wichtig. Ich kenne soetwas (wahrscheinlich zum Glück) nicht, dass ich irgendwann zu mache und auf meine Grenze verweise. Ich kenne diese Grenze nicht und wahrscheinlich wird mir das irgendwann noch uum Verhängnis z. B. hinsichtlich eines Burnouts. Und wenn es jemandem wegen mir oder meinem Verhalten schlecht geht, dann würde ich alles tun, um demjenigen zu helfen, zu heilen. Aber ja, das ist meine Persönlichkeit und ich kann sie nicht überstülpen. Aber ja, mir fehlt die Toleranz dafür. Und da muss und will ich ran.

Zitat von Nur-ein-Mensch:
Deine Ex hatte jederzeit das Recht zu gehen.


Zitat von Nur-ein-Mensch:
Sie gehört dir nicht und du nicht ihr.

Selbstverständlich hat sie das, genauso wie ich das hatte. Wir sind am Ende Menschen und nur für uns selbst verantwortlich. Ich war auch lange unglücklich und habe mich halt nie getraut. Ich denke auch, wir sind mit Einzug und Kinderbekommen zu weit gegangen, weil ich meine Zweifel ob es wirklich passt, nie losgeworfen bin. Aber mir fehlte aufgrund mangelnder vielseitiger Beziehungserfahrung und fehlendem Zugang zu meinen Gefühlen und Bedürfnissen eine Klarheit mit aller Konsequenz. Auf der anderen Seite bereue ich keine Sekunde mit ihr. Ich hab das was ich für sie empfunden habe, als Liebe interpretiert und meine Reaktion und mein tiefer Fall jetzt zeigen mir auch, dass diese Interpretation nicht ganz falsch war.

Zitat von Nur-ein-Mensch:
Würdest du dich mit allem wie du bist,als Partner haben wollen,oder gibt es etwas an dir wo du sagst,daß würde dir nicht passen?

Ehrlich gesagt, ja, und das zeigt mir dass meine Selbstliebe nicht gänzlich weg ist. Es soll aber nicht arrogant klingen. Ich denke weiterhin, dass ich ein guter Mann bin, ehrlich, fürsorglich, liebevoll, einfühlsam und stärkend. Vielleicht würde ich mich nicht jetzt gerade haben wollen, weil ich gerade nur noch ein Thema habe und die Mundwinkel unten hängen.

Zitat von Kenaz:
Also ganz so hart würde ich nicht sein.

Danke das tat gut.

Zitat von PsychoMantis:
Hans, lern erstmal die Frau ernst zu nehmen. Das tust du nämlich nicht.

Ich bin der Meinung, das habe ich immer oder zumindest meistens. Ich habe aber auch meine Bedürfnisse nicht gewahrt gesehen. Jetzt gerade gebe ich dir Recht, aber ich bin einfach im Ausnahmezustand, dieser krasse Fall und die neue Lebenssituation fühlt sich ohnmächtig an und ich tue halt immer etwas, damit sich was bewegt. Ruhe zu geben und laufen zu lassen, damit sich etwas bewegt und wahrscheinlich auch das Gesetz der Anziehung sind nicht meine Komfortzone. Ich weiß, und da muss ich ran.

Zitat von alleswirdbesser:
Zum Paartherapeuten will dann meistens der Verlassene, wenn das Kind schon im Brunnen liegt.

Genau so war es bei uns leider. Wir waren dreimal da, gebracht hat es uns nichts, sondern wir mussten wegen Krankheit der Kinder dann absagen und haben im Januar nicht fortgesetzt. Mir wurde nach der Spättherapie zu Hause Fragen gestellt, ich hätte mich besser dargestellt und anders geantwortet, als ihr gegenüber manchmal. Also es wurde wieder alles verdreht, was ich gesagt habe und da kann man eigentlich nicht gewinnen. Sie war leider zu tief in ihrer von mir geprägte Meinung und in diesem Schuld Thema in meine Richtung drin.


Zitat von alleswirdbesser:
Was wundert dich denn im Nachhinein, dass es so ist, wie es ist?

Ich weiß es nicht, rational darf einem das nicht wundern. Da gebe ich dir recht. Aber emotional ist man halt am Ende und hat einfach viel gemacht, um das alles wieder zu kitten. Wenn man dann viel gemacht hat, dann müsste es doch eigentlich besser werden. Aber das ist meine rationale Ansicht, ich weiß.

30.04.2025 08:44 • #32


A


Soll ich nochmal was gerade rücken oder laufen lassen?

x 3


P
Zitat von HansDampf3:
meine Reaktion und mein tiefer Fall jetzt zeigen mir auch, dass diese Interpretation nicht ganz falsch war

Das ist meist leider ein falscher Glaube. Davor warnen Psychologen etc, dass man den Schmerz automatisch mit starker Liebe interpretiert.

Wie du auf Trennung reagierst, hat eigentlich immer was mit deiner Prägung und Kindheitserfahrung zu tun. Starker Liebeskummer ist kein Zeichen dafür, daß diese Verbindung eine gesunde Liebe war.

30.04.2025 08:54 • x 4 #33


Nur-ein-Mensch
Ich sehe bei dir auch eine Erwartungshaltung.

Weil du dich so verhalten hast,hast di ch gekümmert,hast alles gemacht usw. erwartest du von ihr eine Art Gegenleistung,Gegenleistung im Sinne ,das sie sich so verhält ,wie du daß gern sehenen würdest,kann das sein?

Du fühlst dich als Opfer und in den A.r.s.c.h getreten,weil du alles gemacht hast ,für sie da warst und sie jetzt einfach einen Abgang macht.

In deiner Welt tut man sowas nicht,ja auch in der restlichen Welt sollte man das so nicht Handhaben.

Erwarte nichts,dann kannst du auch nicht enttäuscht werden.

30.04.2025 08:56 • x 2 #34


PsychoMantis
Hallo Hans, tatsächlich bin ich sehr sachlich bei solchen Themen, nimm das bitte nicht als Angriff. Ich habe es nicht so mit dem Kopf-Tätscheln sondern bin generell der Typ Vorschlaghammer. Das hat aber nichts damit zutun das ich irgendwem eine rein würgen möchte ich bin einfach sehr direkt.

Ich kann mir schon gut vorstellen dass deine Übergriffigkeit mitunter ein Grund für die Trennung ist da deine Frau sich nicht gesehen gefühlt hat wenn du immer deine Empfindungen rein interpretierst und nicht zuhörst und ernst nimmt was sie wirklich sagt.

Es ist wichtig dass du lernst nicht von dir auf andere zu schließen und Gefühle auszuhalten. Man darf anderen Menschen ihre Gefühle nicht absprechen und sollte immer ernst nehmen was sie sagen.

Außerdem solltest du dringend für dich lernen dir deine Bedürfnisse selbst zu erfüllen statt andere dafür verantwortlich zu machen. Für all deine Gefühle und Bedürfnisse bist du Verantwortung, niemand sonst.

Du tust deiner Frau nicht mehr gut, auch wenn es hart ist musst du das verstehen und akzeptieren und den Fokus auf dich lenken. Du kannst dir da nur selbst heraus helfen.

Laufen lassen und Gefühle aushalten auch negative Gefühle hat etwas mit Kontrolle zutun. Du kannst diese Situation nicht kontrollieren. Weder wie sie ausgeht noch wie deine Ex sich verhält. Versuche nicht, krampfhaft an der Kontrolle fest zu halten sondern lass los. Auch negative Gefühle darf man fühlen. Und man wird das überstehen.

30.04.2025 08:57 • x 1 #35


Blind-Meg
Zitat von phoenix123:
Wahrscheinlich aus der Erfahrung heraus, dass du sie sonst nicht in Ruhe lässt solange du keine Neue hast.

Was ja auch stimmt, wie man hier sieht.

Ich sehe hier einen ganz typischen Verlauf, quasi der Klassiker: einen Mann, der macht und tut für dir Frau und die Familie, und eine Frau, die daneben langsam emotional verhungert.

Lieber Hans, die meisten Frauej können ihr Auto selbst über den TÜV bringen, sie können einkaufen fahren, Wände tapezieren, Regale aufbauen und Rasen mähen. Wenn Männer sowas machen, ist das total nett, aber es ist KEIN Liebesbeweis - nur für die, deren Liebessprache das ist - mit dem Konzept der Liebessprachen könntest du dich gerne mal auseinandersetzen. Solche Gefallen, die ihr tut, Erledigungen die ihr übernehmt und Pflichten, die ihr abarbeiten, sind kein adäquater Ersatz für emotionale Nähe, Wertschätzung, Zuneigung und Intimität (NICHT gleich S.!).

Immer wieder hört man aber genau das nach Trennungen: ich hab gemacht und getan und es war trotzdem nicht genug (vom Mann), bzw organisatorisch und im Alltag lief es alles, aber emotional bin ich ausgehungert (von der Frau).

Dieser Zug hier scheint mir abgefahren und ich würde dringend davon abraten, ihr nochmal hinterher zu schreiben. Das ist das letzte Statement der Wertschätzung, was du ihr noch entgegen bringen kannst: ihre Bitte, sie in Ruhe zu lassen, zu respektieren.

Und für die nächste Beziehung: wenn du deine Partnerin wissen lassen möchtest, dass sie dir wichtig ist, mäh nicht ihren Rasen, denn das kann sie selber. Sag ihr lieber paarmal am Tag ein paar nette Worte, nimm sie in den Arm (so richtig, mit 20 Sekunden festhalten), bring ihr ab und zu was Schönes mit (nicht immer nur Blumen, das ist zu Klischee) und interessiere dich für sie und ihr Leben und dafür, was sie emotional bewegt (möglichst ohne es für sie lösen zu wollen, zuhören reicht in der Regel)

30.04.2025 09:08 • x 5 #36


PsychoMantis
Zitat von Blind-Meg:
Was ja auch stimmt, wie man hier sieht. Ich sehe hier einen ganz typischen Verlauf, quasi der Klassiker: einen Mann, der macht und tut ...

Auch gegenseitig zu unterstützen und auch als Mann Hausarbeit zu machen zähle ich auch nicht als helfen sondern das ist selbstverständlich in einer Beziehung oder Ehe denn eine Frau ist keine Mama oder Putzfrau.

Den Partner zu unterstützen sollte aus liebe passieren und nicht weil man dafür etwas zurück möchte. Das ist ja kein Punktekonto. Erschreckend, wie viele Menschen noch so gestrickt sind.

30.04.2025 09:19 • x 2 #37


Kenaz
Zitat von PsychoMantis:
Den Partner zu unterstützen sollte aus liebe passieren und nicht weil man dafür etwas zurück möchte. Das ist ja kein Punktekonto. Erschreckend, wie viele Menschen noch so gestrickt sind.


Leider definieren sich viel zu viele Menschen über Leistung und erwarten automatisch einen Gegenwert. In die Falle tappt man gerne mal.

Aber eigentlich liebt man eine Person dafür wer sie ist und nicht dafür, was sie tut.

30.04.2025 10:01 • x 1 #38


Hola15
Wenn du erlaubst geb ich nochmal meinen Senf dazu.

Lass es Küchenpsychologie sein, aber von außen sieht man besser. Schau einfach mal ob du damit was anfangen kannst.

Zitat von HansDampf3:
Ich kenne soetwas (wahrscheinlich zum Glück) nicht, dass ich irgendwann zu mache und auf meine Grenze verweise. Ich kenne diese Grenze nicht und wahrscheinlich wird mir das irgendwann noch uum Verhängnis


Zitat von HansDampf3:
Ich war auch lange unglücklich und habe mich halt nie getraut.


Zitat von HansDampf3:
und fehlendem Zugang zu meinen Gefühlen und Bedürfnissen eine Klarheit mit aller Konsequenz.


Zitat von HansDampf3:
Ich habe aber auch meine Bedürfnisse nicht gewahrt gesehen


Zitat von HansDampf3:
Wenn man dann viel gemacht hat, dann müsste es doch eigentlich besser werden. Aber das ist meine rationale Ansicht, ich weiß.


Kann es sein, dass du in deiner Kindheit gelernt hast keine eigenen Grenzen und Bedürfnisse haben zu wollen? Das du damit immer wieder an eine Mauer gerannt bist?
Das die Dinge deiner Eltern immer wichtiger waren als deine?
Das du funktionieren und dir Liebe „erarbeiten“ musstest.

Das Teile von dir nicht sein durften und du nicht um deiner selbst Willen geliebt und anerkannt wurdest und du dich deswegen teils nicht spürst, teils nicht den Mut hast deine Gefühle, Wünsche und Bedürfnisse zu vertreten?

Das du nun in deinem alten Muster agierst- ich muss angepasst sein, ich darf mein eigenes nicht vertreten, ich muss mir Liebe verdienen? … und es reicht trotzdem nie?



Zitat von HansDampf3:
Also es wurde wieder alles verdreht, was ich gesagt habe und da kann man eigentlich nicht gewinnen.

Ich kann es nicht beurteilen und ich möchte dich auch nicht gaslighten.

Aber besteht die Möglichkeit, dass du teils überkompensierst. Das es da einen Teil in dir gibt, der sich viel zu kurz gekommen vorkommt und überhaupt tust du ja so viel und das wird nicht gewürdigt?
Ist das ein alter Schmerz oder Realität?


Zitat von HansDampf3:
Ich denke weiterhin, dass ich ein guter Mann bin, ehrlich, fürsorglich, liebevoll, einfühlsam und stärkend.

Das bist du bestimmt auch.

Zitat von HansDampf3:
Selbstverständlich hat sie das, genauso wie ich das hatte.


Zitat von HansDampf3:
. Mich stört das Wort „übergriffig“ tatsächlich,

Nein sie gehört dir nicht. Wenn dann gehört ihr zusammen. Und es ist auch keine Gnade die du ihr gewährst, wenn du ihr „erlaubst“ alle paar Wochen wegzugehen.


Zitat von HansDampf3:
weil ich meine Zweifel ob es wirklich passt, nie losgeworfen bin.

Hast du jemals zu ihr gehört?
Es scheint nicht so.

Zitat von HansDampf3:
und meine Reaktion und mein tiefer Fall jetzt zeigen mir auch, dass diese Interpretation nicht ganz falsch war.

Wie oben schon beschrieben, es muss nicht die tiefe Liebe gewesen sein.
Vllt eher die Berührung alter Wunden:
Zitat von HansDampf3:
Ausnahmezustand, dieser krasse Fall und die neue Lebenssituation fühlt sich ohnmächtig an und ich tue halt immer etwas, damit sich was bewegt. Ruhe zu geben und laufen zu lassen, damit sich etwas bewegt

Ohnmacht, dass deine Bemühungen wieder nicht gereicht haben; dass du nicht angenommen wurdest wie du bist und vorbehaltlos geliebt; das deine Gefühle, Wünsche und Bedürfnisse nicht gesehen wurden?

30.04.2025 10:08 • x 1 #39


Blind-Meg
Zitat von PsychoMantis:
als Mann Hausarbeit zu machen zähle ich auch nicht als helfen

Ja, ganz grauslig. Ich habe ihr immer im Haushalt geholfen impliziert, dass Haushalt primär Aufgabe der Frau ist, bei der er großzügigerweise hilft, diese Hilfe aber auch jederzeit wieder einstellen könnte. Und das IST einfach nicht (mehr) so, wenn beide erwerbsarbeiten gehen. Dann ist das die Baustelle von beiden.

30.04.2025 10:08 • x 2 #40


PsychoMantis
Wer selbst keine Grenzen hat, kann auch die Grenzen der anderen nicht respektieren.

30.04.2025 10:12 • #41


chocomoko
Ich war mal in einer ähnlichen Situation und ich wünschte damals hätte mir das jemand gesagt, es hätte mir vieles vereinfacht. Du kannst dir nicht vorstellen, wie dankbar ich dafür gewesen wäre. Deswegen schreibe ich hier jetzt meinen Senf dazu: Ich kann das verstehen. Dieser Drang nach vermeintlicher Korrektur (ansprechen deiner Beweggründe, Portale zu nutzen, und dass du da nicht mit diversen Frauen schläfst etc etc etc). Du hast dich auf den Portalen angemeldet und denkst, das hätte ihr jetzt den endgültigen Abriss ermöglicht. Aber es war ja schon vorher kaputt. Das mit den Portalen war ja nicht der Auslöser für die Trennung usw, sondern der Wurm war vorher schon da. Diese vermeintliche Korrektur ist ja nur der Versuch deinerseits, Kontrolle zu gewinnen. Das sollte dir klar werden.

Du verlagerst gerade alles, aber es ist eben nur verschoben, und nicht der Grund, warum ihr auseinander seid. Und auch nicht der Grund, warum ihr nicht wieder zusammen seid. Du schreibst ihr habt ein Kind. Das tröstliche kann sein, dass ihr immer irgendwie in Kontakt sein werdet, aber eben nicht auf der Paarebene, sondern als Eltern.

Du musst auch jetzt sofort keinen Ersatz für sie finden und sofort in eine neue Beziehung gehen. Lass dir doch mal Zeit, die Trennung zu verarbeiten. Du schreibst es ist aussichtslos was dich da erwartet- aber ja, was erwartest du. Natürlich ist es aussichtslos wenn dein Herz gebrochen ist und du erst mal alles verarbeiten musst. Du solltest da echt mal slow motion machen und das Tempo rausnehmen.

30.04.2025 11:37 • x 3 #42


PsychoMantis
Alleine bleiben kann nicht jeder, sollte man aber dringend nach so einer Trennung um zu verarbeiten und zu reflektieren. Ist sonst nur unfair für den Ersatz den man sich sucht um sich nicht mit dem negativen befassen zu müssen.

30.04.2025 11:40 • x 1 #43


H
Zitat von alleswirdbesser:
Hä?

Ich hatte geschrieben, dass ich ihre Liebesbekundungen oft innerlich abgetan habe. Ich war damals sehr schockiert von dem Ausgang der Trennung von meiner Exfrau und auch sie hatte mir die große Liebe mit Tränen usw. erklärt. Als wir dann getrennt waren, war davon nichts zu spüren. Auch aus meiner Jugend hat sich leider der Glaubenssatz etabliert, dass meine Freundschaften und guter wertschätzender Kontakt nur solange bestand, wie es gut lief. Daher mein Ansatz: Kannst mir sagen was du willst, wenns irgendwann vorbei ist, sind all die Aussagen und liebevollen Kartentexte nichts mehr wert und meine Erfahung bestätigt mich ja.

Zitat von phoenix123:
Verbale Gewalt zerstört langsam aber sicher, jede Liebe.

Sie scheint viel mit dir diesbezüglich durchgemacht zu haben. Jetzt kann und will sie nicht mehr. Weil sie keine Hoffnung mehr hat und sieht. Und weil ihre Gefühle dadurch immer weniger wurden. Das ist eine ganz logische, menschliche Reaktion.

Zitat:
Irgendwann mal kommt der Zeitpunkt an dem man es einfach merkt und deutlich spürt :Das wars! Nie wieder Und der Partner ist in diesem Moment schon ganz weit weg von einem.

Leider genau das. Meine Worte haben diese Liebe nach und nach zerstört. Sie waren oft sehr rational, teilweise einfach nur Gedanken oder Fragen und mein Ansatz war, dass ich immer offen und ehrlich bin und mein Innerstes nach Außen preisgebe. Ich hab da nicht gefiltert, was verletzend ist, sondern war immer der Ansicht, lieber alles sagen. War ein Fehler.

Zitat von phoenix123:
Diese Beziehung hat ganz offensichtlich aber auch DIR nicht gut getan. Wenn man so drüber liest, klingt das alles nicht sonderlich harmonisch und glücklich. Auch von Ihrer Seite nicht.

Nein ganz und gar nicht. Ich hatte über viele Jahre starke Zweifel, hab lange gebraucht, um Patchwork zu akzeptieren, weil ich immer so gerne normal sein wollte. Aber was ist das schon... und das war oftmals das Problem.

Zitat von Hola15:
In deinen Texten spiegelt sich die tiefe innere Sehnsucht der Annahme… das du geliebt wirst wie du bist.

Zitat:
Und du fühlst dich als Opfer. Weil dir das wieder mal nicht gewährt wurde.

Zitat:
Ich bin mir ziemlich sicher, dass du in deinem Leben Opfer wurdest.

Doch nicht von dieser Frau und vermutlich auch nicht von deiner Ex-Frau.

Jaaa, genau das kann ich da nur sagen. Ich bin mit meiner Kind-heilen-Arbeit bisher noch nicht bis ins Alter von vor 6 Jahren vorgedrungen, aber das was ich rausgearbeitet habe, passt dazu. Wie auch im Buch beschrieben geht es sehr vielen Menschen so und so auch mir. Mein innerer Kernglaubenssatz ist: Ich genüge nicht! Ich bin nicht gut genug! Ich muss deine Erwartungen erfüllen! und noch viele andere.

Zitat von Hola15:
Das was du suchst, dessen Fehlen so einen Schmerz verursacht, hätten dir deine Eltern damals geben müssen.

Das habe ich bisher nur teilweise herausgefunden, ich glaube, dass da ganz viele Einflüsse auf mich gewirkt haben, auch erweiterte Familie, Freunde, Umfeld. Habe früher z. B. stark gestottert, war etwas dicker, hab nicht alles gegessen, es wurde sich lustig gemacht, abgewertet und immer wieder aufgezogen (das aber eher nicht von meinen Eltern).

Zitat von phoenix123:
Das ist meist leider ein falscher Glaube. Davor warnen Psychologen etc, dass man den Schmerz automatisch mit starker Liebe interpretiert.

Wie du auf Trennung reagierst, hat eigentlich immer was mit deiner Prägung und Kindheitserfahrung zu tun. Starker Liebeskummer ist kein Zeichen dafür, daß diese Verbindung eine gesunde Liebe war.

Danke für den Aspekt, der ist nochmal wichtig.

Zitat von Nur-ein-Mensch:
Weil du dich so verhalten hast, hast dich gekümmert, hast alles gemacht usw. erwartest du von ihr eine Art Gegenleistung, Gegenleistung im Sinne ,das sie sich so verhält, wie du daß gern sehen würdest, kann das sein?

Genau das.

Zitat von Nur-ein-Mensch:
Du fühlst dich als Opfer und in den A.r.s.c.h getreten, weil du alles gemacht hast, für sie da warst und sie jetzt einfach einen Abgang macht.

Ganz genau.

Zitat von Nur-ein-Mensch:
Erwarte nichts,dann kannst du auch nicht enttäuscht werden.

Das finde ich immer ein wenig kritisch. Erstens erwartet man immer etwas, mindestens ne Kleinigkeit wie Grundwerte und ich will so nicht ans Leben rangehen, weil ich das schade finde.

Zitat von PsychoMantis:
tatsächlich bin ich sehr sachlich bei solchen Themen, nimm das bitte nicht als Angriff. Ich habe es nicht so mit dem Kopf-Tätscheln sondern bin generell der Typ Vorschlaghammer. Das hat aber nichts damit zutun das ich irgendwem eine rein würgen möchte ich bin einfach sehr direkt.

Danke fürs Einordnen, das hilft mir

Zitat von PsychoMantis:
Es ist wichtig dass du lernst nicht von dir auf andere zu schließen und Gefühle auszuhalten. Man darf anderen Menschen ihre Gefühle nicht absprechen und sollte immer ernst nehmen was sie sagen.

Das würde ich sehr gerne und höre ich nicht zum ersten Mal. Aber wie lernt man das, außer, es sich auszureden und drauf zu achten?

Zitat von Blind-Meg:
Ich sehe hier einen ganz typischen Verlauf, quasi der Klassiker: einen Mann, der macht und tut für dir Frau und die Familie, und eine Frau, die daneben langsam emotional verhungert.

Zitat von phoenix123:
Immer wieder hört man aber genau das nach Trennungen: ich hab gemacht und getan und es war trotzdem nicht genug (vom Mann), bzw organisatorisch und im Alltag lief es alles, aber emotional bin ich ausgehungert (von der Frau).

Boah krass, genau so war es. Sie ist neben mir emotional verhungert, während ich mich irgendwie ausgebrannt und benutzt gefühlt habe. Am Ende wurde mir noch von ihr vorgeworfen, ich würde mich nur zu 30% einbringen und sie würde 70% machen. Da ist mir die Hutschnur geplatzt. Genauso wie bei den finanziellen Themen. Habe immer alles gut supportet und zugeschossen und dann fragte sie mich mal, ob wir nen Verrechnungsschlüssel haben. Aber dennoch, ich war dann so verärgert, dass sie meine Leistung nicht sieht und ist emotional verhungert. Total.

Zitat von Blind-Meg:
wenn du deine Partnerin wissen lassen möchtest, dass sie dir wichtig ist, mäh nicht ihren Rasen, denn das kann sie selber. Sag ihr lieber paarmal am Tag ein paar nette Worte, nimm sie in den Arm (so richtig, mit 20 Sekunden festhalten), bring ihr ab und zu was Schönes mit (nicht immer nur Blumen, das ist zu Klischee) und interessiere dich für sie und ihr Leben und dafür, was sie emotional bewegt (möglichst ohne es für sie lösen zu wollen, zuhören reicht in der Regel)

Das wars tatsächlich. Sie hat sich aber halt auch jeden Mist abnehmen lassen wie Einkäufe reintragen während ich Besprechung hatte oder ich sollte sie abends vom Flughafen abholen, obwohl ich den Kleinen zu hüten hatte. Aber ja, sie hatte mir gesagt, dass sie mehr im Arm bei mir sein will. Hab ich dann auch gemacht, aber es kam zu wenig von mir auf meine Initiative.

Zitat von PsychoMantis:
Auch gegenseitig zu unterstützen und auch als Mann Hausarbeit zu machen zähle ich auch nicht als helfen sondern das ist selbstverständlich in einer Beziehung oder Ehe denn eine Frau ist keine Mama oder Putzfrau.

Den Partner zu unterstützen sollte aus liebe passieren und nicht weil man dafür etwas zurück möchte. Das ist ja kein Punktekonto. Erschreckend, wie viele Menschen noch so gestrickt sind.

So wars ja nicht, ist mir schon klar und ich sehe Hausarbeit auch nicht als Frauenarbeit. Ich sehe halt nur, dass wir nicht den gleichen Anspruch hatten und vieles liegen geblieben ist, was ich dann erledigt habe. Aber du hast schon recht, ich habe innerlich Punkte geklebt und mein Heft irgendwann im Streit auch ausgeleert. Sie hat sich dann unter Druck gefühlt und hatte immer Angst, irgendwas übersehen oder nicht ordentlich gemacht zu haben.

Zitat von Kenaz:
Leider definieren sich viel zu viele Menschen über Leistung und erwarten automatisch einen Gegenwert. In die Falle tappt man gerne mal.

Das ist genau der Punkt und das war meine Lieblingsfalle. Und wenn es nur das Gesehenwerden ist.

Zitat von Kenaz:
Aber eigentlich liebt man eine Person dafür wer sie ist und nicht dafür, was sie tut.

Da hab ich oft gestutzt. Ich habs falsch bewertet, weil ich mich gefragt habe, wo die Bereicherung ist. Aber ich hatte nicht die richtige Ebene gefunden. Heute kann ich sagen, dass die Bereicherung war, dass sie da war und wir zusammen waren. Damals habe ich das anders gesehen und das brachte Frust und neuen Ärger in mir hoch.

Zitat von Hola15:
Kann es sein, dass du in deiner Kindheit gelernt hast keine eigenen Grenzen und Bedürfnisse haben zu wollen? Das du damit immer wieder an eine Mauer gerannt bist?
Das die Dinge deiner Eltern immer wichtiger waren als deine?
Das du funktionieren und dir Liebe „erarbeiten“ musstest.

Ganz genau, alles richtig laut meiner Analyse. Ich war immer angepasst, hab geschaut, dass Papa nicht ausflippt oder sich über mich ärgert. Die Bedürfnisse meines Umfelds waren wichtiger als meine, ja. Ich hatte das Gefühl, mir Liebe erarbeiten zu müssen, ja. Und das habe ich gemacht. Nicht falsch verstehen, ich werfe meinen Eltern nichts vor und wir haben ein sehr sehr gutes Verhältnis. Aber es hab auch wenig Trost oder körperliche Wärme muss ich sagen... DDR-Zeiten vielleicht.

Zitat von Hola15:
Das Teile von dir nicht sein durften und du nicht um deiner selbst Willen geliebt und anerkannt wurdest und du dich deswegen teils nicht spürst, teils nicht den Mut hast deine Gefühle, Wünsche und Bedürfnisse zu vertreten?

Ganz genau das.

Zitat von Hola15:
Das du nun in deinem alten Muster agierst- ich muss angepasst sein, ich darf mein eigenes nicht vertreten, ich muss mir Liebe verdienen? … und es reicht trotzdem nie?

Genau das sind meine Erfahrungen bisher. Es reicht nie für mich und für ein Überdauern von vielen Jahren.

Zitat von Hola15:
Aber besteht die Möglichkeit, dass du teils überkompensierst. Das es da einen Teil in dir gibt, der sich viel zu kurz gekommen vorkommt und überhaupt tust du ja so viel und das wird nicht gewürdigt?
Ist das ein alter Schmerz oder Realität?

Genau. Ich fühle mich nicht gesehen, fühle Ungerechtigkeit, wie andere ankommen, wollte immer dazu gehören, aber gehörte es nie und ja, ich wurde in meinen Augen selten gewürdigt, dass sich mal Leute nach mir gestreckt hätten. Es ist alter Schmerz aber auch Realität wie mir die Trennung zeigt.

Zitat von Hola15:
Hast du jemals zu ihr gehört?

Natürlich, aber ich konnte nicht umsetzen scheinbar. Weil ich immer in die Verletztes-Kind-Rolle gefallen bin.

30.04.2025 17:57 • #44


H
PS: Und danke danke danke. Das ist zwar alles hart, aber das bringt mir was. Eine wichtige Frage habe ich noch: Ich lese jetzt Bücher wie Getriggert oder Das innere Kind in dir muss Heimat finden. Mache auch die Übungen und habe meine Skizze zum Kind schon gemacht. Wie kommt man da denn nun weiter? Teilweise lese ich, ein Wochenendseminar bringe nichts, dann wieder dass das alleine damit beschäftigen nichts bringt. Aber was bringt denn etwas?

Wie komme ich in den Themen weiter, andere Gefühle besser zu akzeptieren und toleranter zu werden? Ich war 1 Jahr bei einer systemischen Therapie, die mir mehr oder weniger geholfen hat und am ende aber auch das Beziehungsende provoziert hat. Denn ich hatte am Tag der Trennung mein Abschlussgespräch und bin dann mit den Worten auf meine Freundin zu: Ich kann mich jetzt immer mehr annehmen wie ich bin, finde mich mittlerweile ganz okay und kann mich aber auch nur begrenzt ändern mit 41 Jahren. Die Frage ist, ob du mit mir so wie ich bin weitermachen willst. Das Ergebnis ist bekannt. Mach ich da nun weiter mit der Therapie oder geht das im Selbststudium. Online gibts auch einige Anbieter, aber die haben bei Trustpilot lauter Erstbewertungen und es scheint ein riesiger Markt zu sein, der von selbsternannten Experten geflutet ist.

30.04.2025 18:03 • #45


A


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