Soll ihm verzeihen?

Zitat von Zylinderella:

Nur woher all die Plätze nehmen.

Wenn man in einen künstlichen Mangel hinein manövriert wird

Zitat von Zylinderella:

Eine Therapie ist also wichtig und richtig, damit sein Leben besser werden kann, denn er lebt es weiter, und er aufarbeiten kann, was ihn zu dieser Tat veranlasste.

Für eine Therapie ist aber die Grundvoraussetzung, dass jemand erstmal einsieht, dass da in ihm etwas total daneben tickt.
Das ist aber bei vielen gar nicht gegeben.
Das einzige, was viele wurmt, ist die Peinlichkeit, wenn sie erwischt werden.

Auch hier gibt es ja Leute, die das Verhalten verniedlichen.
Im Stil von: Ach wie süß! Erinnert mich daran, wie wir als Grundschüler Löcher in die Wände der Umkleidekabinen gebohrt haben
Oder so ähnlich.

Er hat sich damit leider, in den Augen einer gesunden Frau, seiner Männlichkeit selbst enthoben.
Ich weiß nicht , wie die TE das empfindet…

Da wird er ran müssen.

Zitat von Zylinderella:

Da wird er ran müssen.

Sollte er und verantwortungsvoll mit den Konsequenzen umgehen.

Zitat von Nalf:

Also für mich ist jeder unter den Rock Filmer jemand, der die körperliche Autonomie eines anderen Menschen nicht achtet, ihn wie ein ...

Danke @Nalf
fuer mich persönlich unterschreibe ich das ebenso. Es ist abzuwarten zu welchem Entschluss die TE kommt.

Zum Thema allgemein, da es keine Bagatelle ist.

Heimliches Filmen oder Fotografieren unter den Rock („Upskirting“) ist in Deutschland strafbar (§ 201a StGB).
Das gilt auch dann, wenn die Aufnahmen nicht weitergegeben werden.

Mögliche Folgen:
-Geldstrafe oder Freiheitsstrafe bis zu 2 Jahre
-Handy/Kamera kann beschlagnahmt werden
-Eintrag ins Führungszeugnis


Therapie Hilfe:
Therapie ist freiwillig möglich und sinnvoll, um weiteres Fehlverhalten zu verhindern.
Sie kann auch strafmildernd wirken, wenn es zu einem Verfahren kommt.

Anlaufstellen:
Psychotherapeut:innen (z. B. Verhaltenstherapie)
Spezialisierte Angebote wie „Kein Täter werden“ (anonym, bundesweit)


Wichtig:
Therapie wird nicht automatisch angeordnet, kann aber vom Gericht als Auflage festgelegt werden.
Frühzeitig Hilfe zu suchen ist verantwortungsvoll und sinnvoll.

Das ist schon heftig nicht mal eben so nebenbei.

Meine Frage an mich selbst: könnte ich jemand vertrauen und sie fände ich das, wenn es meiner Tochter passieren würde.

Ich kannte mal die Mutter von einem jungen Mann, der das gemacht hat. Sie war sehr unglücklich darüber und hat dafür gesorgt, dass er die Konsequenzen annimmt. Eine Therapie hat er auch gemacht, weil sie Sorge hatte, dass es nicht bei einer einmaligen Sache bleibe und/oder sich steigere. Sie hatte auch große emphatie mit den beiden betroffenen Frauen, die ihn angezeigt hatten (er hatte ihnen beim joggen auf den Po geschlagen).

Sie war sehr entsetzt, denn ansonsten ein anständiger junger Mann, ihr sohn eben: sie war geschockt.

Es ist zum Fremdschämen lustig. Für die Männer ist es eine Bagatelle und für die Frauen, eine Straftat.

Zitat von Heffalump:

Es ist zum Fremdschämen lustig. Für die Männer ist es eine Bagatelle und für die Frauen, eine Straftat.

Da widerspreche ich jetzt, liebe @Heffalump
Bitte keine Generalisierungen. Der Thread zeigt sehr deutlich, dass es hier etliche Männer gibt, die das nicht in Ordnung finden und eben leider auch Frauen, die das nicht so schlimm finden.

Zitat von Lukrethia:

Bitte keine Generalisierungen

Du hast Recht, ich hab nicht geschrieben, die *Meisten

Trotzdem erschreckend

Zitat von Heffalump:

Es ist zum Fremdschämen lustig. Für die Männer ist es eine Bagatelle und für die Frauen, eine Straftat.

Die Menschen kommen aus verschiedenen Lebenskontexten und Historien. Meinung muss nicht gefixed sein, sondern ist auch Prozess der Meinungsbildung.

Zitat von Zylinderella:

Eine Therapie ist also wichtig und richtig, damit sein Leben besser werden kann

Absolut.
Damit er sein Leben sinnvoll und straffrei weiterleben kann.
Und nach Verbüßen der Strafe (es werden wohl ein paar Tagessätze werden) soll er auch wieder gesellschaftlich seinen Platz finden können.
Aber auch nach einer Therapie wäre das in der Regel kein Mann mehr, dem ich mein Leben anvertrauen würde.
Mein Anspruch ist höher als trinkt nicht, betrügt nicht, schlägt nicht, wird nicht straffällig und hat eine Arbeit.
Und ich wünsche mir auch für alle anderen Frauen, dass deren Ansprüche an den Mann, dem sie ihr Leben anvertrauen, höher sind.

Aktuell hat der Freund der TE ja selbst diesen Minimalanspruch der 70er Jahre nicht erfüllt.

Zitat von Heffalump:

Frage: ist dann die Te auch ein Missbrauchsopfer? Wo er sie ja über ein Jahr belog?

Wenn wir den englischen Begriff abuse zugrunde legen, dann ja. Unter dem deutschen Missbrauchsbegriff verstehen wir ja aktuell vor allem körperliche Handlungen gegen das Opfer. Emotionaler und finanzieller Missbrauch ist hierzulande nur denen ein Begriff, die sich für solche Themen interessieren. Und für abuse by neglect haben wir (außer bei Kindern) meines Erachtens noch gar keinen Begriff.

Zitat von ma24:

Allmachtsphantasien

Se*ualisierte Gewalt und se*ualisierte Straftaten haben immer mit Machtphantasien und seltener mit Trieben oder Neigungen zu tun.

Der Rausch, sich eines anderen Körpers gegen den Willen einer Person zu bemächtigen, hat was mit dem Bedürfnis zu tun, sich über andere zu erheben, mächtig(er) zu sein.

Meine Frage an den Freund wäre, was ihn gehindert hat, per Kleinanzeigen oder einschlägige Portale Frauen zu finden, die sich freiwillig und/ oder gegen Bezahlung dazu bereit erklären, sich unter den Rock filmen zu lassen. Denn ginge es um Se*ualität, wäre die Einwilligung der anderen Person nicht hinderlich.